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Artikel
2005
KAMERAS TEST
Sony Cybershot U 20
Mini-Format
Miniaturisierte Digitalkameras locken immer Käufer in die Läden. Sony bringt mit der Cybershot U 20 nun das zweite ultrakleine Trendmodell mit 2 Megapixel und Festbrennweite.
Die Sony Cybershot U 20 hat ungefähr die Abmessungen eines Bounty-Riegels - mit 90 Gramm wiegt sie auch fast so wenig und erreicht aufgestellt Feuerzeughöhe. Trotz ihrer minimalen Abmessungen liegt die Kleine sicher zwischen Daumen, Mittel- und Zeigefinger.
Die Bedienelemente sitzen in einem stabilen metallblauen oder silbrigen bzw. in einer Sonderausführung auch einem schwarzen Gehäuse. Auf der Oberseite befinden sich Auslöser, Powerknopf und Moduswähler für Foto- und Filmaufnahme sowie die Wiedergabe. Auf der Rückseite liegt ein kleiner Cursor, die Menü- und die Bestätigungstaste. Das war's! Bedienung wie Menüführung sind ein wahres Kinderspiel, eine Anleitung ist unnötig, da es fast keine Einstellmöglichkeiten gibt - nicht einmal eine Blendenkorrektur oder ISO-Einstellung.
Dafür ist Schnappschusstauglichkeit Trumpf: Einmal eingeschaltet, durch Zurückziehen des Objektivschutzes oder Aktivieren des Powerknopfs, ist der "Schokoriegel" in drei Sekunden startklar. Die Auslöseverzögerung beträgt allerdings 0,8 Sekunden. Der Blitz ist nach jedem Schuss schnell wieder aufgeladen.
Ein deutliches Manko stellt jedoch der viel zu kleine 1-Zoll-Monitor dar, der gerade bei schlechteren Lichtverhältnissen nur als Orientierungshilfe dienen kann. Ein Sucher ist nicht vorhanden, und auch die Lupe fehlt: So ist die Schärfe der Mini-Bildchen in der Wiedergabe nicht beurteilbar. Man muss also seine Aufnahmen am Rechner kontrollieren. Dank vorhandener USB-Schnittstelle sollte das kein Problem darstellen. Auf dem Rechner überraschen dann die Ergebnisse bei dunklerem Licht positiv.
Wo der Monitor versagt, liefern der Sony-CCD und das lichtstarke 1:2,8-Objektiv überraschend gute Partybilder. Aufnahmen bei bedecktem Himmel enttäuschen eher. Sie wirken häufig blass und verrauscht. Wie die Kamera bei Sonne arbeitet, wissen die Tester nicht zu berichten, da winterbedingt kein helles Sonnenlicht verfügbar war.
Eines steht jedoch fest: Die kleine Sony glänzt mit scharfen Aufnahmen und liefert in Anbetracht der Größe überraschend gute Bilder. Zwar fährt die Sony-Automatik das Rauschen der Verstärkung häufig in den sichtbaren Bereich, doch vermeidet das verwackelte Aufnahmen. Drei Bildcharakteristiken sind einstellbar: Landschaft, Personen und Abendschüsse, wobei letztere sogar Sterncheneffekte um Schlaglichter zaubert.
Im Stromverbrauch zeigt sich die Sony sehr sparsam; das doppelt so große Ladegerät muss also nicht unbedingt mit auf die Party. Allerdings braucht das mitgelieferte Ladegerät laut Anleitung 13 Stunden zum Aufladen der AAA-Akkus. Schneller, nämlich 11/4 Stunden geht es mit dem Sony-Lader, der nicht im Lieferumfang enthalten ist. Bedauerlicherweise hat Sony der Kamera nur einen 8-MB-Memory-Stick beigelegt, der für 15 Bilder reicht. Auch die Videos sind auf 15-sekündige stumme Mini-Impressionen begrenzt.
Im Vergleich zur Casio Exilim EX-S2, einem weiteren Minimodell mit 2 Megapixel und Festbrennweite, bietet die Sony eine höhere Auflösung und damit klar die bessere Bildqualität sowie einen Autofokus. Allerdings löst die Casio schneller aus und besitzt einen wesentlich besseren Monitor, der deutlich größer ist.
Fazit
Susan Rönisch
Tolles Konzept, sehr attraktives Design und teils überraschend gute Fotografierergebnisse - nur erlaubt der viel zu kleine Monitor keine effektive Bildkontrolle. Ein Nachfolgemodell sollte deswegen mehr Einstellmöglichkeiten und einen größeren Monitor bieten, aber unbedingt das Schokoriegelkonzept fortsetzen.
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