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2005

KAMERAS  TEST

8 Digitale mit bis zu 12fachem Zoombereich

Megazoom Typen

Immer mehr engagierte Kleinbild-Amateure legen sich digitale Kompaktkameras mit großem Zoombereich zu. Unser Bericht stellt die acht interessantesten Modelle mit Megazoom vor.

Wer sich für Digitalkameras mit großem Zoombereich interessiert, trifft auf ein vielfältiges Angebot. Die Preise beginnen bei 600 Euro, und zur Ausstattung gehören je nach Anbieter Fünf-, Sechs-, Sieben-, Acht-, Zehn- und sogar Zwölffach-Zooms und bei Panasonic auch ein Bildstabilisator. Zugleich decken die Megazoomkameras alle Auflösungsklassen von 2 bis 5 Mio. Bildpunkten ab. Natürlich kann man die unterschiedlichen Konzepte nicht direkt miteinander vergleichen; unser Test soll die verschiedenen Lösungen nebeneinander stellen und so die Wahl erleichtern. Im Gegensatz zum üblichen Verfahren gibt es wegen der unterschiedlichen Auflösungen auch keinen Testsieger, sondern nur Kaufempfehlungen.
Die günstigsten Modelle kommen derzeit von Fuji, HP und Panasonic für 600 Euro. Dabei zeichnet sich die HP durch 4 Mio. Bildpunkte und ein Achtfachzoom aus, während die Panasonic zwar nur 2 Megapixel, aber ein Zwölffachzoom mit Bildstabilisator bietet. 750 Euro kostet die 3-Megapixel-Olympus mit Zehnfachzoom und 900 Euro die Fuji S602 mit ebenfalls 3 Megapixel, jedoch einem Sechsfachzoom sowie einer fast SLR-artigen Bedienung. Zwischen 1300 und 1600 Euro liegen die 5-Megapixel-Topmodelle von Minolta, Nikon und Sony mit Sieben-, Acht- und Fünffachzoom. Die aktuellen Megazoom-Kameras besitzen einige typische Gemeinsamkeiten: Da wäre der elektronische Sucher, der wie ein SLR-Sucher den tatsächlichen Bildausschnitt (96%) zeigt, den auch das Objektiv "sieht". Diese Mini-Monitore verbrauchen jedoch meist viel Strom und bieten nur eine beschränkte Auflösung. Erfreulicherweise besitzen alle Geräte eine Vorrichtung, um Vorsätze und Filter vorzuschrauben, die allerdings außer bei der Fuji S304 nur als Zubehör erhältlich sind. Damit lässt sich der Zoombereich nochmals verdoppeln oder der - mit Ausnahme der Minolta - etwas knappe Weitwinkelbereich optimieren. Wie bei Analogkameras steigt auch bei den digitalen Kollegen die Wackelneigung mit der Brennweite. Generell ist ein Stativ empfehlenswert, denn ab 150 mm Kleinbild-Brennweite sollte die Verschlusszeit deutlich kürzer als der Kehrwert der Brenn-weite sein. Einen Bildstabilisator besitzt nur die kleine Panasonic FZ1.

Kameras bis 600 

Euro Fujifilm Finepix S304

Trotz SLR-Anmutung ist die S304 leicht und kompakt, eine echte Einsteigerkamera im 3-Megapixel-Bereich. Als Speicherkarten dienen die neuen daumennagelgroßen xD-Karten, die jetzt bis zu einer Kapazität von 256MB erhältlich sind.
Bei hellem Tageslicht macht das 2,8-er Objektiv knackscharfe Bilder, sind aber die Lichtverhältnisse mal nicht ideal, entstehen oft verwackelte und unscharfe Bilder. Automatik ist Trumpf, eine Korrektur der Verschlusszeit nicht vorgesehen. Drei Blendenwerte können aber vorgewählt werden. Ergonomie: gut. Rechts vorne, über dem Batteriefach, sitzt der An- und Ausschalter mit dem Wiedergabemodus, knapp dahinter das Einstellrädchen für die Moduswahl. Klasse: das vorgewölbte Batteriefach für die mitgelieferten vier Mignonbatterien ist so griffig, dass sich die Kamera wirklich in die Faust schmiegt und einhändig nach Texasmanier - point and shoot - bedienen lässt. Auch die im Labor gemessene Auflösung überzeugt: 1080 Linienpaare sind für eine 3-Megapixel-Kamera außergewöhnlich viel. Objektkontrast, Farbechtheit und Rauschen liegen nur im Mittelfeld. Besonders die Farbechtheit konnte nicht überzeugen: etwas blass und aufgehellt die Farbwiedergabe auf den Testbildern. Erwähnenswert niedrig ist der Stromverbrauch, vergleichsweise lang die Auslöseverzögerung.

Telefunktionen: Der relativ geräuscharme Zoommotor überzeugt durch sehr präzises Arbeiten - innerhalb seiner Möglichkeiten. In 16 Stufen durchmisst er den Brennweitenbereich. 2,31 Sekunden dauert das im Schnellgang.

Wie bei Riesenzoom-Kameras üblich, steckt auch in der S304 ein elektronischer Sucher. Er bietet ein großes Bild, doch ist die Pixelstruktur grob und die Schärfe nicht sehr hoch. Da Schärfe ohnehin Automatiksache ist, macht das zunächst nichts. Schön wäre es jedoch, bei der Wiedergabe mit der Sucherlupe die Schärfe besser beurteilen zu können, doch dazu reicht die Lupenvergrößerung weder im Sucher noch im Monitor aus. Trotz der 228 mm Brennweite kommt man nur bei Schönwetter oder mit Stativ richtig nah ans Geschehen ran - bei schlechten Lichtverhältnissen drohen verwackelte Bilder. Allerdings warnt der Monitor rechtzeitig mit einem Wackelhändchen. Bei Dämmerlicht oder im Winter empfiehlt sich demnach dringend ein Stativ, denn lediglich die Blende wählt der Fotograf im manuellen Modus vor.

Fazit: Die Fuji ist ein Einsteigermodell mit günstigem Preis, aber Schwächen beim Monitor. Zudem fehlen manuelle Einstellmöglichkeiten etwa bei der Belichtungszeit oder der Empfindlichkeit. Auf der Plus-Seite steht das kompakte und zugleich leichte Gehäuse - bei Rucksacktouren ein echter Vorteil.

Hewlett-Packard Photosmart 850

Die Photosmart für 600 Euro mit einem Achtfachzoom liegt sehr griffig in der Hand, die Verarbeitung erscheint gut, trotz Kunststoffgehäuse. Der große Gummiring am Objektiv ist allerdings nur Attrappe. Dennoch kann - eine Neuheit bei Hewlett-Packard - je nach Programm Blende oder Zeit vorgewählt werden. Komplett manuell einstellbar sind die Belichtungswerte allerdings nicht. Dafür gibt es in dem übersichtlichen, den Fotografen mit Symbolen und Texthilfe unterstützenden Menü drei Belichtungsmodi, manuellen Weißabgleich sowie eine Belichtungskorrektur über drei volle Blenden. Extraknöpfchen starten den Klappblitz, eine ordentliche Makrofunktion und die "lnstantshare"-Taste für den Datenschnellexport zum Drucker und ins Internet. Nach einmaliger Anbindung an den PC wird in der Kamera ein Netadressbuch für schnellen E-Mail-Versand installiert. Rasch funktioniert die Umschaltung auf Wiedergabe; eine Mehrbilderdarstellung (9er-split) gibt es nicht. Dafür funktioniert der Pellot-Freeze wie bei Sony: Das gerade geschossene Bild wird im Display so lange angezeigt wie der Auslöser gedrückt bleibt. Das Rückseiten-Display erreicht durchschnittliche Auflösung. Zum Scharfstellen vor allem bei ausgefahrenem Zoom braucht die Photosmart 850 bisweilen mehrere Anläufe. Die gemessene Auflösung erreicht Spitzenwerte und liegt im Bereich der 5-Megapixel-Geräte. Bei Innenaufnahmen zeigten sich allerdings schnell Rauschfahnen im Bild. Zudem wirkten farbtrennende Objektkanten bisweilen nicht ganz sauber, doch gehört die Bildqualität insgesamt zu den besten im Test.

Telefunktionen: Wer mit der HP eine graue Fläche wie einen bedeckten Himmel fotografiert, muss mit sichtbar abgedunkelten Bildecken rechnen, da das Riesenobjektiv vignettiert. Der Mini-Monitor im Sucher ruckelt beim Schwenken deutlich und zeigt einen zu kleinen Bieldauschnitt. Zudem ist seine Farbdarstellung etwas grell, was die Beurteilung der Schärfe erschwert. Eine Scharfstellhilfe gibt es nicht. Grundsätzlich fährt der Automatikmodus bei nachlassendem Licht relativ früh die Empfindlichkeit hoch. Das fördert das Farbrauschen, sorgt aber für eine kurze Belichtungszeit mit entsprechend wenig verwackelten Bildern. Bereits sehr früh setzt die unauffällige Wackelwarnung ein. Der Gummiring um den elektrischen Sucher ist zugleich das Rad für den Dioptrienausgleich. Seine Wertigkeit lässt zu wünschen übrig - einmal dran gedreht, schon hatte ihn der Tester in der Hand. Das Achtfachzoom wird über eine Gummiwippe postiert, die ungewöhnlich viel Druck braucht, bis das Zoom sehr grob-stufig reagiert, was eine exakte Justierung erschwert. Der Zoommotor arbeitet dabei in einem guten Tempo. Für den Durchlauf von 37 bis 300 mm (in Kleinbild-Brennweiten ausgedrückt) braucht die Kamera gerade 2,3 Sekunden.

Fazit: Die Photosmart bevorzugt im Automatikmodus kurze Zeiten, was zwar das Rauschen erhöht, aber die Zahl verwackelter Bilder verringert. Insgesamt eine gute Einsteigerkamera mit hoher Auflösung und Achtfachzoom zu einem sehr günstigen Preis, was zum Kauftipp Preis/Leistung führt. Lästig ist der hohe Stromverbrauch.

Panasonic DMC-FZ1

Zwölffachzoom, Bildstabilisator, 600 Euro - Panasonic hat mit der DMC-FZ1 ein äußerst attraktives Paket geschnürt, dessen Erfolg nur ein Punkt im Weg steht: Die Auflösung beträgt lediglich 2 Mio. Bildpunkte. Doch sollte das niemand schrecken, denn die Bildqualität überzeugt mit knackigen Bildern und guter Farbtreue. Für Standardprints reicht die Auflösung locker. Unter den Megazoomkameras wirkt die FZ1 fast zierlich, liegt gut und sicher in der Hand. Die Bedienelemente sitzen dort, wo man sie erwartet. Nur die Griffschale für die Führungshand hätte etwas größer ausfallen können. Lieb gewinnen werden Fotoanfänger den "Herzchen"-Modus, der die äußerst zuverlässige Automatik aktiviert und nur die Wahl lässt, ob das Bildchen als 10x15-cm-Foto oder fürs Internet gespeichert werden soll. Den Profi verdrießt so viel Einsteigerfreundlichkeit schon wieder, denn auch im manuellen Aufnahmemenü fehlen Modi wie Blenden- oder Zeitvorwahl, von Schärfe- und Kontrastabsenkung oder manueller Fokussierung ganz zu schweigen. Stattdessen bietet die Panasonic eine automatische Belichtungsreihe und eine Belichtungskorrektur.

Die Auslöseverzögerung ist die längste des Testfeldes. Kontrolliert werden die Bilder über eine schnelle Vorschau, die sofort auch die 8-fach-Lupe freigibt, ohne dass man erst in den Play-Modus gehen muss. Der 1,5 Zoll große Farbmonitor mit einer Auflösung von 114 000 Pixel leistet dabei beste Arbeit.

Telefunktionen: Der Brennweitenbereich vertritt die Superlative im Testfeld. Das Vario-Elmarit-Objektiv von Leica bietet einen 12-fachen Zoombereich, der einem 35-420-mm-Kleinbildzoom entspricht. 13 Linsen in acht Gruppen, davon drei asphärische sowie ein Objektivauszug von nicht einmal sechs Zentimeter - das ist Digitalkamerarekord. Im Objektiv sitzt ein optischer Bildstabilisator, der über eine fluidgelagerte Linsengruppe und Bewegungssensoren leichtes Zittern ausgleicht und so die Zahl verwackelter Aufnahmen deutlich reduziert. Dabei hilft die Optik mit einer Lichtstärke von 2,8 über den gesamten Brennweitenbereich. Die Verwackelanzeige springt bei diesem Modell sogar zu früh an. Dank Stabilisator hat man auch darunter noch reelle Chancen.

Mit dem etwas zu klein geratenen Zoomhebel wird in zwei Geschwindigkeiten stufenlos gezoomt. Geräuscharm und schnell reagiert dabei der Zoommotor, aber die Wippe könnte präziser ansprechen. Der Sucher ist klein geraten und hat keine Gummierung für das Auge.

Fazit: Eine exzellente 2-Megapixel-Kamera, die mit ihrem riesigen Telebereich und dem optischen Bildstabilisator Maßstäbe setzt. Für 600 Euro die ideale Urlaubskamera, wenn es um Schnappschüsse statt großformatiger Wettbewerbsbilder geht. Als einziger Testkandidatin liegen der Panasonic Netzteil, Akkulader und Akku serienmäßig bei.

Kameras bis 1000 Euro 

Fujifilm Finepix S 602

Das Sechsfachzoommodell mit 3-Megapixel-Super-CCD kostet 900 Euro und vertritt ein ganz anderes Kamerakonzept als die Fuji S304. Statt ausschließlich per Menü kann der S-602-Fotograf mit separaten Bedienelementen alle wichtigen Funktionen direkt einstellen. So gibt es 19 Bedienelemente plus Schärfering. Zusätzlich kann der Fotograf per Shift-Taste zu fast jedem Knopf eine zweite Funktion aufrufen. Gerade SLR-Fotografen werden die Knöpfe mögen, da sie eine wesentlich schnellere Bedienung ermöglichen als die üblichen Menüs.

Tadellos: Der Weißabgleich mit mehreren Speichern für manuelle Messwerte, der verschiebbare Autofokusmesspunkt, die Blendenreihe sowie die Zeit- und Blendenautomatiken. Negativ fällt der hohe Stromverbrauch auf und dass weder Netzteil, noch Lader oder zumindest Akkus beiliegen. Das 500-Gramm-Gerät ist über den ausgeformten Batteriehalter sogar noch besser zu greifen als sein kleiner Bruder S304. Bei Dunkelheit bietet die S 602 eine Spezialität und "verbindet" einzelne Pixel zu einer größeren Fläche. Dadurch sinkt zwar die Auflösung auf 1 Mio. Bildpunkte, doch steigt zugleich die Empfindlichkeit auf ISO 800/30xGRADx oder gar 1600/33xGRADx. Die Kamera arbeitet sowohl mit Smart-Media als auch mit Compact-Flash-Karten und nimmt auch den 1BM-Microdrive mit 1 Gigabyte Speicherkapazität.

Telefunktionen: Die S 602 deckt einem Brennweitenbereich von 35-210 mm ab. 2,3 Sekunden braucht der Zoommotor zum Durchlaufen des Telebereiches. Mit der Zoomwippe lässt sich allerdings nur schwer ein exakter Bildausschnitt ansteuern.

Zwar braucht der Sucher viel Strom, aber der Blick durch ihn lohnt sich. Das Bild bleibt auch in der Bewegung ruckelfrei, die hohe Bildwiederholfrequenz macht sich bezahlt. Zudem zeigt der Sucher ein angenehm großes Bild, und - Brillenträger wird es freuen - der Dioptrienausgleich des Suchers ist der beste im Testfeld. Scharfgestellt wird leider ohne Lupe, dafür mit einem Drehrad am Objektiv, dessen elektronischer Abgriff jedoch etwas unpräzise funktioniert. Auch bei eingeschalteter Automatik fokussiert das Gerät im Telebereich nicht sonderlich zügig. Verwackelprobleme im Telebereich bei nachlassendem Licht kennt die S602 relativ wenig. Die Automatik geht moderat und rechtzeitig mit der ISO-Einstellung nach oben. Und da die Kamera einen großen Rauschabstand besitzt, ist das unproblematisch.

Fazit: Mit der S 602 bietet Fuji SLR-Fotografen ein attraktives Sechsfachzoom-Modell für 900 Euro mit klassischer Bedienung über getrennte Knöpfe und Schalter für die verschiedenen Funktionen. Diese Lösung verlangt eine gewisse Einarbeitung, erlaubt dann aber schnelleres Arbeiten - und bringt so den Kauftipp Bedienung. Neben der HP erhöht die Fuji im Telebereich am konsequentesten die Empfindlichkeit zugunsten kurzer Belichtungszeiten und weniger verwackelter Aufnahmen.

Olympus Camedia C-730 Ultra Zoom

Die Olympus C-730 Ultra Zoom für 750 Euro kombiniert einen 3-Megapixel-CCD mit einem Zehnfachzoom. Trotz des großen Zoombereichs ist sie eine der kompaktesten und mit der Fuji S304 die leichteste Kamera im Test. Während die Auflösung nicht ganz den Erwartungen gerecht wird, überzeugt die Ausstattung: Drei verschiedene Belichtungsmessarten, die Möglichkeit manueller Fokussierung, Blenden- und Zeitautomatiken, ja selbst ein voll manueller Modus sind dabei. Zu den Highlights zählt das Histogramm sowohl in der Aufnahme als auch in der Wiedergabe.

Die Bildkontrolle klappt gut, dank des gut auflösenden Monitors, der jede Menge Informationen zu den aktuell gewählten Einstellungen anzeigt. Dies ist auch bitter nötig, denn das Menü strotzt nur so von Unter-Untermenüs: Dort verliert man leicht mal die Übersicht. Zum Glück stellt man einige Funktionen komfortabel über Knöpfe auf dem Gehäuse ein, darunter Blitzeinstellung, Wahl der Messart und Makromodus. Ob man vornehmlich mit Sucher oder Monitor fotografiert, ist energieseitig egal. Der Stromverbrauch liegt so oder so im Mittelfeld.

Die 730 arbeitet sowohl mit Smart-Media- als auch xD-Picture Karten, und auch an einen externen Blitz haben die Kamerabauer gedacht: Außen links am Gehäuse sitzt der fünfpolige Anschluss. Sehr rauschfest sind die Aufnahmen nicht, dafür ist die Kantenaufsteilung etwas stark. Das lässt sich im Menü aber korrigieren.

Telefunktionen: Mit 38-380 mm vertritt die Olympus den zweitgrößten Brennweitenbereich im Test. Wird sie eingeschaltet, fährt der sechs Zentimeter lange Objektivtubus heraus. Der Zoommotor benötigt über drei Sekunden, bis alle Brennweiten durchfahren sind. Der Zoombereich ist in ca. 17 Positionen abgestuft, was nicht immer eine exakte Bildausschnittseinstellung gewährleistet. Weiterer Kritikpunkt ist der teils zu langsame Autofokus, der nach jeder Zoombetätigung erneut die Schärfe finden muss. Der Zoomhebel ist überdies unergonomisch klein ausgefallen. Die Justierung erfolgt dadurch teilweise ungenau, dazu kommt die Reaktionsverzögerung des Zooms. Der Blick durch den kleinen elektronischen Sucher überrascht. Zwar fehlt eine bequeme Schutzvorrichtung, dafür wird ein sehr großes Bild projiziert, auf dem die satten 180 000 Pixel deutlich zu sehen

sind. So ist bei Olympus Sucherscharfstellung möglich; nur Brillen-träger haben es schwer, da das Rädchen für den Dioptrienausgleich äußerst widerwillig funktioniert. Bei den Automatik-Schüssen auf das Vergleichsmotiv wählte die Olympus die im Vergleich längsten Belichtungszeiten. Verwackelte Aufnahmen sind aber zu vermeiden, indem man eine kurze Zeit vorwählt. 

Fazit: Mit 750 Euro gehört die Camedia zu den teuren Vertretern der 3-Megapixel-Klasse, doch sind Zehnfachzoom und umfangreiche manuelle Einstellungen ein attraktives Paket. Der etwas schwerfälligen Zoommechanik steht der bestauflösende Sucher im Test gegenüber.

Kameras über 1000 Euro 

Minolta Dimage 7i

Mit der Dimage-7-Serie ist Minolta ein großer Wurf gelungen. Da sich die einzelnen Kameras nur wenig unterscheiden, haben wir für den Test die 7i ausgewählt, ein 1400-Euro-Modell. Ca. 1600 Euro kostet die 7Hi mit erweitertem Farbmanagement (Test in Heft 2/2003). Die Dimage-7-Modelle zeichnen sich durch 5 Mio. Bildpunkte und ein 28-200-mm-Zoom (bezogen auf das Kleinbildformat) aus. Damit bietet die Minolta als einzige Testkandidatin einen echten Weitwinkelbereich.

Nicht nur optisch, auch konzeptionell ist die 7i einer Spiegelreflexkamera nachempfunden, mit zahlreichen manuellen Funktionen sowie einer Menge Einstellräder an der Außenseite. Auf den ersten Blick mag das verwirrend wirken, doch wer das System begriffen hat, kann die Minolta schneller bedienen als ihre meisten Konkurrentinnen, bei denen der Fotograf im Menü die Einstellungen aufrufen muss.

I/4000 Sekunde als kürzeste Belichtungszeit, diverse Bracketingfunktionen und verschiedene Belichtungsmessungseinstellungen mit getrenntem Speicher für Schärfe und Belichtung wären beispielhaft zu nennen. Doch auch der Autofokus stellt flott scharf. Auf Knopfdruck wird der mittenbetonte Fokussierbereich zum Spot-Fadenkreuz, das fast beliebig im Bildausschnitt verschoben werden kann. Die Auslöseverzögerung gehört mit 0,4 Sekunden zu den niedrigsten aller digitalen Kompaktkameras.

Aufnahmedaten stehen sowohl bei der Aufnahme als auch der Wiedergabe in großer Zahl zur Verfügung. Die 7i ist eine der wenigen Kameras, die in der entsprechenden Spalte der Ausstattungstabelle alle acht Kriterien erfüllt, denn selbst ein Suchergitter kann zur besseren Horizontaleinrichtung des Motivs eingeblendet werden. Ausstattungsseitig ist die drahtlose Blitzsynchronisation zum Auslösen entfernt aufgestellter Blitze sowie der Anschluss für den Kabelfernauslöser von Belang. Die Bildqualität gehört zu den Testbesten, bloß das Rauschen sollte etwas niedriger sein. Sehr hoch ist der Stromverbrauch mit 74,9 Ws für den Testzyklus und beim Abspeichern der Bilder ist die 7i nicht die schnellste.

Telefunktionen: Das Siebenfach-Telezoom bietet mit Brennweiten von 28-200 mm (bezogen auf das Kleinbildformat) im gesamten Testfeld mit Abstand den größten Weitwinkelbereich. Das Zoom wird ausschließlich manuell am griffigen Gummiring bedient. Dank einer Lupenfunktion in der Aufnahme können kleinste Unschärfen sofort erkannt werden. Eine verlässliche Verwacklungswarnung gibt's noch dazu. Am Objektivansatz ist ferner ein Schärfering angebracht, mit dem der Fotograf die Schärfe manuell korrigiert, doch leider fehlen Anschlag und Skalierung wie sie sonst bei SLR-Kameras üblich sind. Zur Ausstattung gehört ein Sensor, der den brauchbaren elektronischen Sucher aktiviert, wenn sich das Fotografenauge "nähert" und der zu-gleich das Display ausschaltet. Einziges Manko ist das ziemlich blasse Sucherbild. 90 Grad nach oben ist der Sucher klappbar. An seiner Seite ist ein kleines Rad für den Dioptrienausgleich angebracht. Das Display auf der Rückseite wartet mit 220 000 Pixeln auf. Das ist genug für eine scharfe und farbrichtige Darstellung der gemachten Bilder. Überhaupt macht die Bildkontrolle mit der schnell zugreifenden Sucherlupe und dem auch im Aufnahmemodus verfügbaren Histogramm richtig Spaß.

Fazit: Die Minolta erhält wegen des attraktivsten Zooms einen Kauftipp. Hinzu kommen die überzeugende Bildqualität, das optimale Bedienkonzept und der schnelle Autofokus als weitere Pluspunkte. Weniger erfreulich ist dagegen der hohe Stromverbrauch.

Nikon Coolpix 5700

Mit einem sehr ähnlichen Konzept steht die Nikon Coolpix 5700 in direkter Konkurrenz zur Minolta Dimage 7i. Auch die Nikon arbeitet mit 5 Mio. Bildpunkten und einem Acht- statt dem Dimage-Siebenfachzoom. Allerdings beginnt die Nikon-Lösung erst bei 35 mm.

Mit einem Preis von 1600 Euro ist die Nikon das teuerste Testmodell, sie liefert jedoch den besten Bildfile mit der höchsten Schärfe. Tatsächlich zeigen die Bilder eine besonders feine Zeichnung vor allem in den Tiefen sowie große Plastizität dank des hohen Objektkontrastes. Nikon setzt weiterhin auf die bewährte Menüstruktur mit Profilen und zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten. Hinzu kommt eine Reihe Tasten für den direkten Zugriff auf wichtige Funktionen. Der anspruchsvolle Fotograf findet alle manuellen Eingriffsmöglichkeiten bzw. Überwachungsparameter, einschließlich Histogramm. Ergonomie ist nicht die Stärke der kompakten Nikon: Sie liegt weniger komfortabel in der Hand als die Minolta, das Auge passt nicht richtig an die Suchermuschel.

Telefunktionen: Die Telestellung der 5700 entspricht dem Bildwinkel eines 280-mm-Kleinbildobjektivs. Dieser Wert kann mit dem extra entwickelten 1,5-fach-Teleadapter (TCE 15 ED) nochmals um die Hälfte gestreckt werden.

Der Sucher liefert eine akzeptable Bildgröße, doch erscheint das Bild relativ dunkel, was die Bildbeurteilung erschwert. Verzichten muss der Fotograf auf manuelles Zoomen sowie einen Schärfering.

Der Zoommotor reagiert gut, die Wippe spricht ihn aber nicht immer zuverlässig an. Je nach Druck auf die Wippe arbeitet das Zoom nämlich in zwei Geschwindigkeiten, die sich nicht sauber trennen lassen. Beim Durchfahren benötigt der Zoommotor zwei Sekunden - Platz 2 im Test.

Die manuelle Scharfstellung gestaltet sich schwierig. An zwei Bedienelementen muss gleichzeitig gedrückt und gedreht werden, und im Sucher erscheint keine Entfernungsskala, sondern nur ein unpräziser Balken. Gut, dass eine spezielle Kantenaufsteilung im Sucher scharfe Bereiche markiert. Eine echte Aufnahmelupe wäre dennoch sinnvoller. Alle anderen Sucheranzeigen sind dagegen in Ordnung, das Wiedergabe-Histogramm und die ExiF-Datenausgabe exzellent. Gut auch die Belichtungsmessung, deren fünf Messzonen nicht nur problemlos anwählbar sind, sondern auch sauber im Sucher dargestellt werden.

Fazit: Die Nikon 5700 erhält den Kauftipp Bildqualität. Im Vergleich zur Minolta ist ihr Stromverbrauch geringer, aber die Bedienung komplizierter, und es fehlt der 28-mm-Weitwinkelbereich. Als einziges Modell im Test bietet die Nikon einen in alle Richtungen drehbaren Monitor - ideal im Studio.

Sony Cybershot DSC-F717

Die Kamera mit dem im Vergleich zum Body größten Objektiv bietet ein lichtstarkes (1:2-1:2,4) Fünffachzoom. Die große, sauber verarbeitete Kamera muss mit zwei Händen gehalten werden, wobei der eigentliche Body das leichtere Bauteil und um 90 Grad drehbar ist, was den Blick in den scharfen Monitor enorm erleichtert. Das bewährte, wenig vom Motiv abschattende Sony-Menü enthält nur die nötigsten Einträge. Die wichtigsten Funktionen wie der manuelle Weißabgleich, die Blendenkorrektur, die Wahl der Belichtungsmessung, der Speicherknopf für die Belichtungsmessung und der Wähler für manuelles Zoomen und manuelle Entfernungseinstellung liegen sinnig außen am Objektiv. Ein Stell- und Drückrad erledigt sämtliche manuellen Blenden- und Zeitvorwahlarbeiten schnell und einfach.

Die Kamera ist mit 2,5 Sekunden sehr schnell startklar und braucht zum Fokussieren und Auslösen 0,6 Sekunden - nur Nikon, Minolta und HP sind hier schneller. Nicht so im Serienschuss, wo die 717 rasante 2,9 Bilder pro Sekunde zuwege bringt. Besonders gut arbeitet die 717 auch im Dunkeln. Sie erlaubt grün-weiße lnfrarotaufnahmen, oder setzt ihr Nachtsichtgerät ein, um Gegenstände sichtbar und per Laser fokussierbar zu machen. Die Twilight-Programmmodi optimieren die Belichtung für Dämmerungsschüsse, denen auch eine maximale Empfindlichkeit von ISO 800 entgegenkommt. Dann jedoch ist das ohnehin nicht sehr satte Rauschverhältnis "im Keller".

Telefunktionen: Fast völlig geräuschlos, sehr genau und super-schnell arbeitet der Zoommotor. Die Zoomwippe ist etwas klein, liegt aber ideal für die Führungshand am Objektiv und ist äußerst präzise: zwei Zoomgeschwindigkeiten, eine gemächliche und eine rasante, erlauben optimale Ausschnittswahl: 1,3 Sekunden benötigt der Motor zum Durchfahren der Brennweite - Testrekord. Zusätzlich bietet die Sony einen elektronisch umgesetzten Zoomring, der zwar etwas verzögert reagiert, aber bei langsamen Ausschnittveränderungen gut funktioniert. Sony-Spezialtrick: Der gleiche Ring kann auf Schärferegelung umgeschaltet werden. Dann zeigt die Kamera beim Scharfstellen einen vergrößerten Bildausschnitt. Diese Lupe hilft beim Fokussieren essentiell und verhilft der Sony zu einer guten Note in dieser Disziplin. Nötig ist diese Lupe aber auch, weil der elektronische Sucher zwar eine sehr gute Farbwiedergabe hat, insgesamt aber zu klein und sehr weit weg erscheint. Bei normalem Tageslicht und ausgefahrenem Zoom kann der Benutzer problemlos und ohne große Verwacklungsgefahr fotografieren. Sollten die Lichtverhältnisse schlechter werden, meldet sich die zuverlässige Verwacklungswarnung.

Fazit: Beste Zoomeinstellung und Schärfekontrolle bei kleinstem Zoombereich aller getesteten Geräte. In der 5-Megapixel-Klasse ist die Sony der Nikon nur knapp in der Bildqualität unterlegen, ihre Nachtschussfeatures sind einzigartig und das Konzept mit dem kleinen Body am großen Carl-Zeiss-Zoom ist es ganz sicher auch.

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