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2006

KURZTEST

MAMIYA 645 AF DII

Die 4-in-1-Kamera

Mittelformat, Kleinbildkomfort und wahlweise analoge oder digitale Bildaufzeichnung dank Wechselmagazinen machen die neue Mamiya 645 AF DII zum vielseitigen Profi-Werkzeug. Unabhängig vom gewählten Aufzeichnungsmedium gibt es zudem erneut eine ganze Reihe von Detailverbesserungen. Die von Mamiya als Standard propagierte MSC-(Mamiya Serial Communication)-Schnittstelle überträgt jetzt alle relevanten Belichtungs- und Auslöse-Informationen zwischen Kameragehäuse und kompatiblen Datenrückteilen.
Bei der praktischen Arbeit gefällt der neue, beschleunigte Autofokus. Dabei stehen jetzt wahlweise ein zentrales Spot-AF-Feld mit Kreuzsensor zur verbesserten Strukturerkennung oder ein Großfeld-AF mit (I+l)-förmiger 3-Sensor-Anordnung zur Wahl. Außer Einzelfokussierung mit Speicher und kontinuierlicher Schärfenachführung ist auch die klassische manuelle verfügbar. Sie erfolgt praktisch geräuschlos, während die laut quietschende motorische Fokussiermechanik nicht dem im Übrigen gediegenen und soliden Eindruck entspricht. Einzig bei Serienbelichtungen mit den Filmmagazinen erscheint die 645 AF DII etwas lahm.
In allen automatischen und manuellen Belichtungsvarianten erleichtert die automatische Umschaltung zwischen der auch fest wählbaren Spot- oder Mittelwertmessung die motivgerechte Messung. Direkt an der Kamera kann jetzt die TTL-Blitz-Belichtungskorrektur für externe Systemblitzgeräte vorgewählt werden. Neue „Quick-Action"-Bedienelemente erlauben die schnelle Aktivierung von Funktionen wie Belichtungs- und Fokusspeicher, Belichtungsreihen und Mehrfachbelichtungen sowie Sicherung der Einstellungen. Das Kamera-Display informiert über die Gehäuse-Einstellungen; die Wechselmagazine sind mit zusätzlichen Displays für die entsprechenden Parameter von Film- oder Digi-Back ausgestattet Umfangreiche individuelle Anpassungen ermöglichen die 36 Benutzerfunktionen. Drei Benutzerprofile mit jeweils speziellen Einstellungen können gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. Zu den Variablen zählen Abstufungen der Belichtungszeiten oder Korrekturfaktoren in 1/3-, 1/2- oder 1/1-Stufen, die X-Synchronzeiten oder eine Digital-Rückteilerkennung mit automatischer Zuordnung von drei Benutzerprofilen als Alternative zum Standardprofil.
Wer sich für eine Mamiya 645 AF DII im Set mit dem AF 2,8/80 mm und Wechselmagazin entscheidet, erhält für knapp 4300 Euro ein professionelles Werkzeug, das Brücken zwischen etablierter und neuer Technik schlägt. Alle Objektive werden auch an die zum Jahresende erwartete rein digitale Mamiya ZD passen.

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