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Artikel
2006
KAMERAS TEST
12 Kameras im Vergleich
Die Mittelklasse
Eine 5-Megapixel-Kamera der neuesten Generation kostet 250 bis 350 Euro. Modelle mit 12fach-Zoom und Bildstabilisator liegen bei 400 bis 500 Euro. Unser Test vergleicht 12 Kameras vom 130 g Leichtgewicht bis zum 12fach-Zoom-Boliden.
Die 5-Megapixel-Klasse hat sich etabliert und bietet eine große Auswahl unterschiedlichster Modelle zu vernünftigen Preisen. Unser Test vergleicht zehn 5- und zwei 4-Megapixel-Modelle. Wer auf manuelle Modi Wert legt, wird hier genauso fündig wie Freunde von Superzoomkameras, Lifestylemodellen oder einsteigerfreundlichen Automatikkameras. Die Auflösung ist nach wie vor ein wichtiges Kaufkriterium, doch nicht allein kaufentscheidend. Die Displays wachsen auf 2 bis 2,5 Zoll, Kamerabedienung, Ausstattung und Preis rücken weiter in den Mittelpunkt. Grund genug für die Hersteller, ihre bewährten Modelle zu überarbeiten und die Listenpreise weiter zu senken. Geräte mit 3fach-Zoom pendeln sich bei 250 bis 350 Euro ein. Konica-Minolta, Sanyo, Sony, Olympus und Panasonic betreiben Modellpflege. Kodak baut optisch ähnliche Modelle wie früher, nennt die Serie jetzt aber Z statt DX, Samsung versucht sich mit einer neuen Produktlinie, und erstmals seit langem stellt auch Epson wieder einen Testkandidaten. Damit die Orientierung leichter fällt, haben wir die Geräte nach ihrem Zoomfaktor sortiert. Generell gilt: Wer einen Taschenspieler sucht, wird bei den langen Zooms kaum fündig. Ausnahme: Panasonic präsentiert mit der LZ2 ein sehr kompaktes Gerät mit 6fach-Zoom. Auch Sanyo hat einen kleinen Handschmeichler mit 5,8fachZoom im Test. Die C4 ist ein Exot im Testfeld, da sie auch Videofreunde zufrieden stellen will.
Kameras mit 3fach-Zoom
Epson L-500V
Epson zeigt mit der 300 Euro günstigen L-500V, dass der technische Fortschritt auch im Bereich der Displays voranschreitet. Das 2,5 Zoll mächtige Niedrigtemperaturpolysilizium-LCD löst die Motive mit sehr detailreichen 200 000 Pixel auf. Auch im Vergleich zu anderen 200 000-Pixel-Displays liefert die Epson-Lösung die mit Abstand besten Ergebnisse - allerdings ist es nicht sonderlich lichtstark, was bei Schüssen im Dunkeln die Motivsuche nicht gerade vereinfacht. Auf einen Sucher verzichtet Epson.
Der 5-Megapixel-Chip sitzt in einem eleganten, hochwertig gearbeiteten schwarzen Aluminiumgehäuse. Ergonomie ist Trumpf, und die Bedienung geht einfach von der Hand. Am Modusrad entscheidet der Fotograf, ob er die Automatik machen lässt oder Serienschüsse möchte. Eine Manuelleinstellung gibt es auch, aber die enthält nur die Programmautomatik oder Motivprogramme. Daneben zeigt das gefällige Menü Belichtungskorrektur, Lichtempfindlichkeit bis ISO 400 und verschiedene Weißabgleichseinstellungen an. Navigiert wird mit einem erhabenen Joystick, der außerhalb des Menüs Schnellzugriff auf Makro, Selbstauslöser, Blitzeinstellungen und Monitorablendung gewährt. Das war's an Einstellmöglichkeiten. Dank gutem Kontrast und exzellenter Farbwiedergabe machen die Fotos bei ISO 100 einen guten Eindruck. Auflösungsseitig zeigt die Schwarze durchschnittliche Qualität. In der Telestellung und in den Bildecken nimmt die Auflösung wie bei den meisten Modellen deutlich ab. Besonders deutlich zeigt sich der Auflösungsverlust an den Bildrändern bei Weitwinkel und ISO 400. Auch der Rauschabstand sinkt von 27,6 S/N auf nur noch 11,8 S/N. Im Vergleich zu den anderen Testkandidaten ist die L-500V keine Rakete. Zwar sind drei vollaufgelöste Bilder binnen 1 s auf SD- oder MM-Card, die Auslöseverzögerung von 0,96 s liegt jedoch nur ganz knapp unter der magischen 1-Sekunden-DurchfallGrenze. Eine weitere Schwäche zeigt das 3fach-Zoom. Möchte der Fotograf aus der Telestellung in Richtung Weitwinkelstellung die Brennweite ändern, reagiert der Zoom extrem grobstufig und lässt sich dadurch nicht ordentlich positionieren.
Fazit: Von Epson hätten wir gerne mehr Modelle. Dieses Display setzt Maßstäbe und ist ideal, um auch unterwegs seine Aufnahmen anderen zu zeigen. Allerdings kostet der langsame Autofokus den Kauftipp.
Kodak Easyshare LS 755
Die neue Lifestyle LS 755 fällt rein optisch völlig aus den bekannten Modellreihen-Konzepten von Kodak. Kein Wunder: Sie ist ein reines Japan-Produkt - in Entwicklung und Produktion. Besonders untypisch ist die Verwendung von xD-Cards statt SD-Cards als Speichermedium. Während xD-Cards in Deutschland wenig verbreitet sind, ist dies laut Kodak in Japan anders. Typisch wiederum ist die Verwendung eines 3fach-ZoomObjektivs mit der Signatur Schneider-Kreuznach. Es deckt bei variabler Lichtstärke von 2,8-4,8 einen Brennweitenbereich von 36 bis 108 mm (KB) ab. Das Durchlaufen des Zoombereichs erfolgt sehr grobstufig und dauert mit 2,5 s extrem lang. Auf eine echte Zoomwippe verzichtet die Kodak, gezoomt wird mit zwei Tasten, die sich auf der verkleideten Rückseite befinden. Daneben sitzt das mächtige 2,5-Zoll-LCD mit 207000 Pixel. Gäbe es nicht die neue Epson, wäre dies neben der Olympus-Lösung das beste Display im Test. Bei direkter Sonneneinstrahlung spiegelt die gesamte Hochglanz-Rückseite jedoch extrem stark. Das erste spontane Urteil von vier COLORFOTO-Redakteuren unabhängig voneinander: Bedienen lässt sie sich nicht. Das Problem ist das zentrale Bedienelement, eine Art Vierrichtungsknopf, mit Schnellzugriff auf Blitzeinstellung, Makro und Blendenkorrektur. Um den Knopf zu bewegen, braucht man feine Finger und Nägel. Hat man den Dreh raus, und klappt dann doch was, bemerkt man es anfangs nicht: Da die Verstellwege extrem kurz sind und ein Druckpunkt fehlt, muss man auf dem Display beobachten, ob sich eine Einstellung verändert. Im Menü lassen sich zusätzlich Weißabgleich, Lichtempfindlichkeit, Belichtungsmessmethode und Schärfung zuschalten. Fotografiert wird mittels Automatik und Motivprogrammen. Die Ergonomie ist weitgehend dem Design zum Opfer gefallen - wie übrigens auch das Stativgewinde. Ein ordentlicher Druckpunkt an den Bedienelementen und ein größerer Vierrichtungsknopf könnten das Problem jedoch lösen. So hilft auch die beleuchtete Modi-Einstellung auf der Oberseite wenig.
Mit einer Verzögerung von 0,66 s, löst die LS 755 noch akzeptabel schnell aus. Bis sie jedoch startklar ist, vergehen geschlagene 5 s. Auflösung, Farbwiedergabe und Kontrast der Bilder ist okay. Das Rauschverhalten überzeugt auf ganzer Linie.
Fazit: Die edle Kodak überzeugt aufnahmeseitig mit vorbildlichen Rauschwerten. Hinzu kommt ein Topdisplay, doch verhindern die extremen Bedienschwierigkeiten einen Kauftipp.
Olympus mju-500
Der jüngste Spross der p-Familie, die p-500, hat mit der p-Mini nicht viel gemein. Zwar ist sie ebenfalls sehr robust und hochwertig verarbeitet, aber das Erscheinungsbild ist im Vergleich eher unspektakulär. Das Alugehäuse ist wetterfest nach Klasse 4 (IEC 529-Standard): Das bedeutet Spritzwasserschutz durch Dichtungen an allen Knöpfen und Klappen. Tauchen sollte man mit der Kleinen allerdings nicht. Die Rückseite besteht fast nur aus 2,5-Zoll-Display, das mit 215 000 Pixel eine stattliche Auflösung bietet und zu den besten im Test gehört. Dafür fiel der Sucher weg. Fotografiert wird automatisch und über 20 Motivprogramme. Darunter sind übliche Voreinstellungen für Porträt, Landschaft- oder Nachtaufnahmen, aber auch ausgefallene Programme. Das passende Unterwassergehäuse ist optional für 150 Euro erhältlich. Egal welches Motivprogramm gewählt wird, die Kamera gibt dem Anwender einsteigergerechte Tipps. Auf manuelle Modi wird gänzlich verzichtet. Das Menü erlaubt indes einige Eingriffe. Im Handumdrehen sind Lichtempfindlichkeit, Belichtungsmessmethode und Weißabgleich individuell bestimmt. Ganz neu und sehr praktisch ist die Albumfunktion: Man kann seine Aufnahmen bereits in der Kamera ordnen und in verschiedenen Alben archivieren. Das ist praktischer als das Anlegen neuer Ordner in den Tiefen des Setup-Programmes.
Bei ISO 100 zeigt die p-500 in der Bildmitte die höchste Auflösung aller 5-Megapixel-Modelle im Test. Deutlich zu erkennen ist auf den COLORFOTO-Auflösungscharts aber auch die geringere Auflösung in den Bildecken. Bei ISO 400 wird das Rauschverhalten so stark, dass die Auflösung zu den Bildecken hin um mindestens 300 Linienpaare pro Bildhöhe unter den ISO 100 Werten in der Bildmitte liegt.
Fazit: Eine Schönwetterkamera mit wetterfestem Gehäuse - ideal für den Strandurlaub, wenn Sand und Spritzwasser drohen. Allerdings ist das Rauschen zu hoch und reduziert bei ISO 400 auch die Auflösung deutlich.
Samsung Digimax U-CA5
Samsung hat seine neuen Kameras im Design deutlich überarbeitet. Während sich die älteren Modelle kaum von der Masse abhoben, kommt die neue U-CA5 in einem gerundeten, flippig konstruierten Gehäuse aus Kunststoff daher. Metallmodelle im ähnlichen Look sollen laut Samsung noch in diesem Jahr folgen. Das wäre eine ähnliche Politik wie bei Sonys P-Modellen. Die Handhabung und Erreichbarkeit aller Bedienelemente ist ergonomisch. Zur Programmautomatik kommen 11 Motivprogramme hinzu. Auf viele manuelle Einstellungen muss der Fotograf einmal mehr verzichten. Wer Belichtungsmessung und Schärfung händisch bestimmen möchte, wird im bunten, aber einfach gehaltenen Menü fündig. Eine eigene Taste bestimmt den Weißabgleich - auch voll manuell. Völlig neu ist die Safety-Blitzfunktion: Wird sie gewählt, blitzt nichts, allerdings werden typische, den Blitz fordernde Motivsituationen nun blitzfrei sauber erfasst. Heimelige Kerzenstimmung oder der Sonnenuntergang bei Dämmerung ist für den Safety-Blitz kein Problem. Statt die Stimmung totzublitzen, schießt die Kamera um Millisekunden versetzt zwei Fotos. Die erste Aufnahme wird mit einer kurzen Belichtungszeit gemacht. Es entsteht eine Art tiefpassgelagertes Foto, in dem genügend Informationen für Schärfe und Konturen des Motivs bereit stehen. Die zweite Aufnahme macht die Samsung mit der ermittelten, angemessenen Belichtungszeit, um ausreichende Farbinformationen zu erhalten. Anschließend rechnet der Prozessor die beiden Aufnahmen zu einem scharfen und lichtstimmungsgetreuen Foto zusammen. Unser Urteil: Der digitale Trick funktioniert überraschend gut. Momentaner Haken: Es funktioniert nur bis zu einer Auflösung von 1600 x 1200 Pixel, da Samsung für das erste Bild mehrere Pixel zusammenschaltet, um die Empfindlichkeit zu erhöhen; außerdem muss das Objekt einigermaßen stillhalten.
In voller Auflösung sind die Bilder im Weitwinkel sehr gut detailliert. In Telestellung und zu den Bildecken nimmt die Auflösung jedoch ab. Das Rauschverhalten bewegt sich im Durchschnitt, ist aber bei ISO 400 zu hoch. Mit einer Auslöseverzögerung von 1,08 s ist die Kamera leider nicht schnapp-schusstauglich.
Fazit: Die kleine Samsung zeigt mit einem Preis von 230 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhalten. Pfiffig der Doppelbildtrick für lichtschwache Motive. Allerdings verhindert der langsame Autofokus einen Kauftipp.
Sony Cybershot DSC-W5
Die neue W5 ist der Nachfolger des Sony-Erfolgsmodelles W1 - eine Kamera für engagierte Fotografen - obwohl sie nicht mehr kostet als die anderen Modelle der 3fachZoom-Klasse. Für einsteigergerechtes, unkompliziertes Fotografieren sind Vollautomatik, Programmautomatik und typische Motivprogramme wählbar. Ambitionierte Fotografen können im manuellen Modus ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Zusätzliche Parameter wie Kontrastanhebung, Schärfung, Blitzlichtkorrektur, Lichtempfindlichkeit bis ISO 400, Weißabgleich und manuellen Fokus findet der Fotograf im Menü. Dem Stand der Technik entsprechend hat die Kamera ein großes 2,5-Zoll-Display, das alle Einstellungen überdeutlich darstellt. Mit 115 000 Pixel löst es zwar nicht mehr so hoch auf wie das Display des Vorgängermodells, trotzdem gehört die Bildkontrolle zur Besten im Vergleichstest. Auch auflösungsseitig schneidet die W5 sehr gut ab. Sie gehört zu den wenigen Kameras im Feld, welche die Auflösung sowohl zu den Bildecken als auch bei ISO 400 sehr konstant halten. Nach der Kodak LS755 zeigt sie die mit Abstand besten Rauschwerte - selbst bei ISO 400. Insgesamt besticht die Bildqualität mit kräftigen, stimmigen Farben und knackigen Kontrasten. Das Handling der 5-Megapixel-Cybershot mit 3fach-Zoom ist komfortabel. Die Bedienelemente liegen dort, wo sie hingehören und sind auch noch gut beschriftet. Wer's automatisch mag, wählt am Drehrad eines von sieben Automatikprogrammen. Wie derzeit alle Sony-Modelle zeichnet sich die W5 durch Schnelligkeit aus. Sie schafft es, nach 1,5 s aufnahmebereit zu sein und löst nach 0,4 s aus. Die Brennweite des Carl-Zeiss-Objektivs (38-114 mm) ist mit 1,5 s zügig durchlaufen. Besonders gefällt dabei das präzise Zusammenspiel zwischen Zoomwippe und Zoommotor. Dank eingefrästem Objektivgewinde ist die W5 problemlos mit Filtern und Konvertern optisch erweiterbar. Einziges Manko: Wird sie auf eine Stativplatte geschraubt, ist ein Wechsel der 2 Ni-MH-Akkus und des Memorystick nicht möglich. Trotz dieses kleinen Schönheitsfehler übernimmt die Sony W5 im Test die Spitzenposition.
Fazit: Nur 300 Euro kostet der Testsieger mit der besten Bildqualität bei ISO 100 und 400, gutem Bedienkonzept sowie dem schnellsten Autofokus.
Kameras mit 5fach-, 6fach-und 8fach-Zoom
Kodak Easyshare Z700
Kodaks neue Z-Serie startet mit der Z700 für 300 Euro mit 5fach-Zoom und 4 Megapixeln. Die Z-Serie löst die großbrennweitigen DX-Modelle ab und soll deren Erfolg fortsetzen. Neu ist, dass nicht mehr alle Objektive der Z-Serie die Schneider-Kreuznach-Signatur tragen, sondern den Namen Kodak Retinar. An einem Wahlrad entscheidet der Fotograf, ob er mit Automatik, einem der 13 Motivprogramme oder halbautomatisch fotografieren möchte. Als eine der wenigen 250-Euro-Modelle bietet die Kodak Zeit- und Blendenautomatik, wenn auch keinen voll manuellen Modus. Im Kodak-typischen Großschriftmenü sind zusätzliche Parameter wie Weißabgleich, Belichtungsmessung und Fokusbereich einstellbar. Wer umgekehrt gar nichts einstellen will, findet einen Easy-Modus, der alles vollautomatisch steuert - schließlich gehört die Z700 zu den Einsteigermodellen. Auch für Einsteiger sollte jedoch der Zoommotor schneller sein. Darüber hinaus arbeitet der etwas kleine Zoomhebel sehr grobstufig. Dagegen passt die Bildfolgezeit mit 2,3 Bildern pro Sekunde. Insgesamt hat sie ein solides Kunststoffgehäuse, aber die Bedienelemente wollen ordentlich gedrückt werden, bis sie reagieren. Der Monitor ist mit 1,6 Zoll sehr klein und löst mit 72 000 Pixeln auch nicht besonders gut auf. Bei Dunkelheit fängt er stark an zu rauschen, und es empfiehlt sich, den optischen Sucher zu nutzen. Die Bildergebnisse sind für ein 4Megapixel-Gerät in Ordnung und den Werten des zweiten 4-Megapixel-Modells - der Sanyo C4 -sehr ähnlich, einschließlich des Rauschens bei ISO 400.
Fazit: 250 Euro sind ein sehr fairer Preis für ein solides Einsteigermodell ohne große Schwächen mit 5fach-Zoom, aber auch ohne herausragende Lösungen.
Konica Minolta Dimage Z20
Mit der Z20 schickt Minolta das nächste Modell der Zoom-Serie ins Rennen. 36-290 mm bietet das Objektiv und gehört zu den lichtstärksten Teles im Test. Im Makromodus liegt die Nahgrenze bei nur 7 cm. In ihrer silbergrauen Plastikvollverkleidung erscheint uns die 8fach-Zoomkamera etwas zu verspielt, aber laut Minolta ist die Z-Reihe der absolute Verkaufsschlager. Das mag auch eine Frage des Preises sein: Nur 230 Euro kostet das 8fach-Zoommodell. Dank dickem Plastikknauf liegt die Z20 griffsicher in der Hand. Selbst ohne Bildstabilisator erleichtert das wackelfreie Teleaufnahmen. Zur Bedienung braucht der Fotograf jedoch beide Hände. Zudem ist der Auslöser nicht gerade bequem vom Zeigefinger zu erreichen, und als wenig ergonomisch erweist sich der Zoomknopf. Er muss ganze 2,1 s gedrückt bleiben, bis die Z20 den Brennweitenbereich durchfährt. Die Positionierung des Zooms ist dabei nur grob möglich. Praktisch hingegen ist die frei programmierbare Funktionstaste. Einzustellen ist diese im aufgeräumten, dreigeteilten und leichtverständlichen Menü. Weißabgleichmodi, Belichtungsmessmethoden, Autofokuseinstellungen, Schärfung, Kontrast und Sättigung sitzen dort zusätzlich. Motivprogramme, Programmautomatik, Blenden- bzw. Verschlusspriorität oder völlig manuelles Fotografieren stehen am Modulwahlrad bereit. Bei der richtigen Belichtung hilft das zuschaltbare Histogramm, auch wenn die Kontrolle auf dem unzeitgemäß kleinen 1,5-Zoll-Monitor nicht immer leicht fällt. Wenig überzeugend ist der offene Schacht für die SD-Karten. Hier können Schmutz und Feuchtigkeit eindringen.
Die ISO-100-Bilder zeigen durchschnittliche Schärfe, die zum Rand hin abfällt. Weniger erfreulich das ISO-320-Resultat. So sinkt etwa die Auflösung in den Ecken der Telestellung auf 469 LP/BH - ein Problem des deutlich sichtbaren Rauschens. Dagegen ist der ISO100-Wert ok. Gute Farbwiedergabe und knackige Kontraste verleihen den ISO-100-Bildern die bei Minolta geschätzte Brillanz, während das ISO-400-Ergebnis besser sein sollte.
Fazit: Für nur 230 Euro bietet die Z20 zahlreiche manuelle Einstellmöglichkeiten und bei ISO 100 gute Bildqualität. Akkus und Lader müssen aber nachgekauft werden. Einige Details wie der offenen Speicherkartenschacht verhindern einen Kauftipp Preis/Leistung.
Panasonic Lumix DMC-LZ2
Panasonic erweitert die Lumix-Produktfamilie um die LZ-Serie. Als erstes Modell stellt sich die DMCLZ2 unserem Test. Wie alle neuen Lumix besitzt sie ebenfalls den praktischen O.I.S-Bildstabilistor (Optical Image Stabilizer). Über eine Schnellzugriffstaste bietet er die Wahlmöglichkeit des permanenten Betriebs oder der Aktivierung beim Auslösen. Erstes hält das Motiv im Sucher ruhig, Letzteres stellt die Aufnahmen über einen weiteren Wackelweg ruhig.
Die für den Einsteigerbereich konzipierte Kamera bietet erstmals in der Superkompakt-Klasse ein 6fach-Zoom mit einem Brennweitenbereich von 37 bis 220 mm (KB). Das Zusammenspiel zwischen Zoom und Zoomwippe funktioniert präzise, zügig und vor allem geräuscharm. In 1,7 s sind die 18 Stufen der gesamten Brennweite durchlaufen. Der Autofokus hinkt dabei jedoch immer hinterher und braucht deutlich zu viel Zeit bis scharfgestellt ist. Schnelligkeit gehört allgemein nicht zu den Stärken der LZ2. Immerhin vergehen 3,3 s bis sie startbereit ist, und erst satte weitere 0,95 s später hat sie ausgelöst. Bei Serienschüssen hält der neue „Venus Engine Plus"-Prozessor jedoch sein Versprechen und verarbeitet drei vollaufgelöste Bilder in der Sekunde - auch als Blendenbracketing.
Für Durchblick sorgt das 2 Zoll große, mit 85 000 Pixel aber nur mäßig auflösende LCD. Bei Dunkelheit rauscht es stark, was einen Sucher als erste Hilfe sinnvoll erscheinen ließe - bloß gibt es den nicht. Fotografiert wird mit Programmautomatik und acht Motivprogrammen. Praktischerweise können jeweils zwei Motivprogramme zu einer Art Profil abgelegt werden, und sind damit per Schnellzugriff stets abrufbar. Auch der typische Herzchen-Modus prangt am Wahlrad. Ist dieser gewählt, verschwinde das Menü, und die Kamera erledigt alles automatisch. Der ambitionierte Fotograf vermisst echte manuelle Einflussparameter. Zwar bietet die LZ2 Aufnahmehistogramm und Gitter, verzichtet aber auf die Zeit- oder Blendenvorwahl. Eingriff in die Bildgestaltung gibt es nur mit der schnell zugänglichen Blendenkorrektur. Im leicht verständlichen Menü findet man zudem Weißabgleichseinstellung und Lichtempfindlichkeit bis ISO 400. Die Auflösung ist hoch, aber zu den Bildecken fällt sie besonders im Weitwinkelbreich ab. Enttäuschend fallen die Rauschwerte aus, bei ISO 100 beträgt der Rauschabstand 21,8 S/N und bei ISO 400 nur 11,7 S/N. Entsprechend gering ist auch der abbildbare Objektkontrast.
Fazit: Für die Panasonic sprechen das 6fach-Zoom in dem kompakten Gehäuse und der Bildstabilisator, gegen sie der langsame Autofous und das hohe Rauschen.
Sanyo Xacti C4
Mit der C4, einem 4-MegapixelModell mit 5,8fach-Zoom, will Sanyo Fotografen und Videofilmer gleichermaßen bedienen. Videos nimmt die Xacti C4 im MPEG4- Forma t mit Monitor-Auflösung (640 x 480 Pixel) auf. Der besondere Clou: gefilmt und fotografiert wird gleichzeitig. Wenn beim Filmen ein Schnappschuss-Motiv vors Objektiv läuft, drückt man einfach die zweite Auslösetaste, und das Standbild ist mit vier Megapixeln auf dem SD-Speicherchip. Die mitgelieferte 128er SD Card reicht für 100 bis 150 Fotos oder knapp 8 Minuten Video in bester Qualität. Die Bedienung und Handhabung der Xacti C4 gestaltet sich sehr einfach. Wie ein Revolvergriff liegt sie in der Faust. An der linken Seite befindet sich der aufklapp- und schwenkbare Monitor. An der Oberseite sitzt ein kleiner Hebel, der den Wechsel zwischen Aufnahme und Wiedergabe regelt. Der rückseitige Zoomhebel justiert die Brennweite zwischen 38 und 220 mm (KB). Allerdings funktioniert das Zusammenspiel zwischen Zoom und Zoomregler sehr grobstufig. Links von der Zoomwippe liegt das Bedienfeld für den Fotomodus. Eine Programmautomatik und die typischen Sanyo-Motivprogramme stehen bereit. Über das Menü, das für Foto und Video verfügbar ist, entscheidet sich der Fotofilmer zwischen einem Anfänger- und einem Fortgeschrittenenmenü. Im Expertenmodus können Einstellung für den Weißabgleich, Nahaufnahmen und Empfindlichkeitseinstellungen bis ISO 400 getroffen werden. Navigiert wird im etwas zu poppigen mit Ikons überladenen Menü über einen kleinen Joystick.
Die Fotoqualität der 4-MegapixelBilder kann sich sehen lassen. Die Auflösung passt, und das ISO 100-Rauschen ist niedrig, steigt allerdings bei ISO-400 deutlich an. Zwar stellt der Autofokus zuverlässig scharf, arbeitet aber viel zu langsam. Bei Blitzaufnahmen fällt auf, dass die Bilder bei geringen Abständen überblitzt sind. Eine Blitzkorrektur fehlt - wie bei den meisten Konkurrenten auch.
Für Videos sind fünf Qualitätsstufen vorgesehen, von denen aber nur die SuperHigh-Qualität und HQ für fernsehtaugliche Aufnahmen in Frage kommen. Die anderen sind für kleine Internet-Videos oder für Langzeitbeobachtungen gedacht. Die Videoqualität ist gegenüber dem Vorgänger Cl verbessert. Fernsehwiedergabe am Pal-TV läuft deutlich ruckelfreier.
Fazit: 480 Euro sind kein Pappenstiel für eine 4-Megapixel-Kamera. Doch löst Sanyo den Wechsel zwischen Foto- und Videofunktion überzeugender als die Konkurrenz. Wer also Wert auf eine gute Videofunktion seiner Digitalkamera legt, sollte sich die C4 ansehen.
Kameras mit 10fach- und 12fach-Zoom
Kodak Easyshare Z740
Die Z740 gehört zu den kleinsten Kameras mit Riesenzoom. Die Brennweite reicht von durchschnittlichen 38 mm bis zu enormen 380 mm (KB). Zu Lasten der kompakten Abmessungen geht die Größe des Displays mit 1,8 Zoll, aber guter Auflösung von 201 000 Pixel.
Kodak-Philosophie ist die einfache Bedienung. Drei Schnellzugriffstasten sitzen oben auf der Kamera beim Auslöser: Blitzmodus, Makroeinstellung und Serienaufnahme. Die große Moduswahlscheibe auf dem Kamerarücken hat einsteigergerechte Motivprogramme und Automatiken. Hinzu kommen Zeit- und Blendenautomatik sowie ein voll manueller Modus. Die ebenfalls schnell erreichbare Empfindlichkeitseinstellung geht bis ISO 400. Weißabgleich, Belichtungsmessung und Fokussiermodus stecken im nicht sonderlich schönen Menü. Gut zu bedienen ist die präzise arbeitende Zoomwippe - der Brennweitenbereich ist fast stufenlos in 2,2 s durchlaufen. Die Einschaltverzögerung dauert mit 3,6 s viel länger. Im Unterschied zum kleineren Schwestermodell, der Z700, klappt bei der Z740 der Blitz hoch, was den Abstand zur optischen Achse vergrößert und so die Gefahr roter Augen beim Blitzen verringert. Rot geblitzte Augen sind ein Problem zahlreicher Kameras.
Die Auflösung der 5-MegapixelAufnahmen bleibt über den gesamten Brennweitenbereich recht konstant, fällt aber wie bei den meisten Modellen zu den Ecken leicht ab. Mit 34,2 S/N bei ISO 100 und 18,0 S/N bei ISO 400 entsprechen die Rauschwerte dem Üblichen: gut bei ISO 100 und schlecht bei ISO 400.
Fazit: Bedienkomfort und Ausstattung der 350 Euro teuren Kodak Z740 überzeugen. Die Kodak erhält den Kauftipp Zoomkamera, obwohl der Bildstabilisator fehlt, da die Panasonic FZ5 zu langsam ist und die Minolta Z5 zu sehr rauscht.
Konica Minolta Dimage Z5
Je kleiner die Zahl hinter dem Z, desto besser ausgestattet das Konica-Minolta-Modell. 12fach optischer Zoom (35-420 mm KB) und ein Anti-Shake-System unterstreichen den Anspruch der Z5 als Megazoomkamera. Konica-Minolta setzt bei der Bildstabilisierung auf ein bewegliches CCD, statt beweglicher Linsengruppen wie bei Panasonic. Beim Auslösen ermitteln Bewegungssensoren den Kippwinkel und gleichen diesen durch eine Gegenbewegung des Bildchips aus. Insgesamt wirkt die Verarbeitung der Z5 deutlich hochwertiger als die der Z20. Im Gegensatz zur Z20 schielt die Speicherkarte nicht mehr ungeschützt seitlich aus dem Gehäuse - sie hat eine eigene Bodenklappe. Die Bedienelemente, vor allem das Wahlrad fallen durch ein deutlich besseres Handling auf. Praxisgerechter erscheint auch der Umgang mit Dioptrienausgleich, Vierrichtungswippe und Moduswahlrad. Eine echte Zoomwippe erleichtert das schnelle Durchlaufen durch die Brennweite in nur 1,8 s. Auch mit einer Auslöseverzögerung von nur 0,44 s gehört diese Kamera zu den schnellsten im Testfeld. Ansonsten gleichen sich Bedienkonzept und fotorelevante Einstellungen, wie die sehr praktisch gelöste manuelle Einstellung, der beiden Testkandidaten Z5 und Z20. Zusätzlich spendiert Minolta der Z5 einen intelligenten Zubehörschuh sowie einen manuellen Fokus. Auch der Monitor ist größer und farblich sehr gut abgestimmt. Packen lässt sich die Kamera dank des weit hervorragenden Griffelementes ohnehin sehr bequem. Die Z5 ist gegenüber der Z20 um 150 Euro teurer, die gut angelegt wären - wenn auch die Bildqualität die des kleinen Bruders überflügelte. Das Gegenteil ist der Fall: Der Signalrauschabstand von 17,6 S/N bei ISO 100 und 12,3 S/N/ ISO 400 ist insgesamt der schlechteste im Test. Die Farben selbst sind naturgetreu, doch fehlende Kontraste zeigen insgesamt etwas fahle Bilder.
Fazit: 380 Euro sind für eine gut verarbeitete 12fach-Zoomkamera mit Bildstabilisator und schnellem Autofokus ein fairer Preis - wenn da nicht die schlechten Rauschwerte wären, die einen Kauftipp verhindern.
Panasonic Lumix DMC-FZ5
Mit der FZ5 setzt Panasonic seine erfolgreiche Megazoomserie fort. Leicas 12fach-Zoomobjektiv bietet 36 bis 432 mm (KB). Die absolute Nahgrenze liegt trotz Superzoom bei zwei Zentimetern. Während die Lichtstärke der älteren Modelle FZ3 und FZ20 über den gesamten Zoombereich 2,8 beträgt, variiert sie bei der FZ5 zwischen 2,8 und 3,3. Damit gehört auch die Neue zu den lichtstarken Modellen. In nur zwei Sekunden durchlaufen Telefreunde die komplette Brennweite. Der Panasonic-Bildstabilisator O.I.S. tut das seine für verwacklungsfreie Aufnahmen bei großer Brennweite. In der Praxis gelangen sogar bei 400 mm mit Belichtungszeit 1/25 scharfe Aufnahmen.
Das äußert robuste Kunststoffgehäuse ist sehr niedrig und liegt gut und sicher in der Hand. Alle Bedienelemente sind komfortabel zu erreichen, vor allem das große Moduswahlrad. Auch Blenden- und Zeitvorwahl sind schnell angewählt. Allerdings muss der Nutzer vor dem voll manuellen Zugriff erst die Exposure-Taste drücken. Vergisst er das, geht der Einstellversuch ins Nirvana. Soll es beim Fotografieren noch schneller gehen, stehen neun Motivprogramme für Standardsituationen und eine Programmautomatik bereit. Anfänger aktivieren Panasonics Herzchensmodus, dann verschwindet jede manuelle Einstellung. Im übersichtlichen, ingenieurgemäß aufgeräumten Menü stehen Parameter wie manueller Weißabgleich, Lichtempfindlichkeit bis ISO 400 und die neuen Autofokus-Highspeed-Modi bereit. Die Belichtung misst die FZ5 wahlweise über Matrix, integral oder Spot. Sichten kann der Fotograf auf dem 1,8 Zoll kleinen Monitor. Er dokumentiert alle gewählten Fotoparameter inklusive Aufnahmehistogramm und Gitter. Alternativ gibt es den mit 110 000 Pixel auflösenden, elektronischen Sucher.
In puncto Geschwindigkeit sorgt der Bildverarbeitungsprozessor für drei vollaufgelöste Fotos pro Sekunde. Mit 3,3 s Einschaltverzögerung ist die FZ5 jedoch recht spät am Start. Und als Auslöseverzögerung inklusive Autofokuszeit maß das Labor satte 1,27 s. Das ist der langsamste Wert im Testfeld und längst nicht mehr zeitgemäß. Die Bilder überzeugen im ganzen Zoombereich mit hoher Schärfe, dagegen ist das Rauchen bereits bei ISO 100 recht hoch und bei ISO 400 deutlich sichtbar. Trotz des hohen ISO-400-Rauschens bleibt aber der ISO-400-Objektkontrast hoch.
Fazit: Ein klassischer Fotoapparat mit vielen Möglichkeiten bei kompakten Maßen, dem man seine enorme Objektivleistung nicht ansieht. Zwar verhindert der langsame Autofokus einen Kauftipp. Wen das jedoch nicht stört, der erhält mit der FZ5 eine attraktive Megazoomkamera mit Bildstabilisator.
Fazit
Susan Rönisch
Den Testsieg holt die Sony W5 mit schnellem Autofokus und guter Bildqualität. Den Kauftipp Megazoomkamera erhält die Kodak Z740 - obwohl der Bildstabilisator fehlt. Zwar bieten zwei andere Testkandidaten mit Megazoom einen Bildstabilisator, doch stellt die Panasonic FZ5 zu langsam scharf und ist bei der Konica Minolta Z5 das Rauschen zu hoch.
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