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2004

ALEXANDER- BORELL-KOMMENTAR KONICA Z-up 80

KONICA Z-up 80

WER VIEL BIETET, BIETET JEDEM ETWAS

Hing der Himmel früher ein-mall voller Geigen, hängt der Fotohimmel jetzt voller Sucherkameras, den "Kompakten". Aber es gibt eine Ausnahme: die Konica Z-up 80, die nicht nur mehr kann als alle anderen, sondern die auch Ungeübten keine Schwierigkeiten macht.

Der Name Konica war von jeher gut für technischen Fortschritt, wie das einige SLR-Modelle immer wieder bewiesen haben. Und nun hat Konica mit der Z-up 80 wieder einmal die Nase vorn.
Ich weiß nicht, wer für die ursprünglich kleinen, preiswerten und einfachen Sucherkameras; die ein so weltweiter Erfolg geworden sind, den Begriff "kompakt" erfunden oder eingeführt hat; jedenfalls war es falsch, "kompakt" mit "klein" gleichzusetzen. Zwar haben sich diese Kameras immer noch kompakt weiterentwickelt, aber klein sind sie wirklich nicht mehr. Schließlich ist ein Nilpferd kompakter als ein Grashüpfer, aber bestimmt nicht klein, und so hat es der optische und technische Fortschritt mit sich gebracht, daß man keine dieser "Kompakten" mehr in eine normale Jackentasche stecken und unbeschwert mitnehmen kann. Das ist auch bei der Z-up 80 nicht mehr möglich: sie ist eine von Leistung und Dimension her vollwertige Kamera mit entsprechendem Gewicht und Platzbedarf. Aber sie kann eine ganze Menge, und bietet nicht nur überflüssigen und verspielten Schnickschnack, sondern fotografische Möglichkeiten, die auch einem engagierten
Hobbyfotografen gefallen können. Und was besonders wichtig ist: sie bietet alle ihre Möglichkeiten so einfach, logisch und übersichtlich an, daß man mit ihr zurecht kommt, wenn man nur einmal die - ausgezeichnete! - Bedienungsanleitung studiert hat.
Fangen wir mit den Möglichkeiten an:
Zoom-Objektiv 40-80 mm.
DX-Kodierung, nicht beeinflußbar.
Film ein- und rückspulen automatisch.
Ein Schiebeschalter aktiviert die Kamera: Der eingebaute Blitz springt heraus und das Objektiv wird zur Aufnahme freigegeben.
Das Auslöse- und Filmtransportgeräusch ist so leise, daß man anfangs sogar daran zweifelt, ob überhaupt etwas geschehen ist: in Kirche oder Konzert unbemerktes Fotografieren!
Das Sucherokular läßt sich individuell korrigieren. Im Sucher leuchten deutlich die Symbole für den Autofokus, man erkennt also vor der Aufnahme, worauf die Kamera scharf eingestellt hat.
Nahaufnahmen sind auch in Telestellung 80 mm bis auf 60 cm Abstand möglich.
Ein Display in der Rückwand zeigt den Zustand der Lithium-Batterie an, aber zu-gleich auch die Bildzahl und die jeweils gewählte Funktion der Kamera
Einzelbild oder Serie; ISO-Zahl des eingelegten Films; Datum oder Uhrzeit, die wahlweise auf den Film belichtet werden können; Selbstauslöser; Filmrückspulung nach jeder Bildzahl; Blitzautomatik oder ohne Blitz oder Aufhellblitz; Gegenlichtkorrektur;
Zeitaufnahmen bis zu 99 Stunden!
Alles dies geben Sie der Kamera mit nur sechs kleinen Druckschaltern, im Display kontrollierbar, ein, bzw. korrigieren oder verändern Ihre Vorgabe. Nach jedem derartigen Ablauf stellt sich die Z-up 80 automatisch wieder auf "normal".

Leuchtrahmen kaum zu erkennen

Die Verschlußzeiten von 1 -1/500 Sek. reichen für die meisten fotografischen Vorhaben aus, ebenso die Lichtstärke des Zoom-Objektives 3,8-7,3, zumal sich der Blitz - auf Wunsch! - automatisch im Bereich von 0,6 bis 5,0 m bei ISO 100 zuschaltet.
Die AF-Einstellung läßt sich natürlich speichern, ebenso wie die Belichtungs-Automatik. Die Kamera ist recht handlich und - dank teilweisem Gummibelag - sogar griffig. Mehrfachbelichtungen (bis 39 pro Aufnahme!) sind problematisch, man muß da selber tüfteln und einen Probefilm opfern. Und die Intervall-Fotografie wird zur Faszination, wenn man erst mal die Möglichkeit dazu so bequem in der Hand hat. Bei Sonnenaufgang die Kamera vor das Haus oder das Blumenbeet, 12 Stunden lang alle 30 Minuten eine Aufnahme, das sind 24 Aufnahmen, ein Segment aus der Zeit. Es werden Ihnen mit der Z-up 80 sehr viele solche Möglichkeiten einfallen, nicht nur als netter Zeitvertreib an langen Herbst- und Winterabenden. Die Z-up 80 ist eine - wie von Konica nicht anders zu erwarten - höchst pfiffige und vergnügliche Kamera mit einem sehr hohen praktischen Gebrauchswert. Der Preis unter DM 600,- scheint mir durchaus angemessen.
PS: Nichts auf dieser Welt ist vollkommen, und so fällt auch auf dieses sonnige Bild einer Kamera ein Schatten: Der Leuchtrahmen im Sucher ist kaum zu erkennen, er ist dieser Kamera unwürdig, und Konica sollte hier ganz schnell was tun!

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