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2004

Digitale Fotografie: Casio QV-300 und Sanyo VPC-G200E

Guter Durchschnitt

Knapp 1500 Mark kosten die neuen Digitalkameras von Casio und Sanyo. Bedeutet gleicher Preis auch gleiche Leistung? Wir haben die zwei Kompakten miteinander verglichen.

Casio bleibt mit der QV-300 seinem bewährten Konzept treu: Auch beim neuen Modell ist das Objektiv um 270 Grad schwenkbar, die Kamera hat eine Makroeinstellung, und die Auflösung liegt bei 640 x 480 Pixeln. In der maximalen Auflösung lassen sich bis zu 192 Bilder auf dem 4-MB-Chip speichern. Neu ist, daß man beim Fotografieren zwischen einem Teleobjektiv (11 mm) und einem Weitwinkelobjektiv (4,9 mm) umschalten kann. Geändert hat sich die Größe des LC-Displays, das bei der QV-300 den Sucher ersetzt. Mit 2,5 Zoll ist der Monitor eineinhalbmal so groß wie beim Vorgängermodell. Die Zahl der Pixel auf dem Monitor ist allerdings dieselbe wie beim kleineren Display der QV-100; mit knapp 62 000 Pixel liefert die QV-300 deshalb ein etwas unscharfes Monitorbild.
Wie eine konventionelle Kompaktkamera wirkt die Sanyo VPC-G200E, die in Deutschland den Zusatznamen D-Cam trägt. Sie hat einen integrierten Blitz und einen - sehr kleinen - Sucher. Wahlweise können Sie beim Fotografieren auch das 2-Zoll-Display mit 110 000 Pixel benutzen, auf dem Sie Ihre Bilder auch nachträglich in sehr guter Qualität betrachten können. Der Speicher faßt 120 Aufnahmen in Standard- und 60 Bilder in Feinauflösung. Für bewegte Objekte bietet die VPC-G200E die Möglichkeit der Intervallaufnahme. Sie können dabei wählen, ob Sie 16 Aufnahmen innerhalb von 1,6 oder 3,2 Sekunden machen wollen. Die 16 Einzelbilder haben 1/16 der maximalen Auflösung und des üblichen Formats. Zusätzlich können Sie über ein eingebautes Mikrofon sechs Sekunden lange Kommentare speichern - entweder gleich bei der Aufnahme oder erst nachträglich. Jede Tonaufnahme verringert den vorhandenen Speicherplatz um ein Bild in Normalauflösung.

Aufgenommene Bilder spielen beide Kameras auf dem Display ab. Sie lassen sich automatisch oder auf Knopfdruck einzeln durchblättern oder als Patchwork von neun Bildern darstellen. Die Casio QV-300 stellt die Aufnahmen zusätzlich im Viererblock dar oder vergrößert Bildausschnitte auf 200 Prozent. Alternativ können Sie die Kameras an den PC oder Fernseher anschließen, die Bilder dort betrachten, auf Video überspielen und bei der Sanyo VPC-G200E den Ton anhören. Ausdrucken lassen sich die Aufnahmen über einen an den PC angeschlossenen Drucker. Für die QV-300 hat Casio auf der CeBIT'97 den Thermosublimationsdrucker DP-8000 vorgestellt, der Bilder bis DIN A6 ausdruckt und sich direkt an die Kamera anschließen läßt.
Die Bedienung der Kameras ist sehr einfach. Die Casio QV-300 hat ein besonders übersichtliches Menü, beim Fotografieren vermißt man allerdings den Sucher; das Bild wird etwa siebenmal pro Sekunde aktualisiert, bei beweglichen Objekten fotografiert man deshalb nicht immer das, was momentan auf dem Display abgebildet ist. Im übrigen verbraucht die LC-Anzeige sehr viel Strom, was häufige Batteriewechsel nötig macht.
Testurteil Beide Kameras bieten dieselbe Auflösung von 640 x 480 Pixel; die Testaufnahmen fallen qualitativ gleich aus. Für die Sanyo VPC-G200E sprechen das scharfe Display, das auch Farben sehr gut wiedergibt, der Sucher und der eingebaute Blitz. Die Casio QV-300 hat eine vorbildliche Menüführung und ein schwenkbares Objektiv mit zweifacher Brennweiteneinstellung. Der fehlende Sucher stört jedoch den Gesamteindruck, zumal sowohl die Auflösung als auch die Farbwiedergabe des LC-Displays zu wünschen übriglassen.

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