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2004

Oldtimer

Voigtländer Vida. Getreu dem Grundsatz, dass Metall präziser zu bearbeiten sei als Holz, brachte Voigtländer 1905 mit der Vida 9 x 12 die erste Ganzmetall-Spiegelreflexkamera auf den Markt. Sie hatte einen verdeckt aufziehbaren Schlitzverschluss mit Zeiten bis 1/1000 sek. Spiegel und Verschluss wurden mit einem Knopf gespannt. Eine patentierte doppelte Zahnstangenführung sorgte für absolute Parallelität" der Objektivstandarte zur Filmebene. Diese Kamera war nach Angaben des Freiherrn von Liliencron gebaut worden und zählte damals zur Spitzenklasse. Eine Reihe bekannter Afrika-Forscher benutze die Vida auf ihren Expeditionen. In gutem Zustand ist die Kamera eine Rarität. Sie wird von Sammlern mit 400 bis 600 DM bewertet.

Mentor Klapp-Reflex. „Nach langen und schwierigen Versuchen ist es der Firma Goltz & Breutmann, Dresden, gelungen, den Umfang ihrer bisherigen Spiegelreflex-Camera in geschlossenem Zustande auf ein Minimum zu beschränken." So wurde 1911 die Mentor Klapp-Reflex 9x12 angekündigt. Sie war die erste ihrer Art. Die Konstruktion war durch 2 Patente und 5 Gebrauchsmuster geschützt. Durch Knopfdruck wurde der Mechanismus entriegelt und die Kamera ließ sich zu einem länglichen, flachen Kasten (7 x 18 x 26 cm) zusammenklappen. Die Kamera hatte einen Schlitzverschluss mit Zeiten von 1/8 bis 1/1300 sek. und ein Zeiss Tessar 4,5/150 mm in Schneckengang-Fassung. Der Sammlerwert eines funktionierenden Exemplars liegt zwischen 600 und 800 DM.

Exakta 6x6. Anfang der 50er Jahre erschien dieses Modell der Exakte 6x6 auf dem Markt. Aufbau und Funktion unterscheiden sich wesentlich von der 1938er Kamera, die der Kine Exakte ähnelt. Identisch war lediglich der Sucher, der Schlitzverschluss mit Zeiten von 12 bis 1/1000 sek. und das Objektivbajonett. Wenn auch das Nachkriegsmodell ein Musterbeispiel für umständliche Handhabung ist, fehlen ihm doch nicht geniale Züge: Große Objektivöffnung für lichtstarke und lange Brennweiten, geteilter Spiegel zur Vermeidung von Suchervignettierung und abnehmbare Filmkammer, die eine Entwicklung zum Wechselmagazin erkennen lässt. Es wurden jedoch nur geringe Stückzahlen gefertigt und die Kamera ist heute gesucht. Sammlerwert: 400 bis 700 DM.

Reflex-Korelle. Mit der Reflex-Korelle stellte die Firma R. Kochmann, Dresden, 1936 die erste einäugige Spiegelreflexkamera für Rollfilm im Format 6x6 vor. Die Kamera hatte Schlitzverschluss mit Zeiten von 1/25 bis 11500 sek. und auswechselbare Objektive in Schraubfassung. Sie wurde mit Xenar 3,5/75 oder Tessar 2,8/80 geliefert. Filmtransport und Verschlussaufzug waren getrennt. Der Spiegel wurde mit dem Auslösehebel manuell aus dem Strahlengang geklappt. Trotz der umständlichen Bedienung war die Korelle bei gestalterischen Fotografen sehr beliebt. In den 50er Jahren wurde die Konstruktion von der VEB-Mechanik wieder gebaut. Es gab sie unter zwei Namen: Primarflex und Meister-Korelle. Sammelnswert ist nur die Reflex-Korelle. Heutiger Preis: 200 bis 300 DM.

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