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Artikel
2004
Digitale Fotografie: Kameras
17 Einsteigerkameras im Vergleich
Auflösung, Farben, Bildrauschen - der erste Digitalkameratest, der auf exakten Meßdaten basiert. Wir vergleichen siebzehn Digitalkameras in zwei Klassen mit 300 000 und 800 000 Pixeln.
TEST
Das Testurteil:
Kameras mit 800 000 Pixel
Platz 1: Olympus Camedia C-820L
Platz 1: Kodak DC 120
Kameras mit 300 000 bis 500 000 Pixel Platz 1: Panasonic NV-DCF-1
Platz 2: Canon PowerShot 600
Platz 3: Konica Q-Mini
Platz 4: Nikon Coolpix 300
Platz 4: Ricoh RDC 300
Platz 4: Sanyo D-Cam (VPC-G200)
Platz 4: Fujifilm DX-5
Platz 5: Sony Mavica MVC-FD7
Platz 6: Agfa ePhoto 307
Platz 6: Toshiba PDR-2
Platz 6: Minolta DimageV
Platz 7: Sony DSC-F1
Platz 8: Casio QV-300
Platz 8: Panasonic KXL-600A
Platz 9: HP PhotoSmart
Die neue Testmethode von COLOR FOTO und Foto & PC setzt auf präzise Meßwerte. Wir messen unter anderem Auflösung, Bildkontrast, Objektkontrast, Farbwiedergabe und Bildrauschen. Lesen Sie, wie gut die ersten 17 Testkandidaten abgeschnitten haben.
Kameras mit 800 000 Pixeln
Olympus Camedia C-820L. Die neue Olympus Camedia C-820L ist mit einem Wechselspeicher mit 2 MB für bis zu 20 Aufnahmen ausgestattet. Sie kann Teilbilder eines Motivs speichern, die sich am PC wieder zum Gesamtbild zusammensetzen lassen. Neu ist auch die Möglichkeit für Serienbilder: Damit entstehen im Abstand von 0,1 Sekunden neun kleine Bilder. Zwar erreicht sie nicht ganz die Auflösung der Kodak DC 120, liefert aber ein insgesamt gutes Bild mit natürlicher Farbwiedergabe.
Kodak DC 120. Kodak erreicht mit 800 000 Pixeln fast die Auflösung der Profimodelle mit über einer Million Pixeln. Sie bietet eine sehr gute Detailzeichnung. Allerdings ist ihr Rauschen recht hoch und die Farbwiedergabe bei Tageslicht schlecht. Die Kamera ist sehr gut ausgestattet, und auch gut bedienbar. Ein besonderes Lob verdient das Zoom. Gerade bei Digitalkameras ist der optimale Bildausschnitt wichtig. Die Kodak DC 120 erhält eine Kaufempfehlung wegen guter Bildqualität und vollständigen Ausstattung. Eines der wenigen Modelle mit Zoom, Sucher und Monitor.
Kameras mit 300 000 bis 500 000 Pixeln
Panasonic NV-DCF-1. Gute Auflösung, niedriges Rauschen und eine saubere Farbwiedergabe bescheren der NV-DCF-1 eine hohe Punktzahl und einen ersten Platz. Dazu kommen Pluspunkte für eine einfache Bedienung und eine sehr gute Ausstattung. Die Kamera hat keinen Sucher, so daß Sie beim Fotografieren den stromfressenden Monitor nutzen müssen. Baugleiche Modelle gibt es von Konica (Q-Mini), die mit einer anderen Software bestückt ist und ebenfalls zu unserem Testfeld gehört, und von Canon (Powershot 350).
Canon PowerShot 600. Mit 500 000 Pixeln hat die Powershot 200 000 Bildpunkte mehr als die anderen Testkandidaten. Ihre Auflösung ist dementsprechend besser. Schwächen zeigt sie dagegen beim Rauschen, und auch die Bedienung hat ein paar Tücken. So ist der Sucher recht klein, ein Monitor fehlt völlig. Das Abspeichern der Aufnahmen dauert nach dem Druck auf den Auslöser sehr lange. Wer mit diesen kleinen Nachteilen leben kann, bekommt eine Detailzeichnung, die fast das Niveau der Olympus Camedia C-820L erreicht.
Konica Q-Mini. Die Q-Mini hat eine gute Auflösung und ein vergleichsweise niedriges Rauschen. Wesentlich schlechter als beim baugleichen Testkandidaten von Panasonic fällt bei der Q-Mini allerdings die Farbwiedergabe aus. Konica benutzt in der Q-Mini eine andere Software als Panasonic. Wegen deutlich gekrümmter Linien am Bildfeldrand ziehen wir bei der Q-Mini zudem zwei Punkte ab. Diese starken Verzeichnungen, die bei der baugleichen Konkurrenz nicht auftreten, lassen sich nur durch Fertigungstoleranzen erklären.
Nikon Coolpix 300. Die Nikon hat die beste Auflösung im Testfeld. Auch ihr Rauschen ist überdurchschnittlich gering. Nur das schlechte Objektiv führt zu einem Punkteabzug. Zwar fehlt der Kamera ein Wechselspeicher, doch bei der angepeilten Zielgruppe ist das kein entscheidendes Problem. Schrift und Tonfunktionen machen die Nikon zu einem Bildernotizbuch für Makler oder Gutachter. Eine ausführliche Darstellung des interessanten Konzepts finden Sie in COLOR FOTO 10/97.
Ricoh RDC 300. Das Ricoh-Modell leistet sich in der technischen Prüfung keine gravierenden Schwächen. Abgesehen von der Auflösung liegt die Ricoh bei allen Meßwerten im oberen Punktebereich. Allerdings führt auch hier eine starke Verzeichnung zu krummen Linien am Bildfeldrand. Zudem fehlen Sucher und Wechselspeicher. Ricoh setzt als einziger Hersteller auf ein flaches Gehäuse. Sie klappen wie bei einem Laptop den "Bildschirm" hoch und finden darunter die Bedientasten. Das hat Vorteile, wenn man Bilder überträgt oder auf dem Monitor zeigt.
Sanyo D-Cam. Zwar ist die Sanyo in keiner Kategorie die Beste, sie leistet sich aber auch keine Ausrutscher. Und so holt sie einen der vorderen Plätze bei den Kameras unter 500 000 Pixeln. Ein besonderes Lob verdienen die recht gute Auflösung und das geringe Rauschen. Ihr Monitor zählt zu den besten im Testfeld. Im Gegensatz zu manch anderen, hat der Sanyo-Monitor eine gute Auflösung und zeigt bewegte Motive ohne Ruckeln. Bei insgesamt guter Ausstattung fehlt der Kamera leider ein Zoom.
Fujifilm DX-5. Rundum zufriedenstellende Meßwerte bietet die neue, preiswerte Digitalkamera von Fujifilm. Für die meisten Kriterien erreicht sie Werte, die im guten Mittelfeld liegen. Bei der Beurteilung des Bildkontrasts schneidet sie besser ab als ihre meisten Konkurrenten und auch bei der Farbwiedergabe liegt sie gut im Rennen. Allein die Ausstattung der DX-5 ist etwas sparsam, z. B. vermißt man ein LC-Display.
Sony Mavica MVC-FD7. Die Mavica schneidet bei der Messung der Auflösung schlecht ab. Ihr Aufnahmechip aus dem Videobereich nimmt statt eines Vollbildes zwei Halbbilder auf. Bei bewegten Motiven erhalten Sie dann zwei zueinander verschobene Bildteile. Beim Fotografieren im Halbbildmodus bleibt nur noch die halbe Auflösung. Ihre Punkte holt die Sony bei der reichhaltigen Ausstattung. Der Monitor gehört zu den besten des Testfeldes, und keine andere Kamera hat einen so leistungsfähigen Akku. Auch das Zehnfachzoom weist die Konkurrenzobjektive in die Schranken. Als einziges Modell speichert die Mavica ihre Bilder auf einer Diskette ab.
Agfa ePhoto 307. Die ePhoto schneidet im Meßlabor gut ab. Das gilt besonders für die Auflösung und das geringe Rauschen, und auch die anderen Meßwerte zeigen keine deutlichen Schwächen. Allerdings ist die Ausstattung sehr dürftig. Wichtige Features wie Wechselspeicherkarten oder Monitor fehlen. Positiv ist die Bedienung. Sie ähnelt sehr stark einer konventionellen Kleinbildkamera und erleichtert so den Umstieg. Wichtige Funktionen wie den Blitz kann man direkt ohne Menü einstellen.
Toshiba PDR-2. Als einziger Hersteller verwendet Toshiba derzeit CMOS-Chips statt CCDs. Der CMOS-Chip ist preiswerter und verbraucht weniger Strom; die Meßwerte der Kamera mit dem neuen Chip sind in Ordnung. Allein das Rauschen ist zu hoch. Die Toshiba ist sehr klein, aber auch spartanisch ausgestattet. Blitz oder Monitor suchen Sie vergebens. Allerdings kann man die Toshiba aufklappen und wie eine PC-Karte in das Laptop stecken, um Daten zu übertragen.
Minolta Dimage V. Die Minolta holt im Meßlabor nur wenige Punkte. Lediglich der Bildkontrast ist überdurchschnittlich stark. Ebenfalls gut sind Ausstattung und Handhabung mit einem leicht verständlichen Bedienkonzept. Die Dimage gehört zu den wenigen Testmodellen mit Zoom-Objektiv. Angesichts der niedrigen Auflösung ist ein Zoom besonders wichtig: Wer am PC nachträglich sein Bild beschneidet, verliert nämlich wertvolle Pixel. Zudem kann man das Minolta-Objektiv abnehmen und per Kabel mit der Kamera verbinden - eine nette Spielerei.
Sony DSC F1. Die Sony liefert nur ein mäßiges Bild. Das gilt besonders für die Auflösung, die Farben und die starken Verzeichnungen. Gut sind dagegen Bildkontrast und Rauschen. Die Ausstattung ist umfangreich. Als einziges Testmodell hat die Sony DSC F1 einen Infrarot-Sensor, um die Bilddaten drahtlos zu übertragen. Diese Standardschnittstelle finden Sie bei einigen Laptops, aber auch einem Sony-Drucker. Die Sony DSC-F1 wird über ein Menü gesteuert. Dieses Menü bietet viele Möglichkeiten, ist jedoch etwas umständlich.
Casio QV-300. Die Casio hat eine ordentliche Auflösung. Für eine 300 000-Pixel-Kamera ist ihr Rauschen jedoch zu hoch. Sie holt in der technischen Prüfung insgesamt zu wenig Punkte. Weitere Punkte kosten der fehlende Wechselspeicher und der schlechte Monitor: Wenn Sie die Kamera schwenken, zeigt er ein stark ruckelndes Bild. Ein Blick auf die Kameras von Sony und Sanyo beweist, daß das auch besser geht. Und so bleibt dem Digitalkamera-Pionier nur ein undankbarer drittletzter Platz.
Panasonic ICXL 600A. Die kleine, handliche Panasonic-Kamera bietet eine passable Auflösung. Das erstaunt um so mehr, wenn man die übrigen Ergebnisse unserer technischen Prüfung unter die Lupe nimmt. Spätestens bei dem immens hohen Rauschen, das ihr Punktverluste einbringt, wird deutlich, daß die KXL-600A nur für einfache Computeranwendungen gedacht ist.
Hewlett Packard PhotoSmart. Die Auflösung der PhotoSmart ist für die 300 000-Pixel-Klasse in Ordnung. Aber die meisten anderen Meßwerte sind recht niedrig. Das gilt besonders für den Objektkontrast und das Rauschen. Weitere Punkte verliert die Hewlett Packard wegen der Bildkrümmung am Bildrand. Als einziger Testkandidat verwendet die Hewlett Packard die Intel-Karte. Negativ fällt auf, daß die Kamera überdurchschnittlich lange für eine Aufnahme braucht.
Fazit Kameras mit 300 000 Pixeln sind ideal, wenn man Bilder für Internetseiten oder spezielle Office-Anwendungen braucht. Wer seine Bilder ausdrucken will, sollte eine Kamera mit 800 000 Pixeln nehmen. Unser Kaufempfehlung, die Kodak DC 120, verbindet eine überdurchschnittliche Bildqualität mit einer hervorragenden Ausstattung.
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