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Artikel
2004
DIGITALE FOTOGRAFIE
Sechs Digitalkameras im Test
BEAM ME UP
Die Kandidaten dieses Tests von brandneuen Modellen haben allesamt 2,1 Millionen Pixel, und ihre Bilder kann man bis zu einer Größe von DIN A4 ausdrucken. Den ausführlichen Test mit allen Messergebnissen finden Sie im neuen e photo 1/2000.
TEST
Testurteil
Platz 1: Epson PhotoPC 800 50,5 PUNKTE
Platz 2: Casio QVC 2000UX/IR 48,5 Punkte
Platz 3: Kodak DC280 Zoom 45,5 Punkte
Platz 3: Sony DSC-F505 45,0 Punkte
Platz 3: Fujifilm MX-2900 Zoom 44,5 Punkte
Platz 4: Olympus Camedia C-21 39,0 Punkte
Dem Vergleich gestellt haben sich die erste Digitalkamera mit fünffachem Zoom (Sony DSC-F505), ein Modell, das mit einem 20-MB-Speicher ausgeliefert wird (Kodak DC280 Zoom), eine Digitalkamera, bei der man die Schärfe wie bei einem analogen Modell am Objektivring einstellen kann und mehrere Geräte, die die Belichtung nicht nur über die gesamte Bildfläche messen (Integralmessung), sondern Blende und Verschlusszeit über Spotmessung bestimmen. Die zahlreichen neuen Möglichkeiten stellen den Digitalfotografen allerdings häufig auch vor große Schwierigkeiten, denn die Bedienung ist durch die vielen Zusatzfunktionen nicht gerade einfacher geworden. Im Gegenteil: Um eine kleine Änderung an den Basiseinstellungen vorzunehmen oder die kreativen Möglichkeiten einer manuellen Belichtung voll zu nutzen, müssen die Anwender alle Ebenen ihres On-Screen-Menüs durchforsten.
Epson PhotoPC 800
Die winzige Epson PhotoPC 800 steckt in einem soliden Metallgehäuse und sieht ausgesprochen schick aus. Ihre Auflösung von 2,1 Millionen Bildpunkten (1600 x 1200 Pixel) war Epson noch nicht genug. Mit HyPict interpoliert die Kamera das Bild auf 1984 x 1488 Pixel. In diesem Modus arbeitet sie jedoch sehr langsam; nach dem Auslösen dauert es 13 Sekunden, bis man das nächste Bild aufnehmen kann. Der Einsatz des HyPict-Modus will deshalb überlegt sein, denn ohne die Interpolation ist die Kamera nach rund drei Sekunden wieder betriebsbereit. Kreativen Freiraum bieten nicht nur die Möglichkeit der manuellen Belichtung und die Programmautomatiken für Sport, Porträt und Landschaft, sondern auch der manuelle Weißabgleich: Damit kann man Farbstiche vermeiden, aber auch gezielt hervorrufen. Genau so gut lassen sich bewusst Farbstimmungen erzielen. Wenn Sie z. B. den Weißabgleich statt auf ein weißes Papier auf ein gelb getöntes einstellen, erhalten Sie einen Blaustich. Wärmere Atmosphäre bekommt ein Bild, wenn Sie den Weißabgleich auf eine blaue Fläche optimieren.
Casio QVC 2000UX/IR
Die QV2000 ist eine der wenigen Casio-Kameras mit einem optischen Sucher. Zwar zeichnen sich alle Casio-Modelle durch Displays mit bester Schärfe aus, aber zum Fotografieren ist ein optischer Sucher besser geeignet. Ein weiterer Vorteil: Ein optischer Sucher verbraucht keinen Strom. Auch auf das schwenkbare Objektiv haben die Entwickler bei dieser Kamera verzichtet. So kann man sich zwar nicht mehr so bequem selber fotografieren, die Kamera liegt aber beim Fotografieren besser in der Hand. Mit dem Offnen des Schiebers vor dem Objektiv schaltet man die Kamera ein. So entfällt nicht nur die Suche nach dem richtigen Schalter, sondern die empfindliche Optik ist in ausgeschaltetem Zustand auch optimal geschützt. Neben der praktischen Automatikfunktion kann der Fotograf fast alle Parameter auch manuell verändern. Blende, Fokus und Weißabgleich lassen sich manuell einstellen, daneben gibt es verschiedene Programmautomatiken. Wem das alles noch nicht genug ist, der kann kurze Filme von maximal 30 Sekunden Länge aufnehmen und als kleine Animationen auf dem PC vorführen.
Kodak DC280 Zoom
Kodaks erste Zwei-Millionen-Pixelkamera mit Zoom ist zwar kein Leichtgewicht, liegt jedoch gut in der Hand und hat eine über-sichtliche Menüführung, mit der man sich schnell zurecht findet. Die Symbole empfanden wir allerdings als etwas zu bunt. Nach dem ersten Auslösen ist die Kamera nach nicht einmal drei Sekunden wieder aufnahmebereit, auch das dritte Bild ist schnell geschossen. Ein Vorteil, der in vielen Aufnahmesituationen, in denen schnelles Reagieren gefragt ist, zum Tragen kommt. Danach jedoch ist Warten angesagt: Bevor man das nächste Mal auf den Auslöser drücken kann, schreibt die Kamera erst einmal die ersten Bilder in ihren Speicher, und das dauert rund 13 Sekunden. Ungeschlagen im Test ist die Speicherkapazität der mitgelieferten CompactFlash-Karte. Ihre Speicherkapazität von 20 MB ist zweieinhalbmal so groß wie die der Testkonkurrenten. Sie kann in der höchsten Qualität und der besten Auflösung rund 60 Fotos speichern. Wer in Räumen ohne Blitz fotografieren möchte, kann den Auto-ISO-Standard aktivieren. Diese Einstellung erhöht die Empfindlichkeit der Kamera, ermöglicht schnellere Verschlusszeiten und verhindert deshalb das Verwackeln bei schlechten Lichtverhältnissen.
Sony DSC-F505
In dem futuristisch anmutenden Gehäuse der Sony DSC-F505 steckt eine Zeiss-Optik mit optischem Fünffach-Zoom (entsprechende KB-Brennweite: 38-190 mm). Mit den gestalterischen Möglichkeiten dieser Hochleistungsoptik ist der Fotograf für nahezu alle Motivbereiche und Aufnahmesituationen im fotografischen Alltag optimal gerüstet. Neben den Annehmlichkeiten der Optik ist der manuelle Fokus lobend zu erwähnen: Der Fotograf kann am Objektivring stufenlos scharf stellen. Zur Standardausstattung gehören ein Lithium-Ionen-Akku, ein kombiniertes Netzteil/Ladegerät, das die Kamera während der Ladephase des Akkus oder bei der Arbeit am PC mit Strom versorgt. Neben verschiedenen Automatikprogrammen (Landschaft, Porträt und Nachtaufnahmen) kann die Kamera die Aufnahmen mit vier kreativen Effekten auf ihrem Memory Stick (leider nur 4 MB) abspeichern: Sepia-Tönung, SW-Modus, Tonaufnahmen oder Solarisation. Ein Wermutstropfen ist der fehlende Sucher. Zum einen, weil das Display viel Strom verbraucht, zum anderen, weil man die Kamera beim Fotografieren vom Körper weghalten muss und deshalb die Aufnahme leicht verwackeln kann.
Olympus Camedia C-21
Der Winzling im kühlen Metallgehäuse liegt einmalig gut in der Hand. Das LC-Display ist zwar nicht üppig groß, zeigt aber scharfe, helle Bilder. Die Olympus C-21 unterstützt das Digital Print Order Format (DPOF), das zusätzliche Informationen zu jedem einzelnen Bild speichert. Die Aufnahmen lassen sich entweder als Tiff-Dateien oder im WEG-Format abspeichern. Die Bedienung der Kamera ist insgesamt gesehen nicht sehr komfortabel. Weder für die Einstellung des Blitzes noch für die Wahl der Kompression oder der Auflösung ist ein separater Knopf vorhanden: beide Funktionen sind im Menü versteckt. Ganz verwirrend ist die Löschfunktion: Das Löschen von Einzelbildern ist nur im Wiedergabemodus möglich, und um alle Aufnahmen zu löschen, muss man in den Aufnahmemodus umschalten. Fehlbedienungen sind da förmlich programmiert.
Fujifilm MX-2900 Zoom
Im Hi-Modus speichert die MX-2900 Zoom von Fujifilm unkomprimiert ab und nutzt die Auflösung von 1600 x 1200 Pixel optimal aus. Allerdings passt dann nur ein einziges Foto auf die mitgelieferte Smart-Media-Karte. Neben der automatischen Belichtung kann man für besondere Belichtungssituationen bei dieser Kamera Blende und Verschlusszeit manuell eingeben und den Autofokus korrigieren. Auf dem Display lassen sich über das Sucherbild verschiedene Positionsrahmen legen, die ungeübten Fotografen bei der Landschafts- oder Porträtfotografie willkommene Hilfestellungen zur Bildgestaltung geben. Filter verschönern die Fotos gleich beim Fotografieren mit einer nostalgisch anmutenden Sepia-Tönung oder interessanten Spitzlichtern. Die Bedienung könnte allerdings einfacher sein. Noch bevor man das erste Bild machen kann, muss man drei Knöpfe drücken. Mit dem ersten schaltet man die Kamera ein, mit dem zweiten wählt man das Programm, und der dritte aktiviert das Display.
FAZIT
Wer eine kompakte Kamera sucht und auf ein Zoomobjektiv verzichten kann, sollte den Testsieger, die Epson PhotoPC 800, wählen. Sie bietet eine gute Bildqualität bei kompletter Ausstattung. Für Fotografen, die nicht auf ein Zoom verzichten wollen, ist die Sony DCS-F505 zu empfehlen. Mit ihrem Fünffach-Zoom ist sie für nahezu alle Fotosituationen gerüstet, allerdings vermissen wir den optischen Sucher. Interessante kreative Möglichkeiten bietet die Fujifilm. Bei ihr stört die etwas umständliche Bedienung. Das gilt auch für die ansonsten tadel-lose Camedia C-21 von Olympus.
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