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Artikel

2004

Kameras

STROMTEST 10 DIGITALKAMERAS

Top: Casio, Canon, Nikon

Testurteil Stromverbrauch

Platz 1: Casio QV-3EX

Platz 2: Nikon Coolpix 880

Platz 3: Canon Powershot G1

Platz 4: Canon Digital Ixus

Platz 5: Olympus Camedia E 10

Platz 6: Leica Digilux 4.3 

Platz 6: Fujifilm Finepix 4900 Zoom 

Platz 7: Yashica Micro Elite 3300 

Platz 8: Sony Mavica MVC-CD 1000 

Platz 9: Ricoh RDC-1700

Bei sehr nahe beieinander liegenden Punktzahlen zweier Produkte wurde jeweils der gleiche Platz für beide vergeben.

Testurteil Mobilität

Platz 1: Canon Powershot G1

Platz 2: Casio QV-3EX

Platz 3: Olympus Camedia E 10 

Platz 4: Canon Digital Ixus

Platz 4: Fujifilm Finepix 4900 Zoom 

Platz 5: Sony Mavica MVC-CD 1000 

Platz 6: Leica Digilux 4.3

Platz 6: Ricoh RDC-1700

Platz 7: Yashica Micro Elite 3300

Bei der Mobilität beziehen wir den Stromverbrauch auf die Kapazität des Akkus. So können Kameras mit höherem Verbrauch aber großen Akkus Plätze gut machen. Die Nikon konnten wir bei der Mobilitätstabelle nicht berücksichtigen, da zum Zeitpunkt des Tests kein Akku vorlag.

Drei Punkte entscheiden über den Stromverbrauch einer digitalen Kamera: die Leistungsaufnahme des Monitors, der Stromverbrauch bei der eigentlichen Aufnahme und der Standbybetrieb.

Stromverbrauch

Auf allen drei Feldern zeigen unsere Messergebnisse deutliche Unterschiede. Dies gilt besonders für den wichtigen Standbybetrieb, auf den niemand verzichten kann: Sie betrachten Ihr Motiv durch den Sucher, kontrollieren den Bildausschnitt und warten auf den idealen Moment für die Aufnahme. Während der ganzen Zeit zieht die Digitalkamera Strom, und das zum Teil nicht zu knapp. So begnügt sich die Nikon mit ausgezeichneten 4 mA, während die Yashica bei 816 mA landet. Da ihr ein Sucher fehlt, muss man immer den stromfressenden Monitor eingeschaltet lassen. Doch auch die Ricoh verbraucht trotz optischem Sucher 782 mA - zu viel für ausgedehnte Fototouren. Relativ schlecht schneiden ferner die beiden Modelle von Sony und Fuji mit elektronischem Sucher ab. Zwar verlangen die elektronischen Sucher weniger Strom als die Displays, aber ein optischer Sucher ist eben noch günstiger: Wer also den Monitor als Sucher nutzt oder eine Kamera mit elektronischem Sucher kauft, muss mit einem deutlich höherem Stromverbrauch rechnen.
Das gleiche Problem trifft all diejenigen, die ihre Bilder häufig auf dem Monitor kontrollieren. Auch dann sollte ein zweiter Ersatzakku in der Tasche dabei sein. Die stromsparende Alternative lautet: Warten Sie, bis Sie wieder zu Hause oder im Hotelzimmer sind, und löschen Sie erst dort überflüssige Aufnahmen. Im Vergleich kommt der Casio-Monitor mit 206 mA aus, und bei Nikon sind es ebenfalls niedrige 313 mA. Dagegen "verbrät" die Ricoh 1210 mA. Zugunsten der Ricoh muss man allerdings hinzufügen, dass ihr Monitor besonders groß ist und als einziger die TouchScreen-Technik bietet: Um die Ricoh zu bedienen, tippen Sie mit einem Stift direkt auf den Monitor, der entsprechende Buttons darstellt. Auffällig ist der hohe Stromverbrauch der Olympus bei der eigentlichen Aufnahme. Die Konkurrenz kommt im Schnitt mit einem Drittel aus. Nur die Sony liegt noch höher. Hier werden die Bilder jedoch auf eine CD-R gebrannt, was den schlechten Wert zwar nicht entschuldigt, aber erklärt.

Fazit Strommessung: Die Casio gewinnt den Stromverbrauchstest vor der Nikon. Auf dem dritten Platz liegt - schon mit deutlichem Abstand - die Canon G1.

Mobilität

In der Praxis ist die Stromspartechnik nur die halbe Miete. Schließlich kann ein Modell mit einem großen Akku einen höheren Stromverbrauch ausgleichen. Bei der Kennzahl Akku prüfen wir deswegen, wie viele Testzyklen die jeweilige Kamera mit einem voll geladenen Akku schafft.
Auf Platz 1 steht nun die Canon Gl und verdrängt die Casio auf den zweiten Platz. Ebenfalls deutlich nach oben rutscht die Olympus, die im Bereich Mobilität fast zu den Topkameras aufschließt. Dabei verdanken beide Aufsteiger, die Canon Cl und die Olympus E10, ihren Erfolg den großen Akkus. Eine noch dickere Stromquelle hat allerdings die Sony mit stolzen 11 Wattstunden an Bord. Hier will jedoch auch ein CD-R-Brenner mit Strom versehen sein, so dass die Sony zwar Plätze gutmacht, aber im Mittelfeld stecken bleibt.
Im Vergleich zum letzten Test sind nun die meisten Modelle mit speziellen Lithium-Akkus als Stromquelle ausgerüstet, und das aus gutem Grund. Ihre Vorteile sind nämlich vielfältig: Der Entwickler kann sich zur Form der Kamera passende Zellen aussuchen und Lithium-Ionen-Akkus kennen keinen Memoryeffekt. Auch sind sie etwas kleiner und wesentlich leichter als die Nickel-Konkurrenz, dafür aber auch wesentlich teurer. In kleinen Kameras kommt also nur ein Lithium-Akku auf vernünftige Werte, wie das schlechte Ergebnis der Leica belegt. Allerdings sind die speziellen Lithium-Akkus deutlich teurer als normale NiMH-Zellen in der Standard-Mignon-Größe. Wer also mehrere Akku-Packs zur Reserve in der Tasche mitschleppt, kommt mit Mignon-Zellen wesentlich preiswerter weg. Wenn Gewicht und Größe keine entscheidende Rolle spielen, sind auch vier Mignon-Zellen, wie in der Olympus, eine gute Lösung.

Fazit Mobilität: Dank großer Akkus schieben sich die Canon und die Olympus nach vorn. Das Spitztentrio lautet: Canon vor Casio vor Olympus. Für die Nikon konnten wir keine Kennziffer Akku berechnen, da zum Testzeitpunkt kein Akku vorlag. Allerdings wird der Akku als Zubehör erhältlich sein, und wir erwarten einen sehr guten Wert im Bereich der drei Topmodelle.

Neue Mignon-Akkus

Zwar kommen immer mehr Geräte mit speziellen Lithium-Akkus, doch sind die Standard-Mignon-Zellen immer noch sehr verbreitet. Im Gegensatz zu den Lithiums haben Sie bei den Mignons zudem die Wahl zwischen NiMH-Akkus und Alkali-Mangan-Einwegbatterien.
Die aktuellen Mignonzellen in Metallhydrid-Technik liefern laut Aufdruck zwischen 1500 und 1700 Milliamperestunden. Damit sind nicht nur die alten Nickel-Cadmium-Akkus klar abgehängt, sondern bei hohen Lastströmen erreichen die neuen NiMH-Akkus auch längere Betriebszeiten als die hier bisher noch überlegenen Alkali-Mangan-Zellen.
Abgesehen von der Leistung sind Nickel-Cadmium-Zellen auch aus Umweltgründen ein schlechter Kauf voll hochgiftigem Schwermetall.
Im Vergleich nehmen sich die vier getesteten Akkus von Ansmann, Conrad, Friwo und Varta nicht viel: Alle überbieten mit Kapazitäten zwischen 1400 mAh und 1600 mAh klar die konkurrierenden Einwegbatterien. Vor allem die - beim Discounter Lidl billig angebotene - Daimon Alkaline enttäuscht mit mickrigen Resultaten. Allerdings kostet sie auch nur halb so viel wie die besseren Zellen von Rayovac und Duracell.
Eine Sonderstellung nimmt die extrem teure Energizer Lithium ein, die eigentlich nur für die Polarexpedition nötig ist: Denn sie ist leicht, ausdauernd und weniger kälteempfindlich. Ansonsten gibt es nur einen Punkt, der gegen Metallhydrid-Akkus spricht: Die schnelle Selbstentladung macht den Einsatz in Geräten, die lange unbenutzt bleiben, problematisch. So gehen bei warmer Lagerung mehr als zehn Prozent Leistung im Monat verloren. Volkstümlich ausgedrückt bedeutet das: Wer im Mai seine frisch geladene Kamera ins Handschuhfach legt, ist im September frustriert.

Ladegeräte für Mignonzellen

Alle vier getesteten Ladegeräte sind empfehlenswert: Sie sind komfortabel zu bedienen, ordentlich verarbeitet und verfügen über eine solide Ladetechnik mit Vorentladung und automatischer Erkennung des Ladeendes. Bei der Vorentladung werden halbleere Akkus zunächst ganz entladen und dann erst aufgeladen. Wer regelmäßig halbleere Akkus nachlädt, erhält vom Akku immer weniger Leistung (Memoryeffekt). Die beiden Steckerlader können nur Mignons laden, nehmen dafür aber wenig Platz im Reisegepäck ein: Ansmanns Powerline 4 ist einfacher zu bedienen als das Ultraquick Plus von Friwo und funktioniert auch an Steckdosen mit 110 Volt. Das Voltcraft-Gerät von Conrad-Electronic lädt alle Rundzellen bis zur Mono und hat die klarste Anzeige des Akku-Zustandes. Vartas Multi Comfort glänzt dagegen durch Vielseitigkeit, denn er kann per Adapterkabel auch im Auto laden und hat Ladeschächte für 9-Volt-Blocks. Die Geräte von Ansmann und Varta brauchen ohne eingesetzte Akkus so wenig Strom, dass es vertretbar scheint, sie permanent in der Dose zu lassen.

Fazit Mignonzellen: Wer Mignons verwenden kann, bekommt mit allen vier hier vorgestellten Akku-/Ladegerät-Kombinationen eine billige und zuverlässige Stromversorgung. Einwegbatterien haben in Digitalkameras nichts verloren.

Fazit

Beim Stromverbrauch demonstrieren Casio und Nikon, was zeitgemäße Stromspartechnik ist. Die meisten Bilder pro Akkuladung schafft jedoch die Canon G1 knapp vor der Casio. Die Canon gleicht den höheren Verbrauch mit einem größeren Akku aus.

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