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Artikel
2004
ColorFoto Kameras
Digitale mit Pep
Olympus mit Top-Bildqualität
Im aktuellen Testfeld enden Sie vier Modelle mit drei Millionen Pixel sowie die Sony-CD-R-Kamera mit zwei Millionen Bildpunkten. Als erste Digitalkamera schreibt die Sony die Bilddaten direkt auf eine preiswerte CD-R.
Das Testurteil
Platz 1: Olympus Camedia C-3000
Platz 2: Casio QV-3EX
Platz 3: Sony MVC-CD1000
Platz 3: Kodak DC4800
Platz 4: Ricoh RDC-7
Selten waren die Eigenschaften der Testkandidaten so abwechslungsreich wie dieses Mal - jede Kamera überzeugte durch individuelle Stärken: Beste Bildqualität bieten Olympus und Casio, Sony überrascht mit einem neuen Speicherkonzept und brennt Fotos auf CD-R, Ricoh arbeitet auf Wunsch mit mehreren Belichtungen und erhöht somit die Auflösung, und das Konzept von Kodak ist optimal auf erfahrene Fotografen abgestimmt.
CASIO QV-3EX
Kompakt und gut
Sowohl das schlichte, aber edle Design als auch die einfache Bedienung nehmen den Anwender für Casios QV-3EX ein. Sucher und Display sind zwar sehr klein, doch dank der brillanten Schärfe des Displays kann man alle Details deutlich erkennen. Die Symbole und Buttons des On-Screen-Menüs sind eindeutig, und das Menü ist sehr übersichtlich aufgebaut. Bei der handlichen Kamera lassen sich Verschlusszeiten und Blendenöffnung mit der Hand einstellen. Und wer sich bei Blende und Verschlusszeit unsicher ist, kann die Belichtungsreihe nutzen. Die macht mit einem einzigen Druck auf den Auslöser gleich drei Aufnahmen mit unterschiedlichen Einstellungen. Selbst im Automatikmodus, können Sie die Belichtung stufenweise korrigieren und anhand des Histogramms auf dem Display überprüfen, ob die Helligkeit optimal eingestellt ist (siehe Kasten "DigitalkameraTipps"). Als komfortables Extra hat Casio die QV-3EX mit einer Panoramafunktion ausgestattet, die bis zu neun Fotos zu einem breiten Übersichtsbild verknüpft. Sehr knapp bemessen ist der mitgelieferte Speicher mit nur acht Megabyte Kapazität. Doch der Digitalfotograf ist nicht länger auf die mageren Speicherkarten angewiesen: Die QV-3EX ist eine der wenigen Kameras, die bereits mit dem IBM-Microdrive arbeitet. Dieses etwa 600 Mark teure Speichermedium bietet mit 340 MB Platz für rund 250 Fotos in höchster Auflösung.
KODAK DC4800
Ideal für Fotografen
Bei Kodaks DC4800 stehen die reinen Foto-Features im Vordergrund. Während man bei anderen Modellen am Programmrad die Aufnahmemodi wie Video, Serienfoto oder Standbild wählt, stellt man mit dem Funktionsrad dieser Kamera die Belichtung ein. Der Fotograf hat die Wahl zwischen Automatik und den Blendenwerten 2,8, 5,6 sowie 8 und kann an einem leicht zugänglichen Knopf auf der Oberseite der Kamera die Belichtung in 0,5er-Schritten um zwei Blendenwerte korrigieren. Wer auch die Verschlusszeit manuell wählen will, muss sich dazu jedoch durch das On-Screen-Menü blättern. Allein beim Scharfstellen ist man der Kameraautomatik vollständig ausgeliefert, denn manuelle Fokussierung ist bei dieser Kamera nicht vorgesehen. Sehr erfreulich ist der üppige Lieferumfang: Zur Kamera gehören neben einer schützenden Tasche, einem Objektivreiniger und einem Papiersortiment für den Tintenstrahldrucker insgesamt 48 MB Speicherplatz auf zwei CompactFlash-Karten. Bis auf kleine Bildeffekte wie Sepia- oder Schwarzweiß-Aufnahmen bietet die DC4800 zwar keine Extras, die das Herz von PC-Bastlern höher schlagen lassen. Dem ambitionierten Digitalfotografen jedoch steht mit dieser Kamera ein Gerät zur Verfügung, das fast alle Fotofunktionen bietet, die man auch von hochwertigen analogen Kompaktkameras oder einfachen Spiegelreflex-Modellen kennt.
OLYMPUS CAMEDIA C-3000 ZOOM
Der Testsieger
Die Olympus Camedia C-3000 Zoom ist die abgespeckte Version der bereits in Color Foto 8/2000 getesteten C-3030 Zoom. Für 500 Mark weniger gibt es einen 8- statt 16-MB-Wechselspeicher, Alkali- statt Lithiumbatterien und eine reduzierte Video-Aufnahmekapazität. Ferner fehlt die Fernbedienung im Lieferumfang. Der interne Speicher der C-3000 Zoom ist kleiner als hei der Vorgängerin, was längere Bildfolgezeiten bedingt. Trotzdem schießt sie im Serienbildmodus noch mehr als ein Bild pro Sekunde und ist damit schneller als die meisten Konkurrenten. Funktionen wie die automatische Belichtungsreihe und die Möglichkeit zur manuellen Steuerung der Kamera sind für erfahrene Fotografen eine Notwendigkeit. Loben muss man unbedingt auch die zwei Modi der Serienbildfunktion: Entweder regelt die Kamera Fokus und Belichtungswerte entsprechend des ersten Motivs, oder sie misst jede Aufnahme der Folge neu ein. Bei guten Lichtverhältnissen wählt die automatische Empfindlichkeitseinstellung ISO 100/21xGRADx, dämmert es, stellt sie die Empfindlichkeit so hoch, dass man meist auf den Blitz verzichten kann. Das erhält die natürliche Lichtsituation, führt aber zu einem höheren Rauschen (siehe Kasten "Olympus Camedia C-3030 neu bewertet"). Ein weiteres Problem betrifft den Weißabgleich, der bei unseren Testmodellen teils deutliche Fehlmessungen lieferte. Für Fotografen nicht unverzichtbar, aber sehr komfortabel sind Funktionen wie die Tonaufnahme und Videos mit bis zu 45 Sekunden Länge.
RICOH RDC-7
Digitaler Flachmann
Die RDC-7 fällt durch ein extrem flaches Gehäuse auf, dessen LC-Display Sie wie den eines Laptops aufklappen können. Die Funktionen der Kamera sind schnell verstanden; neben automatischen Belichtungsreihen, Belichtungskorrektur und einem manuellen Fokus bietet sie eine Notizbuchfunktion mit bis zu 16 Minuten Aufnahmekapazität. Ferner kann sie 40 Sekunden lange Videos im AVI-Format speichern. Für Bild-, Ton- und Filmdateien gibt es einen internen 8-MB-Speicher. Statt in den eingebauten Speicher kann man die Aufnahmen auch auf SmartMedia-Karten schreiben, die im Lieferumfang allerdings nicht enthalten sind. Die RDC-7 bietet verschiedene Möglichkeiten zur Bildoptimierung: So berechnet sie im Pro-Modus zu den echten 3,3 Millionen Pixeln weitere hinzu und kommt so auf 7 Millionen Pixel. Bildinformationen aus zwei Aufnahmen nutzt sie im Pro-L-Modus: Dabei belichtet sie ähnlich wie die JVC GC-X1 (Test in Color Foto 8/2000) ein Motiv zweimal hintereinander, Zwischen beiden Aufnahmen verschiebt sie den Chip und erfasst so mehr Bildpunkte. Bei unseren Messungen erhöht dieser Trick die Auflösung um rund 10 Prozent. Eine Kombination aus diesen beiden Funktionen ist der Pro-H-Modus. Da die Kamera in den letztgenannten Modi zwei Fotos belichtet, darf sich das Motiv nicht bewegen, und der Fotograf braucht ein Stativ.
SONY MAVICA MVC-CD1000
Das Speicherwunder
Die Speicherkapazität war seit der Einführung der Digitalkameras Kritikpunkt Nummer eins: Sie boten zu wenig Platz für hochauflösende Fotos und waren zu teuer. Sonys neueste Mavica brennt die Bilder nun auf eine CD-R mit 8 cm Durchmesser und nimmt Skeptikern damit den Wind aus den Segeln: Auf die 3,50 Mark teure Silberscheibe mit 185 MB passen rund 170 Aufnahmen (1600 x 1200 Pixel, JPEG). Die Kamera speichert die Fotos im GIF-, JPEG- oder Tiff-Format und legt sie je nach gewählter Kompressionsstufe in entsprechenden Ordnern auf der CD ab. Leider nummeriert die Kamerasoftware dabei alle Aufnahmen fortlaufend durch; eine Möglichkeit, die Bilder selbst zu betiteln oder in eigene Ordner abzulegen fehlt. Zu den Pluspunkten gehören das 10-fach-Zoom, der Anschluss für einen externen Blitz, der hervorragende Sucher, das scharfe Display und die über-sichtliche Menüführung. Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte: Mehr als 30 Sekunden dauert es, bis die jüngste Mavica eine Aufnahme auf CD gebrannt hat - so lange müssen Sie warten, bis das Gerät für die nächste Aufnahme bereit ist. Eingefleischte Fotografen werden außerdem Alternativen zur Integralmessung und eine manuelle Belichtungssteuerung vermissen. Hier bieten viele Konkurrenten mittlerweile Integral-, Spot- und Matrixmessung. Die sparsame Ausstattung mit fotografischen Funktionen zeigt, dass diese Kamera für professionelle Anwender, aber weniger für Fotografen konzipiert ist.
Fazit
Die Olympus C-3000 Zoom holt die Siegpunkte mit ihrer hervorragenden Bildqualität. Aber auch ihre Konkurrenten sind interessant: So ist die Casio besonders preiswert, Kodak bietet ein für Fotografen optimiertes Bedienkonzept, und Ricoh riskiert das mutigste Design. Die Sony wird vielen mit 3500 Mark noch zu teuer sein. Dennoch ist ihr neues Speicherkonzept zukunftsweisend.
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