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Artikel
2006
KAMERAS TEST
Digitale SLR-Kameras ab 2000 Euro
Die Profis
Sechs digitale SLR-Kameras der Profiklasse treten zum Vergleichstest an: je zwei Modelle von Canon und Nikon, dazu die Leica R9 mit Digital-Modul-R und die Fujifilm
FinePix S3 Pro. Im Messlabor und im Praxistest offenbaren die Kandidatinnen ihre Stärken und Schwächen.
Digitale Spiegelreflexkameras D wie die Nikon D70s oder die Canon EOS 350D, die heute zu Preisen unter 1000 Euro erhältlich sind, liefern eine untadelige Bildqualität. Solche Kameras werden Sie auch in den Händen von Fotografen entdecken, die mit ihren Bildern Geld verdienen. Und einem ganzseitigen Aufmacherfoto in einer Zeitschrift werden Sie es nicht ansehen, dass es mit einer solchen Kamera gemacht wurde. Welche Argumente gibt es folglich für Profikameras, die ein Vielfaches davon kosten?
Argument 1: Die Auflösung. Fotografen, die für Bildagenturen arbeiten, kennen das Problem: Ihre Auftraggeber wollen für alle Fälle gerüstet sein und erwarten Bilddateien, mit denen sich mindestens eine Aufmacher-Doppelseite in einer Zeitschrift realisieren lässt. Ist die in Photoshop geöffnete Bilddatei nicht mindestens 50 Megabyte groß, droht Ungemach. Die einzige derzeit erhältliche Kamera, die Bilder in diesem Format liefert, ist die Canon EOS-1Ds Mark II mit 16 Mio. Pixel Auflösung. Manche Bildagenturen sprechen in diesem Punkt eine ganz offene Empfehlung an ihre Fotografen aus.
Argument 2: Der Bildwinkelfaktor. Wer Wert auf extreme Weitwinkelansichten legt, fährt am besten, wenn der Bildwinkelfaktor (die scheinbare Brennweiten-Verlängerung) bei 1,0 liegt. Dies ist dann der Fall, wenn eine für Kleinbildobjektive konstruierte Kamera mit einem Sensor im Kleinbildformat (24 x 36 mm) bestückt ist. Auch in diesem Punkt ist die Canon EOS-1Ds Mark II derzeit ein Unikat am Markt, nachdem sich Kodak mit der DCS-Reihe vom Markt zurückgezogen hat. Der Bildwinkelfaktor der übrigen Modelle liegt zwischen 1,3 und 1,5.
Argument 3: Die Gehäusequalität. Profi-Kameras sind oft harten Belastungen ausgesetzt, vor allem bei Outdoor-Einsätzen. Gehäuse aus Metalllegierungen wie bei Canon, Nikon oder Leica halten diesen Belastungen besser stand und versprechen Langlebigkeit. Bei Kameras dieser Art verzichten die Hersteller in der Regel auf eingebaute Blitzgeräte, unter anderem mit dem Hinweis auf eine höhere Gehäusestabilität.
Argument 4: Die Schnelligkeit. Reportage-, Sport- und Action-Fotografen wollen bei der Arbeit nicht durch die Kamera ausgebremst werden. Dies betrifft die maximale Bildfrequenz (Bilder pro Sekunde) ebenso wie die maximale Zahl an Bildern, die in Serie fotografiert werden können, bis die Kamera eine Kunstpause macht. Spitzenreiter in dieser Disziplin sind die Canon EOS-1D Mark II und die Nikon D2Hs. Auch Schnelligkeit und Zuverlässigkeit des Autofokus-Systems sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung.
Argument 5: Die Bildqualität. Von Profi-Kameras erwartet man ein Maximum an Bildqualität. Und die wird bekanntlich nicht nur durch die physikalische Auflösung des Sensors bestimmt, sondern auch durch Rauschverhalten, Dynamikumfang (Kontrastverarbeitung), Farb- und Hauttonwiedergabe. In diesem Punkt kann z. B. die vergleichsweise günstige Fujifilm FinePix S3 Pro wesentlich teureren Kameras erfolgreich Paroli bieten, vor allem in der Studio- bzw. Porträtfotografie, bei der die Schnelligkeit eine untergeordnete Rolle spielt.
Canon EOS-1D Mark II
Die EOS-1D Mark II bietet eine attraktive Kombination aus Schnelligkeit und hoher Auflösung - mit 8 Mio. Pixel doppelt so viel wie bei der Vorgängerin EOS-1D und der Nikon D2Hs, der direkten Konkurrentin in der Disziplin Reportagekamera. Der 28,7 x 19,1 mm große CMOS der Mark II liefert maximal 3504 x 2336 Bildpunkte und hat einen Bildwinkelfaktor von nur 1,3. Ein guter Kompromiss, der Telebrennweiten angenehm „verlängert", ohne die Weitwinkelfotografie drastisch einzuschränken. Nachteil: Die für die Bildsensoren im APS-Format gerechneten EF-S-Objektive lassen sich nicht verwenden.
In Konstruktion und Ausstattung entspricht die EOS-1D Mark II ihrer Vorgängerin: In einem soliden Magnesiumgehäuse sind alle gängigen Belichtungsprogramme und Messverfahren sowie ein weiterentwickelter 45-Punkt-Autofokus versammelt. Zum Erbe gehört aber auch die etwas lästige Doppelbelegung von Bedientasten oben am Gehäuse und das Fehlen eines 4-Wege-Schalters. Zum Navigieren in den Menüs wird ausschließlich das große Drehrad hinten am Gehäuse in Kombination mit den Menü- und Select-Tasten benutzt.
Mit einer Bildfrequenz von 6,4 Bildern pro Sekunde und 25 in Serie bleibt die EOS-1D Mark II zwar leicht hinter der Nikon D2Hs zurück (6,5 B/s, mehr als 50 in Serie), kann angesichts ihrer doppelt so hohen Auflösung aber dennoch glänzen. Die Speicherzeiten sind enorm kurz - unter 3 s bei JPEGs und weniger als 4 s bei RAWs (ermittelt mit SanDisk Ultra und Lexar Professional 24x). Auch bei der Bildwiedergabe sind keine lästigen Wartezeiten zu verzeichnen. Neben einer CompactFlash-Karte lässt sich in einen zweiten Slot eine SD-Card einsetzen. Diese kann alternativ, aber auch parallel zur CF-Karte benutzt werden, als „Überlaufspeicher" oder zum Sichern individueller Benutzereinstellungen. Bilder lassen sich als RAW-Dateien oder JPEGs in vier Größen und zehn Kompressionsstufen abspeichern. Ebenso möglich ist das parallele Speichern von RAW und JPEG, was auch die Nikon-Konkurrenz beherrscht.
Was das Rauschen anbelangt, fällt auf, dass die Kamera vor allem bei ISO 400 deutlich besser abschneidet als das führende Schwestermodell EOS-1Ds Mark II mit 16 Mio. Pixel. Bei der Bildqualität und in der Gesamtwertung ist die Kamera der Nikon D2Hs klar überlegen und liegt mit der Fujifilm FinePix S3 Pro praktisch gleichauf.
Canon EOS-1Ds Mark II
Der Bildsensor des Canon-Flaggschiffs besitzt die Abmessungen des Kleinbildformats (36 x 24 mm) und erlaubt den Anschluss aller EF-Objektive ohne Änderungen im Bildwinkel. Ebenso klar ist aber auch, dass EF-S-Objektive, zugeschnitten auf den kleineren Bildsensor der EOS-Modelle 10/ 20/300D, nicht verwendet werden können.
Satte 16,7 Megapixel Auflösung liefert der CMOS der EOS-1Ds Mark II. Das sind 4992 x 3328 Pixel oder eine Bildgröße von 42,27 x 28,18 cm bei 300 dpi. Ein schneller Bildprozessor (Digic II) sorgt dafür, dass man von den großen Datenmengen nicht viel merkt, mit denen die Kamera umgehen muss: Weniger als zwei Sekunden benötigt die EOS-1Ds Mark II zum Abspeichern von JPEGs auf eine Lexar Professional 24x, etwa vier Sekunden für eine RAW-Datei und kaum mehr, wenn RAW-File und JPEG parallel abgespeichert werden. Die Empfindlichkeit des Bildsensors lässt sich im Standardmodus von ISO 100 bis 1600 einstellen, bei zugeschalteter ISO-Erweiterung bis 50 und 3200.
Wenig Bedenkzeit lässt sich die Kamera nach dem Einschalten: In 0,8 Sekunden ist sie betriebsbereit. Bei der Auslöseverzögerung erreicht sie mit 0,18 Sekunden die bisherige Bestzeit und ist noch schneller als die Nikon D2X (0,22 s) und die EOS-1D Mark II (0,29 s). Extrem schnelle Bildfolgezeiten erreicht sie zwar erwartungsgemäß nicht; 3,8 Bilder pro Sekunde und 21 in Serie bei maximaler Auflösung sind für eine Kamera dieser Megapixel-Klasse aber ein sehr guter Wert. Speichern lassen sich die Bilder wahlweise auf CF- oder SD-Card.
Bei Rauschen, Farbwiedergabe und Objektkontrast bewegt sich die Canon auf hohem Niveau, bei der Auflösung erreicht sie Rekordhöhe: Mehr als 1500 Linienpaare bei ISO 100 und ISO 400 sind noch immer Spitze. Das Gleiche gilt für die Platzierung der Canon EOS-1Ds Mark II insgesamt: Mit 68 Punkten für die Bildqualität und 94 Gesamtpunkten ist sie die derzeit beste digitale SLR-Kamera. Legt man allerdings die Testergebnisse für ISO 400 zugrunde, begegnet ihr das Schwestermodell EOS-1D Mark II auf Augenhöhe (87 Gesamtpunkte).
Fujifilm FinePix S3 Pro
Die Fujifilm FinePix S3 Pro basiert auf einem Nikon-Gehäuse, ist somit kompatibel zum umfangreichen Nikon-Objekivprogramm und den alternativen Angeboten der Fremdhersteller. Das Kunststoffgehäuse fühlt sich hochwertig und griffig an; durch die gelungene Integration des Batteriehandgriffs wirkt die Konstruktion wie aus einem Guss. Ein Hochformatauslöser ist, wie man das in der Profiklasse erwartet, ebenfalls eingebaut.
Unter der Speicherkarten-Abdeckung an der Rückseite verbergen sich zwei Slots für CompactFlash und xD-Picture-Card. Ebenfalls lobenswert: Als Schnittstelle zum PC stehen USB 2.0 und Firewire bereit. Als Stromversorgung dienen vier Mignon-Akkus (AA), die samt Ladegerät im Lieferumfang sind. Der 2-Zoll-Monitor liefert ein brillantes Bild; darüber befindet sich ein zusätzliches monochromes LC-Display zur Anzeige von Kameradaten wie ISO-Wert, Datum, Bildnummer oder Batteriestatus. Schaltet man auf die Funktionsebene um, hat man direkten Zugriff auf wichtige Parameter wie Weißabgleich, Bildauflösung, Schärfung, Kontrast oder Farbsättigung. Aufnahmespezifische Daten wie Zeit oder Blende zeigt das obligatorische LC-Display an der Oberseite in Nähe des Auslösers. Das Hauptmenü ist übersichtlich und schlank gehalten: Fünf Fenster mit jeweils maximal vier Einträgen reichen.
Bei der Bildqualität spielt der SuperCCD-SR seine Vorzüge aus: Die Fujifilm FinePix S3 Pro erreicht mit 56 Punkten bei ISO 100 und 53 Punkten bei ISO 400 Bestwerte unter den bisher getesteten Kameras bis 8 Mio. Pixel. Überzeugend sind vor allem das geringe Rauschen und der hohe Dynamikumfang von zehn Blenden bei ISO 400 und 9,5 Blenden bei ISO 400. Dies bringt spürbare Vorteile bei kontrastreichen Motiven, zumal im RAW-Format, da man den Dynamikumfang auch nachträglich per Software anpassen kann. Die Hauttonwiedergabe ist exzellent, und Mehrfachbelichtungen sind ebenfalls möglich.
Eine Besonderheit ist die Filmsimulation: Mit den Voreinstellungen F1 (weich, für Porträts) und F2 (gesättigte Farben, vergleichbar Fuji Velvia) lassen sich JPEGs für die Weiterverarbeitung im digitalen Fotolabor optimieren - ein Vorteil vor allem dann, wenn größere Mengen an Bildern geprintet werden sollen und keine Zeit für die Nachbearbeitung ist. Preislich stellt die Fujifilm FinePix S3 Pro eine interessante Alternative zu den anderen Profi-Kameras des Testfelds dar.
Leica Digital-Modul-R/R9
Mit dem Digital-Modul R finden Leicas SLR-Modelle R8 und R9 Anschluss an die digitale Welt. Das Digital-Modul-R besteht aus zwei Teilen, der Rückwand mit dem Bildsensor und einem Handgriff, dessen Unterteil einen Lithium-Ionen-Akku beherbergt. Beides kann der Anwender selbst in wenigen Minuten montieren, nachdem er die Filmrückwand abgenommen hat. Auf ein schärfe-minderndes Anti-Aliasing-Filter vor dem Bildsensor hat man verzichtet. Stattdessen gibt es ein Moire-Filter, das per Software simuliert wird.
Bei dem von Kodak produzierten Bildsensor handelt es um einen CCD mit 10 Mio. Bildpunkten, einer aktiven Fläche von 26,4 x 17,6 mm und einer Pixel-Größe von 6,8 p. Als Bildformat stehen RAW, TIFF und JPEG in zwei Kompressionsstufen (Fine und Basic) zur Verfügung. Nicht möglich ist dagegen das parallele Aufzeichnen von RAW und JPEG. Als Speichermedium dient eine SDCard. Für den Datentransfer zum PC steht eine FireWire-Schnittstelle (IEEE 1394) bereit.
Der Bildwinkelfaktor ist mit 1,37 moderat und begünstigt die Tele-Fotografie, ohne Weitwinkelfans massiv in die Schranken zu verweisen. Mitgeliefert wird eine mit Begrenzungslinien versehene Einstellscheibe, die man gegen die Original-Mattscheibe tauscht.
Die ausschließlich manuell fokussierbare Leica lässt sich sehr intuitiv bedienen. Das im TFT-Monitor angezeigte Menü kommt mit insgesamt 21 Einträgen aus, die auf einer Seite fortlaufend dargestellt werden. Ein LC-Display darunter zeigt wichtige Einstellparameter. Getrübt wird der Spaß nur durch die unzeitgemäß lange Einschaltverzögerung von 5,4 s; auch der Stromverbrauch im Testzyklus war mit 84,2 Ws zu hoch. Die Auslöseverzögerung von 0,24 s bleibt ohne Bewertung, weil alle bisher getesteten Mitbewerber der SLR-Klasse über Autofokus verfügen, und die Auslöseverzögerung deshalb zusammen mit der AF-Zeit gemessen wurde. Da die Leica folglich für diese Testdisziplin keine Punkte einfahren kann, ist sie in der Gesamtpunktzahl mit ihren Konkurrenten nicht direkt vergleichbar. Bezogen auf die Bildqualität liegt sie auf Platz 3 hinter EOS-1Ds Mark II und Nikon D2X.
Nikon D2Hs
Mit einer nominellen Auflösung von 2464 x 1632 (4,1 Mio). Pixel wirkt die Nikon D2Hs fast wie ein Exot im Testfeld der digitalen Profi-SLRs. Allerdings ist sie kompromisslos auf Schnelligkeit getrimmt: Sie schafft 6,5 JPEGs pro Sekunde und kann mehr als 50 Aufnahmen in Serie speichern. Auch die Canon EOS-1D Mark II kann in diesem Punkt nicht ganz mithalten (6,4 Bilder pro Sekunde, aber nur 25 in Folge).
Das Gehäuse mit integriertem Akkuhandgriff besteht aus einer Magnesiumlegierung, ist hervorragend verarbeitet und liegt optimal in der Hand. Hier und in vielen anderen Punkten ist die D2Hs mit dem Schwestermodell D2X fast 1:1 vergleichbar. Dazu gehört auch, dass die Akku-Kapazität besonders präzise berechnet und angezeigt wird - eine Forderung vieler Profis, die man bei Nikon ernst genommen hat. Weitere Gemeinsamkeiten: der 2,5-Zoll-TFT-Monitor, darunter ein schmales LCDisplay, das die obligatorische LC-Anzeige an der Gehäuseoberseite ergänzt. Alle Bedienelemte, vier Räder sowie diverse Tasten sind ergonomisch angeordnet und erlauben eine Bedienung der Kamera auch ohne Handbuch.
Beim Weißabgleich arbeitet die Nikon D2Hs wie die D2X mit drei Mess-Systemen: Ein Sensor vorne am Prisma misst die Farbtemperatur des Umgebungslichts unabhängig von den Objektfarben (Lichtmessung) und beeinflusst damit die vom Bildsensor und von der 3D-Farbmatrixmessung gelieferten Werte - auch bei Blitzaufnahmen.
Über einen Sender, der an die Bodenplatte des Gehäuses geschraubt wird, ist die kabellose Übertragung der Bilder von der Kamera an ein lokales Netzwerk (LAN) möglich. Als Schnittstelle für den Bildtransfer zum Sender oder zu einem direkt angeschlossenen PC dient USB 2.0.
Bei der Bildqualität und in der Gesamtwertung bildet die D2Hs aufgrund ihrer niedrigen Auflösung das Schlusslicht unter den getesteten Profi-SLR-Kameras. Empfehlenswert nur für den, der Schnelligkeit an die erste Stelle setzt und sicher weiß, dass er mit 4 Mio. Pixel Auflösung die nächsten Jahre auskommen wird. In allen anderen Fällen dürfte die rund 1500 Euro teurere D2X für Nikon-Fotografen die wohl bessere Wahl darstellen.
Nikon D2X
Nikon setzt beim Topmodell D2X nicht wie Konkurrent Canon auf einen Vollformat-Chip, sondern auf einen Bildsensor im APS-Format mit 23,7 x 15,7 mm nutzbarer Fläche - was dem Bildsensor einer D70 oder D100 entspricht. Der Bildwinkelfaktor von 1,5 bei Verwendung von KB-Objektiven bleibt damit wie gehabt, während sich die Auflösung im Vergleich zu den semiprofessionellen Schwestermodellen aber mehr als verdoppelt hat und jetzt 12,4 Megapixel erreicht. Wie bei der D2Hs verwendet Nikon einen CMOS und keinen RGB-CCD (wie bei den anderen digitalen SLR-Kameras des Hauses).
Im Sucher fällt ein rechteckiger Rahmen auf, die Suchermarkierung für den High-Speed-Modus der D2X: Dabei wird das Bildformat auf einen zentralen Bildausschnitt mit insgesamt 6,8 Megapixel Auflösung begrenzt. Die Bildrate erhöht sich dabei laut Hersteller auf 8 Bilder pro Sekunde, wobei auch bei voller Auflösung noch 5,2 Bilder pro Sekunde und bis zu 20 in Folge (Testwerte) möglich sind.
Die zahlreichen Bedienelemente unterstützen den intuitiven Umgang mit der Kamera; der 2,5Zoll-Monitor erleichtert die Bildbeurteilung ebenso wie die Übersicht in den verschiedenen Bildschirmmenüs. Unterhalb des Monitors stellt ein schmales LC-Display gern gesehene Parameter wie ISO-Zahl, Auflösung oder Weißabgleichsmethode dar. Zu den Besonderheiten gehört die Option „Mehrfachbelichtung" mit bis zu zehn Einzelaufnahmen. Zu einem vergleichbaren Ergebnis führt die „Bildmontage", bei der sich zwei bereits vorhandene Dateien überlagern lassen.
Für das Abspeichern eines JPEG auf eine Lexar WA Professional 24x benötigt die Kamera nur 2 s, für ein RAW 6,5 s und für RAW und JPEG in Kombination 8 s. Noch weiter verkürzen sich die Zeiten mit einer SanDisk Ultra II 256: 1,5 s, 4 s und 5 s. Nur im TIFF-Modus wurden in beiden Fällen über 30 s benötigt.
Bei der Bildqualität, bezogen auf ISO 100, trennen die Nikon nur 6 Punkte von der führenden Canon EOS-1 Ds Mark II, und bei ISO 400 schrumpft der Unterschied auf 4,5 Punkte. Dieses Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als die Canon „nur" die höhere Auflösung besitzt, bei Rauschen, Farbqualität und Objektkontrast aber leicht unterlegen ist. Bei den Rauschwerten für ISO 100 erreichen zwar beide die gleiche (Höchst-)Punktzahl von 15, bei ISO 400 aber zieht die Nikon davon (12 gegen 8,5 Punkte) - und das trotz der Tatsache, dass hier ein kleinerer Sensor am Werk ist.
Fazit
Karl Stecht
Für Agentur-Fotografen, die maximale Auflösung benötigen, ist die Testsiegerin Canon-1Ds Mark II mit 16 Mio. Pixel erste Wahl - ebenso für Weitwinkel-Fans, die einen Vollformat-Sensor ohne Bildwinkelfaktor bevorzugen. Die Nikon D2X mit 12 Mio. Pixel und Sensor im APS-Format ist wiederum für Tier- und Sportfotografen ideal: Der Bildwinkelfaktor von 1,5 führt in der Praxis zu mehr Telewirkung bei weniger Gewicht. Bei den schnellen Reportagekameras punktet die Canon EOS-1 D Mark II im Vergleich zur Nikon D2Hs durch die höhere Auflösung, ermöglicht allerdings weniger Bilder in Serie. Die Fujifilm FinePix S3 Pro besticht durch ihre Bildqualität und empfiehlt sich vor allem als preiswerte Alternative für die Studiofotografie. Bei Leica schließlich überzeugt das modulare Konzept: Mit einem Kameramodell können Sie zweigleisig fahren nachdem, ob Sie die Filmrückwand oder das Digital-Modul-R im Einsatz haben.
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