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2005

KAMERAS TEST

3 Digitale mit 4 und 5 Megapixel

Mehr Leistung

Die neue Generation der Topmodelle von Canon und Hewlett-Packard bietet 5 Megapixel. Minolta hält mit 4 Megapixel dagegen.

Mit Größe punkten - das wollen Canon, HP und Minolta. Ihre Neulinge steigen mit vier und fünf Megapixel in die Premiumklasse ein. Und das zu kleinen Preisen. Damit wollen Minolta und HP die 4- und 5-Megapixel-Klasse massenmarkttauglich machen. Doch was darf der engagierte Fotograf an Funktionsumfang erwarten? Gibt es alle manuellen Einstellmöglichkeiten und können die Preisschlager mit Canons bewährter Bedienung beim neuen 5-Mega-Modell, der Powershot S 50, mithalten?

Canon Powershot S 50

Die Canon Powershot S 50 knüpft mit dem kompakten Gehäuse und dem durchdachten Bedienkonzept an das Erfolgsrezept der Powershot S 40 und S 45 an. Die wesentlichste Neuerung ist ein 5- statt eines 4-Megapixel-CCD-Sensors. Im Vergleich zur S 45 hat sich sonst nicht viel verändert. Das anständige Handling und die breite Palette an manuell justierbaren Funktionen sind in der S 50 in gewohnter Vortrefflichkeit wieder zu finden. Die höhere Auflösung fordert allerdings Tribut: Die Einschaltverzögerung beträgt zwar schnelle 2,8 s, doch fürs Scharfstellen inklusive Auslöseverzögerung vergehen 0,75 s. Das ist ein deutlich schlechterer Wert als die 0,40 s der S 45. Trotzdem: Die S 50 gehört zu den besten digitalen Kompaktkameras des Marktes mit hoher Auflösung und großem Objektumfang. Für ihre ausgezeichnete Bildqualität erhält die Canon 58,5 Punkte. Der Energieverbrauch des Testzyklus beträgt nun 41 statt 49 Ws, und dank des leistungsfähigen DIGIC-Prozessors schafft sie 2,2 voll aufgelöste Fotos pro Sekunde sowie 7 Bilder in Serie.

Fazit: Die Powershot S 50 erfüllt die hochgesteckten Erwartungen mit einer Top-Bildqualität. Einzig die Auslöseverzögerung sollte geringer sein. Angesichts der umfangreichen Ausstattung und guten Bedienbarkeit ist auch der hohe Preis von 800 Euro gerechtfertigt.

HP Photosmart 935

Mit der Photosmart 935 steigt HP in die 5-Megapixel-Klasse ein. Nur 550 Euro kostet die Kombination aus kompaktem, hochwertigem Design und hoher Auflösung. Für 80 Euro Aufpreis gibt es zudem ein Paket mit Dockingstation.
Die 935 ist mit einem 3-fach-Zoom bestückt, das einen Brennweitenbereich von 37-111 mm entsprechend Kleinbild abdeckt. Unkomplizierter Umgang und leichte Bedienung wird bei HP nach wie vor ganz groß geschrieben. Das Menü mit den vielen manuell einstellbaren Parametern für Empfindlichkeit, Weißabgleich, Bildschärfung, Kontrastanhebung und Farbsättigung, lässt sich mühelos bedienen - Prädikat: einsteigerfreundlich. Zum vollautomatischen Modus und den Motivprogrammen gibt es eine Blendenautomatik mit allerdings nur 2 Blenden.
Obwohl HP die Auflösung des Monitors mit 113 000 Pixel gegenüber den älteren Photosmart-Modellen 320 und 620 fast verdoppelt hat, gibt es dieselben Probleme: Der Monitor ist eindeutig zu dunkel, und bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich fast nichts mehr erkennen. Während der extrem langen Fokussierzeit friert der Monitor das anvisierte Objekt ein, und der Fotograf kann die Bewegung vor der "Linse" nicht weiter wahrnehmen.
Die Bildqualität der HP überzeugt, auch wenn die Canon im Vergleich die höhere Auflösung und einen höheren Objektkontrast liefert. Einen Pluspunkt verdient die gute Blitzsteuerung, die wesentlich mehr sauber belichtete Ergebnisse liefert als die Lösungen vieler Konkurrenzmodelle. Allerdings ist auch die HP mit einer Auslöseverzögerung von 0,7 s nicht besonders schnell.

Fazit: Hewlett Packard bietet mit der Photosmart 935 eine sehr attraktive Kamera an: Auf der Plus-Seite stehen HP-typisch ein niedrigerer Preis und eine einfache Bedienung. Hinzu kommen eine gute Bildqualität und ordentliche Ausstattung.

Minolta Dimage F 200

In Heft 5/2003 testeten wir die Minolta Dimage F300 mit 5 Mio. Pixel. Nun bringt Minolta eine abgespeckte Dimage F200 mit nahezu gleicher Ausstattung, aber 4 Mio. Bildpunkten für günstige 530 Euro. Hinzu kommen ein paar optische Änderungen: An der Frontblende ist eine stabilitätsgebende Rundung herausgearbeitet - in gewöhnungsbedürftigem braunen Lederimitat aus Hartplaste.
Die Bedienung ist gewohnt hervorragend mit präzise gearbeiteten und funktionierenden Einstellelementen. Im übersichtlichen Menü findet man wichtige Bildgestaltungsfunktionen wie Blenden-Bracketing, manuelle Blende, Zeit und Schärfe, Zeit- und Blendenautomatik, umschaltbare Messfelder, manuell justierbarer Weißabgleich plus Blitz- sowie Blendenkorrektur. Kein Ruhmesblatt sind die 5,4 s Einschaltverzögerung und die Bildfolgezeit von 1,3 Bilder/s bei voller Auflösung. Doch gehört die Auslöseverzögerung mit 0,4 s zu den Topwerten. Zwar sind auch 0,4 s für manche Situation zu lang - doch brauchen die meisten Konkurrenten deutlich mehr Zeit. In Sachen Bildqualität gibt's nichts auszusetzen. 1140 Linienpaare pro Bildhöhe und 9,2 Blenden Objektkontrast sind Spitzenwerte für die 4-Megapixel-Klasse. Detailreichtum und leuchtkräftige, satte Farben bestimmen die Aufnahmen.

Fazit: Die F200 beweist, dass eine gute 4-Megapixel-Kamera mit den 5-Mega-Modellen bei der Bildqualität gut mithalten kann. Zudem bietet die F200 nicht nur eine umfangreiche Ausstattung, sondern ist mit 530 Euro auch noch sehr günstig - Kauftipp Preis/Leistung. 1

Fazit

Joachim Sauer 

Alle drei Kameras dieses Testfeldes überzeugen. Für die Hewlett Packard sprechen der günstige Preis und die einfache Bedienung bei ordentlicher Ausstattung. Die Minolta lockt ebenfalls mit einem sehr günstigen Preis, einer noch umfangreicheren Ausstattung sowie noch etwas besseren Bildqualität. Testsieger wird die Canon mit den besten Bildergebnissen, aber auch dem höchsten Preis - das Kompaktmodell für Perfektionisten.

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