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Artikel
2004
SERVICE PRAXISBERICHT
Zwei digitale Spiegelreflexkameras von Kodak
Top-Qualität: Kodak DCS 460
Kodak ist derzeit die Nummer eins unter den Anbietern leistungsfähiger elektronischer SLR-Kameras. COLOR FOTO war bei Kodak und hat die beiden neuesten Typen, die DCS 420 und DCS 460, getestet. Dabei konnte die 65 000 Mark teure Kodak DCS 460 voll überzeugen: das ist Digitaltechnik mit Kleinbildniveau.
Ob Studio- oder Reportagefotografie - der digitalen Kamera gehört die Zukunft der professionellen Fotografie. Kodak ist deswegen voll in die digitale Technik eingestiegen und hat drei CCD-Chips für Kleinbildkameras entwickelt. Diese drei Chips finden Sie zur Zeit in sieben verschiedenen Modellen (siehe Kasten). Neben Kodak vertreiben auch Canon und die Presseagentur AP unter ihrem Namen diese Kodak-Produkte.
Die Kodak DCS 460 ist nicht nur das Spitzenmodell der Kodak-Baureihe, sondern auch allen anderen digitalen Kleinbild-SLRs deutlich überlegen. Mit 6,23 Millionen Pixeln löst sie ungefähr viermal stärker auf als ihre Konkurrenten. Einen 20x30 cm großen Print können Sie von Kleinbildergebnissen kaum noch unterscheiden. Zu den wenigen Schwachpunkten gehört die Wiedergabe sehr dünner Strukturen. Hier produziert die Kamera feine bunte Einsprengsel, die Kodak am Rechner korrigiert. Reporter werden zwei Dinge bemängeln: Die Empfindlichkeit ist mit ISO 100/21xGRADx recht niedrig, und die Bildfrequenz liegt bei zwölf Sekunden. Zwölf Sekunden braucht die DCS 460 nämlich, um die Bilddaten vom CCD-Chip auf die Wechselplatte zu lesen.
Kodak DCS 420
Eine ausgezeichnete Idee ist das eingebaute Mikrofon, über das beide DCS-Kameras verfügen. Dadurch kann der Fotograf auf seinen Notizzettel verzichten und wichtige Stichworte wie Namen direkt zu den Bildern auf die Speicherkarte sprechen. Im Vergleich zur 65 000 Mark teuren DCS 460 kostet die DCS 420 mit 27 600 Mark nicht einmal
Kodak DCS 460
die Hälfte. Allerdings löst sie auch nur 1,56 Millionen Pixel auf. Das genügt für sehr gute Bilder im Format 9x13 cm, liegt aber deutlich unter Kleinbildniveau. Zudem ist die Fläche des Chips sehr klein. Während der DCS-460-Chip mit einer Diagonalen von 33,2 mm fast Kleinbildmaße erreicht, beträgt die Diagonale des DCS-420-Chips nur 17,5 mm. Damit wird das 20-mm-Objektiv zur Normalbrennweite, und gerade Fotoreportern fehlen so echte Weitwinkelobjektive. Umgekehrt bietet die DCS 420 aber eine höhere Empfindlichkeit bis ISO 400/27xGRADx und eine kürzere Bildfrequenz mit 2 B/s und maximal 5 Serienbildern. Wie die DCS 460, basiert auch die 420 auf der Nikon F90. Beide Chips bekommen Sie jedoch auch in einem Canon-EOS-1 N-Gehäuse. Im Gegensatz zu den Nikon/Fuji- und Minolta-Kameras arbeiten die Kodak-Modelle ohne Farbtemperatur-Kalibrierung. Dies erledigt der Fotograf später am Rechner.
Fazit
Mit der DCS 460 präsentiert Kodak eine hochauflösende Digitalkamera auf KB-Niveau. Verbesserungsbedürftig bleiben Empfindlichkeit und Bildfrequenz. Die DCS 420 liegt im Leistungsbereich ihrer Konkurrenten. Im Vergleich zu den Fuji- oder Minolta-Modellen macht sie den ausgereifteren Eindruck. Allerdings stört ihre sehr kleine Bild-diagonale.
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