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2006

KAMERAS TEST

15 digitale Spiegelreflexkameras im Vergleich

Alle digitalen SLRs

Die Bandbreite der Modelle reicht von der Einsteigerkamera für 800 Euro bis zum Profimodell für 8000 Euro. Um eine

Totgesagte leben länger. Dieses erfreuliche Schicksal erleben derzeit die Spiegelreflexkameras in digitaler Form. 15 Modelle von 7 Herstellern stellen wir Ihnen in diesem Vergleichstest vor. Beim Kauf einer digitalen SLR-Kamera sollte man allerdings das komplette System des Herstellers im Auge haben. Es kostet relativ wenig, in ein paar Jahren das Kameragehäuse zu tauschen. Hat man aber bereits mehrere Objektive und diverses Systemzubehör im Schrank, zahlt man beim Umstieg auf ein Konkurrenzmodell saftig drauf. Tipp: Die Kamera erst mit nur einem Objektiv kaufen und ausgiebig testen. Durch günstige Set-Angebote machen einige Hersteller dem Käufer den Einstieg leicht, da gute Standardzooms bei solchen Kombinationen weit unter Wert über die Ladentheke gehen. Hat man damit ausgiebig Erfahrungen gesammelt und ist man vom Angebot des Herstellers umfassend überzeugt, kann man das System kontinuierlich ausbauen.

Kameras bis 1000 Euro

Canon EOS 300D

Die EOS 300D setzte neue Maßstäbe beim Preis-Leistungs-Verhältnis digitaler SLR-Kameras. Im Set mit dem Standardzoom EF-S 3,5-5,6/18-55 mm wird sie inzwischen für weniger als 900 Euro angeboten. Was den verwendeten Bildchip (CMOS), die Auflösung (6 Megapixel) und die Bildverarbeitung anbelangt, ist die EOS 300D mit der im Canon-Programm nicht mehr verfügbaren EOS 10D vergleichbar. Bei der Gehäusequalität scheiden sich allerdings die Geister: Die EOS 300D ist eine typische Amateurkamera; die Schwestermodelle EOS 10D und 20D eignen sich dagegen auch für den semiprofessionellen Einsatz.
Die Kameratechnik der EOS 300D ist kaum weniger anspruchsvoll als die ihrer größeren Schwestern, wenn man von folgenden Punkten absieht: Die 300D besitzt keine Blitzlichtkorrektur, auch Individualfunktionen fehlen. Bei Zeitautomatik lässt sich keine feste Zeit für die Blitzsynchronisation wählen; stattdessen ist die Kamera immer auf Langzeitsynchronisation eingestellt. Tipp: Wenn nötig, beim Blitzen Zeitvorwahl oder manuellen Modus benutzen.
Achten Sie außerdem beim Zukauf eines Systemblitzgeräts darauf, dass es eine Korrekturfunktion besitzt. Die von anderen Canon-Modellen bekannte FE-Blitzspeicherung bietet aber auch die 300D: Man kann manuell einen Vorblitz zünden und dabei die bildwichtigste Partie selektiv anmessen, um die nachfolgende Blitzbelichtung zu optimieren. Vor allem beim Aufhellen von Porträts bewährt sich diese Funktion.
Im Unterschied zu ihren größeren Schwestermodellen besitzt die EOS 300D nur ein Drehrad in Nähe des Auslösers; statt eines zweiten Drehrads findet man an der Rückseite einen 4-Wege-Schalter. Bei der Bildwiedergabe macht die EOS 300D deutlich mehr Tempo als die EOS 10D und ist darin der EOS 20D vergleichbar. Dank ihrer ausgezeichneten Bildqualität und schnörkellosen Bedienung kann man die EOS 300D trotz ihrer relativ langen Marktpräsenz noch immer vorbehaltlos empfehlen.

Nikon D70

Die Nikon D70 weckt auf Anhieb Vertrauen: Ihr Kunststoffgehäuse ist griffig und robust, und trotz der kompakten Bauweise hat man das Gefühl, eine Kamera mit professionellem Anspruch in der Hand zu halten. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch das im Set erhältliche Nikkor-Objektiv AF-S 3,5-4,5/18-70 mm G ED. Dieses ist mit einem nahezu geräuschlos laufenden Ultraschallmotor ausgestattet und stellt Brennweiten von 27 bis 105 mm bereit, wenn man den für die D70 geltenden Bildwinkel-Faktor von 1,5 in Rechnung stellt.
Die Belichtungssteuerung umfasst alle gängigen Belichtungsprogramme und die manuelle Einstellung von Zeit und Blende über zwei separate Einstellräder. Zur Belichtungsmessung stehen 3-D-ColorMatrixmessung mittels 1005-PixelRGB-Sensor, mittenbetonte und Spotmessung bereit. Bei Spotmessung beträgt der Messfeld-Durchmesser 2,3 mm, was etwa einem Prozent des Bildfeldes entspricht. Bei der mittenbetonten Messung lässt sich sogar die Gewichtung der Bildmitte durch verschiedene Messkreis-Durchmesser (6, 8, 10, 13 mm) variieren.
Unmittelbar nach dem Einschalten zeigt sich die Kamera auslösebereit; die Auslöseverzögerung ist mit 0,45 Sekunden nicht sensationell kurz, aber akzeptabel. Keinerlei störende Wartezeiten sind bei der Bildwiedergabe zu verzeichnen - alles geschieht praktisch verzögerungsfrei und unabhängig davon, ob es sich um JPEGs oder RAW-Dateien handelt.
Zu den zeitsparenden Details gehört auch, dass man nur zweimal die gleiche Taste („Papierkorb") drücken muss, um ein Einzelbild zu löschen. Ebenso mustergültig die Belegung des 4-WegeSchalters: Für den Bildwechsel benutzt man die Oben-Unten-Tasten, während man mit den Links-Rechts-Tasten verschiedene Anzeige-Modi aufruft: Bild-Info, Überbelichtungswarnung (blinkende Spitzlichter) und ein großes, gut zu interpretierendes Histogramm. Etwas verwirrend sind die vielen Voreinstellungen für den sRGB-Farbraum.
Einen Temporekord stellt die D70 bei der Blitzsynchronisationszeit von 1/500 s auf, für die noch keine Kurzzeit-Synchronisation bemüht werden muss, die immer mit einer Verringerung der Leitzahl einhergeht. Besonders praktisch: Beim Blitzen mit Blendenvorwahl (Zeitautomatik) und Langzeitsynchronisation erlaubt die D-70 das manuelle Einstellen des unteren Zeitlimits (längste Zeit).
Mit dem 60-mm-Micro-Nikkor liefert die D70 die bisher höchste Auflösung unter den 6- bis 8-Millionen-Pixel-Kameras. In der Gesamtwertung platziert sich die D70 mit 78,5 Punkten auf Platz 1 der Modelle bis 1000 Euro.

Olympus E-300

Die Olympus E-300 zeichnet Bilder auf einen 4/ 3-CCD auf, der seinen Abmessungen genau dem des Schwestermodells E-1 entspricht, aber nicht 5,5, sondern 8 Millionen Pixel Auflösung bietet. Als Dateiformate stehen wie üblich RAW und JPEG (auch parallel) zur Verfügung, ergänzt durch das in Digitalkameras nicht mehr häufig anzutreffende TIFF-Format. Das unkomprimierte TIFF ist rund 23 MB groß, ein RAW schlägt mit etwa 13,5 MB zu Buche, JPEGs in bester Qualität können mehr als 6 MB groß sein. Geöffnet in Photoshop misst das Bild 27,64 x 20,73 cm bei 300 dpi. Nimmt man das übliche Pentaprisma als Kriterium für das Äußere einer Spiegelreflexkamera, fällt die E-300 völlig aus dem Rahmen. Sie wirkt etwas geduckt und in die Breite gezogen. Eine Sucherkamera kann's aber auch nicht sein, weil der optische Sucher augenscheinlich fehlt.
Des Rätsels Lösung offenbart sich nach Abnehmen des Wechselobjektivs beim Blick in das Gehäuseinnere: Bei der E-300 ist der Schwingspiegel nicht liegend platziert, sondern steht auf einer Kante und lenkt die Strahlen seitlich in Richtung des Suchereinblicks. Wie bei der E-1 ist der Suchereinblick stark zur Seite versetzt - mit den dort erwähnten Vorteilen beim Handling. Im Unterschied zum Schwestermodell ist aber bei der E-300 ein Blitzgerät eingebaut. Die Blitzleistung lässt sich an der Kamera regeln.
Die Menüstruktur ist (der E-1 vergleichbar) komplex; es gibt fünf Untermenüs mit insgesamt 50 Einträgen, von denen „Bearbeiten" im Wiedergabemenü eine praktische Besonderheit darstellt. Bereits aufgenommene JPEGs lassen sich über diese Funktion kleiner rechnen oder in ein Schwarzweiß- oder Sepia-Bild verwandeln, wobei die Originaldatei nicht angetastet wird. RAW-Dateien werden in JPEGs umgerechnet, bleiben selbst aber ebenfalls erhalten. Der Vorteil dieser Zweigleisigkeit liegt auf der Hand. Während man auf die marktüblichen Voreinstellungen des Weißabgleichs über WB-Taste und Einstellrad direkten Zugriff hat, kann man eine Feinkorrektur des Weißabgleichs nur über das Menü vornehmen.
Die Olympus E-300 platziert sich in der Preisregion bis 1000 Euro auf dem zweiten Platz hinter der Nikon D70. Sie besitzt ein besseres Gehäuse und eine höhere Auflösung als die Canon EOS 300D, ist der Konkurrenz im Rauschen aber unterlegen.

Pentax *istDs

Die Pentax *istDs sieht ihrer teureren Schwester *istD zum Verwechseln ähnlich. Unterschiede oder Sparmaßnahmen werden erst beim zweiten Hinsehen deutlich: Die Hyper-Programmautomatik, mit der die *istD eine gezielte Zeit- oder Blendenwahl mit einem schnellen Dreh auch aus der Programmautomatik heraus ermöglicht, fehlt bei der *istDs ebenso wie ein manueller Programm-Shift. Zudem eingespart wurde die Analogskala für die manuelle Nachführmessung. Die Belichtungs- und Autofokus-Technik hat die Pentax *istDs vom teueren Schwestermodell geerbt. So lassen sich auch beim Einsteigermodell die Belichtungsmess- und AF-Steuervarianten frei miteinander kombinieren. Neu bei der *istDs ist die zusätzliche Blitzbelichtungskorrektur von +1 bis -2 EV für den mit Leitzahl 13 überdurchschnittlich kräftigen Ausklappblitz oder externe Systemblitze.
Mit gemessenen 1,6 Bildern pro Sekunde bei Bildserien arbeitet die *istDs etwas langsamer als die *istD und andere Konkurrenten. Das hängt damit zusammen, dass die *istDs zwar Serienbelichtungen erlaubt, bis die Speicherkarte voll ist, ihr Pufferspeicher aber nur bis zu acht JPEGs in höchster Auflösung oder fünf RAW-Bilder fasst. Bei umfangreicheren Serien müssen die Daten auf die Karte geschrieben werden, was die Bildfrequenz verringert. Als Datenspeicher dient eine SD-Card - eher ungewöhnlich für eine SLR-Kamera, bei der CF-Karten obligatorisch sind.
Besonders praktisch: die Schnellwahl-Option für öfter benötigte Funktionen. Sie erscheinen nach Drücken der „Fn"-Taste auf dem Monitor. Weißabgleich, ISO-Wert, Bildfolge und Blitzfunktion können hier schnell über den 4-WegeSchalter bestimmt werden.
Die Messwerte attestieren der superkompakten *istDs eine klassenübliche, sehr gute Bildqualität. In Auflösung, Rauschen und Objektkontrast liegen die Werte der Pentax *istDs etwa auf dem Niveau der Canon EOS 300D. Im Pentax-internen Duell mit der *istD zeigt die *istDs verbesserte Werte bei ISO 400, und ihr Tageslicht-Weißabgleich arbeitet nahezu perfekt.

Kameras bis 1600 Euro

Canon EOS 20D

Äußerlich der EOS 10D sehr ähnlich, bietet das Nachfolgemodell EOS 20D wichtige Detailverbesserungen und einen CMOS mit 8,2 Mio. Pixel Auflösung, rund zwei Megapixel mehr als beim Schwestermodell. Bei beiden Kameras besteht das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung mit Kunststoffelementen - ein professionelles Outfit, das dennoch nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Das Blitzgerät klappt bei der 20D weiter aus dem Gehäuse als bei der 10D, was die Gefahr roter Augen bei Porträts reduziert. Der Autofokus ist noch etwas schneller als beim Schwestermodell und arbeitet jetzt mit neun Messfeldern (sieben bei der 10D) in rautenförmiger Anordnung.
Das überarbeitete Menü enthält neue Einträge wie die Weißabgleichskorrektur mit grafischer Darstellung. Der Weißpunkt lässt sich darin auf den Achsen Rot-Grün und Blau-Gelb bewegen - mit einem zusätzlichen Jog-Dial (4-Wege-Schalter), das man beim Schwestermodell EOS 10D vergebens sucht. Das Jog-Dial lässt sich auch für andere Funktionen einsetzen, etwa beim Navigieren im vergrößerten Monitorbild (Lupenfunktion). Für andere Aktionen benutzt man das Canon-typische Rad mit integrierter Bestätigungstaste.
Ein Novum ist der Schwarzweiß-Modus, der zusätzlich zu den drei Einstellprofilen anwählbar ist. Dort lassen sich nicht nur Kontrast- und Schärfungsgrad vorwählen, sondern auch Monochrom-Effekte wie Sepia, Blau, Violett oder Grün. Der Clou aber sind die virtuellen SW-Filter Gelb, Orange, Rot und Grün. Sie funktionieren so, wie man das von der klassischen SW-Fotografie kennt: Objektfarben, die komplementär zur Filterfarbe sind, werden abgedunkelt; gleiche oder ähnliche Farben kommen heller.
Insgesamt 18 Individualfunktionen erlauben das Konfigurieren der Kamera entsprechend den Bedürfnissen des Fotografen. Nur ein Wunsch blieb dabei offen: Für die Blitzfotografie in Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (Av-Modus) lässt die Individualfunktion 03 nur die Wahl zwischen „Automatisch" und „1/250 s (fest)". Die automatische Variante ist dabei gleichbedeutend mit Langzeitsynchronisation, während 1/25o s der kürzesten Blitzsynchronisationszeit s bei der EOS 10D) entspricht. Optimal wäre dagegen, dem Fotografen die Wahl der Festzeit zu überlassen.
Bei der Wiedergabe von Bildern am Monitor ist die EOS 20D deutlich schneller als das Vorgängermodell. Zudem werden die Fotos, anders als bei der 10D, unmittelbar nach dem Bildwechsel scharf wiedergegeben.
Mit 80 Gesamtpunkten liegt die Canon EOS 20D derzeit unangefochten an der Spitze der digitalen SLR-Kameras bis 1600 Euro.

Konica Minolta Dynax 7D

Lange mussten Minolta-Fans auf eine neue digitale SLR-Kamera des Traditionsherstellers warten, wurden dann aber belohnt: Sie können ihre vorhandenen AF-Objektive nicht nur an einer digitalen Spiegelreflexkamera mit 6 Mio. Pixel Auflösung benutzen, sondern bekommen ein ins Kameragehäuse eingebautes Anti-Shake-System gratis dazu (Praxistest in Heft 4/05). Der CCD der Dynax 7 D misst exakt 23,5 x 15,7 mm, was bei Kleinbildobjektiven zu einem Bildwinkelfaktor von 1,5 führt. Mit einer maximalen Auflösung von 3008 x 2000 Pixel werden Bilder wahlweise als JPEG, RAW oder JPEG + RAW aufgezeichnet. Qualitativ kann die Dynax 7 Digital überzeugen und platziert sich in der Preiskategorie bis 1600 Euro auf dem zweiten Platz hinter der Canon EOS 20D. Der TFT-Monitor an der Rückseite der Kamera ist mit 2,5 Zoll sehr großzügig bemessen und dürfte in diesem Punkt bei Besitzern von Konkurrenzmodellen Begehrlichkeiten wecken. Die Kehrseite der Medaille ist, dass so ein Monitor den Stromverbrauch nach oben treibt. Eine zusätzliche LC-Anzeige für Kameraeinstellungen sucht man bei der Dynax 7 Digital vergebens: Beim Antippen der Auslösers werden alle für die Aufnahme wichtigen Einstellungen am TFT-Monitor angezeigt.
Um den obligatorischen 4-WegeSchalter mit integrierter Bestätigungstaste gruppieren sich bei der Dynax 7 Digital eine stattliche Anzahl von Einstellelementen. Neben den bekannten Tasten für Menü, Monitor, Bildlupe, Papierkorb und Bildwiedergabe findet man diverse Wahlschalter, unter anderem für die Belichtungsmessmethode, Einzel-/Serienbildschaltung, Belichtungsreihenautomatik und Selbstauslöser sowie für die Art des Weißabgleichs.
Trotz der vielen Einstellelemente an der Kamera selbst geizen die Menüs der Dynax 7 Digital nicht mit Einträgen. Das Aufnahmemenü kommt mit drei Untermenüs und 15 Einträgen, das Wiedergabemenü mit zwei Untermenüs und 11 Einträgen. Dazu existieren ein Custom-Menü (Individualfunktionen) mit vier Untermenüs und 20 Einträgen sowie ein Setup-Menü mit drei Untermenüs und 16 Einträgen. Hört sich allerdings schlimmer an, als es ist: Hier gefallen die großen Schriften und die Tatsache, dass nicht gescrollt werden muss - jedes Untermenü belegt nur eine volle Bildschirmseite.

Nikon D100

Die Nikon D100 ist zwar nicht mehr das neueste unter den aktuellen SLR-Modellen, aber noch immer eine Kamera zum Wohlfühlen. Diesen Eindruck erweckt der nicht zu große und gut verarbeitete Kunststoff-Body. Etwas kryptisch gibt sich die Menüstruktur: Vier Untermenüs und 48 Einträge bringen auch den Geübten bei der Suche nach einer selten gebrauchten Funktion ins Grübeln.
Ansonsten lässt es sich mit der D100 ausgezeichnet arbeiten: So befindet sich etwa der Ein-Ausschalter direkt am Auslöser und kann dort bequem mit dem Zeigefinger bedient werden, während sich das Kartenfach mühelos mit dem Daumen öffnen lässt. Bei Sach- und Architekturaufnahmen helfen die auch von anderen Nikon-Modellen bekannten einblendbaren Gitterlinien. Der Lithium-Ionen-Akku mit 1400 mAh spendet der D100 auch bei ausgedehnten Fotosessions genügend Energie.
Das Autofokussystem der D100 stellt fünf Messfelder in kreuzförmiger Anordnung bereit. Je nach gewählter Betriebsart arbeitet der Autofokus mit einzeln anwählbaren Messfeldern oder dynamischer Verknüpfung aller Felder.
Das eingebaute Blitzgerät klappt angenehm weit aus dem Gehäuse heraus. Als externe Geräte bietet Nikon die im D-TTL-Modus (messblitzgesteuert) verwendbaren Modelle SB-800, SB-600 und SB-50DX an. Ausgesprochen positiv sind die sehr kurzen Schaltzeiten bei der Wiedergabe von Bildern oder das fast verzögerungsfreie Vergrößern der Bilder mit der Monitorlupe. Bei RAW- und TIFF-Dateien wünscht man sich allerdings kürzere Speicherzeiten.
Dem direkten Vergleich mit dem Schwestermodell D70 hält die D100 freilich nicht mehr stand. Zehn Punkte mehr im Gesamtergebnis, deutlich bessere Ergebnisse bei der Auflösung und im Rauschen, dazu ein nochmals erweiterter Funktionsumfang sprechen eindeutig für die um rund 500 Euro günstigere D70.

Olympus E-1

Herzstück der E-1 ist der von Kodak entwickelte 4/3-CCD: 17,3 x 13,0 mm groß, mit einer Bilddiagonale von 21,8 mm und einer Auflösung von 5,5 Millionen Pixel. Die aktuellen 6-MillionenPixel-Kameras besitzen dagegen Sensoren mit einer etwa 23 x 15 mm großen Fläche, etwas kleiner als das APS-Format. Die beim 4/3-Sensor nochmals verkleinerte Aufzeichnungsfläche und ein relativ großer Bajonettdurchmesser verschafften dem Hersteller mehr Spielraum für die Objektivkonstruktion. Denn schließlich sollen Randstrahlen nicht schräg, sondern senkrecht auf den Bildsensor treffen - ein Muss für randscharfe Digitalfotos. Zudem setzt Olympus auf eine verbesserte Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv, so dass sich Bildfehler wie etwa die Vignettierung vor dem Abspeichern aus dem Bild rechnen lassen.
Mit ihrem spritzwassergeschützten Magnesiumgehäuse liegt die Olympus E-1 satt in der Hand, ohne sich schwer zu machen. Olympus-typisch ist der stark nach außen gerückte Spiegelkasten. Was den Vorteil hat, dass man mit dem Auge leichter an das Sucherokular herankommt, weil sich die Nase neben das Gehäuse schiebt. Ein integriertes Blitzgerät sucht man leider vergebens. Olympus selbst bietet aber Systemblitzgeräte für den Blitzschuh der E-1 an. Eine Blitzkorrektur-Funktion (+/- Blenden) hat die Kamera an Bord. Der Autofokus arbeitet mit drei horizontal angeordneten Messfeldern, von denen das mittlere ein Kreuzsensor ist. Hier bietet die Konkurrenz mit bis zu sieben Messfeldern und höherer Sucherfeldabdeckung mehr.
Erfreulich sind die schnellen Rechenzeiten. Das Abspeichern eines TIFFs oder RAWs auf die beiliegende CF-Karte SanDisk Ultra II 512 dauerte etwa fünf Sekunden, JPEGs benötigten rund die Hälfte dieser Zeit. Auch bei der Bildwiedergabe bzw. beim Wechsel von Bild zu Bild fallen keinerlei lästige Wartezeiten an. Praktisch ist die integrierte Staubschutzfunktion: Eine Schutzschicht über dem Sensor wird durch Ultraschall zu Vibrationen angeregt und soll auf diese Weise anhaftende Staubpartikel abschütteln, die anschließend nach unten auf eine adhäsive Folie fallen.

Pentax *istD

Klein, leicht und gefällig: So präsentiert sich die Pentax *istD. Sie zeichnet Bilder auf einen 23,5 x 15,7 mm großen CCD auf; die maximale Auflösung beträgt 3008 x 2008 Pixel. Als Dateiformat stehen RAW, TIFF und JPEG bereit, als Farbräume sRGB und Adobe RGB. Schärfe, Farbsättigung und Kontrast lassen sich in je drei Stufen manuell beeinflussen. Die Empfindlichkeit des Sensors reicht bei Standardeinstellung von ISO 200 bis 1600, kann aber in den Benutzerfunktionen auf 3200 ISO ausgedehnt werden. Wichtiger wäre vielleicht die ISO-100-Einstellung gewesen - vor allem für die Studiofotografie mit starken Blitzgeräten.
Die Arbeitszeiten beim Abspeichern und Wiedergeben von Bildern sind bei der Pentax *istD erfreulich kurz, nur beim Berechnen des Histogramms von TIFF-Dateien lässt sich die Kamera 30 Sekunden Zeit. Leider fehlt eine Überbelichtungswarnung durch blinkende Spitzlichter. Erfreulich ist wiederum, dass mit dieser Kamera auch Mehrfachbelichtungen möglich sind.
Die Pentax *istD verfügt über das übliche Repertoire an Belichtungsprogrammen und bietet zudem das „Hyperprogramm", eine modifizierte Programmautomatik: Will man Zeit oder Blende gezielt einstellen, muss man die Programmautomatik nicht verlassen. Stattdessen wählt man einfach eine gewünschte Belichtungszeit, und die Kamera schaltet selbsttätig auf Blendenautomatik. Verändert man stattdessen die Blende manuell, so wechselt die Kamera zur Zeitautomatik. Drückt man eine grüne Taste, kehrt die Kamera in den Hyperprogramm-Modus zurück. Optional ist von Pentax das externe Blitzgerät AF-360 FGZ erhältlich, das eine Leitzahl von 36 bei 85 mm besitzt und den messblitzgesteuerten P-TTL-Betrieb erlaubt. Bei der Bildqualität liegt die Pentax *istD mit 45,5 Punkten etwa gleichauf mit Nikon D100 und Olympus E1.
Ein ungewöhnliches Extra ist die eingebaute Weltzeituhr. Die Kamera berechnet bei Bedarf die Zeitverschiebung zwischen mehr als 60 über den Globus verteilten Städten. Genau das Richtige für Globetrotter, die mit der Pentax *ist D ohnehin eine ideale, weil nicht ins Gewicht fallende Begleiterin finden.

Sigma SD10

Zur Bildaufzeichnung verwendet die Sigma SD10 einen CMOS von Foveon, der ähnlich wie ein Farbfilm aufgebaut ist: Die Rezeptoren für Rot, Grün und Blau sind in drei Lagen übereinander angeordnet; jedes Pixel ist also für jede Farbe empfindlich. Multipliziert man die maximale Auflösung von 2268 x 1512 (3,43 Mio.) Pixel mit den drei Farbebenen, so kommt man auf etwas mehr als 10 Mio. Pixel. Dennoch ist die SD10 keine 10-Mio.-Pixel-Kamera, sondern platziert sich bei der gemessenen Auflösung hinter den 6-Millionen-Pixel-Kameras.
Das etwas klobig geratene Gehäuse der Sigma beherbergt zeitlose Kameratechnik mit allen üblichen Belichtungsprogrammen. Allerdings beschränkt sich das Autofokussystem der SD10 auf einen zentral angeordneten Kreuzsensor. Für dezentral platzierte Motive aktiviert man die Schärfespeicherung. Ein Blitzgerät ist nicht eingebaut, lässt sich aber mittels Blitzschuh adaptieren. Beim Einsatz von zwei Geräten des Typs Sigma EF 500 DG Super ist sogar kabellose Blitzfotografie im TTL-Modus möglich.
Das Sucherfeld gliedert sich in eine abgeschattete Außenregion und ein helleres Rechteck im Zentrum, das den eigentlichen Bereich der Bildaufzeichnung kennzeichnet. Vorteil: Das Bildfeld lässt sich auch von Brillenträgern leicht überblicken. Nachteil: Die Darstellung ist im Vergleich zu üblichen Reflexsuchern deutlich verkleinert. Ein Extralob verdient der durch ein vergütetes Klarfilter hermetisch abgeschlossene Spiegelkasten, der das Eindringen von Staub verhindert.
Leider speichert die SD10 Bilder ausschließlich als RAW-Dateien ab, die sich nur mit der dazugehörigen Software öffnen, bearbeiten und in einem Standardformat wie JPEG oder TIFF abspeichern lassen. Das Einstellen von Farbraum, Farbsättigung, Kontrast oder Schärfung wurde komplett in den RAW-Konverter verlagert; nur Auflösung, ISO und Art des Weißabgleichs werden an der Kamera voreingestellt.
Die SD10 liefert eine durchweg gute Bildqualität, die vor allem durch exzellente Werte bei ISO 400 gekennzeichnet ist. Bei dieser Empfindlichkeitseinstellung erreicht die Sigma den Höchstwert von 15 Punkten beim Rauschverhalten. Ein echter Geheimtipp für alle, die oft unter schlechten Lichtverhältnissen fotografieren.

Kameras über 1600 Euro

Canon EOS-1D Mark II Digital

Die EOS-1D Mark II bietet eine attraktive Kombination aus Schnelligkeit und hoher Auflösung - mit 8 Mio. Pixel doppelt so viel wie bei der Vorgängerin EOS-1D und bei der Nikon D2H.
Der 28,7 x 19,1 mm große CMOS der Mark II liefert maximal 3504 x 2336 Bildpunkte und hat einen Bildwinkelfaktor von nur 1,3. Ein guter Kompromiss, der Telebrennweiten angenehm „verlängert", ohne die Weitwinkelfotografie drastisch einzuschränken.
In Konstruktion und Ausstattung entspricht die EOS-1D Mark II Digital ihrer Vorgängerin: In einem soliden Magnesiumgehäuse sind alle gängigen Belichtungsprogramme und Messverfahren sowie ein weiterentwickelter 45Punkt-Autofokus versammelt. Zum Erbe gehört aber auch die etwas lästige Doppelbelegung von Bedientasten oben am Gehäuse und das Fehlen eines 4-WegeSchalters. Zum Navigieren in den Menüs wird ausschließlich das große Drehrad hinten am Gehäuse in Kombination mit den Menü- und Select-Tasten benutzt.
Mit einer Bildfrequenz von 6,4 Bildern pro Sekunde und 25 in Serie bleibt die EOS-1D Mark II zwar leicht hinter der Nikon D2H zurück (ebenfalls 6,4 Bilder pro Sekunde, aber 40 in Serie), kann angesichts ihrer doppelt so hohen Auflösung aber dennoch glänzen. Die Speicherzeiten sind enorm kurz - unter 3 s bei JPEGs und weniger als 4 s bei RAWs (ermittelt mit SanDisk Ultra und Lexar Professional 24x). Auch bei der Bildwiedergabe sind keine lästigen Wartezeiten zu verzeichnen.
Neben der bei SLR-Kameras obligatorischen CompactFlash-Karte lässt sich in einen zweiten Slot eine SD-Card einsetzen. Diese kann alternativ, aber auch parallel zur CF-Karte benutzt werden, als „Überlaufspeicher" oder zum Sichern individueller Benutzereinstellungen. Bilder lassen sich als RAW-Dateien oder JPEGs in vier Größen und zehn Kompressionsstufen abspeichern. Möglich ist das parallele Speichern von RAW und JPEG, was auch die um rund 2500 Euro günstigere EOS 20D beherrscht. Ansonsten gibt es allerdings nicht mehr viele Gemeinsamkeiten, da die EOS-1D Mark II eine kompromisslos auf Tempo getrimmte Profikamera ist.

Canon EOS-1Ds Mark II

Der Bildsensor der neuen Canon besitzt die Abmessungen des Kleinbildformats (36 x 24 mm) und erlaubt den Anschluss aller EF-Objektive ohne Änderungen im Bildwinkel. Ebenso klar ist aber auch, dass EF-S-Objektive, zugeschnitten auf den kleineren Bildsensor der EOS-Modelle 20/ 300D, nicht verwendet werden können.
Neben der bei SLR-Kameras obligatorischen CompactFlash-Karte lässt sich in einen zweiten Slot eine SD-Card einsetzen. Diese kann alternativ, aber auch parallel zur CF-Karte benutzt werden - als „Überlaufspeicher" oder zum Sichern individueller Benutzereinstellungen.
Satte 16,7 Megapixel Auflösung liefert der CMOS der EOS-1Ds Mark II. Das sind 4992 x 3328 Pixel oder eine Bildgröße von 42,27 x 28,18 cm bei 300 dpi. Ein schneller Bildprozessor (Digic II) sorgt dafür, dass man von den großen Datenmengen, mit denen die Kamera umgehen muss, nicht viel merkt: Weniger als zwei Sekunden benötigte die EOS-1Ds Mark II zum Abspeichern von Bilddateien auf eine Lexar Professional 24x, etwa vier Sekunden für eine RAW-Datei und kaum mehr, wenn RAW-File und JPEG parallel abgespeichert wurden. Die Empfindlichkeit des Bildsensors lässt sich im Standardmodus von ISO 100 bis 1600 einstellen, bei zugeschalteter ISO-Erweiterung bis 50 und 3200.
Wenig Bedenkzeit lässt sich die Kamera nach dem Einschalten: In 0,8 Sekunden ist sie betriebsbereit. Bei der Auslöseverzögerung erreicht sie mit 0,18 Sekunden die bisherige Bestzeit und ist noch schneller als die 8-Megapixel-Kamera EOS 1D Mark II (0,29 Sekunden). Deren schnelle Bildfolgezeiten von 6,4 Bildern pro Sekunde erreicht sie zwar nicht; 3,8 Bilder pro Sekunde und 21 in Serie bei maximaler Auflösung sind für eine Kamera dieser Megapixel-Klasse aber ein sehr guter Wert.
Bei Rauschen, Farbwiedergabe und Objektkontrast bewegt sich die Canon auf gewohnt hohem Niveau, bei der Auflösung erklimmt sie gar neue Messwerthöhen: Mehr als 1500 Linienpaare bei ISO 100 und ISO 400 sind einsame Spitze. Das Gleiche gilt für die Platzierung der Canon EOS-1Ds Mark II insgesamt: Mit 68 Punkten für die Bildqualität und 94 Gesamtpunkten ist sie die derzeit beste digitale SLR-Kamera.

Fujifilm Finepix S3 Pro

Fujifilm präsentiert mit der Finepix S3 Pro den in allen Punkten verbesserten Nachfolger der S2 Pro. Sicht- und fühlbar verbessert wurde dabei auch das Gehäuse. Es basiert wieder auf einem Nikon-Body, ist aber viel griffiger als beim Vorgängermodell und wirkt durch die gelungene Integration des Batterie-Handgriffs wie aus einem Guss. Ein Hochformatauslöser ist, ungewöhnlich in dieser Kameraklasse, ebenfalls eingebaut.
Unter der Speicherkarten-Abdeckung an der Rückseite verbergen sich zwei Slots für Compact-Flash und xD-Picture-Card. Als Schnittstelle zum PC stehen USB 2.0 und Firewire bereit. Ebenfalls erfreulich: Zum Betrieb reichen jetzt vier Mignon-Akkus (AA), die mit einer Kapazität von jeweils 2300 mAh samt Ladegerät im Lieferumfang sind. Eine Zusatzbatterie, wie beim Vorgänger, sucht man - der Anwender dankt jetzt vergebens. Der 2-Zoll-Monitor liefert ein brillantes Bild, darüber befindet sich ein zusätzliches monochromes LC-Display zur Anzeige von Kameradaten wie ISO-Wert, Datum, Bildnummer oder Batteriestatus. Schaltet man auf die Funktionsebene um, hat man direkten Zugriff auf wichtige Parameter wie Weißabgleich, Bildauflösung, Schärfung, Kontrast oder Farbsättigung. Aufnahmespezifische Daten wie Zeit oder Blende zeigt das obligatorische LC-Display an der Oberseite in Nähe des Auslösers. Das Hauptmenü ist übersichtlich und schlank gehalten: Fünf Fenster mit jeweils maximal vier Einträgen reichen.
Bei der Bildqualität spielt der Super-CCD-SR seine Vorzüge aus: Die Finepix S3 Pro erreicht mit 56 Punkten bei ISO 100 und 53 Punkten bei ISO 400 Bestwerte unter den bisher getesteten SLR-Kameras bis 8 Millionen Pixel. Überzeugend vor allem das geringe Rauschen und der hohe Dynamikumfang (Objektkontrast) von 9,5 Blenden bei ISO 400. Bei der gemessenen Auflösung wird sie nur von der Nikon D70 übertroffen. Mit 80 Gesamtpunkten kann die Finepix S3 Pro sogar
in der Profiklasse oberhalb 1600 Euro mithalten, auch wenn sie dort eigentlich gar nicht hingehört. Sie konkurriert dort mit wesentlich schnelleren oder höher auflösenden Modellen. Wäre sie rund 1000 Euro günstiger, könnte sie dagegen in der gehobenen Mittelklasse ganz vorne mitspielen.

Kodak DCS SLR-Pro/n

Äußerlich ist die neue Kodak-Kamera von ihrer Vorgängerin kaum zu unterscheiden. Ein prüfender Blick auf die Typenbezeichnung macht aber deutlich, dass hier tatsächlich das neue Modell auf dem Prüfstand steht: Unter dem DCS-Schriftzug heißt es jetzt „Pro SLR/n" statt „Pro 14n" wie früher. Der Kleinbuchstabe „n" steht wiederum für das Nikon-Bajonett, zu dem die DCS kompatibel ist. Die angekündigte DCS-Variante mit Canon-Bajonett stand für einen Test noch nicht zur Verfügung.
Die Kameratechnik der Kodak entspricht etwa dem, was man von der analogen Nikon F80 oder digitalen D100 kennt. Dazu gehört etwa das AF-System mit fünf Messpunkten und zentralem Kreuzsensor. Auf neuere Nikon-Errungenschaften wie die 1/8000 Sekunde als kürzeste Belichtungszeit oder 1/500 Sekunde Blitzsynchronisation muss man bei der Kodak aber verzichten. Auch 2,8 Sekunden Einschaltverzögerung sind heute einfach zu lang.
Zu den Besonderheiten der DCS gehört eine zuschaltbare automatische Belichtungsanpassung bei der Berechnung von JPEGs. Dabei werden Bilder in ihrer Helligkeit optimiert. Die Kehrseite dieser Funktion: Bei einer Belichtungsreihe erhält man in diesem Fall lauter annähernd gleich helle Bilder.
Der 36 x 24 mm große CMOS erzeugt Bilddateien mit maximal 13,5 Millionen Bildpunkten. Bei voller Auflösung ist ein Bild rund 40 MB groß, als RAW-File knapp 14 MB. Wer will, kann JPEGs und RAWs simultan abspeichern, wobei JPEGs nur in einer Kompressionsstufe verfügbar sind. Die Auflösung lässt sich für beide Formate zwischen 13,6, 6, 3,4 und 0,8 Megapixel variieren.
Unpraktisch ist, dass die Kamera längere Belichtungszeiten ab 0,5 s nur im Modus „Lang" und Zeiten ab 2 s nur in der Variante "Länger" erlaubt. Belichtungszeiten von 30 oder 60 Sekunden erkauft man sich mit einem Absacken der Empfindlichkeit auf 6 oder 12. Die Kamera arbeitet ausschließlich im Farbraum Pro-Photo RGB, der in etwa mit Adobe RGB vergleichbar ist. Auflösung und Rauschen bewegen sich bei niedrigster ISO-Einstellung etwa auf dem Niveau der Canon EOS-1Ds Mark II, bei ISO 400 fällt die Kodak deutlich ab. In der Gesamtbewertung trennen sie 12,5 Punkte von der Canon-Konkurrentin, die allerdings deutlich teurer ist.

Nikon D2H

Mit einer Auflösung von 2464 x 1632 (4,1 Mio) Pixel reiht sich die Nikon D2H nur scheinbar ins zweite Glied digitaler SLR-Kameras ein. Stattdessen ist sie als Reportage-Kamera gedacht, für eine Zielgruppe also, die schnelles Fotografieren und Daten-Handling an erste Stelle setzt. Die Nikon schafft mehr als sechs JPEG-Aufnahmen pro Sekunde und stellt einen internen Speicher für 40 Aufnahmen bereit. Spiegelmechanik und Massenausgleich wurden so modifiziert, dass der Sucher nur noch während einer minimalen Spanne von 80 ms abdunkelt. Das neue AF-System mit elf Feldern, darunter neun Kreuzsensoren, deckt 75% des Bildfelds ab und bleibt auch ohne Hilfslicht bis Lichtwert -1 arbeitsfähig.
Das Gehäuse mit integriertem Akkuhandgriff besteht aus einer Magnesiumlegierung, ist hervorragend verarbeitet und liegt optimal in der Hand. Die Akkukapazität wird besonders präzise berechnet und angezeigt - eine Forderung vieler Profis, die man bei Nikon ernst genommen hat. Die Rückseite wird von einem 2,5-Zoll-TFT-Monitor dominiert. Darunter findet sich ein schmales LCDisplay ergänzend zur obligatorischen LC-Anzeige an der Oberseite. Alle Bedienelemente, vier Räder sowie diverse Tasten sind ergonomisch angeordnet und erlauben eine Bedienung der Kamera auch ohne Handbuch. Die Menüführung ist trotz der vielen Optionen übersichtlicher als bei anderen Nikon-Kameras, wozu auch der große Monitor sein Teil beiträgt. Für den Weißabgleich arbeitet die D2H mit drei Messsystemen: Ein Sensor vorne am Prisma misst die Farbtemperatur des Umgebungslichts unabhängig von den Objektfarben (Lichtmessung) und beeinflusst damit die vom Bildsensor o und von der 3-D-Farbmatrixmessung gelieferten Werte - auch bei Blitzaufnahmen.
Bei der Einschalt- und Auslöseverzögerung erreicht die D2H sehr gute Werte. Zudem wurde die Kamera für schnellen Workflow optimiert: Über einen Sender, der an die Bodenplatte des Gehäuses geschraubt wird, ist die kabellose Übertragung der Bilder von der Kamera an ein lokales Netzwerk (LAN) nach dem neuesten Wi-Fi-Standard (IEEE 802.11b) möglich. Als Schnittstelle für den Bildtransfer zum Sender oder zu einem direkt verkabelten PC dient USB 2.0. Die D2H bringt eine ordentliche Bildqualität und präsentiert sich als rundum verbesserte Nachfolgerin der D1H. Die angekündigte Nachfolgerin der D1X, die D2X mit 12,4 Millionen Pixel, lässt noch auf sich warten.

Fazit 

Karl Stecht

Erfreuliche Vielfalt macht sich im Markt der digitalen Spiegelreflexkameras bemerkbar: Alleine vier Kameragehäuse unter 1000 Euro lassen den altbewährten Kameratyp in neuem Licht glänzen. Neben dem Testsieger in dieser Klasse, der Nikon D70, und dem Fast-schon-Klassiker Canon EOS 300D sind Olympus E-300 und Pentax "istDs erfreuliche Neuzugänge. In der Klasse bis 1600 Euro flankieren den Testsieger Canon EOS 20D interessante Modelle wie die Konica Minolta Dynax 7D, bei denen die semiprofessionelle Ausrichtung unverkennbar ist. Die Kaufentscheidung wird sich dort zum Teil mehr an vorhandenen Systemobjektiven und -zubehörteilen festmachen, als an Differenzen bei der Punktebewertung. Wenig Auswahl haben derzeit nur Agentur-Profis, die SLR-Kameras mit weit über zehn Millionen Pixel benötigen. Für sie ist die Canon EOS-1 Ds Mark II das Werkzeug der Wahl, wenn der Preis eine untergeordnete Rolle spielt. Die um 2700 Euro günstigere Kodak DCS Pro-SLR/n kann da, vor allem bei Einstellung auf ISO 400, nicht ganz mithalten.

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