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2006

KAMERAS TEST

8 günstige digitale Kompakte mit 4 und 5 Mio. Pixeln

Vier & fünf

Wer eine Digitalkamera kauft, entscheidet sich meistens für ein Modell mit 4 bis 5 Mio. Bildpunkten. In unserem Test vergleichen wir acht Modelle dieser Klasse zu Preisen von 210 bis 420 Euro

Trendige und kleine Minis brillieren durch ihren Mitnahmewert, sind meist aber auch etwas teurer. Günstiger fallen die Kompaktkameras der Mittelklasse aus. Die acht Kandidatinnen in diesem Test arbeiten mit 4 bis 5 Megapixeln und Drei- bis Fünffachzooms. Die Canon, die Casio, die Olympus und die Rollei bieten größere Zoombereiche. Die Sony punktet mit großem 2,5-Zoll-Monitor. Bei der Nikon ist das Bedienmenü deutlich überarbeitet.

4-Megapixel-Kameras

Canon Powershot A520

Die Powershot A520 ist das Nachfolgemodell der Powershot A85.
Mit großem Funktionsumfang und Metallgehäuse bietet sie für 240 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die A520 liegt optimal in der Hand. Dafür sorgt nicht zuletzt das Batteriefach, das als ergonomisch vorteilhafter Haltegriff herausgearbeitet ist. Problemlos bedient man mit dem Zeigefinger nicht nur den Auslöser, sondern regelt über die Zoomwippe auch das präzise und schnell arbeitenden Dreifachzoom. Ergonomisch durchdacht: der Daumen liegt immer direkt an einem vielstufigen Modusrad, was rasch ein Wechseln der Arbeitsprogramme ermöglicht. Einsteiger können die Voll- oder die Programmautomatik sowie eine Reihe situationsabhängiger Motiveinstellungen nutzen. Kreative Fotografen können Einfluss auf die Einstellungen nehmen und Zeit- oder Blendenvorwahl verwenden. Auch für völlig manuelle Einstellungen ist bei der A520 gesorgt. Bei der Bedienung hält sich Canon an das bekannt einfache Konzept. Über die Funktionstaste lassen sich Belichtungs- oder Blitzkorrektur, Weißabgleich, Empfindlichkeitseinstellungen bis ISO 400, Bildgröße und Belichtungsmessvarianten einstellen. Das Schöne daran ist die überaus klare und deutliche Struktur der Monitor-Einblendungen. In der Relation zur Kameragröße fällt der Monitor mit einer 1,8-Zoll-Diagonale recht klein aus. Das erschwert die exakte Schärfebeurteilung, aber eine digital vergrößernde Aufnahmelupe schafft Abhilfe. Sind Unschärfen erkennbar, kann man die Schärfe manuell korrigieren. Eine Balkeneinblendung verhilft zu sehr exakten Entfernungseinstellungen. 735 Linienpaare pro Bildhöhe in der Bildmitte sind ein ordentlicher Auflösungswert für eine 4-Megapixel-Kamera. Die niedrigere Auflösung in den Bildecken ist im Vergleich mit den Werten der anderen Testkandidaten o.k. Mit 32,9 S/N ist das ISO-100-Rauschverhalten in Ordnung, überzeugt jedoch mit nur 15,2 S/N bei ISO 400 nicht. Kräftige Farben und ein guter Weißabgleich sorgen für einen sehr gefälligen Gesamteindruck. Weniger positiv schneidet die Canon bei den Geschwindigkeitsmessungen ab. Auf die gemütliche Einschaltzeit von 2,7 Sekunden folgen 0,94 Sekunden Auslöserverzögerung. Nichts für Hektiker. Der sportlichere Charakter freut sich eher an der Serienschussfunktion mit 1,6 Bildern pro Sekunde.

Fazit: Bedienung und Bildqualität der Canon A520 sind in Ordnung, der Autofokus arbeitet zu langsam.

Sony Cybershot DSC-S80/ S90

Mit den neuen „S"-Modellen belebt Sony eine Kamerareihe, die sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Die S80 und S90 haben mit der letzten Vertreterin dieser Reihe, der S85, aber kaum noch etwas gemeinsam.
Optisch unterscheiden sich die S80 und S90 bis auf die Gehäusefarbe kaum. Die S90 hat aber ein größeres LC-Display mit 2,5 Zoll Diagonale (S80: 2 Zoll). Die Auflösung ist bei beiden LCDs gleich (115 000 Pixel). Das heißt, das größere Bild ist zwar nicht schärfer, die Objekte sind aber größer und damit leichter zu erkennen. Auch in Ausstattung- und Funktionsumfang unterscheiden sich die Sonys nur minimal. Beide Modelle verfügen über einen 4,1-Megapixel-CCD-Sensor und ein optisches Dreifachzoom von Carl Zeiss. Gezoomt wird lautlos über einen Brennweitenbereich, der 39-117 Millimeter im Kleinbildformat entspricht.
Die Handhabung beider 4-Megapixel-Cybershot-Kameras ist komfortabel und leicht. Die Bedienelemente sind gut positioniert und mit leicht erkennbaren Symbolen versehen. Am Moduswähler sind Aufnahmeprogramme im Handumdrehen einstellbar. Für einsteigergerechtes, unkompliziertes Fotografieren sind Vollautomatik, Programmautomatik und typische Motivprogramme wählbar. Ambitionierte Fotografen können im manuellen Modus ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Zusätzliche Einstellmöglichkeiten wie Kontrastanhebung, Schärfung, Blitzlichtkorrektur, Empfindlichkeit bis ISO 400 und manuelle Scharfeinstellung finden sich im Menü. Einen Weißabgleich in Form verschiedener Festwerte ermöglicht allerdings nur die S90. Die S80 bedient sich des automatischen Weißabgleichs.
Die Bildqualität der Kameras ist sehr gut. Die Auflösung erreicht zwar keinen Spitzenwert in der 4Megapixel-Klasse, dafür sind die Rauschwerte bei ISO 100 sehr gut und bei ISO 400 zwar nicht gut, doch immer noch besser als viele Konkurrenzwerte. Ebenfalls positiv: kräftige Kontraste und ansprechende Farben. Dass beide das gleiche Objektiv besitzen, bedeutet auch die gleichen Schwächen im optischen Bereich. So erhalten die beiden wegen Verzeichnung im Weitwinkelbereich 0,5 Punkte Abzug. Mit den 5-Megapixel-Modellen aus dem Test können die Sonys aber locker mithalten und teilen sich sogar den Testsieg. Sowohl die S90 als die S80 zeigen auf ihrem Punktekonto 50,5 Punkte. Dabei holen sie die entscheidenden Zähler mit dem schnellen Autofokus: Das getestete S90-Modell ist mit einer Auslöseverzögerung von 0,33 Sekunden sogar einen Tick schneller als die S80 mit 0,36 Sekunden - wahrscheinlich eine Abweichung innerhalb der Serienstreuung.

Fazit: Da sich beide den Testsieg teilen, empfehlen wir die 590. Der größere Monitor und der manuelle Weißabgleich sind den Preisaufschlag von 240 auf 270 Euro wert. Bedienung, Schnelligkeit und Bildqualität stimmen bei beiden.

5-Megapixel-Kameras

Casio Exilim EX-P505

Mit der EX-P505 bereichert Casio den Markt um eine extravagante Digitalkamera, die sich durch semiprofessionelle Ausstattung bei extrem kompakten Maßen auszeichnet.
Auf Fotos erinnert die P505 an eine „ausgewachsene" Megazoom-Kamera wie die Nikon Coolpix 8700. Erst die direkte Begegnung zeigt, wie klein das Modell eigentlich ist. Die Rückseite ist kaum größer als eine Scheckkarte. Der Brennweitenbereich des innenfokussierenden, nicht aus dem Gehäuse ausfahrenden Fünffachzooms reicht von 38-190 mm (KB) bei einer vergleichsweise guten Lichtstärke von 3,3-3,6. Zoommotor und Zoomwippe arbeiten stufen-, lautlos und präzise. Der gesamte Brennweitenbereich ist dabei schnell durchlaufen und der Autofokus stellt zügig scharf.
Das superkompakte schwarze Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt, macht aber einen robusten Eindruck. Der Blitz klappt wie bei großen Spiegelreflexkameras aus dem Gehäuse aus; sogar der Monitor ist klappbar. Einen Sucher gibt es nicht.
Die Bedienung und Handhabung der Kamera bereitet kaum Probleme. Man hat sie sicher und fest in der Hand. Der Zeigefinger liegt genau auf Auslöser und Zoomwippe, der Daumen am Modusrad, das auch eine Einstellung für manuelles Belichten erlaubt. Einhändiges Fotografieren stellt nur insofern ein Problem dar, als die Vierrichtungswippe etwas klein geriet und keine Druckpunkte aufweist. Insgesamt kommt die schicke P505 mit sehr wenigen Bedienelementen aus. Neben dem Programmwahlrad auf der Oberseite sitzt eine Menü- und Displaytaste, und für die Navigation steht die Vierrichtungswippe bereit. Zusätzlich hat Casio am Objektiv-Tubus zwei Schnellzugriffstasten angebracht. Sie führen direkt zu den wichtigsten Bildparametern und zu manuellen Optionen, ohne langes Menüstudium. Weißabgleich, Lichtempfindlichkeit, Makro und Fokuseinstellungen findet man dort. Das ordentlich strukturierte und einfache Menü offeriert zusätzliche Parameter wie Blitzlichtkorrektur, Gitter, Kontrast, Sättigung, Schärfe, Belichtungsmessung oder Autofokusbereich. Auf Wunsch sind die sieben Autofokusmessfelder gegen eines von 2838 frei positionierbaren AF-Feldern eintauschbar; das bedeutet, dass sie exakte Schärfepunkte selbst ansteuern können.
Die Auflösung spiegelt insgesamt eher gutes 4-Megapixel-Niveau wider - eventuell ein Tribut an den recht großen Zoombereich oder das hohe Rauschen. So beträgt der Signal-/Rausch-Abstand bei ISO 100 nur 22,3 S/N und fällt bei ISO 400 auf 12,7 S/N ab. In den mittleren Bildbereichen liegt die ISO-100-Auflösung zwischen 762 und 716 Linienpaaren pro Bildhöhe und sinkt zu den Bildecken hin deutlich ab - nur 500 Linienpaare pro Bildhöhe in der Telestellung sind nicht gerade viel. Positiv ist die Geschwindigkeit der Casio: Nach 2,5 Sekunden ist das Fünffach-Zoomobjektiv aufnahmebereit und 0,47 Sekunden später ist bereits ausgelöst.

Fazit: Die Superzoom-Exilim ist ein echter Trendsetter und das Konzept könnte großen Anklang finden. Beim aktuellen Modell ist jedoch das Rauschen deutlich zu hoch, was einen Kauftipp verhindert.

Nikon Coolpix 5900

Der 5-Megapixel-Chip der Coolpix 5900 sitzt in einem superkompakten Metallbody im Visitenkartenformat. Die Automatik oder eines der 12 Motivprogramme übernehmen die komplette Kontrolle. Bei vier Motivprogrammen (Porträt, Landschaft, Sport, Nachtporträt) bekommt der Einsteiger über das Menü eine kleine Gestaltungshilfe. Manuell geht wenig. Das Menü ist überarbeitet und übersichtlich ausgefallen. Einstellmöglichkeiten gibt es nur für Weißabgleich, Belichtungsmessmethoden, Empfindlichkeit bis ISO 400, Kontrast, Farbsättigung und Scharfzeichnung. Außerdem lassen sich Belichtungsreihen und Weißabgleichsreihen über das Menü aktivieren. Über die manuelle Autofokus-Messfeldpositionierung kann man auf beliebige Details im Bild scharfstellen. Unübersichtlich und unschön positioniert sind nur die Logos rund um die Vier-Richtungs-Wippe. Positiv: Die Bildfolgezeit bei Serienschüssen beträgt 1,8 Aufnahmen je Sekunde, doch ist die Einschaltverzögerung von 3 Sekunden zu lang und der Autofokus auch nicht besonders schnell. Die Auslöseverzögerung liegt bei 0,77 Sekunden. Die Qualität der Aufnahmen ist eine der besten im Test. Die Farbwiedergabe, der Weißabgleich und der Objektivkontrast sorgen für knackige Bilder bei Taglicht. Bei Aufnahmen mit geringerer Beleuchtung überzeugen akzeptable Rauschwerte mit einem Rauschabstand von 24,1 S/N bei ISO 400.

Fazit: Die kleine Coolpix punktet mit sehr guter Bildqualität. Mangels manueller Einstellungen und langsamem Autofokus reicht es zwar nicht zum Testsieg, doch den Kauftipp Preis! Leistung hat sich die Nikon verdient.

Olympus Camedia C-500 Zoom

210 Euro kostet die eher für Einsteiger konzipierte neue C-500, die mit ihrem kantigen Kunststoffgehäuse zwar sicher keinen Designpreis gewinnen wird, aber leicht ist und sicher in der Hand liegt. Allerdings kann die Handhabung nicht ganz überzeugen. Außen ist alles klar und einfach, innen im Menü ist ein Hin- und Herschalten zwischen nicht immer klar betitelten Menüeinträgen angesagt. Fotografiert wird mit Automatik oder 15 Motivprogrammen. Die Motivprogramme für Porträt, Landschaft, Nacht- und Sportaufnahmen lassen sich am Wahlrad direkt ansteuern. Weitere zehn verstecken sich hinter dem speziellen „Scene"-Modus. Weniger erfahrenen Fotografen wird dabei ein Beispielbild angezeigt, damit sie den Modus richtig einsetzen. Aber auch auf komplett manuelle Belichtungseinstellungen muss man nicht verzichten. Günstiger wird eine solche Vielfalt an Wahlmöglichkeiten derzeit kaum zu bekommen sein. Allerdings ist etwa im Weitwinkelbereich nur Blende 2,8 und 4 angelegt. Das prall gefüllte Menü bietet Optionen, um die Lichtempfindlichkeit bis ISO 400, Weißabgleich, Belichtungsmessmethoden oder Rauschminderung bei Bedarf zu regeln. Der Dreifachzoom umfasst einen Brennweitenbereich, der 38-114 mm bei Kleinbild entspricht. Die Zusammenarbeit zwischen Zoommotor und Wippe ist die beste im Testfeld. Zwar funktioniert das Positionieren des Zooms nicht geräuschlos, dafür aber sehr präzise. So schnell wie gezoomt wird, kommt allerdings der Autofokus nicht mit. Es kostet Nerven, bis er scharf gestellt hat. Richtig eilig darf man es mit der C-500 sowieso nicht haben. Die Einschaltverzögerung von fünf Sekunden ist Schnappschuss-untauglich Hinzu kommt eine Auslöseverzögerung von 1,1 Sekunde im Testzyklus - das ist deutlich zu langsam. Die Serienschussfunktion schafft mit einem vollaufgelösten Bild je Sekunde keine Abhilfe. Auch bildseitig haben wir von Olympus schon bessere Ergebnisse gesehen.

Der Randabfall zu den Ecken hin ist stärker als bei vielen Konkurrenten und die Auflösung bei ISO 400 sollte insgesamt höher sein.

Fazit: Die C-500 ist günstig, lässt aber bei ISO 400 deutlich nach und arbeitet wesentlich zu langsam.

Olympus Camedia C-55 Zoom

Bei der neuen - gegenüber der C500 deutlich teureren - Olympus C-55 scheint die erste Fünf im Namen für ihre Auflösung zu stehen und die zweite für ihren Zoomfaktor. Das Kunststoffgehäuse der C-55 fällt eher klobig und kantig aus - schade, denn gerade Olympus hat einige besonders schöne Modelle im Programm. Das Batteriefach dient als Haltegriff und sorgt für sicheren Umgang. Die Bedienung gestaltet sich einfach. Die wenigen, aber gut gekennzeichneten Funktionsknöpfchen tragen ihren Anteil dazu bei. Das Modusrad lässt gleich erkennen, dass dieses Modell eher ambitionierte Fotografen ansprechen soll. Wahlweise wird mit Zeit- und Blendenvorwahl oder komplett manuell fotografiert. Und das geht bei Olympus traditionell sehr einfach über die vier Cursortasten, die sehr gute Druckpunkte aufweisen. Soll es schnell gehen oder sind Einsteiger am Werk, lässt sich bequem die Programmautomatik oder wie bei der C-500 eines der zehn Motivprogramme aktivieren. Den semiprofessionellen Anspruch unterstreicht das Menü. Wichtige Parameter wie Lichtempfindlichkeit, Scharfeinstellung, Schärfung, Sättigung, Weißabgleich sowie dessen Korrektur und Blitzlichtstufungen lassen sich dort aktivieren. Soll allerdings der Blitz zum Einsatz kommen, muss man ihn über eine Taste aktivieren, damit er aus seinem Blitzköfferchen springt. Die Brennweite von 38-190 mm (bezogen auf das KB-Format) ist zwar extrem schnell durchlaufen, aber der Zoom lässt sich an nur fünf Stufen positionieren. Zusätzlich beansprucht der Autofokus sehr viel Zeit, bis er die richtige Schärfe hat. In der Praxis gerieten auffallend viele Aufnahmen unscharf. Durchschnittlich dauert es mindestens 1,2 Sekunden, bis die Kamera auslöst. Das ist auf dem heutigen Kameramarkt nicht vertretbar. Aber, was lange währt, wird dann auch gut. Die C-55 zeigt die besten Bildergebnisse im Testfeld. Die Auflösung ist mit 888 Linienpaaren im Weitwinkel sehr hoch und fällt weder im Telebereich noch zu den Ecken hin zu stark ab. Trotz Fünffachzoom stimmt hier alles, was bei der C-500 nicht passte. Die hohe Auflösung kann die Olympus auch bei ISO 400 halten, obwohl der Rauschwert von einem sehr guten Rauschabstand 37,4 S/N auf 16,8 S/N abfällt.

Fazit: Trotz guter Bildqualität erhält die Olympus C-55 wegen des sehr langsamen Autofokus keine Empfehlung: Prima bei Landschaft oder Stillife ungeeignet für Schnappschüsse.

Rollei dr5

Von Rollei kommt die dr5, die auf Ricohs Caplio-R-Reihe basiert. Die Besonderheit der kompakten und sehr edel verarbeiteten dr5 ist das 4,8-fach-Zoomobjektiv mit einem Brennweitenbereich von 28 bis 135 mm (bezogen auf das Kleinbildformat) bei einer Bautiefe von gerade mal 2,5 cm. Das Durchlaufen der Brennweite geht zwar sehr zügig, aber das Motorquietschen nervt. Richtig störend ist dagegen, dass das Zoom nur sehr grobstufig reagiert und sich damit sehr ungenau positionieren lässt.
Die klare Designlinie des äußerst mitnahmetauglichen Geräts erinnert an frühere Braun-Modelle. Dazu gehört auch, dass die tiefliegenden polierten Metallknöpfchen in Klarschrift bedruckt sind. Die Knöpfchen wollen allerdings ordentlich (fest) gedrückt werden, bis sie reagieren. Schiebt der Fotograf den kleinen silbernen Haltegriff auf der Vorderseite zurück, ist die dr5 nach raschen 1,5 Sekunden startklar. Noch schneller geht es beim Auslösen: gerade 0,2 Sekunden dauert es, und schon ist das Bild auf SD oder MMCard -da kann kein anderer Testkandidat mithalten. Die Bedienung ist sehr gut gelöst. Fotografiert wird mittels Programmautomatik oder sechs situationsbedingten Motivprogrammen. Eine Schnellzugriffstaste ermöglicht rasche Einstellungen für die wichtigsten Parameter: Belichtungskorrektur, Lichtempfindlichkeit bis ISO 800 und den Weißabgleich. Besonders gefällt das aufgeräumte und selbsterklärende Menü. Dort verstecken sich zusätzlich Belichtungsmessart, Schärfe, Bildvertonung und Serienschusseinstellungen. Für ordentliche Nachtaufnahmen kann man eine Langzeitbelichtung zuschalten, die Belichtungszeiten zwischen einer und acht Sekunden erlaubt. Größtes Problem der Bildergebnisse ist der heftige Auflösungsabfall zu den Bildrändern und das hohe Rauschen bei ISO 400. Bei einem Signal/Rauschverhältnis von 12,9 S/N gehen auch die Kontraste in den Keller. Ferner zeigt der Weißabgleich leichte Schwächen, es empfiehlt sich, den manuellen zu nutzen. Hinzu kommt eine mäßige Farbtreue mit Delta E = 10,1.

Fazit: Die Stärken der Rollei liegen in der guten Verarbeitung, einfacher Bedienung und extremer Schnelligkeit. Negativ fällt die mäßige Bildqualität bei ISO 400 auf - eine Schönwetterkamera.

Fazit 

Susan Rönisch 

Den Testsieg teilen sich die beiden Sonys mit ordentlicher Bildqualität und schnellem Autofokus. Damit schneiden die 4-Megapixel-Modelle etwas besser als immerhin fünf der 5-Megapixel-Kameras ab. Unter den 5-Megapixel-Modellen erhält die kleine Nikon den Kauftipp Preis/ Leistung. Eingeschränkt attraktiv ist auch die Rollei: schneller Autofokus und Zoom ab 28 mm, doch sehr schlechte ISO-400-Abstimmung, was eine Empfehlung verhindert.

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