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2005
KAMERAS TEST
8 DIGITALE TOPKAMERAS IM VERGLEICH
Pixelboliden
Rechtzeitig zur Urlaubssaison komme die neuen Topmodelle der Kamerahersteller auf den Markt. Unser vergleicht acht Modelle von sieben Herstellern mit vier und drei Mio. Pixel.
Hohe Auflösung, geringes Rauschen und eine genaue Farbwiedergabe bieten mittlerweile zahlreiche Digitalkameras. Bei der Bedienung oder der Autofokusgeschwindigkeit hapert es dagegen noch zu oft. Desto gespannter erwarteten wir die Ergebnisse des aktuellen Tests. Hier treten immerhin die neuen Topmodelle von sieben Herstellern an: Leica meldet sich mit der Digilux 1 für 1200 Euro zurück im Digitalkamera-Geschäft und legt den Schwerpunkt neben der Bildqualität auf ein klassisches Bedienkonzept. Fujifilm löst mit der Finepix S602 für 900 Euro die 6900 ab. Geblieben ist das attraktive Sechsfachzoom, neu jedoch der optimierte 3-Megapixel-CCD. Für 850 Euro gibt es bei Sony die DSC-P9. Der Elektronikkonzern schickt den nun vier Millionen Pixel bietenden Nachfolger seines Verkaufshits P5 ins Rennen um den Designpreis. Ebenfalls in der Klasse der kleinen, vier Millionen Pixel tritt die Kyocera Finecam S4 an - Preis 900 Euro. 200 Euro günstiger ist das Schwestermodell die Kyocera Finecam S3x im gleichen Gehäuse mit Drei-Megapixel-CCD. Bau-gleich und für ebenfalls 700 Euro verkauft Toshiba die PDR-M3310. Kodak verfolgt dagegen mit der DX4900 und der EasyShare-Docking-Station das Konzept der stressfreien digitalen Fotografie. Auf die gleiche Idee setzt neuerdings auch Hewlett-Packard mit der Photosmart 812. Für diese etwas einfacher verarbeiteten 4-Megapixel-Kameras im Kunststoffgehäuse werden Preise von 650 bis 700 Euro aufgerufen.
Fujifilm Finepix 5602 Zoom
Fuji bleibt bei der S602 dem Konzept der semiprofessionellen Digitalen mit Sechsfachzoom und separaten Bedienelementen für alle wichtigen Funktionen treu - wie es bereits die Finepix 6900 Zoom vertrat. So gibt es 19 Bedienelemente - plus Schärfering. Zusätzlich kann der Fotograf per Shift-Taste zu fast jedem Knopf noch eine zweite verdeckte Funktion aufrufen.
Wer weiß, mit welchem Knöpfchen man welche Einstellung steuert, arbeitet mit den separaten Bedienelementen besonders schnell. Wer das nicht mag, der findet im Menü noch einmal die meisten Funktionen. In jedem Fall sollte Fuji auch die zweite Funktion neben dem jeweiligen Knopf auf der Kamera angeben.
Zu den Kritikpunkten gehört die manuelle Schärfeeinstellung: Am anschlag- und skalenlosen Drehrad dreht man endlos, bis die exakte Schärfe gefunden ist. Ferner lässt sich die Zoomwippe nur schwer auf einen exakten Bildausschnitt trimmen, und eine Gebrauchsblende fehlt. Tadellos: Der Weißabgleich mit gleich mehreren Speichern für manuelle Messwerte, der verschiebbare Autofokusmesspunkt, die Blendenreihe sowie die Zeit- und Blendenautomatiken.
Negativ fällt der hohe Stromverbrauch auf. Denn die S602 besitzt statt eines optischen Suchers einen kleinen Monitor hinter der Suchermuschel. Und der braucht genauso viel Saft wie das große und übrigens sehr gute Display.
Das Gerät wurde gegenüber seinem Vorgänger deutlich griffiger, der Tragekomfort des 500-Gramm-Boliden ist jetzt auch für große Männerhände geeignet. Ebenfalls verbessert hat Fujifilm den Autofokus, der nun schneller scharf stellt, allerdings muss sich die S602 der Leica oder Sony P9 geschlagen geben. Besonders in der - konkurrenzlosen - Telestellung kann etwas Geduld nötig sein. Schnell arbeitet die Serienbildfunktion mit 1,6 Bildern binnen einer Sekunde und fünf in Serie.
Die Bildqualität ist gut. Das gilt besonders für die Auflösung. Hier erreicht die Fujifilm dank Super-CCD-Technik mit einem 3-Megapixel-CCD die Werte eines 4-Megapixel-Chips. Bei Dunkelheit bietet die S602 eine weitere Spezialität und "verbindet" einzelne Pixel zu
einem mit größerer Fläche. Dadurch sinkt zwar die Auflösung auf eine Million Bildpunkte, doch steigt zugleich die Empfindlichkeit auf ISO 800/30xGRADx oder gar 1600/ 33xGRADx. Allerdings muss man anschließend nicht nur die Empfindlichkeit zurückstellen, sondern auch wieder manuell eine höhere Auflösung wählen.
Speicherprobleme kennt die S602 nicht. Sie schluckt CompactFlash und SmartMedia-Karten genauso wie das IBM-Microdrive. Auf dessen 1 GB Speicherkapazität nimmt Sie dann 15 Minuten Video in voller Monitorauflösung (VGA) auf. Das macht die S602 zum Camcorder unter den Digitalkameras.
Fazit: Die Fujifilm S602 ist die ideale Kamera für Amateure, die möglichst kreativ arbeiten wollen. Das Sechsfach-Zoom, das Bedienkonzept mit vielen einzelnen Knöpfchen sowie die gute Bildqualität zeichnen die Fujifilm aus und sichern ihr unseren Kauftipp "Allrounder". Nur der Autofokus sollte in der Telestellung etwas schneller sein.
Hewlett-Packard Photosmart 812
Die HP 812 will der Kodak-Easyshare-Serie, namentlich der DX4900 Konkurrenz machen. Und so gibt's auch für die 812er eine Basisstation: Zunächst verbinden Sie die Station mit dem USB-Port des PC. Sollen nun die Akkus geladen oder Bilder übertragen werden, müssen Sie die Kamera nur noch auf die Station stellen. Im Vergleich kosten beide Konkurrenten mit Basisstation zwischen 770 und 800 Euro, doch bietet nur die HP ein Dreifachzoom - Punkt für HP.
Die HP 812 ist zudem wesentlich kompakter als die Kodak DX4900 ausgefallen, ohne jedoch an die Formate der Ixus-Klasse heranzukommen. Ergonomie? Na ja: Das Gehäuse ist aus stabilem Kunststoff, aber die Knöpfchen sind zu klein und schwammig. Die Gummi-Abdeckung für den Basisstationsansatz fällt ab, und nach jedem Batteriewechsel muss man das Datum neu einstellen. Das ist besonders deshalb lustig, weil die Kamera im Monitorbetrieb recht viel Strom frisst und deshalb häufig neue Mignonzellen braucht. Einen Stromanschluss an der Kamera gibt es im Gegensatz zur Kodak immerhin. Wer aber die Dockingstation kauft, kann unterwegs nicht einfach deren Ladegerät nutzen, sondern muss ein zweites, speziell für die Kamera erwerben, da die Anschlüsse verschieden sind.
Die Bedienung ist einfach, schon allein deshalb, weil HP fast keine manuelle Einstellungen (außer Blitzfunktion) zulässt. Nicht mal den Weißabgleich. Es gibt, das ist einmalig für 4-Megapixel-Kameras, kein Aufnahmemenü. Nur ein paar Funktionen wie Löschen und Lupe für die Wiedergabe sind abrufbar. Da macht es auch nichts, wenn der Monitor das Motiv häufig nicht ganz farbrichtig anzeigt. Beim fertigen Bild stimmen die Hauttöne dann wieder. Sehr praktisch ist das Umschalten zwischen Aufnahme und Wiedergabe gelöst: Ob hin oder zurück - Knopfdruck genügt. Es ist äußerst erstaunlich, wie exakt die HP 812 belichtet und abgleicht. Fast alle Testaufnahmen, auch unter schwierigen Bedingungen, waren exzellent oder zumindest besser als erwartet.
Fazit: Die Auflösung der HP ist zwar nicht besonders überragend, aber die Automatikfunktionen arbeiten ausgezeichnet. Wer beim Fotografieren nichts denken, aber trotzdem recht sicher gute Aufnahmen will, sollte sich die kleine HP mal ansehen. Ein Wermutstropfen bleibt: Die Fokussier- und Auslösezeit ist mit über einer Sekunde zu lang.
Kodak DX4900
Kodak räumte im COLORFOTO-Heft 3/2002 den Testsieg für seine Drei-Megapixel-Kamera DX3900 ab. Und knapp fünf Monate später steht die Kodak DX4900 im Fotofachhandel. Die Vier-Mega-Version kostet wie das Vorgängermodell 650 Euro - allerdings wird sie ohne die EasyShare-Dockingstation ausgeliefert. Für den komfortablen Kameraspaß muss man noch mal 120 Euro hinblättern. Trotz höherer Auflösung bringt die DX4900 genau 225 Gramm auf die Waage - bis auf das Gramm identisch mit der DX3900. Ein Zeichen, dass sich bis auf den hochauflösenden Bildwandler nicht allzu viel geändert hat. Im Vergleich zur HP bietet die Kodak nur ein 2fach-Zoom statt der Dreifach-Lösung; sie ist ohne Basisstation aber auch 50 Euro günstiger.
Wie gehabt erledigt die Basisstation mittels eines einzigen Knopfdrucks die Datenübertragung zum Rechner. Die Station lädt auch die beiden Mignon-Akkus nach. Schaltet man die Kamera aus, so speichert sie alle letzten Einstellungen - sogar die Zoomposition des Objektivs wird festgehalten und beim nächsten Start der Kamera automatisch wieder angefahren.
Störend wirkt die grobe Auflösung des LCD-Monitors: 75 000 Pixel sind wenig und im aktuellen Testfeld die Nachhut. Ein weiteres Problem ist der Bildausschnitt des optischen Suchers: Er stimmt nicht mit dem aufgenommenen Bild überein. So braucht man stets den Monitor, und der schluckt ordentlich Strom.
Das Kunststoffchassis knirscht etwas, wenn man es drückt, und scheppert leicht beim Schütteln. Zudem ist es deutlich größer als die Gehäuse der Konkurrenten. Doch hat Kodak die DX4900 recht handlich und nicht nur futuristisch, sondern auch ergonomisch gestaltet. Selbst das Menü gefällt, bloß dauert das Umschalten in die Bildkontrolle eindeutig länger als bei der Konkurrenz. Einstellen kann der Fotograf nur wenig, etwa die Blendenkorrektur, die Empfindlichkeit und in Grenzen den Weißabgleich. Technisch jedoch versöhnt die Kodak 4900 mit allen kleinen Nachteilen. Hohe Auflösung, geringes Rauschen - alles stimmt, nur die Vignettierung des Objektivs könnte geringer sein.
Fazit: Die Kodak DX4900 ist ein ausgezeichneter Kauf für alle Gelegenheitsfotografen mit Qualitätsanspruch und für Computerfeinde, denn Sie druckt und versendet die Fotos nahezu von selbst. Die Bildqualität passt und der Preis ist günstig - wenn man mit dem Zweifachzoom zufrieden ist.
Kyocera S3x/S4/ Toshiba PDR-M3310
Kyoceras Finecam S3 erhielt im September 2001 einen Kauftipp. Nun kommen die Nachfolger mit Drei- statt Zweifachzoom: Die S3x bietet drei Millionen Bildpunkte, die S4 vier Megapixel. Während die S3 bauähnlich auch von Konica vertrieben wurde, ist diesmal Toshiba mit von der Partie und bietet die S3x als PDR-M3310 ein. Alle drei Modelle sind gleich ausgestattet und gleich zu bedienen, weshalb sie hier gemeinsam besprochen werden.
Wie in der Edelmini-Klasse üblich bestehen die Gehäuse aus Aluminium und sind nicht nur sehr klein, sondern mit 175 Gramm auch besonders leicht.
Trotz optimaler Mitnahmeeigenschaften sind Schnappschüsse schwierig: Nach dem Einschalten vergehen fast vier Sekunden, bis die Kamera aufnahmebereit ist und
anschließend kommt noch einmal eine Auslöseverzögerung von bis zu 1,3 Sekunden beim Drei-Megapixel-Modell hinzu. Wer dann ein zweites Bild machen will, muss je nach Modell weitere drei bis fünf Sekunden warten.
Gut gefällt dagegen das Menü, es ist knapp, aber funktional ausgefallen und bietet Automatik-Muffeln sogar einen manuellen Weißabgleich und manuelle Fokussierung mit sieben Entfernungs-Voreinstellungen. Schade dass der Monitor besonders bei Dunkelheit so stark rauscht. Der ehemals ins Gehäuse eingelassene Blitz klappt nun beim Einschalten hoch, das sieht nett aus, ist aber anfälliger gegen Beschädigungen. Die Mechanik der Zoomwippe zeigt sich ungewohnt störrisch: Mehr als vier Positionen fährt sie nicht an.
Die Finecam S4 erreicht, wie die Sony P9, nicht die Auflösung der größeren Vier-Megapixel-Modelle und ist der S3x/PDR-M3310 nur wenig voraus. Alle drei Modelle überzeugen jedoch mit geringen Rauschwerten und kommen auch mit kontrastreichen Motiven sehr gut zurecht. Auffällig waren die relativ hohen Pixelfehler im Bildfile, die einen halben Punkt Abzug einbrachten.
Fazit: Die Kyocera/Toshiba-Kameras überzeugen mit einem guten Bildfile, der niedrige Rauschwerte mit hohem Kontrastumfang verbindet. Die etwas geringere Auflösung ist für eine Minikamera in Ordnung. Problematisch ist dagegen die zu lange Auslöseverzögerung besonders des Drei-Megapixel-Modells.
Leica Digilux 1
Die Leica mit dem kastenförmigen, pechschwarzen Body und den silberfarbenen Aufsätzen gleicht eher einer Design-Sucherkamera als einer Digitalknipse. Pure Absicht. Zeitlos klassische Formen sollen an die goldenen Zwanziger und die erste Reportagekamera, die Leica 1, erinnern. Technisch ist die Leica weitgehend mit der Panasonic DMC-LC5 identisch, nur bei der Abstimmung gibt es Unterschiede. Leica und Panasonic wollen in Zukunft bei der Entwicklung und Produktion digitaler Kameras kooperieren, dabei wird Leica sein optisches Wissen einbringen.
Zu den Pluspunkten der Leica gehört die geringe Auslöseverzögerung, mit der die beiden Partner derzeit Maßstäbe setzen. Ebenfalls sehr zügig arbeitet die Serienschussfunktion mit zwei Bildern pro Sekunde in voller 4-Megapixel-Auflösung und niedrigster Kompressionsstufe. Wenn's schnell gehen muss, hilft die Kamera mit automatischen Belichtungsserien und einem Fokus-Bracketing, das es erlaubt nach einer Schnellserie bewegter Objekte das schärfste Foto auszuwählen.
Für Mobilität sorgt der dicke Lithium-Ionen-Akku, der mit seinen 14-mAh-Stunden den hohen Stromverbrauch von 77 Wattsekunden im Testzyklus ausgleicht.
Gerade Analogfotografen werden mit der Digilux 1 schnell zurecht kommen. Gut gefällt der große, wenn auch anschlag- und skalenlose Fokussierring sowie die äußerst übersichtlich platzierten Bedienelemente. Nur Schwitzhändchen sollte der Fotograf keine haben, sonst glitscht ihm das gute Stück mit der glatten, metallischen Oberfläche womöglich aus der rechten Führungshand.
Vorbildlich ist der große 2,5-Zoll-Monitor mit seinen 200 000 Pixeln, der die Bildgestaltung und das Lesen der Menüs erleichtert. Bei Sonnenflut kann man dem Monitor zudem ein kleines "Dächlein" aufsetzen und so weiterhin die brillante Bildqualität genießen.
Negativ fiel die Blendenautomatik auf. Beim Ändern des Zeitwertes blendet die Kamera ab und zeigt ein dunkleres Bild. Die Aufnahmen selbst sind aber richtig belichtet und zeigen auch bei verschiedenen vorgewählten Zeiten später gleiche Helligkeitswerte.
Bei der Bildqualität liegt die Leica in diesem Testfeld ganz oben und muss sich auch in der Bestenliste der Digitalkameras nur wenigen Modellen geschlagen geben.
Fazit: Die Leica Digilux 1 gewinnt den Test dank guter Bildqualität, umfangreicher Ausstattung, einfacher Bedienung und sehr kurzer Auslöseverzögerung. Zwar ist das Modell etwas klobig, bietet aber ausgezeichnete Praxisqualitäten. Im Vergleich zur Panasonic ist die Digilux 1 um 200 Euro teurer, doch legt Leica eine doppelt so große Speicherkarte bei.
Sony Cybershot DSC P9
Sony bleibt bei der P9 dem taschenfreundlichen Querformat treu und präsentiert sein erstes Vier-Megapixel-Gerät in dieser Bauform. Zu den Stärken der P9 gehört die unkomplizierte Bedienung. So hat Sony zurecht das einfache und logisch aufgebaute Menü beibehalten: Mit wenigen Knopfdrücken sind alle Funktionen erreicht und eingestellt. Besonders die Einblendung von Zeit und Blende bei der Aufnahme sowie die lückenlose Dokumentation der Einstellwerte bei der Wiedergabe gefallen. Wenige, übersichtliche Knöpfe steuern Makroeinstellung, Blitz und die schnelle Bildkontrolle nach der Aufnahme. Leider sucht man im Menü immer noch vergebens nach dem echten manuellen Weißabgleich und einem stufenlosen, manuellen Fokus. Genauso fehlt eine Halbautomatik, wie sie die Kyocera ansatzweise bietet. Überzeugend arbeitet dagegen der Aufhellblitz. Ein weiterer Pluspunkt ist die vergleichsweise geringe Auslöseverzögerung, die auch Schnappschüsse erlaubt.
Bei der Bildqualität erzielt die Sony P9 fast die gleichen Werte wie die Kyocera S4 mit einem sehr geringen Rauschen, hohem Objektkontrast und - für ein Vier-Megapixel-Modell - nur mäßiger Auflösung. Im Vergleich liefern die größeren Vier-Megapixel-Kameras etwas detailreichere Bilder als die Minimodelle. Der begrenzende Faktor sind wahrscheinlich die Objektive der Minis. In der Praxis spielt die geringere Auflösung aber nur selten eine Rolle und ist auf den üblichen Abzügen nicht zu sehen.
Im Automatikmodus fällt die Belichtungszeit der P9 nie unter 1/30 Sekunde ab, um deutlich verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Wer nun aber die ISO-Zahl auf 100/21xGRADx einstellt und im Telebereich mit größter Blende 5,6 fotografiert erhält bei nachlassender Helligkeit schnell unterbelichtete Bilder mit stärkerem Rauschen.
Hier hilft dann der Twiligth- oder Dämmerlichtmodus, der längere Zeiten erlaubt. Bei sehr langen Belichtungszeiten, ab etwa einer Sekunde, macht die Sony zwei Aufnahmen pro Bild und berechnet erst aus den Einzelbildern ein rauschärmeres Ergebnis.
Fazit: Mit der P9 präsentiert Sony eine sehr schnelle, dabei superkompakte, leichte und einfach zu bedienende Kamera. Dafür erhält die Sony den COLORFOTO--Kauftipp "Design". Die Bildqualität ist gut, auch wenn größere Vier-Megapixel-Modelle etwas besser auflösen. Allerdings vermissen wir ein paar Funktionen wie eine Zeit- oder Blendenautomatik.
FAZIT
Die Leica gewinnt den Test. Auf den Plätzen 2 und 3 landen Sony P9 und Fujifilm 5602. Leica und Fuji locken mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten und sind besonders für Umsteiger aus der konventionellen Fotografie geeignet. Für die Leica spricht die geringere Auslöseverzögerung für die Fujifilm das Sechsfachzoom. Die Sony gehört mit den Kyocera- und Toshiba-Kameras zu den superkompakten Modellen, die selbst in Jacketttaschen Platz finden. Allerdings lösen die winzigen Objektive etwas schlechter auf als die der größeren Kameras. Im Vergleich bieten die Kyoceras mehr Einstellmöglichkeiten, die Sony jedoch den schnelleren Autofokus. Kodak und Hewlett-Packard setzen auf besonders einfach zu bedienenden Kameras, die unerfahrenen Fotografen den Einstieg erleichtern.
KOMMENTAR
MARTIN BIEBEL, DIPL.-ING. MEDIENTECHNIK
Weder Fisch noch Fleisch
Kodak und HP müssen sich überlegen, was sie wollen. Das Konzept einfachster Bedienung dank Basisstation ist sehr gut. Der Untersetzer schafft die Netzverbindung für die Akkuladung und ermöglicht eine automatisierte Bildentladung dank Entladeknopf und USB-Computerverbindung. Mit "one touch" soll alles erledigt sein. Doch dann sollten die Hersteller auch ihre Basisstationen beilegen und nicht, wie bei der HP 812 und der Kodak DX 4900, für die Seele ihres Gerätes um die 100 Euro Aufpreis verlangen.
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