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2006
KAMERAS TEST
Acht mal acht
Alle 8-Megapixel-Kameras im Vergleich
Die Premiumklasse der Kompaktkameras im Komplettvergleich. Welches der zur Zeit angebotenen Modelle der 8-Megapixel-Königsklasse ist das Beste ?
Acht 8-Megapixel-Kompaktkameras bietet derzeit der Markt. Als Neulinge kamen die Konica Minolta Dimage A200 und die Nikon Coolpix 8400 aktuell ins Labor. Die erste Achter, die COLORFOTO testete, war die Sony F828 mit Riesenobjektiv. Danach erschienen die Canon Powershot Pro1, Konica Minolta Dimage A2, Nikon Coolpix 8700, Coolpix 8800 und Olympus C8080 Wide Zoom. Auch diese sechs Modelle finden Sie im folgenden Vergleichstest.
Mit gutem Grund werden die Kompaktkameras der Königsklasse immer beliebter. Großzügige Ausstattung, gute Verarbeitung und viel Zubehör gibt es mittlerweile zu bezahlbaren Preisen, und DIN-A4-Prints sind bei ISO-100-Bildern kein Problem. Die Nobelklasse der Kompaktkameras ist derzeit zwischen 700 und 900 Euro zu haben. Starker Klappblitz und großes Zoom sind üblich. Einzig die neue Nikon macht da eine Ausnahme. Sie kommt dafür mit Super-Weitwinkel ab 24 mm (KB-Wert). Wechseloptiken sind bei den kompakten 8-ern nicht drin, dafür spielt der Monitor eine wichtigere Rolle als bei den Spiegelreflex-Modellen. Er ist zumindest klapp-, wenn nicht drehbar, hochauflösend und das primäre Kontrollinstrument vor und nach der Aufnahme. Der Sucher ist nämlich wegen der großen Zooms als Monitörchen ausgelegt. Funktionsseitig sind manuelle Fokussierung, Verschluss und Blendeneinstellung Pflicht. Damit das Scharfstellen und die Belichtung optimal klappen, hat sich jeder Hersteller allerdings etwas Besonderes einfallen lassen.
Neue 8-Megapixel-Modelle
Konica Minolta Dimage A200
Die neue A200 für 750 Euro ist nicht Nachfolgemodell, sondern Modellvariante zur Dimage A2. Zwar besitzt sie das 7fach-Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 28 bis 200 Millimeter (KB) und das Anti-Shake-System der A2, ist aber bedienseitig wesentlich kompakter und entschlackt. Während die A2 den Fotografen mit Bedienelementen quasi erschlägt, sind bei der A200 viele Einstellungen zusammengefasst und in ein Expressmenü verpackt. Dieses Menü ist über die Func-Taste abrufbar und erinnert mit den vertikalen und horizontalen Einstellbalken an die bereits bei Canon bewährte Lösung. Doch gut nachgemacht, ist besser als schlecht erfunden. Im Handumdrehen sind während der Fotosession ISO-Werte, Blitzmodi, Farbräume und Belichtungsmessungen verändert. Das bekannte, aufgeräumte, dreigeteilte Minolta-Menü gibt's zusätzlich. Damit ist die Einstellungsverteilungen im Menü sehr gut gelöst. Ebenfalls benutzerfreundlicher als früher ist der Zugriff auf Weißabgleich, Blitz- und Blendenkorrektur. Sie liegen direkt auf der Vierrichtungswippe. Besonders die schnelle Änderung der Blitzstärke ist ein oft vermisstes Feature. Der wesentliche Unterschied zwischen A200 und A2 liegt im elektronischen Sucher. Während dieser bei der A2 als Top-Bonus mit ungeschlagener Auflösung von 30 7000 Pixel gilt, löst er bei der A200 mit durchschnittlichen 23 5000 Pixel auf. Außerdem lässt er sich nicht mehr schwenken und somit auch nicht als Schachtsucher nutzen. Dafür klappt das 1,8 Zoll große mit 134 000 Pixeln auflösende LCD jetzt genau wie bei Nikon oder Canon aus und lässt sich drehen. Früher gab es nur eine Neigemöglichkeit. Bei abnehmendem Licht rauscht das Display allerdings recht stark. Der beliebte Zoomring und der ebenso akkurate Fokusring am Tubus sind ein echtes Plus, mit denen die A200 anderen Testkandidaten gegenüber trumpfen kann. Zu den größten Schwachpunkten der Kamera gehören die Schnelligkeit und der Markrobereich mit mageren 16 Zentimeter als kürzester Distanz. Ein neuer Objektivvorsatz namens CL49-200 halbiert jedoch die Makro-Entfernung. Die Einschaltverzögerung beträgt 3,2 Sekunden und die Auslöseverzögerung liegt mit 0,96 Sekunden ebenfalls weit hinter den Besten. Ähnlich wie die A2 kann die A200 in puncto Bildqualität nicht ganz mit den anderen 8-MegapixelModellen mithalten. Die Auflösung ist zwar bei ISO 100 einen Tick höher, doch bei ISO 400 in den Ecken der Weitwinkelbrennweite niedriger als bei der A2. Während die Auflösung jedoch im Normalfall keine Probleme bereitet, sollte sowohl der ISO-100als auch der ISO-400-Rauschwert niedriger sein. Ein ISO-400Rauschabstand von 12,4 ist deutlich zu niedrig. Gefilmt wird bei Bedarf erstmals in SVGA-Qualität mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel und einer Bildfrequenz von 15 Bildern pro Sekunde. Das erlaubt zwar am Computer Bildschirmauflösungen, die weit über die Qualität von Fernsehern hinausgehen - kompatibel zum TV-Bild ist dieses Format jedoch nicht. Am Fernseher ist also auch nicht mehr als sonst zu sehen.
Fazit: Die Stärken der A200 liegen vor allem in der sehr gut gelösten Kombination aus Funktionsvielfalt und einfacher, intuitiver Bedienung. Was Rauschen und Schnelligkeit betrifft, kann sie leider nicht überzeugen.
Nikon Coolpix 8400
Nikon hat jetzt drei 8-MegapixelModelle im Sortiment. Die kompakteste ist die neue Coolpix 8400 für 800 Euro. Mit einer Anfangsbrennweite von 24 Millimetern (KB) zeigt sie sich außerdem am weitwinkligsten, nicht nur im Testfeld - mehr bietet derzeit keine Kompaktkamera. Dafür ist die Gesamtbrennweite mit abschließenden 85 Millimetern etwas kurz geraten - eben nur 3,5fach-Zoom. Aber bekanntlich kommt's ja nicht auf die Länge an - und mit dicken 49,5 Punkten zeigt die 8400 neben der Olympus die beste Bildqualität. Neben hoher Auflösung und niedrigem ISO-100Rauschen sorgen der gute Weißabgleich und der hohe ISO-100Objektkontrast für das ausgezeichnete Gesamtergebnis. Einziger Kritikpunkt ist das zu hohe ISO-400-Rauschen - zweitbester Testwert, aber deutlich sichtbar.
Mit dem herausgearbeiteten Griffteil liegt die Coolpix 8400 sehr bequem in der Hand und lässt sich in Fotografierhaltung bestens bedienen. Ähnlich wie bei der Coolpix 8800 sind die Funktionstasten nicht auf dem Gehäuse verstreut, sondern auf die wichtigsten reduziert und bequem erreichbar. Das Wählrad auf der Oberseite ermöglicht nicht nur den flinken Zugriff auf verschiedene manuelle und automatische Belichtungsprogramme, sondern auch auf Weißabgleich, Lichtempfindlichkeitswerte bis ISO 400, Bildgröße und deren Qualität. Das sieht einfach aus, ist aber inkonsequent: Der manuelle Weißabgleich kann nicht ausgeführt werden. Dazu muss man dennoch ins Menü abtauchen. Die verwirrende, nicht besonders übersichtliche Menüstruktur ist mit umfangreichen und wichtigen Funktionen gespickt. So umfasst das Menü 21 Haupteinträge mit etlichen Unterpunkten, die nur fortlaufend ansteuerbar sind - sehr unpraktisch, wenn es mal schnell gehen soll. Allerdings kann sich der Fotograf eine Art Primärseite des Menüs mit sechs wichtigen Parametern für den Schnellzugriff einrichten. Dazu kommen verworrene Nomenklatur und abstrakte Ikons. Der schwenkbare Monitor und der durchschnittliche elektronische Sucher zeigen alle eingestellten Parameter zuverlässig an. Zusätzlich fasst ein kleines Kontroll-LCD die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen zusammen.
Im Wiedergabemodus kann der Fotograf eine „D-Lighting"-Funktion über den Auslöser aktivieren. Damit können unterbelichtete oder im Gegenlicht beleuchtete Motive korrigiert werden. Das funktioniert wirklich gut und erspart manchen Gang in die Bildnachbearbeitung. Für die effektive Schärfekontrolle steht eine gigantische 10fach-Lupe bereit. In puncto Geschwindigkeit gehört die Nikon auch zu den Besten: Die Einschaltverzögerung ist zwar mit 4 Sekunden eindeutig zu lang, aber die Auslöseverzögerung fängt mit 0,47 Sekunden auch Schnappschüsse. Zudem kann sich die Serienschussfunktion mit 2,3 vollaufgelösten Bildern pro Sekunde sehen lassen.
Fazit: 800 Euro kostet die einzige 8-Megapixelkamera mit einem Weitwinkelbereich ab 24 mm. Hinzu kommt eine ausgezeichnete Bildqualität. Daher erhält sie unseren Kauftipp Weitwinkelkamera. Einziges Manko bleibt das Menü.
Übersicht: 8-Mega-Modelle
Canon Powershot Pro1
Das schwarze kompakte Gehäuse der Powershot Pro1 wirkt hochwertig verarbeitet. Zudem ist es ergonomisch sehr geschickt aufgebaut. Dank eingearbeiteter Griffmulden liegt die 780-EuroKamera sicher in der Hand. Der schräg angebrachte Moduswähler ist aus jeder Kamerahaltung einsehbar. Die Stützhand ist nahezu arbeitslos, außer zur Bedienung des Ringes am sehr weit ausfahrenden 7fach-Zoom. Er dient zur Brennweiteneinstellung und nach Tastendruck auch zur Justage der Entfernung. Der Zoomring ist nicht mechanisch, sondern motorgesteuert und genauso unpräzise einstellbar, wie viele Zoomwippen. Die mechanische Scharfstellung per Ring hingegen funktioniert exakt. Die Scharfstellautomatik arbeitet mit kurzer Zeitverzögerung, dann aber sehr zuverlässig. Sehr elegant gelingt die voll manuelle Einstellung von Zeit und Blendenwert über ein Push-Dial-Rädchen hinter dem Auslöser. Der Monitor ist klapp- und schwenkbar. Bei Wandabstützung oder bei Schachtsucher-Einblick von oben erfüllt er perfekt seine Pflicht.
Der Monitor selbst ist zudem mit zwei Zoll der größte im Testfeld. Das macht sich in der Darstellung und Auflösung bemerkbar, die mit 235 000 Pixel auf höchstem Niveau liegt. Freude auch beim Blick in den Sucher: Er ist der zweitbeste nach der Konica Minolta A2. Den professionellen Anspruch des Gerätes unterstreichen zahlreiche Blitzfunktionen, darunter variable Synchronisationszeit bis 1/250stel und manuelle Blitzabschwächung, Leitzahl 9,3 reicht für Wohnzimmer aus. Dazu kommt ein Neutraldichtefilter zur Blendenanpassung bei starkem Sonnenlicht und die beiden alternativen Aufnahmeprofile. Ob ISO 100 oder 400 - die Auflösung ist hoch. Das Rauschen ist bei ISO 100 mit 34 S/N vorbildlich und der Objektkontrast mit neun Blenden sehr hoch. Damit erzielt die Canon bei der Bildqualität einen guten dritten Platz hinter der Nikon 8400 und der Olympus. Bei ISO 400 liegt sie sogar auf Platz zwei mit einem halben Punkt Abstand zur Nikon - allerdings ist auch hier das Rauschen deutlich zu hoch.
Fazit: Die Canon liegt bei der Bildqualität zusammen mit der Olympus und der Nikon 8400 ganz vorn. Eine noch höhere Gesamtpunktzahl verhindert jedoch der deutlich zu langsame Autofokus.
Konica Minolta Dimage A2
23 Punkte in Bedienung/Performance sprechen eine deutliche Sprache. Die Dimage A2 für 700 Euro kann sich immer noch auf den Ausstattungsbonus verlassen: Der gute Bildstabilisator, der hervorragende Zoom mit Fokusrad und als Sucher ein echter Mini-Fernseher. Eine Auflösung von umgerechnet 307 000 Pixeln, die zur Schärfefindung herangezogen werden können - wesentlich schärfer als gewohnt. Mit diesem Werkzeug ist deutlich bessere Schärfekontrolle möglich als bei der Konkurrenz. Wie hochauflösend die Sucherdarstellung tatsächlich ist, zeigt erst der direkte Vergleich mit dem 118 000 Pixel-Display das klapp- und kippbar auf der Rückseite der Kamera thront. Gegenüber der Sucherdarstellung erscheint es jedoch hoffnungslos undetailliert.
Die vielen Knöpfe mögen auf den ersten Blick verwirren, ermöglichen jedoch nach kurzer Eingewöhnung eine sehr schnelle Bedienung. Zudem punktet das Display-Menü mit einer sehr übersichtlichen Struktur - gerade auch im Vergleich zu den Lösungen von Olympus und Nikon. Fünf persönliche Einstellprofile sind genug, um kaum mehr ins Menü schauen zu müssen. Das exakte manuelle Zoomrad und das ebenso exakte, wenn auch weniger griffige Fokusrad sind echte Pfunde, mit denen die A2 wuchern kann, und sonst nur bei der A200 und Sonys F828 anzutreffen.
Schnelles Auslösen und schnelle Serienschüsse, damit hat die A2 ebenfalls keine Probleme. Damit die Bilder bei gleichem Licht weniger schnell Verwackeln als bei der Konkurrenz, gibt es einen optischen Bildstabilisator, der je nach Betrachtungsweise die Zoommöglichkeiten verbessert oder die Lichtempfindlichkeit um zwei Blenden erhöht. Ebenfalls selten: der Kabelblitz-Synchronisieranschluss.
Bei der Bildqualität kann die A2 allerdings nicht ganz mithalten. Die Auflösung ist hoch, aber die der Konkurrenten eben noch höher und das Rauschen deutlich zu stark.
Fazit: Ausstattungsseitig punktet die A2 mit dem derzeit besten elektronischen Sucher, einem überzeugenden Bedienkonzept, dem Bildstabilisator sowie Zoom- und Fokusrad. In der Bildqualität liefern die Konkurrenten bessere Ergebnisse. Doch behält die vergleichsweise günstige A2 ihren Kauftipp Bildstabilistor.
Nikon Coolpix 8700
Gegenüber der Coolpix 8800 ist das Zoom mit 8fachem Auszug fast klein, gegenüber dem Rest der Gesellschaft riesig - und das bei kleinem Gewicht. Gleichzeitig zeigt sie zusammen mit der Olympus C-8080 die beste Makrofunktion. Die Auflösung ist hoch, besonders bei ISO 100, doch ebenfalls hoch fällt das deutlich sichtbare ISO-400-Rauschen aus. In Ordnung geht die Funktionalität: Der Monitor klappt und dreht, das Display ist sehr hell, wenn auch von Überstrahlungfahnen bei kontrastreichen Motiven durchsetzt. Eine Nikon entsprechende, üppig große Zahl von Belichtungsprogrammen vereinfacht viele Motivsituationen.
Wenn's an die Ausführung manueller Funktionen geht, wird die Luft etwas dünner. Die Zoomwippe reagiert etwas unwillig und grobstufig auf Fingerdruck, die manuelle Schärfeneinstellung ist ebenfalls eher eine Brückenlösung - das kann die Konkurrenz besser. Die Einstellung der Funktionen folgt keinem einheitlichen Konzept: Extra tasten für Bildqualität, Empfindlichkeit oder Fokussiereinstellungen, eine Func-Taste für häufig genutzte Parameter, und schließlich klappt die Menütaste eine schlecht gestaltete Funktionstabelle auf, in der Einstellungen in spezifischere Untermenüs führen. Bei den neueren Modellen hat Nikon das Bedienkonzept überarbeitet, ohne die Übersichtlichkeit von Konica Minolta oder Canon zu erreichen.
Fazit: Die 8700 bietet für 700 Euro einen großen Zoombereich plus hoher Auflösung, doch könnte die Bedienung einfacher, und das ISO-400-Rauschen sollte deutlich niedriger sein.
Nikon Coolpix 8800
Die Coolpix 8800 für 910 Euro ist Nikons erste digitale Kompaktkamera mit einem Bildstabilisator - die erste Nikon überhaupt mit Bildstabilisator war 1994 die Zoom 700 VR. Ähnlich wie bei Panasonic gleicht der „Vibration Reduction"-Bildstabilisator unerwünschte Zitterbewegungen durch eine bewegliche Linsengruppe im Objektiv aus.
Erstauftritt hat auch das Nikkor-Zoomobjektiv mit einer Lichtstärke von 2,8 bis 5,2. Die 8700 deckt mit dem 10fach-Zoom den größten Brennweitenbereich im Testfeld ab. Das Zusammenspiel zwischen Zoommotor und Zoomwippe klappt recht ordentlich.
Schwächen zeigt der Autofokus: Beim Durchlaufen der Brennweite stellt er nicht schnell genug scharf. Da ist die Sony- und Minolta-Lösung mit dem manuellen Zoomring Gold wert. Auch im Weitwinkelbereich zeigt die Konkurrenz mehr. Dafür stellt die Coolpix 8800 im Makromodus Nahaufnahmen bereits ab drei Zentimeter scharf.
Zur hohen Auflösung kommt ein im Vergleich zur 8700 niedrigeres Rauschen hinzu - was aber bei ISO 400 immer noch zu hoch ist. Bedienseitig überzeugt das robuste, sehr kompakte Metallgehäuse. Sehr bedienfreundlich ist das Modusrad. Auf ein Minimum sind dagegen nun die Bedienelemente reduziert. So ist die verwirrende Menüstruktur nun auch noch mit umfangreichen und wichtigen Funktionen gespickt. Am schwenkbaren Monitor hat sich nichts geändert. Er ist praktischer als die Kipp-Varianten. Als Alternative oder gerade im Telebereich kann auch der elektronische Sucher genutzt werden. Er löst mit 235 000 Pixeln durchschnittlich auf, ist aber für die effektive Schärfekontrolle ebenfalls geeignet. In puncto Geschwindigkeit ist die Nikon maximal durchschnittlich: Die Auslöseverzögerung beläuft sich auf mäßige 0,69 Sekunden, die Einschaltverzögerung ist mit 4 Sekunden eindeutig zu lang. Dafür kann sich die Serienschussfunktion mit stolzen 2,3 vollaufgelösten Bildern pro Sekunde sehen lassen.
Fazit: Auch dieses Modell überzeugt mit einer ordentlichen Ausstattung und einer guten Bildqualität. Allerdings ist die Bedienung nicht sonderlich intuitiv. Ein echter Pluspunkt ist der Bildstabilisator.
Olympus Camedia C-8080 Wide Zoom
Massig und stabil wirkt die 740 Euro teure Olympus C-8080, was sicher auch an dem enormen Objektivtubus liegt, der jedoch nur ein 5fach-Zoom beherbergt. Damit gelingen der 8080 allerdings sehr scharfe Bilder, bei sehr guten bis akzeptablen Rauschwerten. Das Ergebnis: Sowohl bei ISO 100 als bei ISO 400 mit 42,2 und 19,2 S/N das beste Rauschverhalten im Testfeld. Weitere Pluspunkte sind die hohe Auflösung und die fein akzentuierten Farben. Kontrastreiche Fotos, minimale Vignettierung - insgesamt platziert sich die Olympus auf Rang eins in der Bildwertung neben der Nikon 8400.
Der starke Blitz, der sich zwar umständlich, aber wohldosiert einstellen lässt, die zahlreichen Belichtungsmodi, die für saubere Automatik-Ergebnisse gerade stehen und der sehr neutrale Kippmonitor - alles vom Feinsten. Das Beste aber ist die Handhaltung. Die C-8080 schmiegt sich förmlich in die ausgewachsene Männerhand. Sage und schreibe acht benutzerdefinierte Einstellungen machen die Olympus zur idealen Betriebskamera, die jedem der Nutzergruppe seine individuellen Presets ermöglicht. Die Kamera zeichnet sowohl auf Compact Flash als auch auf die kleine xDCard auf. Wenn es sein muss, sogar parallel. Praktisch sagt der Profi. Monitor und Sucher sind farblich korrekt, aber nur von begrenzter Auflösung. Auch das bei manueller Fokussierung erscheinende mittenbezogene Aufnahmezoom bringt keine deutliche Verbesserung. Da bleibt Olympus hinter Konica Minolta, Canon und Nikon zurück. Das Scharfstellen selbst ist über die Cursortasten in ausreichender Genauigkeit möglich, die AF-Geschwindigkeit kann jedoch nicht überzeugen. Auch das gleichzeitige Einstellen von Fokus, Zeit und Blende wird mit den vielen Drehrädchen etwas zum Kunststück.
Fazit: Wenn man von dem langsamen Autofokus und der etwas gewöhnungsbedürftigen Bedienung absieht ist die Olympus eine überzeugende Kamera. Ihre größte Stärke ist das vergleichsweise geringe Rauschen - Kauftipp ISO 400.
Sony Cybershot DSC-F828
Die F828 unterscheidet in Volumen und Gewicht wenig von einer Spiegelreflexkamera. Sie vermittelt wie kein anderes Kompaktmodell den Eindruck von Wertigkeit und Professionalität. Hinter dem riesigen 7fach-Zoom mit den hervorragenden Einstellringen für Schärfe und Zoom sitzt der kleine Body, der sich fast bis zu 90 Grad nach oben kippen lässt. Diese Methode hat gegenüber den Kippsystemen von Konica Minolta in der A2 und Olympus einen Vorteil: Es ist einfach schneller und intuitiver.
Das Gerät ist stark auf Monitorbedienung ausgelegt. Das kleine Fließquartz-Display zeigt nur das Nötigste an, dafür sind die Menüs hervorragend gestaltet, bestens aufzufinden und schnell auszuwählen. Der Autofokus funktioniert extrem schnell und exakt, dazu lautlos. Überhaupt Geschwindigkeit: Da bei der F828 nicht erst ein Objektiv ausgefahren werden muss, ist die Kamera in einer Sekunde eingeschaltet und nach weiteren 0,17 Sekunden das erste Bild geschossen. Schnelle Bildserien, hervorragende Blitzeinstellungen bei im Vergleich nicht ganz so leistungsstarkem Blitz runden das gute Performance-Bild der Kamera ab. Da sie auch eine gute Strombilanz aufweist, bekommt sie satte 23,5 Punkte für „Bedienung/Performance".
Der hohen Auflösung des lichtstärksten Objektivs im Testfeld stehen die üblichen Rauschprobleme bei ISO 400 gegenüber -und das trotz eines speziellen Bildprozessors, der vier Farbauszüge statt drei verarbeitet. Er tut das sehr schnell, aber auch nicht besser oder farbtreuer als die Konkurrenzlösungen. Noch ein Schwachpunkt: Weder Sucher noch Display sind Meister der Darstellung, wenn es um exakte Schärfebeurteilung bei der Aufnahme geht. Die vollformatige Aufnahmelupe kann zwar noch einiges Retten, doch Canon und Konica Minolta liegen in dieser Disziplin deutlich vorn. Neben dem Sony-Memorystick akzeptiert die F828 auch CF-Cards.
Fazit: In Sachen Geschwindigkeit setzt Sony Maßstäbe, auch Bedienung und Handhabung stellen niemanden vor Rätsel. Trotz kleiner Schwächen des Displays holt die Sony mit guten Bildergebnissen den Testgesamtsieg.
Fazit
Martin Biebel, Dipl.-Ing. Medientechnik
In der Gesamtwertung belegt die Sony mit ihrem schnellen Autofokus den ersten Platz vor der kleinen kurzbrennweitigen Nikon 8400 und der bulligen Olympus C-8080. Die Nikon 8400 erhält eine Empfehlung für ihr konkurrenzloses Weitwinkelzoom und die Olympus C-8080 für ihre Bildqualität bei ISO 400 mit dem geringsten Rauschen. Der dritte Kauftipp geht an die Konica Minolta A2 wegen des Bildstabilisators und der überzeugenden Bedienung für vergleichsweise günstige 700 Euro.
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