← Zurück

Artikel

2006

KAMERAS TEST

5 Digitalkameras mit 4 und 5 Megapixel

Verlockendes Angebot

Hohe Leistung, kompakte Gehäuse und günstige Preise - die neuen Kameramodelle der 4- und 5-Megapixel-Klasse sind zum Teil mehr als verlockend. Wir haben überprüft, ob sie ihr Geld wert sind.

Die neuen Modelle der Korn-paktklasse sind nochmals attraktiver geworden. Die Bildqualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis steigen, und nicht mehr „nur" die Pixelzahlen.
Beispiel Panasonic: Das exklusive Ausstattungsmerkmal Bildstabilisator ist nicht mehr nur High-End-Modellen vorbehalten.
Beispiel Kodak: Die Amerikaner erweitern ihre Einsteiger-CX-Produktreihe um das 4-Megapixel-Modell Easyshare CX7430 für nur 300 Euro.
Von Konica Minolta treten eine Minolta Dimage G500 und eine Konica Revio KD-420z zum Test an. In Zukunft werden alle Kameramodelle von Konica und Minolta den neuen Konzernnamen Konica Minolta tragen.

5-Megapixel-Kamera

Minolta Dimage G500

Die Dimage G500 trägt zwar den Schriftzug von Minolta, ist aber in Form, Technik und Funktionsumfang eindeutig eine Konica. Abmessungen und Gewicht sind identisch zu der in COLORFOTO 12/2003 getesteten 5-Megapixel-Konica Revio KD-510Z. Ein Klon? Mit einer Minolta wie der F300 hat die Dimage G500 auf jeden Fall nichts gemeinsam. Während Minolta-Kameras stets hervorragende Bedienung boten, ist bei der G500 die gewöhnungsbedürftige Handhabung der KD-510Z voll übernommen wurden. Statt eines bequemen Modusrades oder des neuen innovativen Bedienkonzepts der KD-410Z wurde dieses bekannte, überarbeitungsbedürftige Konzept verwendet: „Halbe Stunde im Menü suchen, irgendwo wird die Funktion schon sein." Sei's drum - die Auflösung passt: 843 Linien können sich sehen lassen, ein Hang zur Unterbelichtung war vorhanden - manuell kann er mit Blenden- und Verschlusszeitsteuerung behoben werden. Allerdings ist das Rauschen bereits bei ISO 50 zu hoch und bei ISO 400 inakzeptabel. Herauszuheben gegenüber der Konkurrenz ist die gute Makrofunktion. Der Einstiegspreis der Dimage 500G ist gegenüber der KD-510Z von 600 auf 500 Euro gesunken. Andererseits: Eben die Konica KD-510Z ist mittlerweile schon für 400 Euro zu haben. Außerdem liegt der Neuen kein Netzteil mehr bei und die SD- Speicherkarte ist um die Hälfte auf 16 MB geschrumpft.

Fazit: 500 Euro für eine 5-Megapixel-Kamera mit hoher Auflösung, aber ebenfalls hohem Rauschen, langsamem Autofokus plus einer nicht mehr zeitgemäßen Bedienung - das konnte Minolta schon besser.

4-Megapixel-Kameras

Kodak EasyShare CX7430

Hobbyfotografen möchte Kodak diese 4-Megapixel-Kamera für 300 Euro ins Osternest legen. Die CX 7430 gehört damit zu den derzeit günstigsten 4-Megapixel-Kameras. Allerdings wirkt sich der Preis auf den Lieferumfang und die Verarbeitung aus. Nur Batterien werden mitgeliefert; Akkus, Ladeteil und Speicherkarte müssen extra gekauft werden. Dafür gibt's einen 16 MB großen internen Speicher. Optisch kommt die CX7430 eher unauffällig in einem kompakten, silberfarbigen Kunststoffgehäuse daher. Halten lässt sie sich besonders gut von grazilen Damenhänden, bei Männern kommt der Daumen recht schnell auf dem Display zu liegen. Das LCD misst 1,6 Zoll und löst mit 72 000 Pixel nur mäßig auf. Fotografieren kann man mit Programmautomatik oder situationsbedingten Motivprogrammen. Zur Verfügung stehen am Modusrad Porträt-, Sport-, Nacht-, Landschafts- und Makroaufnahmen. Wie bei Panasonic findet der Fotograf bei der Kodak ein anwählbares Herz-Symbol. Die damit verbundene Funktion ist bei der Kodak jedoch eine andere: In dem damit anwählbaren Favoritenbereich kann man seine Lieblingsbilder im internen Speicher ablegen und sie dann an Freunde oder Verwandte versenden - als internettaugliche Briefmarken, nicht im Vollformat.
Mit der roten „Share"-Taste der Kodak lässt sich nach der Aufnahme bestimmen, was später damit passieren soll: ausdrucken, E-Mail oder als Lieblingsbild archivieren. Uns gelangen im Test allerdings keine Bildausgaben über USB in diesem Modus. Eventuell wird zum Auslesen die Dockingstation benötigt. Manuelle Eingriffsmöglichkeiten eröffnet die Kodak mit verstellbarer Lichtempfindlichkeit bis ISO 400, der Blendenkorrektur und den auf verschiedene Lichtquellen abgestimmten Weißabgleichen. Dazu kommt eine Langzeitbelichtung, die man von 1/70 bis 4 Sekunden justieren kann. Kurze Verschlusszeiten fehlen.
Als einzige im Test nimmt die kleine Kodak bewegte Bilder in Fernseh-Auflösung auf, allerdings mit einer Bildfrequenz von nur 13 Bildern pro Sekunde. 2,6 Sekunden Einschaltverzögerung und 4 vollaufgelöste Bilder pro Sekunde sind sehr gute Werte, 0,7 Sekunden Auslöseverzögerung dagegen nur Mittelmaß. Schnell ist die Umschaltung in die Wiedergabe erledigt, doch steht nur eine 2-fach-Wiedergabelupe zur Verfügung, die erst im Menü aktiviert werden muss. Für eine zuverlässige Bildkontrolle reicht das nicht.
Die Auflösung ist für eine 4-Megapixel-Kamera etwas niedrig, doch stimmen Rauschen und Motivkontrast. Immerhin erzielt die Kodak beim Rauschen den zweitbesten Testwert. Hinzu kommt eine gute Farbabstimmung. Es scheint so, als hätte Kodak intern auf Himmelblau abgestimmt, damit auch ja keine Urlaubsaufnahme missrät.

Fazit: Für 300 Euro eine preislich attraktive Kamera mit noch akzeptabler Auslöseverzögerung und ordentlicher Bildqualität.

Konica Revio KD-420Z

Die KD-420Z trägt noch das Konica-Label. Ihr 4,2-Megapixel-CCD steckt in einem edlen und flachen, sauber verarbeiteten Metallgehäuse. Mit Abmessungen von 94 x 55 x 23 mm ist die Revio KD-420Z extrem schlank und kompakt -eine scheckkartengroße Kamera mit nur gut 2 cm Breite.
Trotz ihrer geringen Größe ist das Lifestyle-Modell ein vielseitiges Aufnahmewerkzeug, nicht zuletzt wegen ihres Kartenschachts für SD-, MM-Karten und Memorystick.
Wie bei Konica üblich, dient die geschwungene Objektivklappe, die Sucher, Objektiv und Blitz abdeckt, als Ein- und Ausschalter. Das neue Objektiv GT Hexanon fährt in durchschnittlich schnellen drei Sekunden aus dem Gehäuse, dann ist die Kamera aufnahmebereit. Das Durchlaufen der gesamten Brennweite erfolgt lautlos und zügig. Grobstufig reagiert jedoch der Zoommotor, was eine exakte Brennweitenwahl erschwert.
Für Bedienfreundlichkeit und eine gute Handhabung sorgen die ergonomisch platzierten Steuerelemente. So sicher lag noch kaum eine Scheckkartenkamera auch in großen Händen. Paradox: Die Bedienung ist im Vergleich zu den Vorgängermodellen einfacher und doch komplexer.
Statt des auch von anderen Kameraherstellern her bekannten Modusdrehrades werden bei der neuen Konica alle Einstellungen über drei Tasten neben dem Display vorgenommen. Die oberste Taste ist für das Einstellen der Fotomodi mit den sechs Motivprogrammen und den rein manuellen Einstellmöglichkeiten vorgesehen. Blendenpriorität oder Langzeitbelichtung sind wählbar, Verschlusszeitpriorität fehlt. Über die mittlere Taste gelangt man in das hervorragend gestaltete, wegen seiner vielen Einstellmöglichkeiten aber komplexe Menü.
Im manuellen Modus kommen zu den Auflösungseinstellungen, der Serienbildfunktion und der Farbauswahl noch einige Funktionen dazu, die man teilweise eher in Profikameras vermuten würde. Dazu zählen Belichtungsreihe, Belichtungskorrektur, Blitzkorrektur, manuelle Fokussierung, Farsättigung, Kontrastanhebung und Bildschärfung. Eine automatische Fokusreihe nimmt drei Einzelbilder mit veränderten Fokuseinstellungen auf. Sehr nützlich sind zwei perfekte, persönlich einstellbare Funktionsvorwahlmöglichkeiten. Die unterste Taste schließlich dient als Bestätigung für die Menüeinträge und die Freigabe von Funktionen. Bei abgeschalteten Menü dient sie zur Informationseinblendung des Displays. Bei dieser Funktionsfülle fehlt nur noch das Histogramm.
Die Bildkontrolle per Schnellzugriffstaste am brillanten Monitor enthält eine kolossale 18-fach-Lupe. In der Automatik neigt die Revio KD-420Z leicht zur Unterbelichtung, aber die Blendenkorrektur schafft da schnell Abhilfe. Die Bildqualität ist sehr gut mit hoher Auflösung und niedrigem Rauschen, das jedoch bei ISO 400 sichtbar ansteigt. Allerdings ist die Auslöseverzögerung mit 0,85 Sekunden recht lang.

Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt trotz des hohen Kaufpreises. Kauftipp Bedienung. Nur die Auslöseverzögerung sollte kürzer sein.

Panasonic DMC-FX5

Das neue technische Glanzstück von Panasonic gehört zu den ultrakompakten 4-Megapixel-Kameras mit Metallgehäuse (hier Aluminium). Das 3-fach-Vario-Elmarit-Objektiv von Leica birgt einen Bildstabilisator in sich. Bisher war keine so kleine Digitalkamera überhaupt damit ausgestattet. Das Funktionsprinzip: Eine spezielle, flüssigkeitsgelagerte Linsengruppe und einige Bewegungssensoren gleichen leichte Zitterbewegungen aus und ermöglichen so längere Belichtungszeiten. Ein Preis von 500 Euro allerdings ist für eine 4-Megapixel-Kamera heutzutage auch kein Pappenstiel mehr. Funktionstechnisch ist der Fotograf bei der Panasonic etwas eingeschränkt. Fotografieren kann man mit einer Programmautomatik und typischen Motivprogrammen. Wählt man beispielsweise das „Herzchen" auf dem Modusrad, dann verschwindet jegliches

Kommentar

Susan Rönisch

Mit der wirklich modernen Konica Revio KD-420Z stellt Konica Minolta seine Kompetenz als Kameraschmiede unter Beweis. Da hätte man sich die Neuauflage der alten Konica Revio KD-510Z mit ihrem überholten Bedienkonzept als Minolta Dimage G500 sparen können - zumal die Dimage durch das geringere Zubehör nicht wirklich billiger ist. Aber vielleicht sind dies auch die unvermeidlichen Wirren einer Übergangszeit. Sicher ist: Sämtliche Kameras tragen in Zukunft den neuen Konzernnamen Konica Minolta, und dann sollte auch in allen Modellen immer die aktuelle Technik stecken.

komplizierte Menü, und die Kamera macht alles automatisch. So viel Einsteigerfreundlichkeit quält jedoch den ambitionierten Fotografen. Zwar ist ein Aufnahmehistogramm für den Belichtungsstatus und ein Gitter einblendbar, aber auf eine Blenden- oder Zeitvorwahl wird verzichtet. Einzig die praktisch zugängliche Blendenkorrektur und die Belichtungsreihe mit variierter Blende erlauben eine Anpassung an beschwerliche Bildsituationen. Clever wiederum: Die „Focus"-Taste auf der Geräterückseite erlaubt auf Wunsch eine vom Auslöser und damit von der Belichtungsposition unabhängige Fokussierung. Das schafft kreativen Spielraum.
Im übersichtlichen, aufgeräumten Menü sind zudem wichtige Komponenten wie Weißabgleich und ISO- Einstellung zu finden. Dank des Verzichts auf jegliche Allüren in Richtung Mode oder Jugendlichkeit gestaltet sich nicht nur die Bedienung einfach, auch die Handhabung stimmt. Stattdessen regiert Geschwindigkeit. In der Serienschussfunktion nimmt die Panasonic bis zu vier voll aufgelöste Bilder pro Sekunde auf. Die Einschaltverzögerung beläuft sich auf zügige 2,7 Sekunden und die Auslöseverzögerung glänzt mit einem Topwert von 0,4 Sekunden. Selbst Serienfotos können live am Monitor kontrolliert werden, und die Schnellumschaltung in die Wiedergabe funktioniert verzögerungsfrei. Ebenfalls rasant: Die 4fach-Lupe. Die Bilderergebnisse überraschen. Rauschen ist in den Aufnahmeergebnissen kaum zu finden, dafür gibt es 10 Punkte. Da macht es nichts, dass die Auflösung einen Tick hinter den Werten der Konkurrentinnen zurückbleibt. Auch 765 Linienpaare sind ein sehr ordentlicher Wert.

Fazit: 500 Euro sind für eine 4-Megapixel-Kamera heutzutage ein stolzer Preis. Doch ist die Panasonic ihr Geld wert und holt mit ihrem Bildstabiliator, der hohen Arbeitsgeschwindigkeit und den guten Bildergebnissen den Testsieg.

Panasonic DMC-LC 70

Die DMC-LC 70 gehört zur Einsteigerlinie von Panasonic - mit „Easy-Foto"-Modus und nur noch 160 Gramm schwer. Fotografiert
wird einsteigergerecht: Vollautomatik, „Herzchen"-Modus sowie verschiedene Motivprogramme für Porträt, Makro, Nachtaufnahmen und Landschaften verhelfen jedem schnell zu unkomplizierten Aufnahmen. Dazu kommt die überschaubare Anordnung und Erreichbarkeit der sauber verarbeiteten Bedienelemente. Der Empfindlichkeitsbereich reicht von ISO 50 bis 400, der Weißabgleich erfolgt automatisch, in Stufen oder wird manuell justiert. Zusätzlich kann die Farbstimmung fein angepasst werden. Blendenkorrektur und Belichtungsreihe schaffen Abhilfe, falls die Automatik nicht das gewünschte Bildergebnis produziert. Beide Funktionen sind über Schnellzugriffstasten erreichbar. Das dabei einblendbare Echtzeit-Histogramm unterstützt die Belichtungskontrolle und ein Gitter die optimale Bildkomposition.
Positiv fallen die Bildfolgezeit mit 3,1 voll aufgelösten Bildern je Sekunde und die Einschaltverzögerung von gerade mal 2,1 Sekunden auf. Dagegen ist die Auslöseverzögerung mit 1,16 Sekunden zu hoch. Abgesehen von dadurch verhinderten Schnappschüssen können die Bildergebnisse aber mit einer hohen Auflösung von 805 Linienpaaren erfreuen. Das Rauschverhalten schneidet mit 35,2 S/N schwächer ab als die FX5, liegt aber in einem akzeptablen Bereich. Schärfeprobleme, die im Test aber kaum vorkamen, können in der Wiedergabe mit der schnellen und gigantischen 16fach-Lupe sofort erkannt werden.

Fazit: Gute Bildqualität, aber zu langsam. Deshalb erhält die Panasonic LC70 trotz des günstigen Preises keinen Kauftipp.

Fazit

Martin Diebel, Dipl.-Ing. Medientechnik

Panasonic gewinnt mit der FX5 den Test. Sie bietet die besten Bildqualität, den sehr nützlichen Bildstabilisator und die geringste Auslöseverzögerung. Mit nur drei Punkten Differenz holt die Konica KD-420Z den zweiten Platz und erhält den Kauftipp Bedienung. Ihr Gehäuse ist noch kompakter, und das bei vergleichbarer Bildqualität.

{ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}