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Artikel

2005

KAMERAS TEST

Zehn Digitale mit vier und fünf Millionen Bildpunkten

Kompakte Hochleistung

Die neuen Topmodelle von Canon, Casio, Hewlett Packard, Kodak, Kyocera, Minolta, Olympus und Sony im direkten Vergleich. Wer baut die beste digitale Kompaktkamera?

Zum Jahresanfang können fast alle Hersteller ihre neuen 4- und 5-Megapixel-Flaggschiffe liefern. Im Unterschied zu den letzten Jahren hat sich diesmal jedoch nicht viel bei der Auflösung getan. Stattdessen haben die Entwickler die Signalverarbeitung optimiert und die Ausstattung verbessert. Hinzu kommen attraktive Preise. So liegt die Canon G3 bei 1000 Euro, während das Vorgängermodell, die G2, in der Anfangsphase 1300 Euro kostete. Das günstigste 5-Megapixel-Modell, die Kyocera S5, gibt es bereits für 700 Euro, und HP bietet ein 4-Megapixel-Modell mit Achtfach-Zoom für 600 Euro an

Canon Powershot G3

Mit der G2 hatte Canon einen Topplatz in der Bestenliste errungen, das Nachfolgemodell, die G3, setzt diesen Erfolg nun mit einem Testsieg fort. Die Neue bietet ein Vierfachzoom und eine verbesserte Signalverarbeitung, bleibt aber dem 4-Megapixel-CCD sowie dem erfolgreichen Konzept mit Klappmonitor treu.
Im Vergleich zur G2 hat die G3 nun ein kleines Rändelrad vorne auf dem etwas klein geratenen Haltegriff, das schnelle Korrekturen manueller Belichtungswerte wie bei Spiegelreflexkameras ermöglicht. Auch kann der Fotograf Weißabgleich und Blendenkorrektur direkt an der Vierrichtungswippe aufrufen. Neben dem Hauptmenü gibt es einen zweiten menügesteuerten Zugriff auf ausgewählte Features: Hierzu drückt der Fotograf auf eine Funktionstaste und erhält am linken Displayrand eine Latte von Einstellungen, die über die Vierrichtungswippe aktivierbar sind. Standards der voll manuellen Belichtungssteuerung verstehen sich von selbst. Blitzlangzeitbelichtung, Vorblitzmöglichkeit, Blitzen auf den zweiten Vorhang, getrennte Hold-Funktion für Schärfe und Belichtung, einstellbares Bracketing für Schärfe und Blende oder zwei speicherbare manuelle Weißabgleichswerte seien hier beispielhaft erwähnt. Hinzu kommen fünf Aufnahmeprogramme wie die Panoramafunktion und eine verbesserte Videofunktion sowie zwei Customer-Presets, die sämtliche Einstellungen für zwei Standardanwendungen speichern. Im Unterschied zur G2 werden die Vorsatzlinsen aus Canons Zubehörkiste nicht mehr aufgeschraubt, sondern gesteckt.
Der qualitativ hochwertige und sehr lichtstarke Monitor klappt wie früher aus seinem Gehäuse und erlaubt Bilder in jeder Haltung. Mit 51,5 Ws ist der Stromverbrauch im Testzyklus durchschnittlich. Der optische Sucher liegt zwar für Großnasen nicht sonderlich günstig, doch ein sauberer Dioptrienausgleich und das große LCD-Display auf der Oberseite entschädigen reichlich. Es zeigt alle aufnahmerelevanten Daten und erlaubt sogar die Justage von Blende und Verschluss, nicht jedoch der Schärfe. Wie bei der S45 kann auch der G3-Fotograf eines von 345 AF-Messfeldern manuell auswählen.
Für eine verbesserte Genauigkeit der Farben und Bilddetails, besonders in Lichtern und Schatten, verwendet Canon einen neuen "DIGIC"-Signalprozessor. Wirklich erscheinen Überstrahlungen auch bei gleißenden Reflexen sehr minimal, wofür aber auch der eingebaute Graufilter sorgt, der den Arbeitsbereich der maximalen Blende (8) deutlich nach oben erweitert. Sonst ist die Wirkung des neuen Prozessors hauptsächlich an der schnellen Bildspeicherung, vor allem im Serienschussmodus zu spüren. 1,7 Bilder pro Sekunde in bester Auflösung und Kompression sowie zehn in Serie sind ein sehr gutes Resultat. Ebenfalls verbessert ist die Einschaltverzögerung, die sich um 1,3 Sekunden auf 3 Sekunden reduziert hat. Statt des TIFF-Modus gibt es nun neben der Standard-JPEG-Einstellung einen RAW-Modus, der die unbearbeiteten Bilder auf die Karte schreibt (Artikel in diesem Heft). Weggelassen wurde dagegen der Akkulader. Geladen wird direkt in der Kamera.

Fazit: Mit ihrer hohen Auflösung, guten Farbwiedergabe, einwandfreien Verarbeitungsqualität und den umfangreichen Einstellmöglichkeiten entwickelt die Powershot G3 Profi-Arnbitionen. Sie holt zwar keinen Schönheitspreis, aber wie ihre Vorgängerin den Testsieg - ein ausgezeichnetes Werkzeug zu einem fairen Preis.

Canon Powershot S 45

Die Canon Powershot S 45 baut auf dem Erfolgskonzept des Vorgängers S 40 mit kompaktem Gehäuse, Dreifachzoom und vier Millionen Bildpunkten auf und schafft Platz 2 in diesem Test.
Das Menü ist ähnlich wie bei der G3 zweigeteilt mit einem Extraknopf, der die wichtigsten Bildparameter aufruft. Das Neue steckt im Inneren: Ein schnellerer Prozessor sorgt wie bei der G3 für flotte Serienschüsse in Feinauflösung und voller Bildgröße: Neun Bilder in Serie und 1,8 pro Sekunde sind drin. Auch soll der neue DICIG-Prozessor die Bildqualität weiter erhöhen. In der Praxis zeigten freilich einige Beispielschüsse kaum Unterschiede, außer bei hellen, zur Überstrahlung neigenden Bildern. Stattdessen fällt wie bei der G3 die kurze Auslöseverzögerung positiv auf: 0,4 Sekunden statt den 0,55 Sekunden der S 40 sind für eine hochauflösende Kompaktkamera ein sehr guter Wert. Auch der Energieverbrauch des Testzyklus beträgt nun 49 statt 56 Ws. 
Neu ist die freie Messfeldwahl für den Autofokus. Wer die automatische Messfeldwahl abschaltet, kann eines von 345 AF-Feldern auswählen - nützlich bei Makro- oder Stativaufnahmen. Ebenfalls neu ist ein Einstellungs-Speichermodus, auf dem Wählrad mit C gekennzeichnet. In dieser Position wird ein spezifisches Nutzerprofil, zum Beispiel für Makroaufnahmen eingespeichert. Nach dem Schuss zeigt die Kamera die Aufnahme, solange der Auslöser gedrückt bleibt, aber auch der Wiedergabe-Modus ist schnell erreichbar. Die exzellente Lupe und der gute Monitor der Canon helfen bei der Bildkontrolle. Sogar Überbelichtungen werden dem Fotografen durch schwarzes Blinken der entsprechenden Stellen signalisiert. Wie bereits bei der S 40 erleichtern ein Histogramm und die Einblendung aller Einstellungsdaten die Bildkontrolle. Ein Blick auf die Feature-Liste lässt, abgesehen vom Klappmonitor, keine Wünsche offen. Die Bildqualität ist sehr ähnlich wie die der G3, doch der Preis der S 45 liegt um 200 Euro niedriger - deshalb unser Kauftipp.

Fazit: Wem die G3 zu groß ist, findet bei Canon mit der Powershot S 45 eine ähnlich gut ausgestattete, etwas kleinere Kamera, die deutlich besser in die Tasche passt. Die S 45 bietet eine vergleichbar ausgezeichnete Bildqualität für 800 statt 1000 Euro - jedoch weder Vierfachzoom, Blitzschuh und Netzanschluss, noch den Klappmonitor.

Casio QV-5700

1000 Euro sind für eine 5-Megapixel-Zoomkamera mit zahlreichen manuellen Funktionen und beiliegendem 1-GB-IBM-Microdrive ein fairer Preis. Auf die Minifestplatte im CompactFlash-Karten-Format passen satte 410 Fotos in bester JPEG-Qualität. Vom Wegspeichern merkt der Dauerknipser nichts, es sei denn im TIFF-Modus, der zum Abspeichern immerhin 45 Sekunden braucht. Mit CompactFlash-Cards arbeitet die Casio allerdings langsamer und das von Canon gebaute Dreifach-Zoom kommt ebenfalls etwas zögerlich aus seinem Schneckenhaus. Zur Bedienung sind beide Hände nötig, und das Einstellen an den Drehrädchen erfordert Fingerspitzengefühl, um die gewünschte Funktion zu aktivieren. Die Menütaste liegt ungünstig, und am Vierrichtungshebel löst man mehr als einmal versehentlich die Blendenkorrektur aus. Aber hinter dem Metallgehäuse versteckt sich eine enorme Funktionsvielfalt: Blenden- und Zeitvorwahl sowie manuelle Belichtungssteuerung sind genauso vorhanden wie Integral-, Spot- und Matrix-Lichtmessung sowie ein Neunfelder-Fokus mit freier Zonenwahl. Wird der Auslöser mit seinem sehr guten Druckpunkt halb niedergedrückt, entsteht um die ausgewählte Schärfezone ein digital vergrößerter Ausschnitt des Motivs, der die Schärfebeurteilung verbessert. Eine echte manuelle Scharfstellung gibt es auch, die allerdings völlig ohne Hilfsanzeige mit dem Vierrichtungsregler gesteuert wird. Ein dicker Pluspunkt ist das Aufnahme-Histogramm zur Kontrastbeurteilung. Einige Konkurrenten, wie die Canon-Kameras, bieten das Histogramm erst im Wiedergabemodus.
Die Bildqualität des Monitors steht den Canon-Lösungen kaum nach, allerdings spiegelt das Display bei Tageslichteinstrahlung stärker. Die Best-Shot-Funktion ist bei Casio eine Motiv-Programmsammlung mit ausführlicher Erklärung der Auswirkungen aufs Motiv. Fünf Stück, nämlich Leuchte, Nacht, Blumen, Landschaft und Soft, sind schon im Prozessor, 100 weitere können per USB-Anschluss in die Kamera geladen werden. Mittels eines optional erhältlichen Objektivadapters kann der Fotograf Filter, Konverter und Nahlinsen vorsetzen. Nur warum die Kamera bei Strommangel das Objektiv nicht mehr ordentlich einfährt, bevor sie sich schlafen legt, bleibt unverständlich.

Fazit: Teils etwas umständliche Bedienung, aber eine vielseitige und exzellent ausgestattete Kamera mit technisch einwandfreier Leistung und sehr hoher Bildqualität. Ein weiterer Pluspunkt ist das beiliegende Microdrive mit 1 GB Speicherkapazität, sodass der Preis von 1000 Euro für das Gesamtpaket sehr günstig ist.

Hewlett Packard Photosmart 850

Eine 4-Megapixel-Kamera mit Achtfachzoom für 600 Euro - die HP 850 macht einen sehr attraktiven Eindruck. Dies gilt trotz der Tatsache, dass weder Akkus noch Ladestation beiliegen. Die schwere Kiste liegt sehr griffig in der Hand, die Verarbeitung erscheint gut, auch wenn das Gehäuse aus Kunststoff ist und der große Gummiring am Objektiv nur Attrappe. Dennoch kann, Novität bei HP, Blende und Zeit vorgewählt werden. Wegen der tendenziell langen Belichtungszeit sind die Bilder verwackelgefährdet. Hier hilft die manuelle Zeitvorwahl. Zudem gibt es in dem äußerst übersichtlichen, mit Symbolen und Texthilfe unterstützenden Menü, drei Belichtungsmodi und echten manuellen Weißabgleich sowie eine Belichtungskorrektur über drei volle Blenden. Extraknöpfchen starten den Klappblitz, eine ordentliche Makrofunktion und die "Instant Share-Taste" sorgt für den schnellen Bildexport zum Drucker und ins Internet. Nach einmaliger Anbindung an den PC wird in der Kamera ein Internet-Adressbuch für den schnellen E-Mail-Versand installiert. Eine clevere Idee für mobile Internetnutzung.
Während die Auslöseverzögerung mit 0,5 Sekunden nur von der Canon S 45 unterboten wird, hat der Autofokus vor allem bei ausgefahrenem Zoom immer wieder Probleme, die Schärfe zu finden. So braucht die Photosmart 850 bisweilen mehrere Anläufe, bis scharfgestellt ist. Längere AF-Zeiten bei langen Telebrennweiten sind allerdings eher ein allgemeines, denn ein spezifisches HP-Problem. Unsere Messwerte beziehen sich wegen der Vergleichbarkeit immer auf eine kurze Brennweite.
Schnell funktioniert die Umschaltung auf Wiedergabe, eine Mehrbilderdarstellung (9er-split) war nicht auszumachen. Dafür funktioniert der Pellot-Freeze wie bei Canon und Sony: Das gerade geschossene Bild wird im Display solange angezeigt, wie der Auslöser gedrückt bleibt, ein nützliches Feature, da die Bildanzeige nach dem Schuss deutlich zu kurz geriet.
Wie in allen Zoomkameras mit überdurchschnittlich großem Zoom steckt auch in der Hewlett Packard statt eines optischen Suchers ein Mini-Monitor, der sich auf Wunsch erst bei Annäherung des Auges einschaltet. Das Bild des Mini-Monitors ruckelt allerdings beim Schwenken und ist zur echten Bildkontrolle kaum geeignet, stattdessen empfehlen wir das Rückseiten-Display.
Die Bildqualität ist gut, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau der Topmodelle. So sollte etwa das Rauschen niedriger sein, denn gerade bei Innenaufnahmen erschienen recht schnell Rauschfahnen im Bild. Hinzu kommt eine deutliche Vignettierung, also abgedunkelte Bildecken.

Fazit: Eine attraktive Kamera mit ordentlicher Performance und Achtfachzoom, wenn auch etwas hohem Stromverbrauch und mit weniger manuellen Einstellmöglichkeiten als etwa bei einer Canon G3. Für 600 Euro ist die HP 850 ein sehr günstiges Schnäppchen und erhält unseren Kauftipp Preis/Leistung.

Kodak EasyShare LS 443

Nach der Festbrennweiten-Kamera LS 420, Kodaks erstem Modell in der Edel-Designliga, kommt jetzt die LS 443 mit vier Megapixel und Dreifachzoom. Im kompakten und stabilen Alugehäuse sitzt ein kraftvoller Lithium-Ionen-Akku, der zusammen mit der sparsamen Kamera-Elektronik eine gute Figur macht. Nur 260 mW hei deaktiviertem und 1930 mW bei angeschaltetem Display maß das Labor. Bedient wird die LS 443 wie die LS 420 per Jog-Stick, einem transparenten Pin mit blauer Glasperle - sehr griffig. Der bewegliche Stick erfüllt gleich mehrere Funktionen: Im Aufnahmemodus dient er sowohl zur Bestätigung im Menü als auch zum Ein- und Ausschalten des rauscharmen Displays. In der Wiedergabe startet er den Zoom. Mit einem nochmaligen Druck auf die blaugraue Glasperle springt der Wiedergabezoom in die vierfache Vergrößerung. Allerdings dauert das Umschalten seine Zeit, dafür flitzt die Lupe nur so über den Bildausschnitt. Für die schnelle Bildkontrolle nach der Aufnahme ist zusätzlich auf der Rückseite ein Button eingebaut. Dieser liegt gleich unter der Share-Taste für die Verbindung zum Rechner. Steht die Kamera in der beiliegenden Easy-Share-Basisstation, dann können die Fotos per Druck auf diesen Knopf entladen, versendet und gedruckt werden. Ein Drehrad am Jog-Stick sorgt für einfaches Fotografieren, dank Porträt-, Landschaft-, Sport -und Makro-Modus. Auch das kamerainterne Menü ist Koda k-typisch einfach strukturiert. Blendenkorrektur, Messfeldwahl, Bildqualität, Weißabgleich und ISO-Wert stellt man manuell ein - für den Rest sind Automatiken oder Presets zuständig. Neuerung hei Kodak: Der Fokussierbereich kann zwischen Mehrfeld und mittenbetont eingestellt werden. Wer den Ring ums Objektiv abnimmt, der kann einen Tele- oder Weitwinkelvorsatz aufschrauben.
Bei der Bildqualität erreicht die Kodak nicht ganz das Niveau der Topmodelle, doch wirken die Aufnahmen gefällig mit etwas zu harten Kanten, guten Kontrasten und bunten Farben. Lediglich die Auflösung sollte etwas höher sein.

Fazit: Zu den Stärken der Kodak gehören die Ladestation, das gefällige Design und der günstige Preis. Auch sind die leichten Schwächen bei der Bildqualität tolerierbar, da es keine auffallenden Schwachpunkte gibt. Eine Kamera für Leute die eine einfache Bedienung vielen manuellen Einstellmöglichkeiten vorziehen.

Kyocera Finecam S5

Die Finecam S5 ist die erste 5-Megapixel-Kamera im Scheckkartenformat, die den Testern in die Hände fiel. Im absolut hochwertigen und schicken Edelmini-Gehäuse verpackten die Entwickler ein Dreifach-Zoom und einen kleinen Klappblitz, der sich jedoch nicht mehr manuell einklappen lässt.
Die auf ein Minimum reduzierten Bedienelemente sind übersichtlich an der rechten Seite neben dem LCD-Monitor angebracht und sofort erreichbar. Die meisten Funktionen steuert der Fotograf über einen kleinen Kreuz-Wippschalter, der allerdings etwas eiert und knirscht, was das gute Gesamtbild leicht stört. Wie bei der Sony FX77 und der Kodak 443 halten sich die manuellen Einstellmöglichkeiten in Grenzen. So beschränkt sich die manuelle Blendenwahl auf zwei Stufen, der manuelle Fokus auf sieben Rasterstellungen; und das Zoom kommt ungefähr auf vier Haltepositionen. Hinzu kommen drei Arten der Belichtungsmessung, drei ISO-Empfindlichkeiten und drei Langzeitbelichtungen. Außerdem kann der Fotograf Scharfzeichnung und Farbsättigung steuern.
Der Monitor ist gegenüber den Lösungen der Vorgänger S3 und S4 deutlich besser geworden und einen Stromanschluss gibt's auch, um den Akku in der Kamera zu laden oder die Kamera mit leerem Akku zu betreiben. Strom verbraucht die Kleine nur mäßig.
Bei der Bildqualität liegt die Kyocera ganz vorne und "schlägt" sogar den Testsieger, die Canon G3, um einen halben Punkt, lediglich das Rauschen sollte etwas niedriger sein.

Fazit: Mit der Finecam S5 präsentiert Kyocera einen hochwertigen Edelmini reit sehr guter Bildqualität, geringer Auslöseverzögerung und Dreifachzoom für sehr günstige 700 Euro. Die Kamera ist einfach zu bedienen, allerdings fehlen einige manuelle Einstellmöglichkeiten wie eine Blitzbelichtungskorrektur - Kauftipp Edelmini.

Minolta Dimage 7 Hi

Minoltas neuester und damit dritter Abkömmling aus der Dimage-7-Serie setzt das All-in-one-Konzept mit Siebenfachzoom und fünf Megapixeln fort. Das pechschwarze Gehäuse wirkt nun noch etwas professioneller, doch hat Minolta die Bedienung mit zahlreichen einzelnen Knöpfen für die verschiedenen Funktionen zu Recht beibehalten. Der bewährte manuelle Schärfering am ebenfalls manuell zoomenden Siebenfach-Objektiv ist genauso erhalten geblieben wie die Anordnung der Einstellrädchen für Belichtungssteuerung, Weißabgleich, ISO-Wahl sowie Schärfe- und Belichtungskorrektur. Dazu gekommen ist eine Gummierung der Grifffläche, was den Halt der 500 Gramm schweren Kamera erheblich verbessert und dem Fotografen mehr Sicherheit vermittelt.
War der Sprung von der Dimage 7 zur 7i mit schnellerem Autofokus und kürzeren Bildfolgezeiten noch groß, fällt diesmal der Fortschritt kleiner aus. Die wichtigsten technische Neuerungen entdeckt der Dimage-7-Hi-Fotograf im Menü. So wurde der Minolta-eigene CX-Prozess, der für die realistische Farbwiedergabe zuständig ist, optimiert und erweitert. Ein natürlicher sRGB-, ein verstärkter sRGB- sowie ein Adobe-RGB-Modus wurden eingeführt. Praktisch dabei: Die Farbprofile werden direkt in die Datei mit hineingespeichert, so dass etwa Photoshop beim Öffnen der Datei das Farbmanagement mitlädt. Die Weiterentwicklung der Firmware und deren Funktionen ist allerdings nicht ganz spurlos am Stromverbrauch der Kamera vorbei gegangen: Die 7 Hi verbraucht satte 88,4 Ws im Testzyklus des Messlabors - das ist zu viel. Bei der Bildqualität kann die 7 Hi dagegen voll überzeugen.
Die neueste Entwicklung aus der Dimage-7-Familie kommt parallel mit der älteren Version 7i in die Läden. Dies zeigt, dass der Kameraspezialist den schwarzen Spross nicht als Ablöse für den Vorgänger ansieht, sondern eher an eine Koexistenz glaubt. Der Preis von Minoltas neuem Topmodell liegt mit 1600 Euro deutlich über dem der Dimage 7i, die im Internet bereits für unter 1000 Euro auftaucht.

Fazit: Die Minolta ist ein fast professionelles Werkzeug mit sehr guter Bildqualität und dein attraktivsten Zoom, das als einziges bei 28 nun beginnt. Allerdings sind der Stromverbrauch und der Preis sehr hoch. Wer die neuen Sonderfunktionen nicht braucht, sollte die wesentlich günstigere, aber ansonsten gleichwertige Dimage 7i wählen.

Olympus Camedia C-50 Zoom

Die C-50 hat das Scheckkartenformat knapp verpasst und ist deshalb nur die zweitkleinste 5-Megapixel-Kamera am Markt. Zugleich ist sie 100 Euro teurer als die kleinere Kyocera S5 - aber jeden Euro wert. Extrem griffig, sehr gut verarbeitet und mit einer lautlos ausfahrenden Optik versehen, macht die Olympus einfach Spaß. Die Technik bietet dem versierten Fotografen effektvolle Handlungsspielräume. Ob Aufhellblitz oder Langzeit-Blitzsynchronisation, Blenden-, Zeitvorwahl oder volle manuelle Belichtungseinstellung - der Funktionsumfang überzeugt. Im kleinen, bei Schwachlicht etwas verrauschten Monitor erscheint nicht nur die aktuelle Belichtungseinstellung, sondern auch gleich die Abweichung vom ermittelten Automatikwert. Damit lässt sich verschmerzen, dass die Kleine vor dem Auslösen nicht auf die Gebrauchsblende abblendet. Häufig benutzte manuelle Einstellungen lassen sich dauerhaft in einem persönlichen "My Mode"- Modus abspeichern. Hinzu kommen Porträt-, Sport-, Landschaft-, und Nacht-Programme sowie der kuriose Selbstporträtmodus für alleinreisende Singles. Spezialitäten sind Panorama-Fotografie und die Doppelbelichtung. Dagegen fehlen manueller Fokus und manueller Weißabgleich. Gut funktioniert die Wiedergabe-Schnellumschaltung: Ein Doppeldruck auf die Displaytaste zaubert das letzte Bild auf den Screen. Das Menü ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber praktisch, da es erlaubt, die wichtigsten Bedieneinstellungen selbst auf Prioritätspositionen zu platzieren. Die aufs Wesentliche konzentrierten Bedienelemente erleichtern dem Einsteiger die ersten Schritte, doch für einige wichtige Funktionen gibt es darüber hinaus separate Knöpfe. Zu den Pluspunkten gehört der geringe Stromverbrauch.
Gespeichert werden die Fotos auf der neuen winzigen xD-Card, wobei im Lieferumfang schon 32 MB enthalten sind. Ein Lob der Ausstattung: Olympus legt eine winzige Fernbedienung bei, die nicht nur auslöst, sondern auch zoomt, sowie ein Schnellladegerät und ein fettes, exzellentes Softwarepaket. Die Camedia-Master-Software gehört zum Besten, was Einsteiger in die Digitalfotografie sich und ihrem Hobby aktuell antun können. Die Bildqualität ist sehr gut, nur das Rauschen etwas hoch. Allerdings liegen die Rauschwerte in diesem Testfeld generell etwas über unseren Erwartungen.

Fazit: Eine kompakte 5-Megapixel-Kamera mit sehr guter Bildqualität und Dreifachzoorn zu einem attraktiven Preis, die unseren Kauftipp Edelmini erhält. Im Vergleich der Edelminis erhält die Kyocera zwar einen Punkt mehr und ist 100 Euro preiswerter, doch bietet die Olympus C-50 nicht manuelle Einstellmöglichkeiten.

Sony Cybershot DSC-F717

Die Sony F717 ist wie ihre Vorgängerin die F707 konsequent um das lichtstarke Carl-Zeiss-Fünffach-Zoom herum konstruiert: An dem mächtigen 2-2,4/38-190-mm-Objektiv hängt hinten ein kleiner Kamerakörper, der nach oben und unten verschwenkbar ist. Optisch gibt es kaum Unterschiede zum Vorgängermodell, von der leichten Champagnerfärbung und der praktischeren Verteilung der Bedienelemente links am Gehäuse abgesehen. Der verbesserte Fokussierring am Objektiv ist jetzt umschaltbar und wird zum manuellen Zoomring. Da klappt die Auswahl des Bildausschnittes exzellent. Die Zweihandkamera erhält keine Spitzen-Haltungsnote, dafür ist die Bedienung umso einfacher und eleganter. Das bewährte, wenig vom Motiv abschattende Menü enthält nur die nötigsten Einträge. Die wichtigsten Funktionen, wie der manuelle Weißabgleich, die Blendenkorrektur, die Wahl der Belichtungsmessung, der Blendenarretierungsschalter und der Wähler für manuelles Zoom sowie Fokus, liegen sinnig außen ans Objektiv. Ein Stell- und Drückrad erledigt sämtliche manuellen Blenden- und Zeitvorwahlarbeiten schnell und einfach. Bei dieser Kamera gibt es kein Vertun. Die Einstellwerte werden komplett und neuerdings sogar mit Histogramm angezeigt. Wenig überzeugend ist der flaue elektronische Sucher. Mit 2,9 Bildern pro Sekunde gelingen die im Vergleich schnellsten Bildserien, und USB 2.0 als Schnittstelle sorgt für rasante Datenübertragung.
Die Bildqualität des 5-Megapixel-Modells überzeugt. Besonders gut arbeitet die F717 im Dunkeln. Sie erlaubt grün-weiße Infrarotaufnahmen bei Nulllicht, oder sie setzt ihr "Nachtsichtgerät" ein, um Gegenstände sichtbar und per Laserkanone fokussierbar zu machen. Das Laserhologramm sorgt in diesem Fall für richtige Fokussierung und Blitzbelichtung. Die Twilight-Programmodi optimieren die Belichtung für Dämmerungsschüsse, denen auch eine maximale Empfindlichkeit von ISO 800 entgegenkommt. Dann jedoch ist das ohnehin nicht sehr satte Rauschverhältnis voll im Keller.

Fazit: Lichtstarkes Fünffachzoom, hohe Bildqualität, zahlreiche manuelle Einstellmöglichkeiten, Nachtschussqualitäten und die schnellste Bildfolgezeit aller zehn Testkandidaten - die Stärken der Sony  F717 überzeugen. Einzig der Preis von 1300 Euro verhindert einen Kauftipp.

Sony Cybershot DSC-F77/ Cybershot DSC-FX77

Mit der FX77 präsentiert Sony die erste Digitalkamera mit Bluetooth-Modul. Die Bluetoth-Technik ermöglicht die kabellose Bildübertragung zum PC, Drucker oder Handy. Wer auf Bluetooth verzichtet, erhält für 100 Euro weniger die ansonsten bauähnliche F77 - mit dem gleichen 4-Megapixel-CCD, Festbrennweite und dem schmalen nur zwei Zentimeter flachen, silberfarbenen Kunststoffgehäuse.
Im Lieferumfang dabei ist eine kleine Dockingstation zum Auftanken der Kamera und zum Übertragen der Bilddaten vom Memorystick zum Computer. Zusätzlich gibt es an der Kamera auch eine Buchse für Strom und Daten, allerdings setzt Sony hier auf die eigene Multipin-Schnittstelle, die Netzanschluss und USB-Schnittstelle verknüpft. Wer nicht andauernd die silberfarbene Station mitschleppen will, muss das optionale Multipin-USB- oder -Videokabel erwerben. Positiv fällt der geringe Stromverbrauch auf - 40,4 Ws im Testzyklus des Messlabors.
Um die schnappschusstaugliche Cybershot in Aufnahmebereitschaft zu versetzen, dreht man den waagrecht sitzenden Objektivblock in seiner Fassung. Mit der Drehtechnik verbunden sind allerdings auch schnell mal Fingerabdrücke auf dem Objektiv. Auf der Rückseite des um 300 Grad drehbaren Objektives sitzt der Sucher - die Vorderseite schmücken der Blitz und eine Carl-Zeiss-37-Millimeter-Festbrennweite mit Blende 2,8, rechts am Gehäuse das sehr griffig Drehrad für die Aufnahmemodi. Unter dem Objektiv liegen auf der Rückseite, ergonomisch angeordnet, der scharfe Monitor, die Wippe für den digitalen Zoom und das kleine rutschige Steuerkreuz mit Menütasten. Der digitale Smart Zoom steuert die maximal 3,5-fache digitale Ausschnittsvergrößerung in der Aufnahme. Je niedriger die Auflösung eingestellt ist, desto höher ist der mögliche Zoomgrad - bei 1280 x960 Pixel beträgt er noch 1,7. In der vollen Auflösung ist der Zoom chipbedingt deaktiviert.
Ein aufgenommenes Bild betrachtet man mit einem Knopfdruck durch schnelles Umschalten in den Betrachtungsmodus. Dort urteilt der Fotograf mit der flotten Fünffach-Wiedergabelupe sehr gut über die Schärfe des aufgenommenen Motivs.
Das Menü ist wie bei allen Cybershot-Modellen sehr übersichtlich. Manuelle Einstellmöglichkeiten von Blende und Zeit fehlen zwar, doch sind eine Blitzbelichtungskorrektur, Schärfekorrektur, Weißabgleich und eine manuelle Fokussiermöglichkeit vorhanden - alle allerdings nur in Stufen einstellbar. Egal in welchem Modus, die FX77 löst schnell aus: Innerhalb einer halben Sekunde hat sie fokussiert und auch schon ein Bild abgespeichert. Im Serienschussmodus nimmt die Cybershot sogar solange Bilder auf, bis die Speicherkarte voll ist.

Fazit: Mit der FX77 führt Sony eine neue Technik in den Kamerabau ein und präsentiert die erste Bluetooth-Kamera. Die Bildqualität ist sehr gut, das Gehäuse superkompakt. Nur ein Zoom fehlt - Kauftipp Innovation. Wer auf Bluetooth verzichtet, erhält den schnappschusstauglichen Mini bereits für 600 Euro als F77.

Fazit

Martin Biebel, Dipl.-Ing. Medientechnik

Mit den Powershot-Modellen G3 und S 45 landet Canon einen knappen Doppelsieg. Die meisten anderen Testkandidaten schneiden aber sowohl bei der Bildqualität als auch bei der Gesamtnote nur geringfügig schlechter ab und sind deshalb ebenfalls ein guter Kauf. Neben dem Preis kann die Ausstattung das entscheidende Kaufkriterium sein: So bieten Minolta 7 Hi und Sony F717 lange Zooms, Kyocera S5 und Olympus C-50 kleine Gehäuse und die Canon G3 einen Klappmonitor. Separate Knöpfe für die wichtigsten Funktionen sind Stärken der Canon G3 und Minolta 7 Hi, die zusammen mit der Canon S 45 und der Casio auch die umfangreichsten manuellen Einstellmöglichkeiten bieten. Einzig die Kameras von Hewlett Packard und Kodak liegen gut zehn Punkte hinter dem Gros des Testfeldes. In beiden Fällen ist aber die Bildqualität so gut, dass sie für viele Anwendungen völlig ausreicht und man bei einem günstigen Angebot zuschlagen kann. Die HP erhält wegen ihres Achtfach-Zooms und des niedrigen Preises sogar einen Kauftipp.

Kommentar

Vier Megapixel besser als fünf?

Canon Powershot G3 vor Casio QV-5700, Minolta 7 Hi, Olympus C-50 und Sony F717 - bei der Bildqualität schlägt die Viermegapixel-Kamera gleich vier Modelle mit fünf Millionen Bildpunkten - wenn auch nur knapp. Das Testergebnis mag auf den ersten Blick verwundern, doch ist bei dieser hohen Auflösung nicht mehr nur die Zahl der Bildpunkte entscheidend, sondern genauso die interne Signalverarbeitung und das Objektiv. Ob auf einem Modell also vier oder fünf Millionen Bildpunkte steht, kann beim Kauf egal sein. Nicht egal sind schlechter auflösende Zooms oder ungenau justierte CCDs, die als schwächstes Glied in der Leistungskette die Auflösung drücken - wie Tests im letzten Jahr gezeigt haben. Diesmal fallen eher die recht hohen Auflösungswerte der Megazoomkameras von Hewlett Packard, Minolta und Sony positiv auf, die zwar etwas hinter den Werten der Dreifachzoommodelle zurückbleiben, aber absolut gesehen sehr ordentlich sind. Offensichtlich stecken in der teureren Modellen - noch - sehr gute Bauteile.

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