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Artikel
2004
Oldtimer
Alpa Reflex. Unter den Kleinbild-Spiegelreflexkameras gibt es zwar keine Oldtimer, doch einige Raritäten, die begehrte Sammelstücke sind. Dazu gehört das erste Modell der Alpa Reflex. Diese Kamera wurde von der Schweizer Firma Pignons S. A. in Ballaigues 1942 auf den Markt gebracht. 1939 gab es einen Vorläufer, die Bolca 1. Bis heute hat sich die Alpa gehalten. Nach einer Vielzahl von Modellen ist man bei der 11 el angelangt. Eigenwillig in der Konstruktion war sie immer schon, in der Ausführung aber hatte und hat sie die Präzision einer Schweizer Uhr. Das erste Modell war gleichzeitig die erste Kleinbildreflex mit versenkbarem Objektiv, einem Angenieux Alpar 2,9/50. Der Spiegel wurde vor dem Auslösen manuell weggeklappt. Ihr Sammlerwert dürfte zwischen DM 500 und 700 liegen.
Exakta real. Dieses sehr seltene und von allen Spiegelreflex-Sammlern gesuchte Stück wurde 1968 von Ihagee in West-Berlin hergestellt, ehe man sich entschloss, die Fertigung nach Japan zu verlegen (dabei kam dann aber keine „real" mehr heraus). Es gab sie in chrom und schwarz. Auffallendstes Merkmal: Je ein Auslöseknopf links und rechts vom Objektiv. Sucherprisma und Einstellscheibe sind auswechselbar. Wechsel-Objektive in Bajonettfassung. Schlitzverschluss mit Zeiten von 2 bis 1/1000 sek. Die Auslösung ist butterweich. Oberhaupt, die Exakta real ist sehr sauber und solide gebaut. Schade, dass die Fertigung schon nach knapp einem Jahr auslief. 1971 war die „real" sehr gelegentlich noch für DM 600 zu haben.
Ucaflex. Trotz intensiver Suche ist es mir nicht gelungen, irgendwo einen Hinweis auf diese Pseudo-Spiegelreflexkamera zu finden. Fest steht, dass sie von einer Firma UCA in Flensburg gebaut wurde (die abgebildete Kamera hat die Nummer 1304). Es handelt sich um eine 24x36-mm-Kamera mit einem ausschwenkbaren Einstellspiegel im Strahlengang des Objektivs. Der Reflexsucher zeigt nur einen runden Ausschnitt zum Scharfstellen. Beim Auslösen wird der Spiegel weggeklappt und ein Durchsichtsucher freigegeben. Die Ucaflex hat Wechsel-Objektive in Schraubfassung (Leicagewinde). Bei dem abgebildeten Objektiv handelt es sich um ein Ucalux 1,9/50, vergütet und mit Rastblende. Vielleicht kann ein Leser uns allen darüber etwas mehr sagen.
Mecaflex. Wie ein Panzerschrank gebaut und 65 x 68 x 100 mm klein war die Mecaflex, eine 24 x 24-mm-Kamera. Sie kam 1953 auf den Markt und wurde von der Firma Metz in Fürth gefertigt. Die Konstruktion stammte von Kilfitt, München, wie auch die beiden Normalobjektive: Kilar 3,5 und 2,8/40. Das Objektiv befand sich vor dem Prontor-Reflex-Verschluss in Wechselfassung. Vorgesehen waren ein 95- und ein 105-mm-Tele sowie ein Weitwinkel. Mit dem Aufklappen des Deckels wird der Sucherschacht geöffnet. Gleichzeitig sind Schnelltransporthebel, Auslöser und Rückspulknopf zugängig. Die Rückwand lässt sich abnehmen. Auch diese Kamera ist außergewöhnlich und - weil in geringer Stückzahl hergestellt - eine gefragte Rarität. Bis zu 800 DM wurden schon gezahlt.
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