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Artikel
2006
KAMERAS TEST
Fujifilm Finepix F810
Top-Leistung
Als erstes Modell der photokina erreichte die Fujifilm Finepix F810 kurz vor Redaktionsschluss das Labor. Das 6-MegapixelModell - mit hochwertigem Metallgehäuse und umfangreicher Ausstattung - löst die F700 ab.
Langes Querformatdesign und dennoch kompakt - die Fujifilm Finepix F810 macht schon rein optisch einen soliden Eindruck. Das Gehäuse ist nicht nur vollständig aus Metall, sondern die Verarbeitung auch über jeden Zweifel erhaben, wie einige umfangreiche Fotosessions bestätigten.
Im Unterschied zum Vorgängermodell, der F700, steckt in der F810 nicht länger ein SR-, sondern ein HR-Sensor: SR steht bei Fujifilm für Sensoren mit Doppelpixelstruktur. Das heißt Bildpunkt wird immer die Bildinformation eines niedrig- und eines hochempfindlichen Pixels zusammengerechnet, um das Rauschen zu reduzieren und die Schattenzeichnung zu verbessern. Allerdings arbeitete der SR-Sensor der alten F700 „nur" mit drei Millionen Bildpunkten. In der neuen F810 steckt deswegen jetzt ein konventioneller HR-Sensor ohne Doppelpixel, aber dafür der doppelten Auflösung von sechs Millionen Pixeln. Und damit ist auch die interessanteste Frage dieses Tests angesprochen: Kann der HR-Sensor trotz hoher Auflösung die günstigen Rauschwerte des SR-Modells halten?
Wie bei vielen Fuji-Modellen ist der Empfindlichkeitsbereich vergleichsweise groß und reicht von ISO 80 bis ISO 800. Dabei setzt die erhöhte Empfindlichkeit von ISO 800 die maximale Bildauflösung auf 3 Megapixel herab. Das 4fach-Zoomobjektiv der F810 deckt bei variabler Lichtempfindlichkeit von 2,8 bis 5,6 einen Brennweitenbereich von 32,5 bis 130 mm ab. Auf ganzer Linie überzeugt das Zusammenspiel zwischen Zoomwippe und Zoommotor. Der stufenlose Zoom ist beim Durchlaufen der Brennweite auffallend flink und präzise positionierbar. Nach dem Einschalten ist das Objektiv in 1,5 s aus dem Gehäuse gefahren und die Edelkamera startbereit. Die 0,63 s Auslöseverzögerung inklusive Autofokuszeit sind zwar kein Bestwert, aber noch akzeptabel. Wer die C-AF Taste neben dem Objektiv gedrückt hält, bekommt permanent die Schärfe nachgeführt. In puncto Geschwindigkeit beweist der Prozessor sein Können bei Serienschüssen: vier voll aufgelöste Bilder in der Sekunde sind beachtlich.
Einfache Bedienung
Die Kamera liegt gut in der Hand, und die Bedienelemente sind nicht nur gut erreichbar, sondern auch mit sauberen Druckpunkten versehen. Neben Filmmodus, Vollautomatik, Programmautomatik und Kreativprogrammen (Porträt, Landschaft, Sport, Nacht) sind sowohl Blenden- bzw. Zeitautomatik als auch eine komplett manuelle Belichtungssteuerung vorhanden. Der Monitor dokumentiert je nach gewähltem Fotomodus alle getroffenen Einstellungen. Während in der Automatik und den Motivprogrammen einsteigergerecht nur Selbstauslöser und Setup-Funktionen erscheinen, bieten die restlichen Foto-Modi eine Vielzahl an Funktionen. Über eine Display-Taste ist sogar ein hilfreiches Gitter einblendbar. Bei direkter Sonneneinstrahlung schwächelt das Display jedoch, und der Sucher empfiehlt sich als Alternative. Wie die meisten Sucher ist aber auch die Fuji-Lösung kaum für Brillenträger geeignet: kein Dioptrienausgleich. Zudem verdeckt in der Telestellung der ausgefahrene Objektivtubus einen Teil des Sucherbildes.
Dank des Widescreen-Monitor-Modus kann man Aufnahmen im 16: 9-Format schießen. Die Fotos und Videosequenzen laufen verzerrungsfrei über die gesamte Größe des Monitors, allerdings reduziert Fujifilm dabei die Auflösung. Ein schmaler Pixelstreifen am oberen und unteren Rand des Sensors bleibt ungenutzt. Dafür steigt die Wiedergabequalität auf dem 2,1-Zoll-Bildschirm, der im Widescreenmodus mit 173 000 Pixeln auflöst. Über einen kleinen Schieber kann man in das bekannte 3: 2-Format zurückschalten. Den schnellen Zugriff auf Serienschussbilder, Belichtungsreihen und Belichtungskorrektur ermöglichen zwei Tasten links neben dem Monitor. Die Fuji-typische F-Taste für Qualitäts-, Lichtempfindlichkeits- und Farbeinstellung fehlt auch nicht. Alle anderen Parameter findet der Fotograf im Hauptmenü. Dank der ordentlichen Menüstrukturierung sind Weißabgleich, Schärfung, Blitzlichtkorrektur und alle Arten der Fokussierung, inklusive manuellem Fokus, im Handumdrehen eingestellt. Besonders benutzerfreundlich und intuitiv ist ein kleines Drehrädchen, das ein schnelles Anwählen der Belichtungswerte ermöglicht. Neben den voll manuellen Einstellungen hat man die Wahl, die Bilder als JPEG oder als RAW zu speichern.
Sehr gute Bildqualität
Im Vergleich zum Vorgängermodell, der F700 rauscht die F810 etwas stärker und sinkt der darstellbare Objektkontrast, also die Lichter- und Schattenzeichnung. Umgekehrt ist nun aber die Auflösung deutlich höher, und so fällt das Ergebnis insgesamt sehr gut aus: Wenn es um die Bildqualität geht, steht die F810 sowohl bei geringster Empfindlichkeit als auch bei ISO 400 in der 6-Megapixel-Klasse auf Platz 1 und setzt sich auch insgesamt an die Spitze Ihrer Klasse. Lediglich die Automatik neigt zu einer leichten Unterbelichtung.
Fazit
Susan Rönisch
Mit der F810 präsentiert Fujifilm eine ausgezeichnete 6-Megapixel-Kamera mit hoher Auflösung und im Vergleich akzeptablem Rauschen für 490 Euro. Ausstattung und Bedienung sind ok, lediglich der Autofokus könnte etwas schneller sein.
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