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Artikel
2008
10 aktuelle Kompaktkameras
Vollautomaten
Im Testlabor: die ersten neuen Kameras von der CeBit. Trotz aller Unterschiede fallen zwei Tendenzen auf: Statt manueller Einstellungen bieten die meisten Modelle zahlreiche Motivprogramme und viele der Kameras neigen schon bei ISO 100 zu sichtbaren Rauschartefakten.
Derzeit ist es Mode bei allen D Herstellern, kleine kompakte Kameras zu entwickeln, bei denen Automatiken das Sagen haben. Wir haben zehn davon in unsere Auswahl aufgenommen, die in den Klassen von 5 bis 8 Megapixel viel Fotografierspaß zu attraktiven Preisen bieten. Dabei fallen zwei Gruppen auf: Modelle wie die Panasonic FX01, Samsung i6 und Fuji V10 verbinden tolle Designideen mit hochwertiger Verarbeitung und besonderen Funktionen. Das andere Extrem sind Geräte wie die Pentax E10, Panasonic LZ 3 oder 5 und die Samsung S800, die etwas "dicker auftragen", technisch nicht an die Grenze gehen, aber - einfach, praktisch und günstig - "Normalverbraucher" ansprechen sollen.
Kameras mit 5 Megapixeln
Fuji FinePix V10
Mit Fujis völlig neu gestalteter V10 können Sie auch "Space Invadors", ein Küken durch ein großes Labyrinth zur Mutterhenne leiten oder auf dem Monitor auch Backsteine abschießen. Aber im Ernst: Die Spielfunktion in der neuen Kameraserie drängte sich wegen des 3-Zoll-Monitors mit seinen stattlichen 230 000 Pixeln förmlich auf. Auch sonst bietet der Monitor Vorteile: Er zeigt nicht nur Bildunschärfen recht exakt, sondern ermöglicht auch einen Überblick über 30 kleine Fotos oder zwölf größere mit Kalenderanzeige. Während der Aufnahme zeigt der Monitor auf Wunsch zum Livebild noch die drei vorher aufgenommenen Bilder an. Das kann für Motivvarianten recht sinnvoll sein. Das Display nimmt die gesamte Rückseite des schicken, sehr kompakten Metallgehäuses ein, nur am unteren Rand tummeln sich fünf Bedienelemente. Zentral sitzt eine gut greifbare Cursorwippe, links davon die Schnellwiedergabe und die Löschfunktion, rechts Menü und Menü-Rücksprungfunktion. Klar, dass so wenige Tasten bei Aufnahme und Wiedergabe unterschiedliche Funktion haben. Das Menü ist Fuji-üblich zweigeteilt. Auflösung, Kompression und Empfindlichkeit gibt es getrennt in einem F-Menü. Darin hätte man noch mehr unterbringen können, wie die bei einer Vollautomatik-Kamera wichtige Belichtungskorrektur oder den Weissabgleich. Die "fischt" man jedoch aus dem Hauptmenü. Wegen dieser etwas willkürlichen Aufteilung ist die Menüführung auch gewöhnungsbedürftig. Der Auslöser sitzt zusammen mit der Zoomwippe ganz außen rechts an der Oberseite. Wer ihn einhändig bedienen will, der muss sich damit abfinden, dass der Haltedaumen fett auf dem Display liegt. Zweihändig geht's besser. Das 3,4fach-Zoom der Fujinon-Optik (38130 mm) ist sehr schnell, positioniert aber etwas grobstufig. Die ISO-Einstellung reicht bis 1600. Ein überzeugend rauscharmes Bild erreicht die clevere Kombination aus fujieigener Chiptechnologie plus Rauschunterdrückungs-lgorithmen. Zwar rauscht auch der Fuji-CCD, doch rechnet Fuji die besonders störenden Farbartefakte sehr gut aus dem Bild heraus, ohne die Aufnahmen zu stark weichzuzeichnen. Erst bei ISO 800 und 1600 werden Details, die wenig Kontrastunterschiede zeigen, stärker "weggebügelt". Das Wackelhändchen selbst ist dabei sogar relativ vorsichtig und erscheint schon, wenn die Belichtungszeit länger als 1/5o s ist. Startklar ist die V10 nach 1,7 s, ausgelöst ist nach weiteren 0,7 s.
Fazit: Ein Designerstück für 310 Euro, das sehr gute Bildqualität liefert, allerdings mit leichten Einschränkungen im alltäglichen Bedienkomfort - Kauftipp Bildqualität.
Sanyo Xacti VPC-HD1
Der HD1 setzt die hochformatige C-Baureihe von Sanyo nahtlos fort. Das Multifunktionsgerät zeichnet hochauflösende Videofilme (siehe Kasten "Die Videofunktion des Sanyo Xacti VPC-HD 1") und 5Megapixel-Fotos auf. Bei Sanyo ist die Basis zudem eine 5-Megapixel-Kamera und nicht wie bei den meisten Konkurrenten ein Camder mit meist deutlich niedrigerer Auflösung. Für einen Camder ist die hochwertige Bauart sehr kompakt. Zudem ist der HD1 auch kein Kompaktmodell, sondern eine Megazoomkamera mit Zehnfachzoom (38-380 mm) und Klappmonitor: Als einzige im Test bietet er alle wichtigen manuellen Funktionen wie Weißabgleich, Verschlusszeiten- oder Blendeneinstellung. Das Display zeigt die zu erwartende Helligkeit allerdings nicht an. Zur echten Blendeneinstellung gibt es auch noch die AE-Shift-Funktion mit einem Belichtungsspielraum von +/-1,8 Blendenstufen. Hinzu kommen Spot- oder 5-Zonen-Fokus, die ISO-Einstellung sowie Spot- und Integralbelichtungsmessung.
Erstaunlich ist auch, dass trotz extrem kompakter Maße genügend Platz für einen Mikrofonanschluss geblieben ist. Auch die Schärfe lässt sich manuell justieren; allzu präzise gelingt dies jedoch nicht. Praktisch: Eine Modusumschaltung gibt es nicht: Einfach den Film- oder Fotoauslöser am Einhand-Joystick-Bedienpanel drücken, und los geht's. Selbst während des Filmens ist Fotografieren möglich, allerdings stockt dabei die Videoaufnahme kurz. Um die Motive richtig ins Bild zu setzen, besitzt der HD 1 ein 2,2-Zoll-Display mit OLED-Technik (Organic Light Emmitting Diode). Das mit 210 000 Pixeln recht hoch auflösende Display zeigt kräftige Farben und lässt auch bei schrägem Betrachtungswinkel noch genügend erkennen.
Das Bedienkonzept gefällt: Der HD 1 liegt ausgewogen und sicher in der Hand. Fast alle Funktionen lassen sich per Daumen erreichen. Durchs Menü navigiert man mittels Mini-Joystick, der jedoch etwas wackelig geraten ist. Das Menü ist in verständlichem Deutsch gehalten, die Einblendungen sind zahlreich. Sehr schön: Foto- und Videofunktion nutzen beide dasselbe Menü und dasselbe Bediensystem; das macht die Sache einfach. Die Bildqualität leidet unter dem deutlichen Rauschen. So beträgt der Signal-Rausch-Abstand bei ISO 400 nur noch 13,1. Dieses Rauschen ist wahrscheinlich auch der Grund für die recht niedrige Auflösung bei ISO 400. An der Optik dürfte es weniger liegen, da der Randabfall vergleichsweise moderat ausfällt. Die Kamera macht rasante Bildserien, braucht aber nach dem Einschalten erst mal 4,4 s und das Foto wird erst 0,8 s nach dem Auslösen geschossen. Das ist unterdurchschnittlich.
Fazit: Sanyo ist eindeutig auf dem richtigen Weg. Das HD-Videoformat ist genauso zukunftsträchtig wie die SD-Speicherkarte als Datenträger. Fotografisch bleibt der HD1 zwar unter den Erwartungen, doch als Kamera-Camcorder-Kombigerät ist er attraktiv. Die Videofunktion ist viel besser als die aller anderen Digitalkameras. Die Fotofunktion ist trotz aller Kritik Camcorder-Lösungen überlegen und als Kombigerät für 800 Euro mit 1GB-Speicherkarte nicht zu teuer.
Kameras mit 6 Megapixeln
Panasonic Lumix DMC-FX01
Schon der Gerätename 01 macht deutlich, dass Panasonic alles zurück auf Start setzt, um ganz massiv am Markt anzugreifen. Das kleinste Gerät (nicht das dünnste) im Test hat in seinem Metallgehäuschen sogar Platz für einen optischen Bildstabilisator. Das Objektiv bietet eine echte Weitwinkel-Brennweite ab 28 mm bis 102 mm, was einen Zoomfaktor von 3,6 ergibt. Das kleine Blitzgerät kann das 28-mm-Weitwinkelbild in den Ecken allerdings nicht ausreichend ausleuchten.
Rückseitig glänzt ein lichtstarker, rauscharmer 2,5-Zoll-Monitor mit satten 207 000 Pixeln. Damit die Bilder auch kontrollierbar bleiben, wenn die Kamera über Kopf gereckt wird, gibt es eine LCD-Umschaltung des Sichtwinkels. Das funktioniert gut, und wer die Kamera "auf den Kopf stellt", kann sie so auch tief am Boden halten, ohne sich ins Gras legen zu müssen. Überhaupt ist das Thema Halten eine der Stärken der Kamera: Einhändig rechts, bietet sie Daumen und Auslösefinger optimalen Halt, die wenigen Bedienelemente liegen sehr durchdacht. Allein das praktische Modirad, das halb versenkt eingebaut wurde, um beim Auslösen nicht zu behindern, ist etwas mickrig ausgefallen. An ihm wird auch zwischen Aufnahme und Wiedergabe umgeschaltet. Eine Vollautomatik in Form eines "Herzchen"-Modus gibt's zudem, doch manuell kann man ohnehin nicht viel einstellen; die Kamera verlässt sich auf ihre zahlreichen Belichtungsprogramme.
Im Programmodus reicht die Empfindlichkeit bis ISO 400, im Automatikmodus ist bei ISO 200 Schluss. Mit gutem Grund. Denn bei ISO 400 grießelt es mit einem Rauschabstand von 14,2 doch sehr stark, und wegen des Stabilisators kann man auf hohe Empfindlichkeit öfter verzichten. Die Wackelanzeige kommt trotzdem zuverlässig bei 1/25 s. Zusätzlich bietet auch die FX01 Panasonics neuen "High-Sensitivity"-Modus für ISO 800 bis 1600. Das Motiv erscheint dann allerdings wie aus bunten Farbklecksen zusammengesetzt.
Empfehlenswerter sind "Nachtlandschaftsmodus" und "Nachtporträt", die in Verbindung mit dem Bildstabilisator sehr gute Chancen auf gelungene Schwachlichtaufnahmen bieten. Die Schärfe ist für ein 6-Megapixel-Modell in Ordnung, das Rauschen bereits bei ISO 100 zu stark. Positiv: die Kamera macht schnelle Bildserien, ist schnell eingeschaltet, löst aber mit 0,7 s nicht sehr zügig aus.
Fazit: Knapp 400 Euro für ein sehr kompaktes, edel designtes Modell mit Bildstabilisator und 28-mm-Weitwinkelbrennweite - Kauftipp Weitwinkel, trotz des zu hohen Rauschens. Zu den wenigen Alternativen mit kurzen Anfangsbrennweiten gehören die Panasonic LX 1/Leica D-Lux 2, Canon Powershot S80/S70, Samsung Digimax L55W und die Kodak-Modelle V570/P880.
Panasonic Lumix DMC-LZ5
Optisch ist die LZ5 eine Zwillingsschwester der LZ3, nur die Diagonale ihres LCD-Monitors ist einen halben Zoll größer. Mit 85 000 Pixeln löst dieser aber ebenfalls nur gering auf. Schön hingegen ist die "High-Angle"-Umschaltung, für Über-Kopf-Aufnahmen. Die opulente Bauart mit Gehäuseauswölbung für Mignonbatterien verschafft auch großen Händen genügend Platz zum Halten. Angenehm: Die Speicherkarte hat ein seperates Einschubfach; dadurch fallen beim Kartenwechsel die Batterien nicht heraus. Auch das -leider nur in Kunststoff ausgeführte - Stativgewinde sitzt so weit außen am Gehäuse, dass auf vielen Stativen noch ein Batteriewechsel möglich ist. Das Menü ist logisch aufgebaut, die Schrift so groß, dass auch Kurzsichtige jederzeit über Ihre Einstellungen im Bilde sind. Die beiden SCN-Motivprogramm-Modi besitzen eine Informations-Einstellung, die in Klartext über den Verwendungszweck Auskunft gibt. Außer der +/-2 Blenden Belichtungskorrektur sind keine manuellen Einstellungen möglich. Automatisch läuft auch die Empfindlichkeitseinstellung bis ISO 200. Manuell kann ISO 400 eingestellt werden, und wer auf ISO 800 und 1600 erweitern möchte, kann im Motivprogramm "Hohe Empfindlichkeit" einstellen. Die Ergebnisse in diesem Modus zeigen jedoch eine stark reduzierte Schärfe und extremes Rauschen. Die Kamera hat bei gleicher Chipgröße und 1 Megapixel mehr Auflösung eine geringfügig bessere Schärfe als die LZ3. Auch die Rauschwerte sind nahezu identisch schlecht. Damit ist es fast egal, ob Sie sich für die LZ3 oder die LZ5 entscheiden -außer für Videofilmer: Die LZ5 kann nämlich zur Videoaufnahme auch Ton aufzeichnen. Der optische Bildstabilisator arbeitet auch bei der Videoaufzeichnung.
Fazit: 280 Euro für eine 6-Megapixel-Kamera mit Sechsfachzoom und Bildsabilisator - das ist günstig. Nachdem aber die LZ3 fast genauso gute Bilder macht, heißt unser Tipp: Zum kleinen Bruder greifen. Einen Kauftipp verhindert bei beiden Modellen das deutliche Rauschen.
Pentax Optio E10
Die kleine Pentax Elf) ist das Basismodell der Pentax-Kompaktkamera-Reihe und ist für rund 200 Euro zu haben. "E" steht für "economy", und der Sparzwang, um den günstigen Preis zu realisieren, zeigt sich auch in einigen Details. Hierzu gehört die Empfindlichkeit die nur bis ISO 200 reicht. ISO 400 ist aber heute Pflicht, sonst steht man bei Schwachlicht "im Dunkeln". Nicht für Partys geeignet sind ebenfalls die 1,4 s Auslöseverzögerung, das bei Dunkelheit verrauschte 2,4-Zoll-Monitorbild und das laute Zoomgeräusch. Etwas unpraktisch, aber auch von der Konkurrenz wie der Samsung S500/S800 immer wieder praktiziert, ist es, zwei Mignon-Batterien und die SD-Speicherkarte unter einer Klappe zu verstecken. Will man die Karte wechseln, purzeln einem die Batterien entgegen. Die Kamera ist weniger breit, dafür etwas dicker als die meisten getesteten Konkurrentinnen. Ihr dreiseitiges Menü wirkt etwas altmodisch, dafür ist es einfach und übersichtlich, was überhaupt für das gesamte Kamerakonzept gilt. An Motivprogrammen stehen über ein Drehrädchen "Sport", "Porträt", "Landschaft" und "Nachtporträt" zur Verfügung. Das Dreifachzoom erschließt einen Brennweitenbereich von 34-102 mm (bezogen auf das Kleinbildformat). Die Bilder sind besonders in der Mitte sehr scharf, bei einem etwas stärkeren Randabfall als bei der Panasonic LZ5, was aber in der Praxis kein Problem sein sollte. Störend sind dagegen die violetten Säume an kontrastreichen Übergängen. Die Rauschwerte sind bereits bei ISO 100 schlecht und fallen bei ISO 200 weiter ab - wohl der Grund für Pentax, auf ISO 400 vollständig zu verzichten.
Fazit: Günstig ist die E10, die Auflösung ist hoch und die Bedienung einfach - insgesamt kann sie aber wegen des langsamen Autofokus, des lauten Zooms und des starken Rauschens nicht überzeugen.
Samsung Digimax I6
Die Samsung Digimax i6 fällt durch ihre elegante Bauform schon von weitem ins Auge. Mit 19 mm Tiefe ist sie die schlankste Kamera des Testfeldes. Die leichte Krümmung auf der rechten Seite erscheint zunächst wie Design-Schnickschnack, doch verbessert sie die Griffposition gerade beim Einhandfotografieren tatsächlich. Der 2,5-Zoll-Monitor liegt "Daumenpatscher"-ungefährlich und liefert mit seinen 230 000 Pixeln eine sehr scharfe und rauscharme Ansicht.
Die Menüs sind logisch aufgebaut und sehen zudem gut aus. Es gibt eine sinnvolle Dreiteilung: Schnell benötigte Einstellungen wie ISO-Speed, Weißabgleich, Farbsättigung und EV-Verschiebung sind über eine eigene Taste erreichbar. Das eigentliche Menü besteht aus einer Icon-Leiste mit darunter angeordneten Wahloptionen, ähnlich wie es Sony vormachte.
Dort sind auch die Motivprogramme. Über die E-Taste ist eine Menge Effekte wählbar. Da ist eine clevere individuelle Schärfentiefeeinrichtung zu finden, die Autofokusprobleme lösen kann. Daneben gibt es Möglichkeiten zur Doppel- und Mehrfachbelichtung oder teilwitzige Rahmeneinblendungen. Pferdefuß: Diese Spielereien lassen sich teilweise nicht mehr so schnell abschalten, wie das manchmal nötig wäre.
Bei der "Rote-Augen"-Blitzfunktion gibt es einen Zusatzmodus in der Wiedergabe (mit Pinsellogo). Da kann man einen Rest von "roten Augen" gleich beim Abspeichern des Bildes entfernen.
Noch mit einem ganz besonderen Ausstattungsmerkmal für Multimediafreaks wartet die Samsung auf: Die Kamera hat eine "Personal Mediaplayer"-Funktion (PMP). Das heißt, sie spielt mediale Inhalte von der SD-Speicherkarte oder dem internen 45-MB-Speicher. Das Format für die Video-Vorführung ist Xvid, Tondateien können als MP3 abgehört werden. Kopfhörer liegen bei, genauso wie ein Konverterprogramm, um Bild und Ton vom Rechner in das passende Format zu wandeln.
Das Dreifachzoom (39-117 mm) bleibt im Gehäuse, das es bei Nichtgebrauch sauber (und ohne einen aufschiebbaren Lamellenschlitz wie bei manchen Konkurrentinnen) schließt. Die i6 punktet auch mit ihrer Makrofunktion, die ein Bildfeld von 1,4 x 1,9 cm formatfüllend darstellt. Auch in der Auflösung hält die Samsung mit, nur die Ecken des Telebereiches sollten bei ISO 400 etwas höher aufgelöst sein. Das Rauschen ist wie bei der Konkurrenz besonders bei ISO 400 zu hoch. Der Messwert für die Farbgenauigkeit liegt mit einem Delta-Wert von 16,5 unterhalb des Üblichen. Das fällt in der Praxis aber nur bei heiklen Motiven mit vielen Rottönen störend ins Gewicht. Angenehm dafür, die gute Blitzausleuchtung und die guten, scharfen Schwachlichtaufnahmen dank ASR. ASR steht jetzt für Advanced Shake Reduction und ersetzt die Safetyflash-Funktion. Das Prinzip ist allerdings das gleiche: Ein helles, verwackeltes Farbbild und ein Differenzbild, das nur die Kanten enthält, werden kurz hintereinander aufgenommen und miteinander verrechnet. Das funktioniert gerade bei sehr dunkler Umgebung recht gut. Ein Weitwinkel-Beispiel: Hätte das Farbbild eine Belichtungszeit bis 1/30 s, wird die Schärfe-Info mit 1/16 bis 1/25o s aufgenommen. Das Ergebnis hat in der Regel etwas weiche Kanten; dennoch kann es bei nicht sehr großer Endvergrößerung durchgehen.
Fazit: Ein überzeugendes Kamerakonzept, schick und auf hohem technischen Niveau. Mit 310 Euro ist die i6 sicher nicht überbezahlt, und für Multimedia fans, die mit ihrem Fotoapparat auch noch MP3 hören wollen, gibt es kaum Alternativen. Kauftipp Minikamera.
Sony Cybershot DSC W30
Metallring um das kleine Objektiv, schön und schmal, ein klassisches Kameradesign. Der Monitor auf der Rückseite ist auch bei schlechtem Licht rauschfrei, aber mit 2 Zoll Durchmesser und nur 85 000 Pixeln einer der kleinen im Vergleichstest. Da wird etwas gespart.
Die Kamera kostet 220 Euro. Für 6 Megapixel und ein Dreifachzoom (38-114 mm) ist das nicht viel; allerdings fiel auch ein leichtes Knarzgeräusch des Gehäuses auf. Am Modusrad auf der Rückseite gibt es die neue Einstellung ISO. Damit wird die Empfindlichkeit bis zu ISO 1000 heraufgesetzt. Gleichzeitig schaltet sich die Rauschunterdrückung zu. Das Ergebnis rauscht dennoch wild, führt aber meist zu vertretbar unverwackelten Aufnahmen. Im Automatikmodus begrenzt die W30 die Belichtungszeit auf 1/8 s und macht im Zweisfelsfall etwas unterbelichtete, aber rauschfreie Aufnahmen - was bei ruhiger Hand eine Alternative zum hohen ISO-Wert sein kann. Das Rauschverhältnis ist in Ordnung und entspricht mit S/N 34 bei ISO 100 dem, was früher Standard war, bevor immer mehr Pixel auf zu kleine CCDs kamen. Bei ISO 400 beträgt der Signal-Rausch-Abstand knapp 20, was deutlich besser als bei den meisten Rivalinnen, aber nicht wirklich gut ist. Auch die Kontraste, die die Elektronik verarbeiten kann, sind mit 9,5 Blendenstufen deutlich höher als bei den Mitstreiterinnen. In der Detailauflösung liegt die Kamera etwas unter der Konkurrenz, was aber kein Problem ist. Da sich Schärfe, Kontrast und Sättigung dreistufig einstellen lassen, kann das Bildergebnis auch persönlichen Vorlieben angepasst werden. Eine Vorliebe für den zögerlichen Zoomregler hingegen wird kaum jemand entwickeln, auch die zu tief liegenden Minitasten für Schnellwiedergabe, Menü-Display und Auflösung/Löschen finden keinen ungeteilten Zuspruch. Statt der Einstellung für die Bildgröße hätte Sony lieber den Weißabgleich
auf einen Extraknopf legen sollen. Den braucht man wegen der bisweilen etwas verblauten Bilder. Trumpf ist jedoch die Auslöseverzögerung von 0,4 s. Damit ist die W30 die schnellste Kamera im Test und schnappschusstauglich. Fazit: Der Testsieger ist für etwa 220 Euro zu haben. Er bietet genug Design, um angenehm aufzufallen und genug Technik, um auch Anspruchsvolle zu überzeugen. Gespart hat Sony jedoch am Display.
Kameras mit 7/8 Megapixeln
Olympus u-700
Als einzige 7-Megapixel-Kamera durchschwimmt die Olympus p700 mit ihrem Haifischflossen-Design das Testfeld. Scheue Fische vertreibt sie mit ihrem lauten Zoommotor. Biss zeigt sie aber durch ihr Auflösungvermögen: mit 1215 Linienpaaren pro Bildhöhe im Weitwinkelbereich schwimmt sie allen Konkurentinnen im Testfeld davon. Allerdings ist das Rauschen zu stark.
Die Menüführung ist gewöhnungsbedürftig und eher unstrukturiert. Es gibt drei Möglichkeiten, Kamerafunktionen zu beeinflussen. Das Modusrad, die Menütaste und eine zusätzliche Funktionstaste, durch die man einen Schnellzugriff z. B. auf die Empfindlichkeit hat. Manches wie die Empfindlichkeit und der Weißabgleich ist über zwei unterschiedliche Tasten erreichbar. Der Wackelhändchen-Modus am Drehrädchen warnt nicht etwa vor Verwacklungen, sondern ist ein Empfindlichkeits-"Booster", der die Empfindlichkeit je nach Umgebungshelligkeit bis ISO 1600 erhöht. Wer das missversteht, erhält ungewollt stark verrauschte Bilder, weil die Kamera eine Empfindlichkeit von 1600 gewählt hat. Über eine Fragezeichen-Taste lassen sich Kurzerklärungen für die kryptischen Menülogos abrufen. Geradezu genial ist die Idee des "Guides", der als Modus auf dem entsprechenden Rad angelegt ist. Wie eine Frage- und Antwort-Reihe erscheinen 13 Punkte, die einem in Klarschrift vorschlagen, was man tun könnte, um die Bilder zu optimieren. Nach der Auswahl geht die Kamera direkt in den entsprechenden Modus. Schade, dass die Menüschrift so hässlich ist. Schade auch, dass Menüeinträge wie "Anp. Scharfgest. Bereichs" sich keinem von selbst erschließen dürften. Aber unter dem Menüpunkt "Motivaufhellung" kommt nach Rechtsklick am Steuerkreuz die Auswahl: Erhöhen Sie die Belichtungseinstellung, oder darunter: Wählen Sie den Aufhellblitz. Je nach Auswahl wählt die Kamera die Funktion, die sie vorgeschlagen hat, dann auch gleich aus. Vorteil: Man muss nicht lange nachdenken, wo denn eigentlich die entsprechende Funktion liegt. Unser Tipp: Das Ganze noch mit Spracherkennung kombinieren. Zusätzlich gibt es 23 Menüprogramme zur Auswahl. Die beste Funktion an der Kamera aber ist ihr Spritzwasserschutz. Der schützt vor Regen, Gischt und Sand. Wie der Bildstabilisator gehört der Spritzwasserschutz zu den nützlichsten Ausstattungspunkten. In der Praxis ist er viel wichtiger als 1 oder 2 Megapixel mehr.
Fazit: Die Kleine mit dem spektakulären Design kostet rund 220 Euro. Die Bedienung ist durchschnittlich, die Bildergebnisse sind vor allem eines: scharf. Wegen des Spritzwasserschutzes erhält die Olympus den entsprechenden Kauftipp.
Samsung Digimax S800
Den "Preis" für den lautesten Zoommotor im Test hätte die Samsung Digimax S800 verdient. Das Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 35-105 mm braucht zudem zu viel Zeit zum Fokussieren; es hat daher eine schnappschussuntaugliche Auslöseverzögerung von 0,9 s. Auch den Blitz zuzuschalten ist unter Umständen keine gute Idee, da die Mischung zwischen Restlicht und Blitzlicht bei den Testbildern zu farbigen Überstrahlungen führte. Erst manuelles Umschalten auf ISO 400 bringt Besserung - aber auch Rauschen ins Bild. Alternative: Kamera in den M-Modus schalten, den kleineren der beiden einstellbaren Blendenwerte wählen und die Belichtungszeit so weit herunterfahren, wie es die persönliche "Zitterfreiheit" zuläßt. Die Aufnahme ist dann vielleicht etwas unterbelichtet, aber sonst ansehnlich. Den Rest erledigt man mit Photoshop. Nicht überzeugen können die beim Kartenwechsel herausfallende Batterien und die billig wirkenden Plastikknöpfchen. Der Preis schon eher. Durchschnittlich nur 260 Euro muss für dieses 8-Megapixel-Modell bezahlt werden. Halten lässt sich die S800 ordentlich. Die Auflösung ist in Ordnung, könnte aber angesichts des 8-Megapixel-CCDs in der Weitwinkel und in der Telestellung etwas höher sein. Die Rauschwerte liegen mit 29 bei ISO 100 und 14,8 bei ISO 400 für dieses Testfeld nicht schlecht, sind aber insgesamt nicht befriedigend. Das Menü entspricht weitgehend dem der Samsung Digimax i6, der Monitor löst aber mit nur 112 000 Pixeln schwächer auf. Attraktive Sonderlösungen wie die ASR-Anti-Wackelfunktion fehlen zudem.
Fazit: Vom Designmodell i6 trennt die S800 eine ganze Qualitätsstufe. Zwar ist der Preis von 260 Euro für ein 8-Megapixel-Modell sehr niedrig, doch unsere Empfehlung gilt der 50 Euro teureren Samsung i6 mit 6 Megapixeln.
Fazit
»Martin Bibel, Dipl.-Ing. Medientechnik
Sechs Kameras fallen positiv auf: Die Fujifilm V10 liegt bei der Bildqualität vorn und zeigt das niedrigste Rauschen bei ISO 400. Einen Kauftipp wegen der guten Verarbeitung und des attraktiven Zoombereichs ab 28 mm erhält die Panasonic LX01. Zwar rauscht auch dieses Modell wie die meisten Testkandidaten zu stark, doch ermöglicht der Bildstabilisator mehr Aufnahmen bei ISO 100. Der dritte Kauftipp geht an die Samsung i6: ordentliche Bildqualität mit den üblichen Rauschproblemen, einfache Bedienung, hochwertige Verarbeitung und die Multimediaqualitäten mit MP3-Player-Funktionen überzeugen. Den Testsieg holt mit der Sony W30 für 220 Euro eines der günstigsten Modelle mit guter Bildqualität, schnellem Autofokus, einfacher Bedienung; bloß der Monitor ist zu klein. Ganz überzeugen kann bei der Olympus p-700 das Bedienkonzept nicht, auch sollte das Rauschen niedriger sein. Einen Kauftipp erhält sie wegen ihres spritzwassergeschützten Gehäuses. Eine Sonderrolle kommt der Sanyo zu: Als Zehnfachzoom-Kamera kann sie wegen des deutlichen Rauschens nicht überzeugen; wer jedoch eine Kamera mit Top-Videofunktion sucht, kommt an ihr derzeit nicht vorbei. Keine andere Kamera bietet eine vergleichbare Videofunktion, und die Kamerafunktionen der von uns getesteten Camcorder erreichen nicht das - kritisierte -Niveau der Sanyo HD1.
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