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2006
KAMERAS TEST
Panasonics neue Kompaktklasse mit 4 und 5 Mio. Pixeln
Verwackelfreie Bilder
Panasonics aktuelle Edelminis bieten als erste Kompaktkameras einen integrierten Bildstabilisator, den bisher nur Megazoom-Modelle besaßen.
Edle „Hochglanz"-Kameras mit superkompakten Abmessungen - das ist der Stoff, aus dem sich Verkaufshits machen lassen. Jüngstes Beispiel: Panasonics Zwillingsmodelle Lumix DMC-FX2 und -FX7. Beiden Modellen ist der integrierte Bildstabilisator gemeinsam, doch steckt in der FX2 ein 4-Megapixel-Sensor, während es bei der 70 Euro teureren FX7 5 Mio. Bildpunkte sind. Das in beiden Modellen eingesetzte 3fach-Vario-Elmarit-Objektiv von „Leica" besitzt den Bildstabilisator „MEGA O.I.S": Eine flüssigkeitsgelagerte Linsengruppe innerhalb des Objektivs verschiebt sich gegen die Bewegungen der Kamera und gleicht so leichte Zitterbewegungen aus. Das ermöglicht verwackelfreie Aufnahmen bei längeren Belichtungszeiten. Über eine Schnellzugriffstaste bietet der Bildstabilisator beider Kameras die Wahlmöglichkeit zwischen permanentem Betrieb oder der Aktivierung beim Auslösen.
Neben dem höher auflösenden CCD besitzt die FX7 auch ein größeres 2,5-Zoll-LC-Display mit 114 000 Pixel. Die Bildschirmdiagonale des FX2-Monitors ist mit 2 Zoll kleiner, doch liegt die Auflösung ebenfalls bei 113 000 Pixel. Nur bei Dunkelheit schwächeln die aufgehellten Displays mit einer verrauschten Darstellung. Fotografiert wird mit Programmautomatik und Motivprogrammen. Das halb im Gehäuse versenkte Modirad, zeigt den Panasonic-typischen Herzchenmodus, mit dem die Kamera alles automatisch erledigt. Der ambitionierte Fotograf vermisst manuelle Einflussparameter. Beide Edelkameras bieten zwar Aufnahmehistogramm und Gitter, verzichten aber auf die Zeit- oder Blendenvorwahl. Eingriff in die Bildhelligkeit gibt es nur mit der schnell zugängliche Blendenkorrektur und dem Blendenbracketing. Im leicht verständlichen Menü findet der Fotograf außerdem Weißabgleichseinstellung und Lichtempfindlichkeit bis ISO 400. Die FX-Modelle kommen mit wenig Knöpfen aus und überzeugen dank der geschickt gestalteten Menüs mit einfacher Bedienung.
Beiden Kameras spendiert Panasonic einen neuen Bildverarbeitungsprozessor „Venus Engine II", der für eine schnellere Bildverarbeitung, geringere Auslöseverzögerung und raschen Serienbildmodus sorgen soll. In der Tat schafft die FX2 4,7 voll aufgelöste Bilder in der Sekunde und die FX7 immerhin 3,2 voll aufgelöste Aufnahmen. Doch die Auslöserverzögerung inklusive AF-Zeit ist mit 0,86 (FX7) und 0,87 (FX2) Sekunden für Schnappschüsse deutlich zu langsam.
Die Auflösung beider Edelminis ist im Klassenvergleich sehr hoch, was für die Abbildungsleistung des Leica-Zooms spricht. Dagegen enttäuscht das Rauschverhalten: Schon bei ISO 100 beträgt der Rauschabstand der FX 7 nur unterdurchschnittliche 29,3 S/N. Im Fall der FX2 sind es gar miserable 17,8 S/N. ISO 400 lässt beide Kameras noch schlechter dastehen: 12,3 S/N und 14,3 S/N sind deutlich zu wenig. Die Kameras meiden denn auch konsequent ISO 400 und fotografieren im Automatikmodus bei Nacht mit ISO100.
Fazit
Susan Rönisch
Die beiden schmucken Minis bestechen mit ihrer „Größe", der einfachen Handhabung, soliden Verarbeitung und mit exklusiven Ausstattungsmerkmalen wie Bildstabilisator oder Monitorgröße. Die Auslöseverzögerung ist jedoch lang, und der hohen Auflösung steht bei der FX2 ein wesentlich zu starkes Rauschen gegenüber. Unter dem Strich ist die Bildqualität der FX2 enttäuschend. Zwar neigt auch die FX7 besonders bei hoher Empfindlichkeit zu einem deutlichen Rauschen, doch ist das ISO-100-Bildergebnis insgesamt ok und die FX7 damit der deutlich bessere Kauf.
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