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2004

KAMERAS TEST

3-MILLIONEN-PIXEL-KAMERA

Das Duell

3 MILLIONEN PIXEL UND EIN DRF FACHZOOM - das bieten beide Testkandidaten. Bei der PDR-M65 setzte Toshiba auf einen traditionellen Entwurf, während Fujifilm für seine FinePix 6800 Zoom ein exklusives Porsche-Design bevorzugte.

Fujifilm gegen Toshiba F - das ist das Duell zweier japanischer High-Tech-Konzerne. Zugleich stehen sich ein klassischer Fotospezialist und ein Elektronik/PC-Konzern gegenüber. Toshiba gehört unter anderem zu den Entwicklern der SmartMedia-Speicherkarte. Zwar sind beide Firmen Pioniere der digitalen Fotografie, doch nur Fuji baute konsequent mehrere Modellreihen auf, während bei Toshiba die Modell-Kontinuität fehlte - was sich in Zukunft ändern soll.

Toshiba PDR-M65

Toshiba bietet Digitalfotografen mit der PDR-M65 viele Pixel für wenig Geld: Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 1600 Mark für eine 3,3-Megapixel-Kamera mit Dreifachzoom liegt das unkomplizierte Modell eindeutig am unteren Ende der Preisskala. Im Vergleich zur teureren Fuji fehlen jedoch Akkus und Ladegerät im Lieferumfang.
Das Gehäuse der Toshiba wirkt etwas klobig, ähnelt aber dem konventioneller Kompaktkameras. In der Kamera steckt solide Technik: Die PDR-M65 macht gestochen scharfe Bilder und erhält im Messtest für ihre Auflösung sehr gute Noten. Auch in Sachen Bedienung ist das preiswerte Gerät vorbildlich. Positiv fallen die übersichtliche Menüführung sowie die separaten Knöpfe für Blitzprogramme, Auflösung und Kompressionsrate auf. Ebenfalls gut zugänglich ist die Belichtungskorrektur, die Blendenvariationen von ±1,5 EV in 0,3-er-Schritten erlaubt. Wer den Finger auf dem Auslöser lässt, kann gleich mehrere Fotos hintereinander knipsen. Zwischen den einzelnen Aufnahmen liegen allerdings jeweils rund drei Sekunden. Erst im Multimodus arbeitet die PDR-M65 schneller und schreibt bis zu 16 Aufnahmen innerhalb von vier Sekunden in eine Datei mit insgesamt 2048 x 1536 Pixeln.
Einschränkungen muss der Fotograf beim Funktionsumfang der Kamera hinnehmen. Mit manuellen Einstellmöglichkeiten oder aufwendigen Sonderfunktionen kann die Toshiba nicht dienen. Und wer sein Motiv lieber durch den Sucher begutachtet als auf dem LC-Display, hat ein Problem. Denn das Objektiv ragt bei allen Brennweiten deutlich in das Sucherbild herein.
Der zweite Kritikpunkt betrifft die bereits oben angesprochene magere Ausstattung: So sind im Lieferumfang lediglich Alkali-Einwegbatterien enthalten. Ohne Akkus wird jedoch der Betrieb einer Digitalkamera teuer, da diese Modelle recht viel Strom verbrauchen und deshalb sehr schnell wieder frische Batterien verlangen. Wenn Sie also keine Mignon-Akkus besitzen, sollten Sie acht Stück davon plus Ladegerät für 100 bis 150 Mark beim Kamerakauf gleich miterwerben. Ebenfalls unzureichend fiel die mitgelieferte Speicherkarte aus. Auf die 8-MB-Karte passen in der besten Auflösung gerade einmal sieben Fotos - nicht gerade üppig. 
Fazit: Die Toshiba PDR-M65 ist eine solide Kamera für hoch aufgelöste Schnappschüsse. Sie bietet eine gute Bildqualität, aber kaum manuelle Einstellmöglichkeiten. Ihr Preis ist günstig, doch die Ausstattung unvollständig.

Fujifilm FinePix 6800 Zoom

Elegant und komfortabel wirkt die Fujifilm FinePix 6800 Zoom. Ihr schickes Porsche-Design und das kühle Alu-Magnesium-Gehäuse bilden einen überzeugenden Gegensatz zur etwas fad gestalteten Toshiba. Die FinePix 6800 Zoom setzt mit ihrem hochformatigen Gehäuse das Design-Konzept der FinePix 4700 fort. Im Vergleich zum Vorgängermodell bietet sie allerdings dank eines leistungsfähigeren Bildsensors eine um etwa 30 Prozent höhere Auflösung .
Nach dem Einschalten ist die Fujifilm innerhalb von nur drei Sekunden einsatzbereit. Äußerst flink arbeitet auch ihre Serienbildfunktion, die selbst in der höchsten Auflösung bis zu fünf Bilder hintereinander belichtet. Auffällig ist das umfangreiche Angebot an Zusatzfunktionen und ausgefallener Technik, während manuelle Einstellmöglichkeiten für die Belichtung fehlen.
Zu den ungewöhnlichen Features gehört die Mehrfachbelichtung, mit der man mehrere Motive auf ein einziges Bild aufnehmen kann. Außerdem filmt die Kamera Videos mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixel und 160 Sekunden Dauer. Die Tonaufzeichnung über das eingebaute Mikro dient gleich drei Zwecken. Sie können Videos mit Ton untermalen, Sprachmemos bis zu einer Länge von 30 Sekunden pro Bild festhalten oder die Kamera gleich als Diktiergerät nutzen. Die beigelegte 16-MB-Karte zeichnet bis zu 60 Minuten Ton auf. Wenn man die Kamera in die mitgelieferte Dockingstation stellt, kann man sie sogar als Webcam nutzen. Darüber hinaus überträgt die Station die Bilddaten von der Kamera auf den PC und lädt gleichzeitig den Lithium-Ionen-Akku auf.
Wie ihre Konkurrenten in der 3-Mio.-Pixel-Klasse arbeitet die Fine-Pix 6800 Zoom mit einem 2048x 1536-Pixel-Chip. Im Gegensatz zur traditionellen Chip-Geometrie sind die Pixel des Fuji-Super-CCDs jedoch nicht in waagerechten, sondern in diagonalen Linien angeordnet. Dies ermöglicht eine raffinierte Aufbereitung der Bilddaten, die den Schärfeeindruck der Fotos um bis zu 30 Prozent verbessert. Dabei schreibt die Fuji eine 6-Mio.-Pixel-Datei, ohne jedoch die Auflösung eines 6-Mio.-Pixel-Bildes zu erreichen. Die Fuji erzielt bei unseren Messungen den besten Auflösungswert aller 3-Mio.-Pixel-Kameras, stößt aber in keine höhere Klasse vor.
Wo Licht ist, da ist leider auch Schatten. Und der fällt bei diesem Testkandidaten auf die Bedienung. So sollte der Sucher größer sein, und für wichtige Funktionen erwarten wir separate Knöpfe. Bei der Fuji müssen Sie sich dagegen zu oft durch das Bildschirmmenü klicken.
Wer sich für ausgefallene Technik begeistert und auf eine manuelle Einstellung der Belichtung verzichten kann, für den ist diese Kamera bestens geeignet.
Fazit: Fujifilm setzt bei der FinePix 6800 Zoom auf Funktionsvielfalt mit Videoaufnahmen, Sprachnotizen und Diktiergerät. Der Top-Auflösung stehen die etwas umständliche Bedienung und fehlende manuelle Einstellmöglichkeiten für Blende oder Zeit gegenüber.

GESAMTFAZIT

Beide Modelle liefern gute Bildqualität mit hoher Auflösung. Es fehlen aber manuelle Belichtungseinstellungen. Die Toshiba überzeugt mit einfacher Bedienung und günstigem Preis, die Fuji mit Komfortfunktionen, deren Vielfalt die Bedienung allerdings etwas umständlich machen.

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