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Artikel

2005

KAMERAS TEST

Contax TVS Digital

Schlichte Eleganz

Mit der neuen TVS Digital steigt Contax in die digitale Kompaktklasse ein: Titan-Gehäuse, 5 Millionen Bildpunkte und ein Carl Zeiss Vario-Sonnar T* mit dreifachem Zoombereich sollen Maßstäbe setzen.

Wenn sich die Prominenz aufs Parkett wagt, dann nur in feinsten Kleidern. Entsprechend elegant gestylt ist der Auftritt der Contax TVS Digital mit klaren, klassischen Linien und der hochwertigen Verarbeitung des Titangehäuses.

Bedienung

Ein Blick auf die ergonomisch gut durchdachten Tasten auf der Gehäuserückseite lässt die hohe Funktionalität erahnen. Daumen und Zeigefinger der Führungshand liegen automatisch auf dem Auslöser und dem Zoomregler. Über das Modusrädchen wählt der Fotograf Programmautomatik, Blendenvorwahl und einen Videomodus aus oder aktiviert die Bildwiedergabe sowie das Setup-Menü. Mit der linken Hand schnell erreichbar sind die drei Funktionszugrifftasten für Blitz, Mikrofon, Makromodus, manuelle Fokussierung und Displayanzeige. Und zu guter Letzt findet der Fotograf in der Mitte eine Bedienkreuzwippe, um die sich nochmals vier Funktionstasten gruppieren. Da heißt es erst mal gut durchatmen und sich durch die drei Setup-Menüs kämpfen. Zum Trost: Das hinter dem Modusrädchen steckende Setup braucht der Fotograf nur einmal, denn es ist nur für das Datum und die Kamera-Starteinsteinengen zuständig. Komplexer wird's in den beiden um die Funktionswippe gruppierten "C"- und "D"-Menüs. Da muss der Nutzer schon mal einen Blick in das ausführliche Handbuch werfen, denn hinter jedem Menü stecken, je nach angewähltem Betriebsmodus, unterschiedliche Einstellmöglichkeiten. Die Menübuttons werden dezent am unteren Monitorrand eingeblendet - ähnlich wie bei Kyocera und Sony.
Die Contax beherrscht umfangreiche Blitzprogramme sowie Mess-, Belichtungsreihen- und Serienbildfunktionen. Hinzu kommen manuelles Fokussieren, manueller Weißabgleich, ISO-Werte von 80 bis 400, zahlreiche Korrekturmöglichkeiten und digitale Farbeffekte. Eindeutig zu kurz gekommen ist die manuelle Belichtungseinstellung. Die Zeitautomatik kennt nur sechs Blenden. Wer in allzu helle Umgebung gerät, muss bereits die Empfindlichkeit anpassen.
Im Videomenü kann der Benutzer kleine Filmsequenzen, wahlweise auch in Schwarzweiß oder Sepia, aufnehmen. Über den kleinen, aber immerhin mit 85 000 Pixel auflösenden Monitor kann man sowohl in der Aufnahme als auch in der Wiedergabe alle Fotoparameter plus Histogramm aufrufen. Im schlichten Kontrolldisplay auf der Kameraoberseite erscheinen die Belichtungswerte dagegen nicht. Die Bildwiedergabe funktioniert mit Schnellzugriff recht ordentlich. Mit der verschiebbaren Vierfach-Lupe kann der Lichtbildner seine Bildergebnisse zuverlässig kontrollieren.

Bildqualität

Die Bildergebnisse können sich sehen lassen, und das sowohl auf Ausdrucken als auch wenn man sie auf einem großen Monitor betrachtet: Satte Kontraste, gute Schattenzeichnung und eine saubere Farbtrennung überzeugen auch ein kritisches Fotografenauge.
Zwar braucht die Contax nach dem Einschalten fünf Sekunden, bis sie startklar ist, doch eine Bildfolgezeit von 3,6 Bildern - laut Herstellerangaben - bei voller Auflösung spricht für die Schnappschusstauglichkeit der TVS. Allerdings ist ihre Auslöseverzögerung zu groß.
Das Objektiv reagiert auf die Bedienung der Zoomwippe sehr schnell und zoomt stufenlos durch die Brennweiten.
Eine Besonderheit: Die Contax erhält als eine von wenigen der von ColorFoTo getesteten Kameras satte fünf Punkte für ihren geringen Stromverbrauch.

Fazit

Joachim Sauer

Das Contax-Debütmodell im Bereich der digitalen Kompakten ist schick und gleichzeitig robust. Das sind Idealvoraussetzungen. Doch für die Menüs wünscht sich der Tester eine einsteigerfreundliche Struktur und bessere Funktionalität. Ein weiteres Manko sind die fehlenden manuellen Modi. Überzeugen kann aber die Bildqualität mit niedrigem Rauschen und hohem Objektkontrast.

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