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2004

Digitale Fotografie: Panasonic NV-DCF1 und KXL-600A

Doppelpack

Konkurrenz belebt das Geschäft, dachte man beim weltgrößten Konzern für Unterhaltungselektronik Matsushita in Japan und beauftragte zwei unabhängige Abteilungen mit der Entwicklung von Digitalkameras. Jetzt kommen die Ergebnisse zeitgleich unter dem Markennamen Panasonic auf den deutschen Markt.

Mit den Abmessungen 10 x 10 x 5 cm ist die Panasonic NV-DCF1 (Card Shot) so klein wie ein Zehnerpack Disketten. Trotzdem hat sie jede Menge zu bieten: Ein makrofähiges Objektiv, 640 x 480 Pixel, ein 1,8-Zoll-Display, ein Blitz mit Rotaugenvorwarnung und ein PCMCIA-Laufwerk für kleine Compact-Flash-Speicherkarten. Diese 2-Megabyte-Kärtchen zum Einschieben speichern 11 bis 12, 23 bis 24 oder 48 Bilder in drei Qualitätsstufen. Praktisch: die Kamera arbeitet mit Akkus, Batterien oder Netzteil. Die Akkuzellen müssen zum Nachladen nicht einmal aus der Kamera genommen werden.
Bildausgabe ist per PCMCIA-Adapterkarte oder seriellem Kabel an jedem PC möglich. Praktisch ist der beiliegende Adapter zum Direktanschluß an den Macintosh-Druckerport, an den die Kamera ihre Bilder mit der beiliegenden Bildbearbeitungssoftware "Cardshot" problemlos übermittelt. Anschluß an Kontrollmonitore oder Computerkarten bietet der Videoausgang, für den ein Spezialkabel beiliegt.
Matsushita hat die ersten Gerätekontingente an zwei potente Partner verkauft, die im Fotogeschäft bekannter sind als nie Marke Panasonic. Als Canon Powershot 350 und Konica Qmini QM 350 wurden diese Klone bereits in COLOR FOTO 7/97 getestet.
So betritt das Original als Schlußlicht die Arena, allerdings mit attraktiver Komplettausstattung: Enthalten sind der Videoausgang und ein PCMCIA-Adapter zum Einschieben in einen Laptop. Beides fehlt der Canon Powershot; Konica liefert das Netzteil und die Akkus nicht mit. Das 1,8-Zoll-Farbdisplay eignet sich zur Beurteilung von Bildausschnitt und Weißabgleich zur korrekten Farbwiedergabe, die vierstufige Blendenkorrektur hilft beim Belichten. Eine Farbumkehr-Schaltung bringt auch klassische Foto-negative direkt in den Rechner.
Nur 25 mm dick und nicht größer als ein Diktiergerät sollte die KXL-600A (Cool Shot) nach den Vorgaben der Designer werden. Gerade 900 Mark kostet das Gerät. Leider fehlen bei diesem Preis Netzteil, Akkus und Tasche, die für 100 Mark als Zubehörset erworben werden können. Einen anflanschbaren Monitor gibt es gegen einen Aufpreis von 500 Mark. Zwar fehlen der Cool Shot Blitz und manueller Weißabgleich, doch Komfortfunktionen wie vierstufige Blendennachführung, Makroeinstellung, Serienaufnahmen und Selbstauslöser sind vorhanden. Wie bei der NV-DCF1 gibt es einen 2-Megabyte-Compact-Flash-Wechselspeicher für 24 oder 96 Bilder. Das hochauflösende Bildformat fehlt hier, was sich in geringerer Kantenschärfe und Farbtreue niederschlägt. Das Gerät ist sehr lichtempfindlich und liefert auch in schlecht beleuchteten Innenräumen brauchbare Ergebnisse, sofern der integrierte Graufilter für Außenaufnahmen abgeschaltet ist.
Zum Stromsparen schaltet sich die KXL-600A bei Nichtgebrauch innerhalb einer Minute ab. Die Stromversorgung erfolgt über vier Batterien oder Akkus, auch ein 6-V-Netzteilanschluß ist vorhanden. Ausspielen lassen sich die JPEG-Bilddateien über die serielle Schnittstelle oder den NTSC-Video-Anschluß. Die Speicherkarte kann man auch in einen Laptop einstecken. Das Handling ist trotz der unüblichen Form angenehm. Bei dieser echten Einhand-Schnellschuß-Kamera ist allenfalls das Geradehalten beim Blick durch den kleinen Pop-up-Sucher gewöhnungsbedürftig.

Testurteil In puncto Geschwindigkeit hat die kleine KXL-600 die Nase vorn: Die DCF1 ist erst nach rund zwölf Sekunden wieder einsatzbereit für die nächste Aufnahme; dagegen kann die KXL-600 Serienaufnahmen machen. Bei beiden Kameras lobenswert ist die Möglichkeit, zwischen Akku, Netzteil und Batterien zur Stromversorgung zu wählen. Auch die verschiedenen Arten zum Überspielen der Bilder sind komfortabel. Daß allerdings der Videoausgang im falschen Fernsehstandard ausgelegt ist, trübt die Überspielfreude. Die KXL-600A besticht durch Handlichkeit und exklusives Design, ist jedoch der DCF1 in Bildqualität und Ausstattung unterlegen.

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