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Artikel
2005
KAMERAS TEST
Quer-Einsteiger
TEST: CYBERSHOT DSC-P71 VON SONY
Die neue Sony-Offensive im unteren und mittleren Preis-Segment heißt P31, P51 und P71. Zum Test musste die P71 mit drei Megapixel antreten.
Mit der DSC-P71 knüpft Sony an das Design der erfolgreichen DSC-P5 an. Allerdings war die aus Metall, kleiner und handlicher als die DSC-P71. Der Neuling mit lila Sony-Rennstreifen rund um die Außenhaut fühlt sich leichter und mehr nach Plastik an. Der Sexappeal der DSC-P5 ist verschwunden - doch der Preis auch von 915 auf 550 Euro gerutscht.
Die P71 ist etwas zu dick und ein-hängig nicht optimal greifbar, da das schwere Objektiv genau am entgegengesetzten Ende der Greifhand sitzt. Zudem ist der Platz neben dem Monitor für den Daumen nicht gerade üppig bemessen.
Das Menü des kleinen, aber recht scharfen Monitors ist sonybewährt: Ein gut lesbarer Funktionsbalken erscheint, und per Cursortaste kann zu jedem Stichpunkt ein Onscreen-Menü ausgeklappt werden - einfach und klar. Die Abbildung der eingestellten Parameter auf dem Display ist jedoch weniger übersichtlich. Die einzelnen Logos sind zu klein und etwas wahllos auf dem Monitor verteilt. Dafür sind alle vorhanden. Die DSC-P71 zeigt überhaupt ein ordentliches Maß an Information - bei der Aufnahme wie bei der Wiedergabe sind alle relevanten Daten ein-, aber auch ausblendbar.
Die P71 braucht beim Einschalten recht lange, bis sie ihr 3fach-Zoom aus der Ruheposition in Stellung gebracht hat. Da könnte das Schnappschuss-Motiv bereits davongelaufen sein, zumal sich das Objektiv während der Bildkontrolle recht schnell in die Ruheposition zurückzieht. Zum Ausgleich gibt es eine rasante Schnellkontrolle (ohne Lupe), die sofort nach der Aufnahme verfügbar ist und mit einem Druck auf den Auslöser wieder den Aufnahmemodus aktiviert.
Zwischen Drücken und Auslösen vergehen im Mittel 0,75 Sekunden - ein Durchschnittswert für Kameras dieser Klasse.
Praxisgerechte Technik
Technisch ist die Sony weder in der Auflösung noch heim Rauschen brillant - doch gefallen die Bilder gut, da die Kleine hervorragend belichtet. Dies gilt auch für schwierige Gegenlicht- und Blitzaufnahmen, die noch bei fünf Meter Objektabstand akzeptabel ausfielen. Zudem ist die Blitzstärke dreistufig justierbar.
Sony hat die Belichtungszeit auf 1/3o Sekunde begrenzt und vermeidet so verwackelte Aufnahmen. Wenn das Licht nicht reicht, fährt die P71 stattdessen die Empfindlichkeit hoch. Damit steigt zwar das Rauschen, doch stört das Grieseln in dunklen Bildpartien weniger als die Verwackelungsunschärfen bei zu langen Zeiten. Eine für den Alltagsgebrauch sehr weise Entscheidung - bleibt als Wunsch ein etwas lichtstärkeres Objektiv. Bei extremen Kontrasten kommt die manuelle, drittelgestufte Blendenkorrektur zum Einsatz.
Die Stroboskop-Funktion, Multiburst-Modus genannt, schießt eine Serie von 16 Einzelbildern im Format 1280x960. Die 16 Bilder erscheinen als Fotoserie später im Ausdruck auf einem Papier. Die Frequenz ist einstellbar: 1 B/6,3 s, 1 B/12,5 s und 1 B/25 s sind möglich. Das ist rasant. Sony liefert eine Riesen-Software mit. Der neue "Pixel Image Mixer" hat einen empfohlenen Speicherbedarf von 1 Gigabyte, und 200 MB sind Minimum. Dieses Softwarewerkzeug erledigt zwar alle Nachbearbeitungsschritte aus einer zentralen Anwendung heraus, doch auch ein 200-MB-Programm dürfte mancher Amateur als übertrieben empfinden.
FAZIT
MARTIN BIEBEL, DIPL.-ING. MEDIENTECHNIK
Mit der DSC-P71 präsentiert Sony eine attraktive Lösung im mittleren Preissegment. Zwar ist die Bildqualität nur durchschnittlich, doch sprechen die hohe Praxistauglichkeit und der fast vollständige Lieferumfang für die Sony. Schade, dass die faszinierende Wertigkeit einer DSC-P5 fehlt und dass die neue Software zu viel Platz auf dem Rechner belegt.
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