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2004
KAMERAS TEST
DIMAGE 7 GEGEN CANON G2 UND OLYMPUS C-4040
Neuer Maßstab: Canon G2
5 Mio. Pixel bietet derzeit nur die Minolta Dimage 7. Wir vergleichen DAS TOPMODELL mit den neuen 4-Mio.-Pixel-Kameras von Canon und Olympus. Außerdem im Test: zwei Edelminis von Pentax und Konica.
Mit der Dimage 7 gelang Minolta auf der CeBIT im Frühjahr ein Paukenschlag. Damals war die Konkurrenz gerade mal bei 3 Mio. Pixel. Jetzt steht die Dimage 7 im Laden und hat noch immer einen Vorsprung gegenüber den nun ebenfalls marktreifen 4-Mio.-Pixel-Modellen der anderen Hersteller. Unser Test vergleicht die Minolta mit zwei "Vierern" von Canon und Olympus. Bei beiden Kameras handelt es sich um weiterentwickelte 3-Mio.-Pixel-Modelle, während die Minolta völlig neu konzipiert ist. Wer hat die Nase vorn: die Etablierten oder der technische Spitzenreiter?
Viele Pixel sind wichtig, aber nicht alles, wie die Canon Digital Ixus beweist. Edle Minis gewinnen immer mehr Liebhaber, die eine kompakte Reisekamera suchen. Und so finden Sie hier im Test zwei weitere Ixus-Konkurrenten von Konica und Pentax - besser als das Original?
3-Mio.-Pixel-Kameras
Pentax Optio 330
Das silberne Bengelchen stößt nicht nur die Canon-Digital-Ixus-Serie in der Designklasse vom Thron, sondern lehrt auch noch weitaus teurere Kollegen das Fürchten: Majestätisch fährt das metallpolierte Dreifachzoom aus, nach einer halben Sekunde ist scharfgestellt, und alle zwei Sekunden kann der Fotograf das nächste Bild machen - bei höchster Auflösung. Insgesamt eine recht flotte Performance.
Die Kamera liegt so gut in der Hand, wie das bei dieser Bauform eben möglich ist, d. h. sie ist für normale Männerhände etwas zu klein. Aber ergonomisch wurden keine Fehler gemacht. Die Entdeckungen folgen beim Blick ins Menü: Das sieht zwar unschön aus - vor allem, da es nicht transparent über dem Bild steht -, dafür ist es gut lesbar: Es ist alles da, was man in wesentlich größeren, teureren Kameras vermuten würde. Hierzu gehören der manuelle Weißabgleich, manuelle Schärfe sowie individuelle Steuerung von Schärfe, Kontrast und Farbe. Sogar ein Histogramm taucht auf, zusammen mit allen aktuellen Einstellinformationen, wenn die Displaytaste ein zweites Mal gedrückt wird. Wohlgemerkt, auch während der Aufnahme können Sie mit diesem praktischen Hilfsmittel die Belichtung kontrollieren. Ein Feature, das in dieser Form keine andere Kamera des aktuellen Testfeldes bietet.
Die Pentax hat ein "universelles" Gedächtnis: Der Benutzer kann ihr selbst mitteilen, welche Daten sie nach dem Aus- und Wiedereinschalten speichern und welche sie vergessen soll. Stummfilme bis 30 Sekunden Länge lassen sich drehen, ein Superimposer zum kreativen Ineinanderblenden oder Betiteln von Bildern ist ebenfalls vorhanden. Und so ganz nebenbei dient die kleine Optio auch noch als Wecker - mit Bildanzeige. Ein paar Einschränkungen zu größeren und teureren Modellen gibt es natürlich: Die Bildverstärkung reicht nicht über ISO 200/24xGRADx hinaus, die Blende kann nur zwischen zwei Werten umgestellt werden, Blendenreihen werden nicht automatisch aufgenommen. Der Monitor ist kleiner und sowohl farblich wie in der Detaildarstellung seinen größeren und teureren Kollegen unterlegen.
In der Bildqualität steht die Optio 330 jedoch stramm und platziert sich im oberen Mittelfeld ihrer Pixelklasse. Insgesamt also ein glücklicher Wurf für Pentax, zumal das Design an Ixus-Qualität heranreicht.
Fazit: Die erste Edel-Mini-Kamera mit 3 Mio. Pixeln und Dreifachzoom erhält unseren Kauftipp "Design". Für sie sprechen die ordentliche Bildqualität, die hohe Funktionalität, der geringe Stromverbrauch ohne Display und die sehr gute Ausstattung.
Konica Digital Revio KD-300Z
Konica unterbietet mit der Digital Revio KD-300Z die Canon Ixus in der Höhe um zwei Millimeter und packt dennoch einen 3-Mio.-Pixel-CCD in die kleinen Edelmini. Bei der Bildqualität schneidet die Konica sogar noch 1,5 Punkte besser ab als die Pentax, bietet aber nur ein Zweifachzoom. Im Vergleich sind die Konica-Bilder schärfer als die vieler deutlich voluminöserer Geräte.
Doch Innenräume stellen den Designzwerg bisweilen vor Probleme. Das Rauschen steigt - ein Effekt, der auch von der ersten Ixus bekannt war. Zudem zeigt die automatische Belichtung oft überraschende Ergebnisse.
Die Sucherlupe zur Schärfekontrolle ist zwar schnell ausgepackt und misslungene Aufnahmen schnell gelöscht, doch kann das Bedienkonzept Ungeübte verwirren. Die Pentax Optio ist trotz vielfältigerer Funktionen einfacher zu bedienen. In der Praxis stören an der Konica vor allem zwei Dinge: Erstens lässt sich der Auslöser bei höchster Auflösung nur alle 4,6 s zur Aufnahme bewegen, eine Serienbildfunktion fehlt. Zweitens zeigt das kleine Display in dunklen Bildpartien starke Rauschfelder, die sich glücklicherweise nicht aufs Bild übertragen. Manuelle Justagen von Zeit und Entfernung sowie manueller Weißabgleich sind Fremdworte. Sie können jedoch zwei Blenden vorwählen und die Belichtung um ±2 Blenden korrigieren. Videosequenzen ohne Ton speichert die Konica mit 15 Sekunden Länge und einer Bildfrequenz von 15 Hertz bei halber Bildschirmauflösung. Die Konica schreibt die Bilder auf MMC und SD-Cards. Das ist zukunftsweisend, denn der SD-Standard enthält genau wie der Memory-Stick ein Sicherheitssystem, das Dateien vor unbefugtem Zugriff schützt. Im Rahmen der Multimedia-Integration von Speicherkärtchen ist das kein zu unterschätzendes Feature. SmartMedia-Karten können beispielsweise damit nicht aufwarten. Ein Computeranschluss fehlt dem Gerät. Macht nichts. Es liegt ein kleiner Kartenadapter bei, der per USB-Kabel an jedem Computer Anschluss findet. Lästig ist jedoch der hohe Stromverbrauch. Die Kleine muss nach relativ kurzer Zeit wieder ans Netz.
In COLORFOTO 9/2001 findet man ein der Konica extrem ähnliches Modell: die Kyocera Finecam S3. Offensichtlich stammen beide Modelle vom gleichen Band. Den Kauftipp, den die Kyocera in Heft 9/2001 bekommen hat, wollen wir der Konica deswegen in diesem Heft nicht vorenthalten - obwohl die Pentax für den gleichen Preis das größere Zoom bietet.
Fazit: Design und Bildqualität überzeugen wie bei der Pentax. Bei der Ausstattung kann die Konica jedoch nicht ganz mithalten.
4-Mio.-Pixel-Kameras
Canon PowerShot G2
2300 Mark: auf diesen Preis scheinen sich die Hersteller bei 4-Megapixel-Produkten einzuschießen - so auch Canon. Dafür gibt es ein wertiges Metallgehäuse und eine geballte Ladung Technik. Der unauffällige Kleinbild-Look der G2 zeichnete auch schon den Vorläufer Cl aus. Wer mit dieser Kamera fotografiert, wird sicherlich nicht nach jeder Aufnahme von Neugierigen um Sichtung gebeten. Es sei denn, der qualitativ hochwertige Monitor ist ausgeklappt - eine optimale Lösung: Endlich kann man aus jeder Haltung fotografieren und ohne lästige Sonneneinstrahlung die Bilder kontrollieren. Die optimale Bildkontrolle ist dank der Rundum-Drehbarkeit des Displays stets gewährleistet. Die Menüs auf dem Monitor überzeugen ebenfalls. Glasklar vom Hintergrund abgesetzt und deutlich beschriftet, findet jeder schnell zur gewünschten Einstellung. Der aufgeräumte Eindruck rührt auch daher, dass die Ergonomie-Spezialisten bei Canon einen Extra-Knopf auf der Rückseite platzierten, der Blitzmenüs für raffinierte manuelle Einstellfunktionen wie Blendenkorrektur, Blitzsteuerung und Serienbild einblendet. Die Zahl der Tastendrucke entscheidet über die jeweilige Einblendung. Nicht ganz so ergonomisch ist die Haltung des relativ schweren Gerätes. Da liegt die kleinere Olympus C4040 etwas angenehmer in der Faust. Technisch ist die Canon mit ihren 59 Punkten in der Bildwertung die beste 4-Mio.-Pixel-Kamera, die der Redaktion bisher unterkam. Absolut Top sind die große Rauschfreiheit, der Kontrastumfang von 10,2 Blenden und die Auflösung mit 1300 Linien. Sehr gut gefallen die umfangreichen Blitz-Einstellmöglichkeiten und das serienmäßige Zubehör: Hierzu gehören eine kleine Fernbedienung, der Akku samt Lade-Netzteil sowie eine 32-MB-Speicherkarte.
Fazit: Mit der G2 hat Canon das Gl-Konzept erfolgreich weiterentwickelt. Die sehr gute Bildqualität und überlegene 21,5 Punkte für Bedienung/Performance machen die Canon zur Testsiegerin.
Olympus Camedia C-4040 Zoom
Olympus hat sich an die Vorlage seiner erfolgreichen C-3030 gehalten und dem Gerät nun einen 4-Mio.-Pixel-Chip verpasst. Zum Normpreis von 2300 Mark gibt es all die tollen Funktionen des Vorgängers - nur sind die mittlerweile eher zum Standard geworden. So das 3-fach-Zoom, Ton- oder Videoaufnahme, drei Belichtungs-Messmodi oder der Rückstellmodus, der verhindert, dass das Gerät beim Ausschalten die manuellen Einstellungen vergisst. Allerdings steckt diese Funktion wie viele in einem zwar poppigen, aber auch recht umständlichen Menü. Man muss es erst einmal verstehen. Doch die Mühe lohnt sich, denn dann entdeckt man einige clevere Lösungen: So kann der Fotograf die vier wichtigsten Funktionen nach Wunsch ins erste Menü legen, so dass er schnelleren Zugriff erhält. Besonders ungeschickt ist, dass das Gerät im Preset den HQ-Modus aktiviert. Wer da ausschaltet und beim Einschalten vergisst, SHQ einzustellen, fotografiert anschließend mit höherer Kompression und damit schwächerer Bildqualität.
Die Bildqualität der C-4040-Zoom kommt nicht ganz an die Werte der anderen bisher gemessenen 4-Mio.-Pixel-Kameras heran. Punkte verliert die Olympus beim Rauschen und der Auflösung. Die Optik dagegen ist mit 1:1,8 die lichtstärkste im Testfeld. Und damit sind wir bei den echten Vorzügen des Gerätes: Sehr gute Handhaltung, geringes Gewicht und stromsparende Bedienung. Die Blitzsynchronisationsmöglichkeiten sind vorbildlich, nur schade, dass es für die optionalen Olympus-Blitze keinen Fotoschuh gibt. Ebbe herrscht im Zubehör. Weder Netzteil noch Akku liegen bei. Damit kommt unterm Strich die technisch bessere Canon sogar billiger.
Fazit: Die kompakteste 4-Mio.-Pixel-Kamera hätte eine Technik- und Design-Auffrischung verdient. Momentan hat die Konkurrenz von Toshiba, Sony und Canon in puncto Technik die Nase leicht vorn.
5-Mio.-Pixel-Kamera
Minolta Dimage 7
Minolta überspringt die 4-Mio.-Pixel-Klasse und bringt direkt ein semiprofessionelles Modell mit 5 Megapixeln. Für 3100 Mark bekommen Sie nicht nur die hohe Auflösung, sondern auch ein überzeugendes 7-fach-Zoom. Da verstummt der Ruf nach dem Wechselobjektiv, zumal bei Minolta Hand ans Zoom gelegt werden darf und der Bildausschnitt exakt bestimmbar ist. Zum Vergleich: Fast alle Kompaktkameras - auch die der 4-Mio.-Pixel-Klasse bieten Zooms mit nur relativ wenigen Zoompositionen. Sehr brauchbar ist das Makro, das Briefmarken in einer Größe von 4x5 cm formatfüllend abbildet. Die Verarbeitung der Dimage 7 könnte etwas wertiger ausfallen. Das silbrige Gehäuse wirkt eher farbig gespritzt denn metallisch, der kleine Schärfering gehorcht manuellen Fokussierwünschen nur zögerlich. Schade, denn der Autofokus hat gerade bei kurzen Entfernungen des öfteren Probleme.
Wesentlich besser gefällt die SLR-typische Bedienung: Drei Einstellräder, gut beschriftet und leicht zu finden, erledigen nach der Drück- und Dreh-Methode jede wichtige Einstellung. Aufs Menü setzt Minolta also nicht. Es geriet deshalb sehr übersichtlich.
Ein optischer Sucher fehlt, was dem Fotografen die Möglichkeit zu stromsparendem Anvisieren des Motivs nimmt. Dafür gibt es einen - recht scharf geratenen - Minimonitor in einem Klappokular. Immerhin stehen dort alle Menüeinblendungen zur Verfügung. Fraglich ist der Sinn des - abschaltbaren - Sensors am Okular, der automatisch das sehr scharfe und klare Rückwanddisplay abschaltet und dafür das Sucherdisplay anwirft, sobald sich der Kopf dem Sucher nähert. Die damit erreichte Energiereinsparung beträgt zwar 1000 Milliwatt, doch bei dem immensen Verbrauch dieser Kamera wäre das auch egal.
Im Vergleich zu Canons 4-Mio.-Pixel-Kamera ermittelt unser Test ungefähr die gleiche, aber eben keine höhere Auflösung - trotz 5 Mio. Pixel. Die Werte des Schnelltests in Ausgabe 9/2001 müssen wir deswegen leider etwas nach unten korrigieren. Sofortige Bildkontrolle und Löschung sind nach der Aufnahme möglich, eine echte Sucherlupe gibt es nur in der Wiedergabe. Praktisch: Zum USB-Computeranschluss ist keine Software nötig (Windows 2000), die Verbindung läuft bidirektional. Das heißt, auch Bilder vom Rechner landen auf der Speicherkarte des Fotoapparats.
Fazit: Mit der Dimage gelingen sehr scharfe Fotos, die vom Fotografen exakter als üblich manuell steuerbar sind. Unter dem Strich bietet die Dimage viele Vorzüge einer SLR-Kamera zum Preis eines Consumermodells.
FAZIT
Die Canon G2 gewinnt den Test überlegen und schneidet auch deutlich besser ab als die 4-Mio.-Pixel-Kameras von Sony und Toshiba in Heft 9/2001. Bei den Edelminis setzt sich die Pentax an die Spitze des Marktangebots: Gute Bildqualität, 3 Mio. Pixel und Dreifachzoom für 1500 Mark sind ein sehr attraktives Angebot.
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