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Normtest

Pentax LX

Innere Werte

Äußerlich unauffällig präsentiert sich unser Testmodell dieses Monats. Im Gegensatz zu diesem Äußeren wartet die LX aber mit beeindruckenden inneren Werten auf.

Der Preis macht schon deutlich, in welche Kategorie von Spiegelreflexkameras die Pentax LX einzuordnen ist. Wenn man dann noch die Ausstattungsdetails betrachtet, wird klar, daß diese Kamera keine Massenkamera ist, sondern in einer Reihe mit den Modellen von Nikon und Canon gesehen werden muß, die bisher gleichbedeutend mit dem Begriff "Profikamera" im wahrsten Sinne des Wortes und nicht als Werbegag identifiziert werden. Um in Zukunft in diesem Spitzenkonzert mitzumischen, bringt die LX sowohl von der "Papierform", sprich technische Daten, als auch von den NORMTEST-Meßdaten alle wesentlichen Voraussetzungen mit sich. Die LX ist das Zentrum eines Systems. An den eigentlichen Gehäusekern läßt sich in alle Richtungen etwas anbringen. Nach vorne eines der über 40 SMC Pentax Wechselobjektiv und das Nahaufnahmezubehör, nach hinten vier verschiedene Rückwände, nach oben unterschiedlich Sucheraufsätze, nach unten Motor oder Winder, rechts ein Handgriff und links der Trageriemen.

Funktionen

Im Prinzip handelt es sich bei der LX um eine Kamera mit automatischer Verschlußzeitensteuerung nach Blendenvorwahl oder mit Nachführmessung im manuellen Betrieb. Die Betriebsart wird über den Verschlußzeitenknopf oben auf der Kamera gewählt, der in Automatikposition arretiert ist. Bei Verwendung der Pentax-Systemblitzgeräte AF 280 T, AF 400 T, AF 200 S und AF 160 kann der Knopf auch beim Blitzen in Automatikstellung bleiben. Die Blitzbelichtungssteuerung erfolgt mit den beiden ersten Geräten ebenfalls über TTL-Messung. Auf dem Verschlußzeitenknopf sind außerdem noch die Positionen X (1/75, S) zum Blitzen mit konventionellen Geräten und "B" für Langzeitbelichtungen markiert. Die Ziffern sind, ebenso wie beim Belichtungskorrekturring und der Filmempfindlichkeitseinstellung, silbern bzw. weiß auf schwarzem Grund gehalten und nicht farbig gekennzeichnet oder unterschieden.

Belichtungsmessung

Bei der Belichtungsmessung beschreitet Pentax mit der LX einen neuen Weg, für den es bisher erst ein Beispiel, die Olympus OM-2, gibt. Die im Boden des Spiegelgehäuses gelegene Silizium-Fotodiode mißt bei Automatikbetrieb die Belichtung auf dem schwarz-weiß gemusterten ersten Verschlußvorgang. Ändert sich die Motivhelligkeit während der Belichtung bei mittleren und längeren Verschlußzeiten (ab 1/60 s), so wird diese Änderung durch die Lichtmessung auf der Filmoberfläche registriert und die Verschlußzeit automatisch entsprechend verkürzt oder verlängert. Bei manueller Messung erfolgt natürlich nur die Messung auf dem Vorhang, die eingestellte Zeit bleibt unverändert. Durch eine Linse vor der Meßzelle wird die Messung stark mittenbetont, allerdings nicht so eng definiert wie bei der Nikon F 3. Außergewöhnlich groß ist der Meßbereich der Pentax LX. Er reicht bei 100 ASA in Automatikstellung mit dem Objektiv f/1,2 von Lichtwert -5,5 bis Lichtwert 20. Damit stellt die LX einen neuen Rekord auf. Dies ist möglich durch die kurze 1/2000 s auf der einen und die 125 vollen Sekunden auf der anderen Seite. Bei manuellem Betrieb umfaßt der Meßbereich immer noch LW-1 -20, mehr als die meisten anderen SLRs, bei TTL-Blitzmessung reicht er von LW 1-19. Auch der Filmempfindlichkeitsbereich von 6-3200 ASA ist überdurchschnittlich groß. Eingeschaltet wird die Belichtungsmessung durch leichtes Andrücken des mechanischen Auslösers. Dies geht problemlos bei der Kamera alleine. Wird die Kamera jedoch mit Motor oder Winder betrieben, bedarf es eines äußerst sensiblen Zeigefingers, um nicht gleich das erste Bild zu verschießen. Hier muß von Pentax noch Feinarbeit geleistet werden. Die Abschaltung erfolgt automatisch nach etwa 25 s.
Da die LX von Haus aus als Wechselsucherkamera konzipiert wurde, ist das gesamte Belichtungsmeßsystem so in das Gehäuse integriert, daß es in jedem Fall unabhängig vom verwendeten Sucheraufsatz funktioniert. Eine positive Folge des von Pentax sogenannten Integrierten Direkt-Meßsystems ist die Tatsache, daß auch bei Aufnahmen z. B. vom Stativ keine interne Okularabdeckung zur Vermeidung von Streulichteinfall in den Sucher erforderlich ist. Durch den bei der Auslösung hochklappenden Spiegel wird die Silizium-Fotodiode von jedem Streulicht abgeschirmt. Den Vorteilen des Integrierten Direkt-Meßsystems steht eine Einschränkung gegenüber: Da die LX noch während der Belichtung messen kann, besitzt sie keine Meßwertspeichermöglichkeit, mit der z. B. bei Gegenlichtaufnahmen die bildwichtige Partie angemessen und dieser Wert dann gespeichert werden kann. Hier muß bei der LX dann mit dem Belichtungskorrekturring oder manueller Messung gearbeitet werden.

Zeitautomatik

Die Verschlußzeiten werden von der Belichtungsautomatik stufenlos elektronisch im Bereich zwischen 1/2000 S Und 125 s gesteuert. Dabei zeigt die Meßkurve über dem gesamten Bereich einen sehr gleichmäßigen Verlauf mit einer maximalen Abweichung von nur etwa 1/6 Blendenstufe von der idealen Belichtung mit Ausnahme der 1/1000 S und 1/2000 S, wo die Abweichung mit 1/3 bzw. 1/2 Blendenstufe immer noch gut in der Toleranz der DIN-Norm liegt. Die größte Abweichung bei 1/2000 S ist dabei nicht auf das Meßsystem, sondern auf den Verschluß zurückzuführen, der, wie die Messung der manuellen Zeiten ergab, die 1/2000 s etwa entsprechend 0,4 Blendenstufen zu lange steuert.
Die autodynamische Messung, also die Reaktion auf Veränderung der Lichtverhältnisse im Motiv während des Ablaufs einer längeren Verschlußzeit, funktioniert einwandfrei. Dabei muß die Änderung der Objektleuchtdichte für mindestens 1/100 s Dauer erfolgen, da die Ablaufzeit des Verschlußvorhanges so lange dauert und kürzere Änderungen nicht entsprechend ausgeglichen werden können. Das gilt natürlich nicht für die Blitzbelichtungsautomatik, bei der die Belichtung über die Veränderung der sehr viel kürzeren Blitzdauer gesteuert wird.
Der Belichtungskorrekturring erlaubt die Korrektur der automatischen Belichtung um ±2 LW, einrostend in 1/3 LW-Stufen. Im Bereich der höchsten und niedrigsten Filmempfindlichkeiten ist die Korrekturmöglichkeit eingeschränkt, da sie mit der Filmempfindlichkeitseinstellung gekoppelt ist.

Nachführmessung/Verschlußzeiten

Wenn die Belichtungsautomatik der LX abgeschaltet wird, ist die manuelle Einstellung der Verschlußzeiten und Nachführmessung möglich. Der dabei zur Verfügung stehende Zeitenbereich geht von 1/2000 s bis 4 s. Hierbei ist eine Besonderheit des waagrecht ablaufenden Titan-Schlitzverschlusses festzuhalten. Während die bisher bekannten Verschlüsse entweder elektronisch oder mechanisch gesteuert werden, stellt der LX-Verschluß eine Kombination beider Typen dar. Die meistgenutzten kurzen Zeiten von 1/2000 s bis "X" (1/75 S) werden mechanisch gesteuert. Damit ist die Kamera in diesem Bereich unter Verzicht auf die Belichtungsmessung auch ohne Batterien mit 6 Verschlußzeiten funktionsfähig. Das ist ein Punkt, der gegenüber Elektronik und Batterien mißtrauischen Gemütern ein sicheres Gefühl vermittelt. Und für Langzeitbelichtungen steht dann noch die ebenfalls mechanisch gesteuerte "B"-Einstellung zur Verfügung. Im Gegensatz zu diesen Zeiten werden die Verschlußzeiten von 1/60 s bis 4 s auch bei manueller Einstellung elektronisch gesteuert, sind also batterieabhängig. Bei der NORMTEST-Messung der manuell einstellbaren Verschlußzeiten zeigt sich dann, daß die extreme Genauigkeit der elektronisch gesteuerten manuellen Verschlußzeiten der LX von den mechanischen Zeiten nicht ganz erreicht wurde. Diese Abweichung liegt aber noch im zulässigen Toleranzbereich der DIN-Norm und fällt in der Praxis nicht auf. Die 1/2000 S fiel bei der ersten Testkamera mit einer UM 2/3 Blendenstufe zu reichlichen Belichtung als Ausreißer aus dem Rahmen der Norm. Die ebenfalls mechanisch gesteuerte X-Synchronisationszeit von 1/75 S liegt Mit effektiv 1/70 S im Bereich elektronischer Genauigkeit.
Da die Nachführmessung durch einen teildurchlässigen Spiegel erfolgt, kann es mit Linear-Polfiltern bei Nachführmessung zu Meßabweichungen kommen. Bei Automatikbetrieb tritt dieses Problem nicht auf,
da nach dem Hochklappen des Spiegels gemessen wird.

Sucher/Anzeigen

Die Pentax LX besitzt auswechselbare Suchersysteme. Die Belichtungsmessung und -steuerung ist unabhängig davon, da das Meßsystem völlig ins Kameragehäuse integriert ist. Die Belichtungsanzeige im Sucher wird übrigens von der gleichen Silizium-Fotodiode wie die Belichtung selbst gesteuert. Daher kann es nicht zu Differenzen zwischen der Sucheranzeige und der effektiven Belichtungszeit kommen.
8 unterschiedliche Sucher stehen zur Auswahl. Als Standardausstattung wird der Pentaprismensucher FA-1 bezeichnet. Er ist ausgestattet mit dem Mittenkontakt-Blitzschuh für die Pentax-Systemblitzgeräte und einem Okular mit Dioptrienkorrektur von -1,5 bis 0. Ein Prismenfenster ermöglicht das Ablesen der eingestellten Blende am Objektivring. Der Sucher FA-1 W ist baugleich, besitzt aber eine Dioptrienkorrektur von -3 bis +l. Der FA-2 Pentaprismensucher ist etwas kompakter und weist lediglich die Dioptrienkorrektur von -1,5 bis 0 auf, aber keinen Blitzschuh und keine Blendeneinspiegelung. FF-1 ist ein zusammenklappbarer Faltlichtschacht, FE-1 ein starrer Lichtschacht mit Dioptrienausgleich von -5 bis +4 Dioptrien. Eine Pentax-Besonderheit ist die FB-Systemsucherbasis mit ihren über Bajonett auswechselbaren Aufsätzen. Die Sucherbasis FB-1 besteht aus einem Prisma, das für ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild sorgt und einem kleinen Prisma für die Blendeneinspiegelung. Der aus der Basis kommende Sucher-Strahlengang läuft im Winkel von 45' zur Aufnahmerichtung. Dies erlaubt mit den beiden Lupenaufsätzen FD-1 und FD-2 einen bequemen Einblick z. B. bei Nah-, Repro- und Makroaufnahmen. Der FD-1 erlaubt den Dioptrienausgleich von -5 bis +3. Der Blendenwert ist mit diesen beiden Suchern nicht ablesbar, wohl aber mit dem dritten Basisaufsatz FC-1. Dieser sogenannte Sportsucheraufsatz ist im Bajonett drehbar und erlaubt wahlweise waagrechtem oder senkrechten Einblick. Dabei ist das Auge etwa 25 mm vom Okular entfernt, so daß auch Brillenträger bequem das gesamte Sucherfeld überblicken können.
Während die Blende nur bei den dafür eingerichteten Suchern ablesbar ist, sind die anderen Anzeigen mit allen Suchern sichtbar. Am Rande des Sucherbildfeldes liegt die Verschlußzeitenskala von 1/2000 s bis 4 s mit den zusätzlichen Markierungen "A" für Automatikbetrieb und "LT.B" für Langzeitbelichtungen. Die vom Meßsystem ermittelte und gegebenenfalls von der Automatik gesteuerte Zeit wird von einer Leuchtdiode angezeigt. Dabei leuchten die Dioden für die mit Normalobjektiv noch aus der freien Hand verwacklungsfrei haltbaren Zeiten von 1/2000 S bis 1/30 s grün, die Zeiten von 1/15 s bis 4 s gelb. Die Diode für Langzeitbelichtungen länger als 4 s leuchtet rot, ebenso die Überbelichtungswarnung neben "A". Ein eingestellter Belichtungskorrekturfaktor wird durch eine ins Bildfeld geschwenkte rote Zunge signalisiert.
Bei der Nachführmessung mit manueller Zeiteneinstellung leuchtet die LED der richtigen Belichtungszeit, während die von Hand eingestellte Verschlußzeit durch einen transparenten blauen Zeiger unterlegt wird. Stimmen beide überein, so ist die richtige Zeit eingestellt. Die mechanische Anzeige der manuellen Zeiten erfolgt, damit ebenso wie die kurzen Verschlußzeiten selbst, auch die Anzeige ohne Batterien funktioniert.
Bei Verwendung der Pentax-Systemblitzgeräte erfolgt im Sucher auch die Anzeige der Blitzbereitschaft über die rote "X"-LED und der automatisch eingestellten Synchronisationszeit. Bei entsprechender Einstellung der Geräte AF-280T und AF-400T erfolgt zusätzlich noch die Rückmeldung der richtigen Belichtung nach der Blitzaufnahme.
Zum Kapitel "Sucher" gehören auch noch die Einstellscheiben. Die LX ist serienmäßig mit einer kombinierten Schnittbild/Mikroprismen-Scheibe ausgestattet. Diese ist austauschbar, 8 weitere Scheiben stehen zur Verfügung. Das Auswechseln geschieht über den Spiegelschacht, und erfordert viel Fingerspitzengefühl, weil die Entriegelung für den Halterahmen der Mattscheibe gut versteckt ist.
Erfreulich ist, daß an den Okularen der Prismensucher auch schon vorhandenes Sucherzubehör der Pentax M-Kameras verwendet werden kann.

Rückwände

Die serienmäßige Rückwand der LX ist leicht abnehmbar. An ihrer Stelle können verschiedene Datenrückwände angesetzt werden. Eine für die Einbelichtung von Jahr, Monat und Tag oder Zeit und Blende oder einer Buchstaben/Ziffern-Kombination. Die andere hält Tag, Stunde, Minute und Sekunde im Bild fest. Bei letzterer wird eine Abdeckblende in die linke obere Bildecke geschwenkt. Das Einschwenken kann allerdings nur bei geöffneter Kamera geschehen, so daß die Einblendung den ganzen Film über sichtbar bleibt. Außer diesen Rückwänden ist auch noch ein 10-mFilmmagazin für 250 Aufnahmen ansetzbar.

Motor/Winder

Der Motor Drive LX bietet die Möglichkeit der Einzelbild- und der Serienbelichtung. Dabei sind Bildfrequenzen zwischen 0,5 und 5 Bildern pro Sekunde möglich, mit arretiertem Spiegel sogar 6 B/s. Die Rückspulung des belichteten Films erfolgt ebenfalls motorisch, in ca. 6 s für einen 36er Film. Der Motor kann wahlweise vom NC-Akkuteil, vom Batteriehandgriff oder über Netzgerät mit Energie versorgt werden. Der Winder LX erlaubt entweder Einzelbelichtung oder Serienbelichtung mit 2 Bildern pro Sekunde. Auch er spult den Film motorisch zurück, 36 Aufnahmen in ca. 14 Sekunden. Der Winder LX wird von vier 1,5 V Mignonzellen oder NC-Akkus mit Energie versorgt.
Elektrische Fernauslösung ist sowohl mit Motor wie mit Winder möglich.

Blitzen

Pentax bietet zwei Elektronenblitzgeräte- an, die die Blitzautomatik der LX mit TTL-Blitzmessung, Blitzbelichtungskontrolle, automatische Einstellung der X-Synchronisationszeit und Blitzbereitschaftsanzeige voll ausnutzen.
Beide, das AF 280 T mit Leitzahl 28 und das AF 400 T mit Leitzahl 40 besitzen einen um 180xGRADx in der Waagrechten, 90' nach oben und für Aufnahmen im Nahbereich um 15' nach unten schwenkbaren Reflektor. Beide Geräte verfügen über eine TTL-Einstellung zum Blitzen mit der LX, zwei Automatik-Einstellungen mit verschiedenen Computerblenden für konventionellen Automatikbetrieb mit anderen Kameras und manuelle Einstellungen mit verschiedenen Leistungsstufen, z. B. zum Blitzen von Serienaufnahmen mit Motor oder Winder. So erlaubt das AF 400 T mit dem Hochleistungs-Batteriepack mit 1/25 Leistung (entspricht LZ 8) das Blitzen mit 5 Bildern pro Sekunde, wobei die Länge der möglichen Serie natürlich vom Ladezustand der Batterien oder NC-Akkus abhängt.
Beim Blitzen mit TTL-Messung wird der Blitz nur ausgelöst, wenn die von der Belichtungsautomatik der Kamera ermittelte Belichtungszeit 1/75 S oder länger ist. Bei kürzeren Zeiten wird mit der angezeigten Zeit belichtet.
Das AF 280 T ist ein relativ kompaktes Gerät, während das Stabblitzgerät AF 400 T ziemlich groß ausgefallen ist, auch wenn man berücksichtigt, daß es für den professionellen Bedarf zugeschnitten ist, z. B. mit seinem zugehörigen externen Hochleistungs-Batteriepack. Das normale Batteriepack für 6 Mignon-Zellen ä 1,5 V wird unten an den Griffstab geschraubt, obwohl die Batterien vom Platzbedarf her ohne weiteres in dem leeren Griffstab passen würden. So wird das Gerät unnötigerweise um 6,5 cm auf insgesamt beachtliche 33 cm verlängert. Da die Kamera ansonsten sehr handlich ist, fällt dies um so mehr auf. Die beiden Blitzgeräte wurden nur im Zusammenhang mit den Kamerafunktionen geprüft, ihre Prüfung nach NORMTEST-Kriterien bleibt einem späteren NORMTEST vorbehalten. Im praktischen Betrieb der LX mit dem AF 400 T funktionierte die TTL-Blitzsteuerung einwandfrei.
Bei Verwendung der beiden anderen Pentax-Blitzgeräte AF 200 S und AF 160 an der LX erfolgt die automatische Verschlußzeitensynchronisation und die Blitzbereitschaftsanzeige, die TTL-Blitzsteuerung funktioniert damit nicht. Bei anderen konventionellen Blitzgeräten wird am Verschlußzeitenknopf der LX, wie auch bei anderen Kameras üblich, "X" eingestellt.

Sonstiges

Die Energieversorgung der LX erfolgt über zwei 1,5-V-Silberoxidbatterien. Die Batteriekontrolle erfolgt automatisch. Wenn die Batteriespannung nachläßt, blinkt die aufleuchtende LED. Es kann aber noch weiterfotografiert werden. Wird die Spannung so gering, daß eine einwandfreie Kamerafunktion nicht mehr gewährleistet ist, blockiert der Spiegel. Durch Einstellung einer der mechanischen Zeiten wird er wieder freigegeben.
Fast selbstverständlich, daß die Pentax LX auch mit dem Pentax K-Bajonett zum Anschluß der Wechselobjektive und des Nahaufnahmezubehörs ausgestattet ist.
Rechts neben dem Objektiv befindet sich ein sogenannter Multifunktionshebel. Er dient, in Richtung Objektiv gedrückt, als Abblendtaste zur Schärfentiefenkontrolle. Drückt man zuerst den Knopf auf der Achse des Schwenkhebels und diesen dann in Richtung Objektiv, so wird der Rückschwingspiegel hochgeklappt und arretiert. Die Arretierung wird durch erneuten Druck auf den Knopf wieder aufgehoben. Drückt man den Knopf und dann den Schwenkhebel vom Objektiv weg, wo wird der mechanische Selbstauslöser gespannt. Je weiter der Hebel geschwenkt wird, desto länger ist die Vorlaufzeit, die maximal 1 0 s betragen kann.
Mehrfachbelichtungen sind mit der LX ebenfalls möglich. Dazu wird der Rückspulentriegelungsknopf gedrückt. Das ist keine Notlösung wie in anderen Fällen, sondern es wurde bewußt auf einen zusätzlichen Hebel verzichtet. Der Rückspulentriegelungsknopf erfüllt diese Funktion, die Bildstandgenauigkeit wird auf 0,2 mm garantiert, selbst wenn von Bild 36 auf Bild 1 zur zweiten Belichtung zurückgestellt wird. Unsere praktischen Versuche zeigten nur in zwei von zwanzig Fällen eine sichtbare Bildstandabweichung. Diese lag bei 0,18 mm. Mehrfachbelichtungen auch auf weiter vorne auf dem Film befindliche Aufnahmen sind durch das vor- und rückwärtslaufende Bildzählwerk ohne weiteres möglich. Die Filmaufwickelspule ist mit den schon von den Pentax M-Kameras bekannten und praktisch bewährten "Magic needles"-Kunststoffstäbchen ausgerüstet, die ein bequemes Filmeinspulen ermöglichen.
Anstelle der üblichen Trageriemenösen besitzt die LX drei Befestigungsknöpfe. Der Trageriemen mit seinen einrostenden Gegenstücken kann daran so angebracht werden, daß die Kamera waagrecht oder senkrecht hängt. Dieses Prinzip ist schon von der Pentax 6 x 7 bekannt. Hängt die Kamera senkrecht, so daß der rechte obere Knopf frei ist, dann kann an diesem ein Haltegriff angebracht werden, der mit einer Schraube in einem Gewinde unten an der LX gesichert wird. Pentax bietet einen vorgefertigten Handgriff sowie einen aus Kunststoff zum Selberschnitzen für individuelle Gestaltung an, der besonders für größere Hände vorzuziehen ist.

Plus und Minus

Plus

universelle Systemkamera sehr präzise Belichtungsautomatik 
sehr großer Meß- und Zeitenbereich 
6 mechanische Zeiten 
umfassende Sucheranzeige

Minus

keine Meßwertspeichermöglichkeit 
zu schnelle Auslösung beim Einschalten der Belichtungsmessung mit Motor oder Winder.

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