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2006
KAMERAS TEST
21 Minikameras im Überblick
Stets dabei
Wer nicht einfach nur eine Kamera, sondern zugleich ein Statussymbol sucht, das einen Hauch von Lifestyle und Extravaganz repräsentiert, ist mit den winzigen, fast scheckkartengroßen Modelle im edlen Metallmantel bestens bedient. Neue Objektivkonstruktionen, kleinere Akkus und ausgefuchste Technologien lassen die Gehäuseabmessungen stetig schrumpfen. In Europa macht das Marktsegment elegant gestylter und kompakter Minicams bereits 30% aus - Tendenz steigend. Dabei bedeutet kleinere Abmessung nicht zwangsläufig weniger Bildqualität. Einschränkungen gibt es allerdings häufig bei den manuellen Einstellmöglichkeiten und im Zoombereich. Konstruktionsbedingt können in den Edelminis noch keine Megazoom-Objektive verbaut werden, sie bieten meist ein 3fach-Zoom. Beim Preis kommt die Industrie dem Käufer mit gehörigen Preissenkungen entgegen. Gegenüber Modellen von vor zwei Jahren verdoppelte sich die Bildauflösung, während sich der Preis annähernd halbierte.
3 Megapixel
Canon Ixus 30
Die Ixus 30 ist zwar kompakter als die Vorgängermodelle doch größer als die Vertreter der Ixus-i-Serie. Sie besitzt einen 3-MegapixelChip mit 3fach-Zoom. Die neue kompaktere Objektivkonstruktion erlaubt ein 21 mm dickes Gehäuse - und das bei größerer Monitorfläche. Der LC-Bildschirm misst jetzt stolze 2 Zoll und löst mit seinen 118 000 Pixeln im Vergleich zu früheren Modellen besser auf. Das erzwang eine geänderte Verteilung der Bedienelemente, da das Display drei Viertel der Kamerarückseite einnimmt. Die hervorragende Handhandhabung beeinflusst das nicht - im Gegenteil: Die Funktionsknöpfchen, die bisher unter dem LCD lagen, gruppieren sich jetzt um eine größere Vierrichtungswippe. Die „Funktions"- und die „Set"-Taste sind nun miteinander verschmolzen - das verbessert die Übersicht. Das Menü bleibt unverändert einfach und intuitiv. Neben Vollautomatik und Programmautomatik besitzt das Modell auch die fünf neuen Motivprogramme der großen Schwester Ixus 40. Im manuellen Modus lassen sich zwar Belichtungsmessung, ISO-Einstellung und Weißabgleich wählen, auf Blenden- oder Zeitvorwahl wird aber verzichtet. Während der ISO 100 Rauschabstand mit 31,7 S/N gut ist, fällt das ISO-400-Rauschen mit einem geringen Signal-Rauschabstand von 15,5 zu hoch aus. Für die 3-Megapixel-Canon spricht außer dem Preis aber ein sehr guter Weißabgleich, der knackige Objektivkontrast und die Farbwiedergabe. 2,6 s nach dem Einschalten ist die Kleine startbereit und eine halbe Sekunden später ist das Bild im Kasten. Kauftipp Preis/Leistung. (220 Euro)
Casio Exilim EX-S100
In Design wie Technik ist die superflache Casio EX-S100 eine Innovation mit Superlativen: Mit 17 mm Tiefe darf sie sich „flachste Zoomkamera" nennen. Möglich macht das die Objektivkonstruktion mit erstmaligem Einsatz einer Keramiklinse. Diese Linse besitzt die gleiche Lichtdurchlässigkeit wie Glas, ist aber weitaus fester und hat einen höheren Lichtbrechungskoeffizienten. Casio veredelte die Keramik speziell für die Verwendung in Digitalkameras und erreicht damit eine bis zu 20-prozentige Größeneinsparung. Allerdings hat das eine Tücke: die Lichtstärke erreicht bei einem 2,8fach-Zoom gerade F4 bis F6,6 - das ist im Vergleich zu anderen Kameras sehr schwach. Das Rauschverhalten zeigt mit 26,8 S/N nur Mittelmaß. Bei schlechten Lichtverhältnissen knickt die Casio zudem mit 14 S/N deutlich ein. Seitens der Verarbeitung überzeugt das Metallgehäuse durch ordentliche, robuste Konstruktion. In Sachen Bedienung stellt die Casio keinen Fotografen vor Rätsel. Mit der 5100 soll es per Automatik oder Motivprogramm schnell gehen, ohne großartige Einstellungen zu treffen - und das tut es: Gerade mal 0,18 s braucht die Edelmini um Schnappschüsse einzufangen. Hochwertige Verarbeitung, Schnelligkeit, pfiffige Details und das extrem flache Design sprechen für die EX-S100. Allerdings muss Casio in Sachen Bildqualität noch am keramischen Rad drehen. Kauf tipp Design. (290 Euro)
4 Megapixel
Canon Ixus 40
Die Ixus 40 entspricht in Form und Funktionsumfang der Ixus 30. Auch in diesem Modell steckt das neu konstruierte kompakte Objektiv. Im Gegenzug ist der Monitor wie bei der Ixus 30 auf 2 Zoll angewachsen, dafür hat sich die Verteilung der Bedienelemente leicht verändert, was aber die hervorragende Handhabung nicht beeinflusst. Neben Automatik und Programmautomatik gibt es nun fünf Motivprogramme für Aufnahmesituationen wie Makro, Porträt, Landschaft, Nacht- und Innenaufnahmen sowie ein Unterwasserprogramm fürs passende Unterwassergehäuse (109 Euro). Auflösungsseitig schneidet sie ordentlich ab, der Rauschwert zeigt jedoch bei ISO 100 mit 26 S/N nur Mittelmaß und bricht bei ISO 400 mit 14 S/N ein. In punkto Schnelligkeit verbessert die aktuelle 4-Mega-Variante gegenüber ihrem Vorgänger, der Ixus 430, ihre Auslöseverzögerung auf 0,61 s. (300 Euro)
Fujifilm Finepix F440
Die superkurze F440 ist edel und stabil ausgefallen, dazu bedien-freundlich. Das 3,4fach-Zoomobjektiv hat einen Brennweitenbereich von 38 bis 130 mm bei variabler Lichtstärke von F 2,8 bis F 5,5. Auffallend großzügig ist der 2 Zoll große und mit 154 000 Pixel hochauflösende Monitor. Fuji-typisch ist der Zwerg mit der F-Taste ausgerüstet, die für Schnellzugriff auf Auflösung und Lichtempfindlichkeit sorgt. Fotografiert wird per Vollautomatik und über Motivprogramme für Landschafts-, Porträt-, Sport-, Nachtaufnahmen. Die Fotomodi lassen sich wie Weißabgleich, Blendenkorrektur und Selbstauslöser im einfach gestalteten Menü aktivieren. Allerdings zeigt der Monitor in dunkleren Räumen die Bildhelligkeit nicht mehr korrekt an. Stattdessen erscheint das Bild im Aufnahmemodus deutlich dunkler als im Wiedergabemodus. So kann der Fotograf eine Belichtungskorrektur nicht direkt vornehmen und muss erst ein Testfoto machen, dieses öffnen und dann für eine zweites Bild die Belichtungskorrektur festlegen.
Während die Vorgängermodelle mit einen Fuji-eigenen SuperCCD ausgerüstet waren, ist der 1/25- Zoll-CCD-Bildwandler der F440 zugekauft. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,75 s recht hoch, aber die meisten anderen Messwerte passen: So erreicht die Auflösung 766 Linienpaare pro Bildhöhe im Weitwinkel und fällt in den Ecken lediglich um 100 LP/BH ab. Wiederum gilt: ISO 100 Rauschen ok, ISO 400-Rauschen zu hoch. (270 Euro)
Olympus mju-mini Digital
Mit ihrem Heckflossendesign und dem wetterfesten Aluminiumgehäuse ist mju-mini ein Muss für Trendsetter. Wetterfest bedeutet Spritzwasserschutz durch Dichtungen an allen Knöpfen und Klappen. Die durchdachte Knopfpositionierung und sorgfältig überarbeitete Menüführung sorgen für einfache Handhabung und Bedienung. Am kleinen Wahlrad sind die Modi rasch angewählt. Eine Szenetaste ermöglicht den Schnellzugriff auf 13 Motivprogramme. Digitale Effekte wie Froschaugen-perspektive lassen sich bei der Wiedergabe zuschalten. Zwar ist die Kamera für einfaches Fotografieren ausgelegt, aber das Menü eröffnet kleine Eingriffe auf die Bildgestaltung. Die Aufteilung des Bildes in verschiedene Belichtungsmesszonen, Scharfstellung und Weißabgleich tragen zu präzisen Bildergebnissen bei. Den richtigen Bildausschnitt wählt der nur 2fache optische Zoom (3,5-4,9/ 35-70 mm entsprechend Kleinbild) Für gelungene Schnappschüsse sorgt eine Auslöseverzögerung von 0,53 s. Die Bildergebnisse überraschen: Die gemessene Auflösung mit einem Maximalwert von weit über 800 Linienpaaren pro Bildhöhe gehört zu den besten ihrer Klasse. Weniger überzeugend und deutlich zu Lasten der Bildqualität gehen die hohen Rauschwerte: 16,4 S/N bei ISO 100 und 10,8 S/N bei ISO 400 - die schlechtesten Werte im Feld. Dennoch sorgt das Erscheinungsbild des kleinen Faustkeils für Frischwind in der Kameralandschaft - und beste Outdoor-Performance. (280 Euro)
Panasonic Lumix DMC-FX2
Die hochwertige FX2 zeigt ein Novum in der Mini-Klasse: Das 3fach-Vario-Elmarit-Objektiv von „Leica" birgt einen Bildstabilisator namens „MEGA O.I.S" in sich. Das ermöglicht verwackelfreie Aufnahmen bei längeren Belichtungszeiten als üblich. Über eine Schnellzugriffstaste bietet der Bildstabilisator die Wahlmöglichkeit zwischen permanentem Betrieb oder der Aktivierung beim Auslösen. Das Funktionsprinzip: Eine flüssigkeitsgelagerte Linsengruppe innerhalb des Objektivs verschiebt sich entgegengesetzt der Kamerabewegung nach den Anweisungen mehrerer integrierter Bewegungssensoren. Bedienseitig stellt die Edelmini niemanden vor Rätsel. Sie ist für schnelles, einfaches Fotografieren mit Automatik oder Motivprogrammen ausgelegt. Wenige individuelle Bildgestaltungsmöglichkeiten eröffnet das extrem übersichtliche Menü.
Die hervorragende Auflösung liegt deutlich über den Werten der anderen 4-Megapixel-Minis. Allerdings ist das Rauschen bereits bei ISO 100 sehr hoch. Hier könnte eine andere Abstimmung mit etwas geringerer Auflösung und geringerem Rauschen günstiger sein. Der schnellen Serienschussfunktion mit exzellenten 4,7 vollaufgelösten Bildern je Sekunde, steht ein langsamer Autofokus entgegen. (340 Euro)
Pentax Optio S40
Das Pentax-Modell S40 baut auf den Edelminilook der erfolgreichen Optio-Reihe auf, ist aber günstiger. So verwendet Pentax bei der S40 Mignonzellen statt Lithium-Akkus, weshalb die S40 im Vergleich zur S5i insgesamt etwas praller ausfällt. Gerade Fernreisende schätzen die Verwendung der klassischen Batterien aber wegen ihrer leichten Ersetzbarkeit. Der Metallbody und die Bedienungsknöpfchen machen einen ordentlichen und gut verarbeiteten Eindruck.
Die Auswahl des Fotomodus übernimmt ein Wahlrad an der Kameraoberseite. Dort findet der Lichtbildner einen neuen grünen Smiley - den Einsteigermodus. Wer mehr manuellen Einfluss auf die Aufnahme nehmen möchte, wechselt in den P-Modus und schaltet Parameter wie Weißabgleich, ISO-Einstellungen oder Blendenkorrektur zu. Neben der vergleichsweise langsamen Einschaltverzögerung (3,1 s) und dem langsamen Autofokus gehört das Rauschverhalten mit maximal 24,4 S/N zu den Schwachstellen. Eine Einsteigerkamera mit durchschnittlichen Bildergebnissen. (270 Euro)
Ricoh Caplio R1
Die Besonderheit der R1 ist das 4,8fach-Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 28 bis 135 mm (KB). Mehr Weitwinkel bietet keine andere Kamera im Feld. Schiebt man den kleinen silbernen Haltegriff auf der Vorderseite zurück, ist die R1 nach raschen 1,2 s startklar, noch schneller geht's beim Auslösen: 0,21 s, und schon ist das Bild im Kasten, in der Serienschussfunktion sind es sogar drei voll aufgelöste Bilder. Wahlweise erlaubt die Ricoh als einzige im Test die Abspeicherung im TIFF-Format. Handhabung und Bedienung sind sehr einsteigerfreundlich gelöst, nicht zuletzt deshalb, weil die Bedienelemente auf ein Minimum reduziert sind. Besonders gefällt das aufgeräumte Menü und eine Schnellzugriffstaste für wichtige Einstellungen.
Die Auflösung entspricht zwar nur dem Mittelmaß, dafür holen die satten Farben mit knackigen Kontrasten eine Menge aus den Aufnahmen heraus. Der ISO-400Rauschwert ist zwar nicht toll, aber immerhin der drittbeste im Testfeld. Ein echtes Schnäppchen und derzeit die günstigste Mini - bis zur nächsten Preissenkung. Kauftipp Weitwinkelkamera. (220 Euro)
Sanyo Xacti VPC-J4
Optik und Akustik sind Markenzeichen der Xacti-Modellreihe: Farbenfrohes Blinken über dem Objektiv und eine Begrüßungsmusik - die J4 hat's wieder. Die Form und die Abmessungen der Xacti J4 unterscheiden sich deutlich von Vorgängermodellen J1/ J2. In der Bauhöhe ist die edle J4 ein Zentimeter schlanker geworden, dafür ist sie etwas länger. Im Inneren der J4 steckt ein 4-Megapixel-Chip mit integriertem optischem 2,8fach-Zoom. Die geschickte Objektivkonstruktion versenkt das Objektiv komplett im Gehäuse und lässt es nicht nach außen ausfahren. Die wenigen Bedienelemente sind sauber beschriftet -und auch deswegen denkbar einfach im Umgang. Das Menü der Sanyo erklärt sich durch Sprechblasen selbst und ist von Basic- auf Expertmodus umschaltbar. Nach manuellen Einstellmöglichkeiten sucht der Fotograf vergebens, aber Motivprogramme (z. B. Sport, Porträt, Landschaft) stehen zur Auswahl. Im Expertmodus kann man zusätzlich Belichtungsmessungen, ISO-Werte, Weißabgleich, Fokuseinstellungen und Blendenkorrekturen abrufen. Größe zeigt die J4 bei kleinen Abständen: im Makromodus fotografiert sie ab 1 cm. Auffällig ist wie bei der Optio S40, der Ricoh R1, aber auch der Sony L1 die zum Rand hin deutlich abfallende Auflösung. Wiederum ist das ISO-400-Rauschen zu hoch und der Autofokus deutlich zu langsam. (250 Euro)
Sony Cybershot DSC-L1
Optisch ist die L1 eine Mischung aus Sonys U30 und Canons Ixus i. Zu Lasten der winzigen Abmessungen (niedrigstes Modell im Test) geht allerdings die Monitorgröße mit kleinen 1,5 Zoll. Egal, denn dieses Modell ist edel verarbeitet, sieht schick aus und verschwindet in jeder Hosentasche. Probleme in Sachen Bedienung dürften allerdings große Männerhände bekommen: Die Funktionsknöpfe fallen extrem fummelig aus und schreien förmlich nach Frauenfingernägeln. Fotografieren wird mittels Automatik einfach gehalten. Anschalten und losknipsen, den Rest übernimmt die Kamera. Und das recht flott: Nach 1,6 s ist sie startbereit, und 0,37 s später ist das Bild auf dem speziellen MemoryStick-Duo. Klassische Memorysticks passen nicht in die L1.
Gut schneidet die Kleine in der Bildqualität ab: Entscheidend sind die vergleichsweise ordentlichen Rauschwerte und der entsprechend gute Objektkontrast, auch wenn die Auflösung der Bildränder besser sein könnte. Testsieger 4-Megapixel-Klasse. (230 Euro)
5 Megapixel
Canon Ixus i5
Canon verbaut in der Ixus i5 mit Abmessungen von 90 x 47 x 18,5 mm und einem Fliegengewicht von 100 Gramm einen CCD mit satten 5 Megapixel. Die Ixus ist das kleinste Modell ihrer Pixel-klasse. Das fordert allerdings Tribut: Die smarte Ixus besitzt keinen Zoom.
Außer dem kleinen Modusschieber benötigt das Schmuckstück lediglich drei Tasten und eine kleine Kreuzwippe zur Bedienung. Wie bei allen Ixus-Modellen wird per Vollautomatik, dem manuellen Modus und den neuen Motivprogrammen fotografiert. Der manuelle Modus bleibt auf nur wenige Fotoparameter beschränkt. Lediglich Belichtungskorrektur, ISO-Einstellungen bis 400, Weißabgleich und Belichtungsmessmethode lassen sich bestimmen. Einzig für die Langzeitbelichtung stehen vorwählbare Verschlusszeiten von 1 bis 15 Sekunden bereit. Mit einer Einschaltverzögerung von 2,3 Sekunden und 0,79 Sekunden Auslöseverzögerung ist das Festbrennweitenmodell recht langsam. Die aktivierbare Quick-Shot-Funktion mit einfacherer AF-Steuerung schafft da Abhilfe. Im Wiedergabemodus vergrößert eine gigantische 10fach-Lupe die Motive so enorm, dass auch auf dem 1,5-ZollMini-Monitor kleine Unschärfen auffallen. In Sachen Bildqualität überzeugt die kleine Canon. Naturgetreu und knackig präsentieren sich die Aufnahmen. Die gemessene Auflösung von 837 Linienpaaren pro Bildhöhe in der Bildmitte entspricht dem guten Durchschnitt in der 5-MegapixelKlasse, zudem fällt die Auflösung zu den Bildecken weniger stark ab als bei den meisten Konkurrenten. Dem niedrigen ISO-100-Rauschen steht ein deutliches ISO-400-Rauschen gegenüber. Kauftipp Minikamera. (330 Euro)
Casio Exilim EX-Z50
Die knapp 2,5 Zentimeter dicke, scheckkartengroße Casio Exilim EX-Z50 unterscheidet sich in punkto Ausstattung, Funktion und Design kaum von dem Vorgängermodell Z40. Markante Merkmale bleiben die exzellente Bedienführung, die ultraflache Bauweise, 2-Zoll-Display und die spezielle 3fach-Zoomobjektivkonstruktion von Pentax. Ihr Trick: Der hintere Teil des Linsensystems fährt beim Einfahren des Zooms nach oben und macht so Platz für das vordere Objektivelement. Schnelligkeit gehörte meist zu den Stärken der Casios, und das bleibt auch so: mit 0,15 s Auslöseverzögerung und 1,6 s Einschaltverzögerung gehört sie mit zu den Schnellsten. Bei der Bildqualität steht der hohen Auflösung in der Bildmitte ein wesentlich schlechterer Randwert gegenüber - ein Problem zahlreicher 5Megapixel-Minis. Hinzu kommt ein schon bei ISO 100 zu hohes Rauschen, was einen Kauftipp verhindert. (270 Euro)
Casio Exilim EX-Z55
Die EX-Z55 unterscheidet sich in punkto Ausstattung, Funktion und Design kaum von der EX-50. Lediglich der LCD-Monitor ist auf 2,5 Zoll gewachsen und nimmt fast die gesamte Rückwand ein. 115 200 Pixel mit 4fach-Wiedergabelupe können sich sehen lassen. Die schmale Bauweise geht auch hier auf den Objektivtrick zurück. Neben dem LCD sitzen die wenigen winzigen Bedienelemente. Da die kleinen Knöpfchen dennoch sehr erhaben sind, haben auch Fotografen mit dickeren Fingern keine Probleme. Wie bei den anderen Testkandidaten wird mit der Casio per Programmautomatik fotografiert. Zudem gibt es 21 Motivprogramme, die sich dem Einsteiger mittels Kurzerklärtexten im Menü bequem erschließen. Mehr kreativen Einfluss auf die Bildgestaltung eröffnen der Weißabgleich, ISO-Lichtempfindlichkeits-Einstellung bis 400, Blendenkorrektur, Blitzintensität sowie Bildschärfe-, Sättigungs- und Kontrastregler.
Geschwindigkeit bleibt Casios Stärke: Schnappschüsse fängt die Z55 nach zackigen 0,4 Sekunden ein. Im Vergleich zur EX-Z50 ist die Z55 etwas anders abgestimmt, mit leicht besseren Rauschwerten, die aber immer noch deutlich unter unseren Erwartungen bleiben. Trotzdem erhält die EX-Z55 wegen des großen Monitors einen Kauftipp. (380 Euro)
Konica Minolta Dimage G530
Die G530 ist eine weiterentwickelte G500. Wie gehabt, akzeptiert sie als eine der wenigen Kameras sowohl SD-Card, MMC als auch Memorystick. Statt eines bequemen Modirads oder eines übersichtlichen Menüs ä la Minolta X50 wurde das überarbeitungsbedürftige noch von Konica stammende Menükonzept mit seinen zahlreichen Verästelungen eingesetzt. Da außer Makro und Blitzeinstellung keine Funktion nach außen gelegt wurde, muss man sich durch eine lange Liste von Kameraeinträgen hangeln, um Fotomodi und das Menü zu erreichen. Dafür ist die G530 die einzige Edelmini im Feld, die manuelle Belichtungseinstellungen bietet. Der Fotograf kann tatsächlich zwischen zwei Blenden und Verschlusszeiten von 1/2000 bis 15 Sekunden wählen. Die Auflösung ist bei ISO 100 sehr hoch, wenn man von den Bildecken absieht. Allerdings ist das Rauschen besonders bei ISO 400 ebenfalls sehr hoch ausgefallen, und kann auch bei ISO 100 nicht überzeugen. Wegen der manuellen Einstellmöglichkeiten erhält die G530 dennoch einen Kauftipp Ausstattung. (250 Euro)
Konica Minolta Dimage X50
Die Konica Dimage X50 ist die erste Kamera der Minolta X-Serie mit einer Auflösung von 5 Megapixel. Sie steckt wie die Vorgänger (Dimage X, Xi und Xt) in einem quadratischen, extrem schlanken und gut verarbeiteten Metallgehäuse Markantestes Merkmal ist das horizontal im Gehäuse versenkte 2,8fach-Zoomobjektiv, das dank eines Umlenkprismas immer geschützt im Kompaktgehäuse bleibt. Die X50 hat einen Objektivschutz spendiert bekommen, er übernimmt die Ein- und Ausschaltfunktion.
Die superflache Mini lässt sich sehr gut bedienen und stellt auch Einsteiger vor keine Rätsel. Fotografiert wird mit Programmautomatik oder Motivprogrammen. Im übersichtlichen, dreigeteilten Menü lassen sich zusätzliche fotorelevante Parameter darunter Blendenkorrektur, Lichtempfindlichkeit bis ISO 400 und Weißabgleichsvoreinstellungen zuschalten.
Der hohen Auflösung in der Bildmitte stehen wie bei vielen Minis deutlich schlechtere Eckwerte gegenüber. Die Farbwiedergabe ist ordentlich. Zwei Punkte verhindern allerdings einen Kauftipp: Das Rauschen ist bereits bei ISO 100 zu hoch und der Autofokus zu langsam. (300 Euro)
Panasonic Lumix DMC-FX7
Die der FX2 bauähnliche, aber mit einem 5-Megapixel-CCD arbeitende Schwester FX7 bietet ebenfalls den sehr tauglichen Bildstabilisator. Das mit 114 000 Pixel auflösende LC-Display der FX7 fällt mit 2,5 Zoll erheblich größer aus. Fotografiert wird mit Programmautomatik und typischen Motivprogrammen. Das halb im Gehäuse versenkte Modirad zeigt den Panasonic-typischen Herzchenmodus, mit dem das komplizierte Menü verschwindet und die Kamera alles automatisch erledigt. Der ambitionierte Fotograf vermisst echte Einflussparameter. Beide Edelkameras bieten zwar Aufnahmehistogramm und Gitter, verzichten aber auf die Zeit- oder Blendenvorwahl. Eingriff in die Bildgestaltung gibt es nur mit der schnell zugänglichen Blendenkorrektur und dem Blendenbracketing, also der automatischen Dreier-Belichtungsserie, deren Verwendung durchaus empfehlenswert ist. Im leicht verständlichen Menü findet der Fotograf außerdem Weißabgleichseinstellung und Lichtempfindlichkeit bis ISO 400. Bei der Auflösung erzielt die Panasonic die besten Werte aller 21 Testkandidaten bei einem vergleichsweise niedrigen Randabfall. Allerdings ist auch bei der FX7, wie bei der FX2 das Rauschen schon bei ISO 100 deutlich zu hoch. Hinzu kommt ein langsamer Autofokus. Trotz der genannten Probleme erhält die Panasonic wegen des Bildstabilisators einen Kauftipp. (400 Euro)
Pentax Optio S50
Der Unterschied der S50 zur S40 liegt in der höheren 5-MegapixelAuflösung und der Vergrößerung des LCD auf 1,8 Zoll. Wie üblich bei der Pentax-S-Serie sorgt das „Sliding Lens System" für flache und kompakte Abmessungen: Beim Einfahren des Objektivs fährt die hintere Baugruppe in der Kamera nach oben und schafft so Platz für die vordere. Handhabung und Bedienung bleiben für Automatik-Fotografierende gewohnt einfach und intuitiv. Nach wie vor ergänzen etliche Motivprogramme die Programmautomatik. Eine Hilfefunktion erklärt Einsteigern alle eingestellten Optionen. Schwächen zeigt die gut verarbeitete Pentax bei der Schnelligkeit: 3 Sekunden Einschaltverzögerung und 0,8 Sekunden Auslöseverzögerung sind bei weitem nicht schnappschusstauglich. Dagegen stimmt die Bildqualität, obwohl das ISO-400-Rauschen niedriger sein sollte. (240 Euro)
Pentax Optio S5i
Die S5i gehörte zu den Erfolgsschlagern im letzten Weihnachtsgeschäft: superkompakt und gut verarbeitet, nur 21 mm dick dank flachem Lithium-Akku und dem Pentax-Zoom mit den zwei beweglichen Baugruppen. Auf manuelle Belichtungsparameter wird verzichtet, dafür stehen dem Fotografen neben der Automatik zahlreiche Motivprogramme, darunter ein Panoramaassistent, zur Seite. Das Menü gewinnt zwar keinen Designpreis, dennoch ist es logisch und ebenfalls reich an wichtigen Parametern: Weißabgleich, Kontrast, Sättigung, Blendenbracketing, Schärfung, Lichtempfindlichkeit und Farbräume sind darunter. Über eine praktische Schnellzugriffstaste lassen sich die Aufnahmen auf dem 1,8-Zoll-Display mit Hilfe der 4fach-Lupe sehr gut kontrollieren. Bei diesem Modell ist die Auflösung in der Bildmitte deutlich höher als in den Ecken. Zudem wirkt sich der hohe Rauschwert bei schlechten Lichtverhältnissen störend aufs Bildergebnis aus. Wegen der sehr kompakten Bauweise und des geringen Gewichts erhält die S5i dennoch einen Kauftipp Minikamera. (290 Euro)
Pentax Optio X
Ähnlich wie einige Kyocera- und Nikon-Modelle hat die flache, superschicke Optio X eine Drehgelenk-Konstruktion. Optik und Elektronik verbindet lediglich ein kleiner Steg. Der macht aber einen stabilen Eindruck. Der Vorteil: Extreme Aufnahmeperspektiven lassen sich leichter realisieren. Handling und Bedienung sind allerdings nicht optimal benutzerfreundlich organisiert. Die Funktionsknöpfchen fallen zu winzig aus, und das Hauptelement, der Joystick, kann nicht mit exakten Druckpunkten überzeugen. Der Funktionsumfang unterscheidet sich kaum von dem der S5i. Die Motivprogramme wie die Programmautomatik liefern gerade bei ISO 100 eine sehr gute Bildqualität - allerdings mit einem deutlichen Schärfeverlust am Bildrand. Zudem ist bei ISO 400 der Rauschwert niedriger als bei anderen Testkandidaten - also der Signal-Rauschabstand höher. Trotz des besten Ergebnisses im Konkurrenzfeld bei der Bildqualität erhält die Optio X keinen Kauftipp, da der Autofokus viel zu langsam arbeitet. (340 Euro)
Sanyo Xacti A5
Die A5 ist ein Schwestermodell der Konica Minolta Dimage X50, mit anderem Menü und modifizierter Abstimmung. Äußerlich sind die Übereinstimmungen nicht zu übersehen, und auch die technischen Daten zeigen bei Xacti A5 und Dimage X50 kaum Unterschiede. Wie bei der Dimage X50 gefällt das schlanke Gehäuse, in dem dank der geschätzten Objektivkonstruktion ein 2,8fachZoom Platz findet. Die intuitive Bedienung der flachen Xacti beruht auf wenigen, gut verarbeiteten Bedienelementen, die zudem ordentlich beschriftet und bestens zu erreichen sind. Die Automatik oder eines der sieben Motivprogramme übernehmen die komplette Belichtung. Im übersichtlichen dreigeteilten Menü gibt es manuelle Einstellmöglichkeiten für Lichtempfindlichkeit bis ISO 400, Spot- und Mehrfeld-Messmethode, Belichtungskorrektur und Weißabgleich-Festwerte, aber keine manuelle Einstellung der Farbbalance. Das mit 115 000 Pixel auflösende 2-Zoll-Display rauscht bei dunklem Umgebungslicht. Darunter leidet die Motivkontrolle. Beim Zoomen kommen elektrische Störungen hinzu. Als Ausweg bleibt der kleine optische Sucher.
Hauptkritikpunkt stellt das extrem hohe Rauschen bei ISO 400 dar: Ein Signal-Rauschabstand von 8,2 S/N ist wesentlich zu niedrig und drückt auch die Auflösung in den Keller. (280 Euro)
Sony Cybershot T3
Noch schlanker und kleiner als die trendige T1 des letzten Jahres zeigt sich die T3 mit einer Tiefe von 17 Millimetern. Dafür verzichtet Sony auf die Schiebetür vor dem 3fach-Zoomobjektiv von Carl-Zeiss. Auch bei diesem Modell wurden die schmalen Abmessungen durch eine spezielle Objektivkonstruktion realisiert. Ähnlich wie bei einem Periskop lenkt ein Prisma das Licht so um, dass ein senkrecht stehendes Objektiv innenfokussierend arbeiten kann. Mit einer Brennweite von 38 bis 114 Millimeter liegt es im Durchschnitt der Ultrakompakten - die Lichtstärke von Blende 3,5 bis 4,4 haut niemanden vom Hocker. Die Auflösung könnte höher sein, doch dafür ist das ISO-100-Rauschen sehr niedrig, und der ISO400-Wert zumindest besser als viele Konkurrenzergebnisse.
Das neue leuchtkraftverbesserte 2,5-Zoll-Hybrid-LCD mit 230 000 Pixel (Klassenrekord) nimmt fast die ganze Kamerarückseite der Flunder ein. Ein 1,5-Zoll-Display wirkt dagegen wie eine Briefmarke. Daneben liegen die übersichtlich verteilten Bedienelemente, die den schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen ermöglichen. Auch Sonys schönes und intuitiv arrangiertes Menü ist seit Jahren bewährt. Für Schnelligkeit sorgt weiterhin ein spezieller Prozessor, der die T3 mit einer Einschaltverzögerung von 1,5 Sekunden und einer Auslöseverzögerung 0,52 ausstattet. Testsieger 5-Megapixelklasse. (380 Euro)
Fazit
Susan Rönisch
Bei den Minikameras ist attraktives Design mit .hochwertiger Verarbeitung und pfiffigen Details bei mittlerweile günstigen Preisen kombiniert. In Sachen Geschwindigkeit überzeugt zumindest ein Teil der Kandidaten, während bei der Bildqualität in jedem Fall Abstriche nötig sind. So lässt die Auflösung an den Rändern je nach Modell mehr oder weniger deutlich nach. Hinzu kommt nahezu immer ein viel zu hohes 150-400-Rauschen. Ambitionierte Fotografen werden ferner manuelle Einstellungen wie Blenden- oder Zeitenwahl vermissen - Ausnahme: Konica Minolta G530. Den Testsieg in der 4-Megapixelund in der 5-Megapixel-Klasse holt Sony. Doch auch diese beiden Modelle haben ihre Schwachstellen, wie den kleinen 1,5-Zoll-Monitor der DSC-L1. Wir empfehlen deswegen, alle Kauftipps mit den spezifischen Stärken und Schwächen in die Wahl mit einzubeziehen. Es gibt kein perfektes Minimodell, aber einige sehr attraktive.
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