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Artikel

2004

Disc-Kameras

KONICA DISC 15 AUTOFOCUS

Autofokus schärft die Scheibe

Autofokus - trotz kurzer Brennweite - ist ein neuer Leistungsstandard bei Disc-Kameras. Verwirklicht in der Konica Disc 15.

Es ist flach wie eine Flunder und besitzt vier "Augen" auf der Oberseite - ohne langes Überlegen wissen Sie natürlich sofort, daß es sich in diesem Rätsel mit fotografischem Umfeld nur um eine Disc-Kamera handeln kann. Lassen Sie sich nicht durch die vier "Augen", Glasaugen in diesem Fall selbstverständlich, verwirren. Eines dient als Sucher. Ein weiteres ist als Objektiv abzuziehen. Womit noch zwei verbleiben, die bei der Konica Disc 15 gerade die Besonderheit verbergen, eine Autofocus-Einrichtung auf Infrarot-Basis. Bei "zwölfeinhalb" Millimeter Brennweite mag wohl niemand auf den ersten Blick einzusehen, wozu diese präzise Entfernungseinstellung nötig sein sollte - es sei denn, er hat da so seine gewissen Erfahrungen einst einmal mit einer Super-8-Filmkamera gesammelt.

Bleiben wir beim Autofokus, durch den die Konica Disc 15 sich der Tatsache rühmen kann, die erste "selbstschärfende" Disc-Kamera auf dem Markt zu sein. Eine sinnvolle Einrichtung - auch in diesem Fall - wie ich meine, denn sie gibt Ihren Motiven die Chance, bis zur Nahdistanz von 35 Zentimeter scharf aufs Negativ zu kommen. Ein Probefilm - oder sollte man in diesem Fall lieber von einer "Probescheibe" sprechen - stellte unter Beweis, daß sowohl in der nahen Distanz als auch in mittlerer Entfernung bessere als bisher in dieser Kameraklasse gewohnte Ergebnisse zu erhalten sind. Von der Ferne muß man da wohl nicht erst sprechen - hier waren auch die konkurrierenden Modelle annähernd so gut oder so schlecht, wie es die Technologie, das Objektiv und nicht zuletzt ihr Labor zuließ. Mit einer Ausnahme vielleicht: Die Filmtechnologie, mit der Einführung der Disc-Kameras sowieso zu einem Aufbruch gezwungen, hat schneller als üblich die Mängel der Disc-Emulsionen erster Stunde erkannt - und zumindest in einigen Produkten (andere ziehen bereits nach) beseitigt. So ist die (authentisch) abgebildete Disc-Negativ-Scheibe von Fuji als optimales Beispiel zum Zeitpunkt des Tests zu betrachten ohne Rückschlüsse auf "Nachzieherqualitäten" anderer Filmmarken zu ziehen. Ein zulässiger Rückschluß scheint mir jedoch in der Kombination dieses Films mit gerade dieser Kamera gegeben zu sein. Konica hat in der Kamera ein exzellentes Objektiv verwendet, ein Hexanon 1:2,8/12,5 mm, das die Bezeichnung "Objektiv" zu recht trägt, wenn auch hier kein Meßtisch-Wert, sondern "nur" die praktische Aufnahme mit bekannten Risiken wie Verwacklung herangezogen wurde. Die Scharfeinstellung - auf den als bildwichtig erachteten Teil der Aufnahme - wirkt sich allerdings auch bei einer extrem kurzen Brennweite von nur 12,5 Millimetern sehr positiv auf den Gesamteindruck des Bildes aus.

Schutz für das Objektiv 

Noch ein Wort zu den weiteren Besonderheiten dieser Kamera: Eine Seite (die mit dem eingebauten Blitzgerät) ist als "Schiebehülse" ausgebildet. Im zusammengeschobenen Zustand ist somit der gesamte schutzbedürftige Teil mit dem Objektiv im Zentrum gesichert. Im selben Augenblick ist auch der Auslöser blockiert - Fehlauslösungen sind somit vermieden.

Unterhalb des Objektivs ist über eine winzige Taste ein Selbstauslöser startbar, der mit einer Vorlaufzeit von etwa zehn Sekunden arbeitet. Ein nettes Detail, das aber leider ohne Stativ-Anschlußmöglichkeit nicht so ganz logisch scheint. Mit einer Basis von etwa fünf Zentimeter sind die beiden Fenster für die Autofokus-Dioden (Sender und Empfänger) zu sehen Trotz Kritik halte ich diese Disc für eine der ersten "Scheibenkame ras", die in Konkurrenz mit Sucherkameras für Album-Erinnerungsbilder treten kann. 

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