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Artikel
2008
20 neue Kompaktkameras
Catwalk
Was macht das Mannequin zum Supermodel? Die richtigen Abmessungen, die perfekte Ausstrahlung oder doch die inneren Werte? Einige Modelle unserer aktuellen Auswahl leiden unter Magersucht, andere sind plump und pummelig geraten, manche machen auch richtig gute Bilder. Wer auf dem Laufsteg und wer im Testlabor die beste Figur macht, haben wir für Sie herausgefiltert.
Die neue Kompaktkamera-Generation steht in den Startlöchern. 20 neue Modelle können wir Ihnen mit allen Messdaten in dieser Ausgabe präsentieren. Mehr als jede zweite Kamera gehört zur Klasse der Minis. Zudem hat sich ein Display mit 2,5-Zoll-Bilddiagonale eingebürgert, das die volle Gerätehöhe einnimmt - auf Kosten des optischen Suchers, der nur noch vereinzelt existiert. Zwei Modelle, die Olympus p 720 SW und die Pentax W10 beeindrucken mit ihren Tauchfähigkeiten, zwei andere, die Sony H2 und die Panasonic TZ1, bieten Megazooms.
5-Megapixel-Kameras
Panasonic Lumix LS3
Pummelchen auf dem Catwalk: Obwohl die LS3 mit ihrer Länge von 111 mm zu den Großen im Testfeld gehört, hat sie nur einen kleinen 2-Zoll-Monitor und ein 3fach-Zoom. Der Monitor wirkt scharf und ist selbst in dunkler Umgebung rauschfrei, doch die Auflösung ist mit 86 000 Pixeln gering. Bleibt als Grund, so dick aufzutragen, eigentlich nur das Batteriefach mit den zwei Mignonzellen und eine verbesserte Handlichkeit. Dieses Kriterium erfüllt sie: Extra Daumenplatz und eine Ausbuchtung an der Vorderseite machen die Lumix LS3 ein-handtauglich. Das panasonictypische Modusrad bietet wie gewohnt eine Programmautomatik, den Herzchenmodus für Vollautomatikfotografen und auch zwei Szenenmodi. Damit hat der Fotograf die Möglichkeit, direkt zwischen zwei Motivprogrammen aus den 14 angebotenen zu wechseln. Das Menü ist klar und übersichtlich, die Schrift groß und auch von Brillenträgern zu lesen. Mit ihrem guten Auflösungsvermögen überrascht die LS3. Sie schafft selbst in den Ecken noch eine Auflösung, die andere nicht mal in der Objektivmitte bewerkstelligen. Mit 956 LP/BH bei Weitwinkel und ISO 100 in der Bildmitte kann sie ohne weiteres mit den Kameras der 6-MegapixelKlasse im Testfeld mithalten. Die Kehrseite der Medaille: Wie so oft bei Panasonic bedeutet hohe Schärfe auch hohes Rauschen. Mit 22 S/N bei ISO 100 und 13,8 S/N bei ISO 400 liefert sie die schlechtesten Ergebnisse im Testfeld.
Fazit: Die günstige Panasonic-Kamera setzt auf zuverlässige Automatiken - wichtig für Menschen ohne fotografische Kenntnisse. Andererseits gibt es bei Schwachlicht Rauschprobleme.
Panasonic Lumix TZ1
Von außen wirkt die DMC-TZ1 unspektakulär klassisch. Mit 262 g reiht sie sich zudem unter die Schwergewichte ein und ist mit einem Durchschnittspreis von 375 Euro recht teuer. Was also ist das Geheimnis? Zunächst ist da die versteckte 10fach-Optik von 35350 mm: Wir haben keine kleinere 10fach-Zoom-Kamera auf dem Markt gefunden. Die ebenfalls superkompakte Nikon S4 ist einen Zentimeter höher, aber auch ein paar Gramm leichter. Realisiert wird das Raumwunder durch eine neue Umlenktechnik (siehe Kasten). Nur ein Teil der Optik fährt aus, die restlichen Linsen liegen innerhalb des Gehäuses und ein Umlenkprisma verbindet den Strahlengang beider Gruppen. 2. Streich: Damit die Zoomleistung voll nutzbar wird, ist ein optischer Bildstabilisator (O.I.S) integriert, der leichte Zitterbewegungen der Hand ausgleicht. Das Display löst satte 207 000 Pixel auf, dabei ist nicht die Spur von Rauschen zu sehen, allerdings ziehen die Objekte auf der Mattscheibe bei schlechtem Licht nach. Damit bei Überkopf-Schüssen noch etwas zu erkennen ist, gibt es die Highangle-Umschaltung, die gute Einsicht von schräg unten ermöglicht. Während die manuelle Empfindlichkeits-Einstellung bis ISO 800 reicht, nutzt das Motivprogramm für hohe Empfindlichkeit ISO-Einstellungen ab 1600 bei voller Auflösung. Das sollte man jedoch möglichst vermeiden, denn die ISO-1600-Bilder wirken teilweise wie mit einem Malfilter bearbeitet. Die Auswertung der technischen Daten bietet positive Überraschungen: So ist das Rauschen bei ISO 400 mit einem Signal/ Rauschabstand von 29,1 das mit Abstand beste Panasonic-Ergebnis der letzten Jahre und den meisten Konkurrenten überlegen. Während die Kantenauflösung bei starken Kontrasten wenig sinkt, leidet die Detailauflösung innerhalb von Flächen. Im Telebereich sinkt die eigentlich gute Auflösung zum Rand hin ebenfalls deutlich ab. Die Kamera ist für ein 10fach-Zoommodell blitzschnell am Start. Nach 1,8 Sekunden ist sie schussfertig und binnen 0,5 Sekunden löst sie aus. Die TZ1 hat keine manuellen Belichtungseinstellungen, dank EV-Verschiebung und einer tauglichen Bracketingeinstellung kommt der Fotograf jedoch ganz gut über die Runden. Zu halten ist die Kamera gut, denn Sie bietet neben dem Monitor eine große Daumenablage und einen Frontwulst zum Zupacken.
Fazit: Mit der TZ1 präsentiert Panasonic eine sehr empfehlenswerte 10- fach-Zoomkamera, die den entsprechenden Kauftipp erhält. Andere Modelle mögen schöner sein, bei der Panasonic stimmen die inneren Werte mit einer überdurchschnittlichen Bildqualität bei ISO 400 und Bildstabilisator.
Samsung Miniket VP-MS15BL
Die Samsung ist neben Kamera auch MP3-Player, Diktiergerät und Camcorder. Für den AV-Eingang wird daher ein Kopfhörer mitgeliefert. Ein Wahlrad an der rechten Seite ermöglicht schnelle Wechsel zwischen den Funktionen. Viel Platz für Bilder bietet der interne 512-MB-Speicher. Wer mehr braucht, schiebt eine Mini-SDCard ein. Die Maße von 95 x 56 x 19 mm (B x H x T) entsprechen fast auf den Millimeter denen der Ixus 65 und das schicke Outfit überzeugt. Der 2,5-Zoll-Monitor bietet 150 000 Pixel Auflösung. Neben diesem liegen fünf schwarze Direkttasten. Der Fotograf kann über diese Makro, Blitz, Zeitverzögerung, Wiedergabe und die Displayansicht verändern. Es fehlt der Direktzugriff auf EV-Verschiebung und ISO-Empfindlichkeit. Die silberne Taste daneben öffnet ein übersichtliches Menü, das keine Fragen offen lässt. Das kleine Objektiv am Gehäuserand scheint fast nebensächlich. Wer die Kamera links festhält, hat schnell den Finger vor der Linse. Zudem verzeichnet das 3fach-Zoom stärker als die Konkurrenz. Bei insgesamt nur mäßiger Auflösung fallen besonders im Weitwinkel die Ecken mit 565 LP/Bildhöhe bei ISO 400 negativ auf. Erfreulich ist das ordentliche Signal-Rauschverhältnis, was auch bei ISO 400 mit 20,7 S/N nicht so stark abfällt. Dennoch sind im Bild deutliche Rauschspuren sichtbar. Leider katapultiert sich die Samsung mit einer Auslöseverzögerung von 1,35 Sekunden selber vom Laufsteg. Wer multimedial arbeitet, der erhält bei diesem Modell vor allem einen exquisiten MP3-Player, der fast vier Stunden bei guter Power und Lautstärke durchhält. Auch als Diktiergerät ist die Kleine dank der Erzeugung von PC-üblichen wav-Dateien voll tauglich.
Fazit: Schönes Gerät, dessen multimediale Fähigkeiten überzeugen, das beim Fotografieren aber deutlich zu langsam scharf stellt. Zudem könnte die Auflösung etwas höher sein.
6-Megapixel-Kameras
Canon Ixus 65
Schön anzusehen ist die Canon Ixus 65 mit ihrem zweifarbigen Gewand. Vorne Metalloptik, hinten schwarzer Kunststoff, der einen riesigen 3-Zoll-Monitor mit 173 000 Pixeln umgibt. Dank der vielseitigen Überblendfunktion werden Schnellpräsentationen bei dieser Monitorgröße richtig sinnvoll. Aufnahmeseitig erfreut das Display mit einem großen Blickwinkel. Im Vergleich zur "HighAngle"-Funktion von Panasonic ist die Canon-Lösung ähnlich effektiv, aber deutlich praktischer, da sie auch ohne Umschalten einen guten Display-Einblick bei Überkopf-Bildern ermöglicht. Allerdings rauscht das Display in dunkleren Umgebungen. Auch nach dem Schuss sind die ISO400-Aufnahmen wie bei den meisten Modellen sichtbar verrauscht. Kein Wunder, bei einem Signal/Rauschverhalten von 16,2 (ISO 400). Abgesehen davon ist die Canon-Bildqualität gut. Erfreulich, dass sie die Auflösung relativ konstant auch in den Bildecken halten kann. Trotz der geringen Bautiefe von zwei Zentimetern verwendet Canon weder eine Sliding-Lens-Optik wie Pentax und Casio noch ein im Kameragehäuse senkrecht stehendes Zoom wie Nikon oder Sony. Stattdessen setzt Canon ein konventionelles Zoom ein, was ein Grund für die recht gute Eckauflösung sein könnte. Das Menü ist übersichtlich, wobei die Vierrichtungswippe und die darin eingelassene Funktionstaste Schnellzugriffe auf die wichtigsten Einstellungen ermöglichen. Die Tasten der Ixus 65 reagieren gut bei Druck, nur der harte Griffpin am Zoomring könnte etwas weniger spitz sein.
Fazit: Die Ixus 65 überzeugt mit guter Bildqualität und einem attraktiven 3-Zoll-Display in einem superkompakten nur zwei Zentimeter tiefen Gehäuse, was ihr einen Kauftipp einbringt.
Casio Exilim EX-S600
Dünn, dünner am dünnsten: Die Casio EX-S600 ist mit 16 mm das dünnste Modell des Tests - und hat dennoch Platz für ein Objektiv mit 3fach-Zoom. Das Objektiv kommt wie bei vielen Casios von Pentax und schiebt beim Einfahren die hintere Linsengruppe nach oben, was im Kameragehäuse Platz für die vordere schafft. Der Zoommotor allerdings durchläuft die Brennweite von 38 bis 114 Millimetern in nur wenigen Stufen und macht dabei geräuschvoll auf sich aufmerksam. Trotz ihrer geringen Größe ist die S600 griffig und einhandtauglich. Die Bedienelemente liegen übersichtlich und klar strukturiert auf der Rückseite. Drei Direkttasten bieten die Möglichkeit, per Knopfdruck sofort in die einzelnen Aufnahmemodi zu gelangen. Durch Druck der Menütaste gelangt der Anwender in das dreigeteilte Menü. Immer wieder positiv: Im Unterpunkt "Speicher" legt der Fotografen fest, welche gerade aktuellen Einstellungen die Kamera beim Ausschalten speichert und welche beim nächsten Einschalten wieder auf "Standard" stehen. Damit kann die Kamera zum Beispiel die Zoomposition festhalten, und fährt beim nächsten Einschalten in genau diese zurück. Die "Bestshot-Taste" führt direkt in die Motivprogrammauswahl. Dort bietet die EX-S600 34 Voreinstellungen wie Essensfotos oder Feuerwerk. Leider erklären diese sich nicht alle von selbst. Der Monitor ist mit 2,2 Zoll ausreichend groß, löst aber mit 85 000 Pixeln nur mäßig auf. Trotz einer ordentlichen Auslöseverzögerung von 0,48 Sekunden schafft die Kamera nur 0,8 Bilder pro Sekunde im Serienbildmodus. Bei der Auflösung kann die Casio auch reduzierten Erwartungen an Minikameras bei ISO 400 nicht genügen. Während das ISO-100Ergebnis noch ok ist, sinkt die Auflösung bei ISO 400 in den Ecken auf 500 bis 514 Linienpaare/ Bildhöhe. Eine Ursache der Probleme dürfte die Sliding-Lens-Optik sein, die zwar superkompakte Gehäuse ermöglicht, aber offensichtlich zu den Bildrändern deutlich nachlässt.
Fazit: Eine schöne Kamera mit überzeugendem Design, ideal für die Jacketttasche. Allerdings sinkt die Auflösung bei ISO 400 zu stark ab, was einen Kauftipp ausschließt.
Casio Exilim EX-Z600
Die etwas dickere Schwester der S600 ist mit 21 Millimetern immer noch schlank. Auch in ihr steckt ein Pentax-Zoom mit Sliding-Lens-Technik. Ihre etwas ausladenderen Maße bieten einem 2,7Zoll-Monitor mit 115 000 Pixeln Platz. Die Größe des LCDs verdrängt alle Funktionstasten auf die rechte Seite des Gehäuses, was aber der Benutzerfreundlichkeit nicht abträglich ist. Die Anordnung ist strukturiert und die einzelnen Tasten gut erreichbar. Die EX-Z600 besitzt die casiotypische "Best-Shot-Taste" für die Motivprogrammwahl. Auch der Videomodus ist nur über die "Best-ShotTaste" wählbar. Schade, dass man während des Videodrehs nicht an das Objekt der Begierde heranzoomen kann. Der Zoom ist wie bei der kleinen Schwester grobstufig und das Fokussieren verursacht Geräusche. Weitere Spezifikationen wie der Brennweitenbereich, die Anfangsblenden (2,7-5,2), die Baugruppen sowie Linsenzahl weisen auf baugleiche Objektive hin. Beim Rauschen schneidet die Casio EX-Z600 deutlich besser ab als die Casio S600, und ihre Auflösung ist in der Bildmitte durchgängig höher. In den Ecken fällt die Auflösung bei ISO 400 allerdings noch stärker ab und landet im Weitwinkel bei knapp 400 Linienpaaren/Bildhöhe.
Fazit: Im Vergleich ist die Casio EX-Z600 gegenüber der EX-S600 die bessere Wahl. Allerdings handelt es sich bei der Casio um eine Schönwetterkamera. Von Aufnahmen mit hoher Empfindlichkeit bei schlechteren Lichtverhältnissen sollte man wegen der dann deutlich sinkenden Eckauflösung absehen und stattdessen den Blitz einschalten.
Fujifilm Finepix F470
In dem 20 mm flachen Gehäuse sitzt ein 35-105-mm-Objektiv, dessen grobstufiger Zoommotor sich Gehör verschafft. Die Bedienelemente liegen gut erreichbar auf der rechten Rückseite neben dem rauschfreien 115 000 Pixel-Monitor mit 2,5-Zoll-Diagonale. Ein Rad, das sich um den Auslöser drehen lässt, ermöglicht das schnelle Umschalten zwischen Programmautomatik, Vollautomatik und Videoaufnahmen mit 640 x 480 Pixeln. Über die fujitypische "F"-Taste kann man die Auflösung, Kompression, ISO-Empfindlichkeit, und die Farbeinstellung wählen. Das Menü ist genau wie das Einstell- und Setup-Menü gewöhnungsbedürftig, da die Icons nicht selbsterklärend sind. Nach einer Gewöhnungsphase ist die Bedienung aber sehr problemlos. Schade nur, dass auch die EV-Belichtungskorrektur im Untermenü steckt. Gute Detailauflösung konstatiert das Messlabor, und das bei ordentlichen Rauschwerten. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Fuji-Werte leicht überdurchschnittlich, erreichen aber nicht das Niveau einer Fuji F11. Allerdings sitzt in der F470 auch kein von Fujifilm designter Super-CCD, sondern ein Standard-CCD. Ein weiterer Pluspunkt ist die ordentliche Auslöseverzögerung von 0,5 Sekunden.
Fazit: Die Fuji zeigt solide Vollautomatik-Qualität im unaufdringlichen Metallchassis mit gutem Preis/Leistungsverhältnis. Wer eine günstige superflache Kamera sucht, sollte die Fuji auf jeden Fall in seine Wahl einbeziehen Kauftipp Preis/Leistung
Nikon Coolpix S5/S6
Nikon schickt gleich zwei superflache Kameras in den Test: Gemeinsam ist der Coolpix S5 und der S6 das edle und schmale Design. Mit ihren Wespentaillen von 20 mm (Coolpix S5) beziehungsweise 21 mm (Coolpix S6) gehören sie zu den Schlanksten auf dem Laufsteg. In der S6 steckt ein WLAN-Modul zur drahtlosen Datenübertragung, auf das Nikon in der 90 Euro günstigeren S5 verzichtet. Zudem ist die Nikon Coolpix S6 acht Millimeter länger als ihre Schwester. Dieses Mehr an Länge nutzt sie für einen gut auflösenden 3-Zoll-Monitor mit 230 000 Pixeln (2,5-Zoll-Coolpix S5). Beide LCDs bestechen durch ihre Brillanz und einen großen Blickwinkel. Der Fotograf kann aus fast jeder Position erkennen, was ihm vor die Linse kommt. Die 35-105mm-Zooms stehen senkrecht im Kameragehäuse. Ein Prisma lenkt den Strahlengang nach vorne um und macht so die flache Form möglich. Der Autofokus arbeitet schnell sowie leise, zudem kann der Anwender zwischen 99 Autofokuspositionen wählen. Die Zoomwippe auf der Oberseite fällt etwas mickrig aus und ist schlecht zu bedienen. Die anderen Knöpfe liegen gut erreichbar auf der Rückseite. Mit dem Wahlrad dreht oder klickt sich der Benutzer durch das Menü und den Wiedergabemodus. Beim Abspielen der Bilder werden hochformatige Bilder automatisch gedreht: Damit ist lästiges Neigen der Kamera passe. Startklar sind die schicken Schwestern in rund zwei Sekunden; sie gehören damit zu den schnelleren in diesem Testfeld. Beide Kameras lösen ausreichend zügig mit rund 0,5 Sekunden aus. Positiv fällt ihr automatischer Weißabgleich auf. Mit einem Wert von Delta 1 liegen die beiden ganz vorne. Treten Probleme auf, können sie jedoch auch manuell abgleichen. Die Auflösung ist für so flache Modelle gut, bleibt aber hinter den Ergebnissen der Konkurrenz von Fuji (F470) und Canon (Ixus 65) etwas zurück. Zudem ist das Rauschen bei ISO 400 zu stark - ein Problem fast aller Modelle.
Fazit: Zwei schicke Kameras mit überzeugendem Äußeren, und ordentlicher Bildqualität. Trotz des Aufpreises von 90 Euro ist die S6 wegen des großen Monitors attraktiver und erhält einen entsprechenden Kauftipp.
Pentax Optio M10
Die günstigste 6-Megapixel-Kamera im Vergleich ist für gut 200 Euro zu haben. Dafür gibt es erwartungsgemäß ein unspektakuläres Kunststoffgehäuse, eine Vollautomatik ohne besondere Extras und ein buntes Programmmenü, dessen Ikons an die Smilies aus den einschlägigen E-Mails erinnern. Neben der Programmautomatik finden sich im Menü Dinge wie Sprachaufzeichnung, Quicktime-Videomodus oder Weichzeichner. Auf ein Extra-Modirad und die Sliding-Lens-Technik (siehe Casio S600) wurde verzichtet. Auf den zweiten Blick zeigt die Basiskamera viel Positives: Die Ausbuchtung für zwei Mignonbatterien, sorgt dafür, dass die Kamera gut in der Hand liegt. Allerdings fallen die Batterien beim Wechseln der Speicherkarte, die unter der gleichen Klappe liegt, leicht heraus. Als eine der wenigen bietet sie einen manuellen Fokus, der über die Vierrichtungswippe eingestellt werden kann. Der 2,5-ZollMonitor löst mit 115 000 Pixel nur mäßig auf, und beim manuellen Fokussieren stört die geringe Helligkeit und der Unschärfeeindruck des LCD. Positiv: Die Optio M10 markiert überbelichtete Stellen rot auf dem Display. Eine gute Hilfe bei der Beurteilung der Aufnahmen. Zudem können Schärfe, Kontrast und Farbsättigung variiert werden. Die Auflösung ist in der Bildmitte hoch und fällt zu den Bildrändern zwar ab, doch bleiben die Werte im guten Bereich. Die Optio erreicht zudem ein hohes Signal/ Rauschverhältnissen von 41,1 S/N bei ISO 100, bei ISO 400 sind es immerhin noch 21,6. Auch Farbe und Weißabgleich überzeugen. Einziger Schwachpunkt ist der zu langsame Autofokus der den Kauftipp Preis/Leistung kostet.
Fazit: Die günstige Pentax überzeugt mit ihrem guten Preis/Leistungsverhältnis und der guten Bildqualität. Wen der langsame Autofokus nicht stört, erwirbt ein solides Einsteigermodell.
Pentax Optio W10
Die Pentax W10 ist bis 1,5 Meter drei Stunden schnorcheltauglich nach Klasse JIS8. Äußerlich sieht man das dem nur 23 Millimeter flachen Modell nicht an. Erst in der Bodenklappe, fällt eine Gummidichtung auf - USB- und Stromanschluss haben hier ihren Platz. Im Normaleinsatz ist das lästig, da die Luke bei Verkabelung offen bleiben muss. Auch sollten Hobbyschnorchler nicht vergessen, vor dem Abtauchen die Arretierung zu betätigen, sonst dringt Wasser ein. Der 2,5-Zoll-Monitor ist etwas matt und blaustichig, vermutlich auch wegen der dicken Plexiglasscheibe, unter der er liegt. Zu halten ist die W10 gut, weil ein kleiner Randwulst den Griffdaumen abstützt. Das 3fach-Zoom liegt im Kameragehäuse, und wie bei Nikon lenkt ein Prisma den Strahlengang um. Im Makromodus kommt der Fotograf bis auf 1 cm ans Motiv heran - da sieht man die Reste der letzten Mahlzeit zwischen den Zähnen des Hais. Unter den 25 Programmen im poppig bunten Menü findet sich auch eine für Unterwasservideos mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixeln. Für Vollautomatikfans gibt es den "Grünen-Knopf-Modus", dem aber der erfahrenere Fotograf noch drei Funktionen zuordnen kann. Das ist praktisch, denn so kommen die im Menü verborgenen Einstellungen für Belichtungskorrektur, Weißabgleich oder Empfindlichkeit in den Schnellzugriff. Einfach 1-, 2-, 3- oder 4-mal drücken und die Funktion ist da. Für die Auflösung gilt das Gleiche wie für die der M10: Alles im grünen Bereich. Im Vergleich zu Nikons S6/S5- Modellen mit ähnlich eingebauten Zooms fällt der bei diesen Objektiven typische Auflösungsabfall zur Telestellung geringer aus. Der I50-100-Rauschabstand von 35,7 ist ok, der ISO-400-Wert mit 19,4 besser als bei vielen Konkurrenten, doch bleibt das Rauschen deutlich sichtbar. Die W10 bringt sogar bei ISO 800 noch akzeptable Bilder, wenn man das starke Rauschen akzeptiert. Diese Empfindlichkeit sollte zuschalten, wer ins "deep blue" hinunterfotografieren möchte.
Fazit: 290 Euro für eine wasserfeste Kamera, die sogar kurze Tauchgänge mitmacht sind ein fairer Preis. Da auch die Bildqualität stimmt, erhält die Pentax W10 den Kauftipp: wasserfest.
Sony Cybershot DSC-H2
Die Cybershot H2 löst den Testsieger H1 aus Heft 9/05 ab und ist die zweite Megazoom-Kamera im Vergleichstest. Gegenüber der Panasonic TZ1 verfolgt sie jedoch ein ganz anderes Konzept: Mit ihrer Größe von 113 x 83 x 94 mm kommt sie wuchtig daher. Allerdings muss sie auch ein lichtstarkes 12fach-Zoom (Blende 2,8-3,7) unterbringen. Dieses durchläuft schnell ein Brennweitenbereich von 36 bis 432 mm und lässt sich feinstufig positionieren. Außer der Zoomwippe sprechen die Bedienelemente auf Druck weniger gut an. Es bedarf mehrerer Versuche, um die einzelnen Menüpunkte anzusteuern. Auch irritierten einige Knarzgeräusche des Kunststoffgehäuses. Davon unabhängig liegt die H2 gut in der Hand - Daumen am Zoom und Zeigefinger am Auslöser. Zur Ausstattung gehören ein potenter Klappblitz und ein optischer Bildstabilisator, damit die Bilder auch ohne Blitz nicht verwackeln. Das System funktioniert ähnlich wie bei Canon oder Panasonic mittels einer beweglichen Linse im Objektiv. Die Kamera bietet neben Halbautomatiken auch eine voll manuelle Belichtungseinstellung und zum manuellen Scharfstellen gibt es ebenfalls ein Knöpfchen. Klasse: Scharfe Bildstellen erhalten blaue Ränder, eine Peakingfunktion, wie sie auch teure Camcorder besitzen. Zudem gibt es eine Aufnahmelupe. Das ist auch nötig, denn die Bildkontrolle auf dem kleinen 2-Zoll-Monitor mit nur 85 000 Bildpunkten ist sonst eher schwächlich. Zudem ist der Bildwinkel des Displays nicht sehr groß. Der Blick durch den elektronischen Sucher zeigt ein zwar kleines, aber scharfes Bild. Die Einblendungen der Aufnahmedaten im Sucher ist etwas klein, bestimmte Einstellungen, wie die des Bildstabilisators, erscheinen jedoch bei der Aktivierung kurz größer. Das sonytypisch sehr übersichtliche Balken-Menü zeigt zusätzlich eine Simulation des Modirades, das dieses erklärt. Vorne am Halteknauf sitzt ein kleines Pushdial-Rädchen, das für die Einstellungen innerhalb der Modi zuständig ist. Bei der Bedienung drückt man jedoch oft versehentlich die Menütaste gegenüber gleich mit. Wem das 12fach-Zoom nicht reicht, kann Weitwinkel- oder Televorsätze vor die Linse schrauben. Zu den Pluspunkten gehören eine hohe Auflösung bei maßvollem Randabfall über den gesamten Zoombereich auch bei ISO 400. Beim Rauschen gehört die H2 zu den besseren Testkandidaten, doch bleiben Rauschartefakte bei ISO 400 sichtbar. Der ISO-1000-Modus vergrießelt die Bilder allerdings deutlich. Da ist der Blitz mit seiner einstellbaren Leistung und der geringen Abschattung vorzuziehen.
Fazit: Äußerlich etwas viel knarzender Kunststoff, innerlich eine attraktive 12fach-Zoomkamera mit überzeugender Bildqualität - Kauftipp Megazoom. Im Vergleich zur ebenfalls empfohlenen Panasonic TZ1 mit 10fach-Zoom löst die Sony besonders bei ISO 400 höher auf, hat aber zugleich den dabei schlechteren Rauschwert, ist deutlich größer und ihr Monitor ist kleiner.
7-Megapixel-Kameras
Olympus i digital 720SW
Qualität zum Anfassen: Gehäuse, Bedienelemente, Klappenscharniere - alles scheint bei der 720 SW aus solidem Metall gefräst. Das wirkt edel, teuer und vor allem Vertrauen erweckend stabil. Dabei ist das Massivdesign kein Selbstzweck. Die Kamera ist stoßfest mit senkrecht im Gehäuse stehendem Zoom und bis drei Meter ohne Zeitbegrenzung wasserdicht nach ICE-Standard 529 IPX8. Wichtig: Wird die Bodenklappe, hinter der XD-Card und Miniakku sitzen, versehentlich nicht geschlossen, zeigt das Display eine deutliche Warnmeldung. Die p 720SW hat eine Wackelhand-Taste, hinter der sich allerdings kein Bildstabilisator verbirgt, sondern nur eine ISO-Anhebung bis 1600. Die höhere Empfindlichkeit verkürzt die Belichtungszeit, so dass weniger verwackelte Fotos auf der Speicherkarte landen. Der Preis dafür ist ein unübersehbares Rauschen im Bild. Einen Bildstabilisator kann das nicht ersetzen. Wer die Taste noch mal drückt, erreicht die 25 Motivprogramme, unter denen sich ein etwas ruckelige Videomodus sowie diverse Unterwassereinstellungen finden. Auch eine Bestshot-Funktion ist integriert: Drei Bilder schießen und das beste auswählen, ist vor allem bei schnellen Bewegungen im Bild sinnvoll. Gut, dass es zu den vielen Programmen eine deutsche Erklärung gibt. Platz zum Halten für die Auslösehand ist knapp. Wir empfehlen, das gute Stück beidhändig zu greifen. Verwirrend ist ein zusätzliches Menü für die Basiseinstellungen, das völlig anders aussieht. Der 115 000-Pixel-Monitor ist hell und rauscht wenig. In puncto Rauschen ist die 720 SW nur bei ISO 100 konkurrenzfähig, scharf ist sie dafür ohne Ende. 1200 Linienpaare/ Bildhöhe im Weitwinkel sind immens. Allerdings sinkt der Wert bei ISO 400 zum Rand hin erheblich ab. Noch ein Manko: Der Weißabgleich ist nicht manuell justierbar. Hinzu kommt ein langsamer Autofokus.
Fazit: 350 Euro kostet die stoßfeste und tauschfähige Olympus p 720SW und bietet damit noch mehr Sicherheit und Wasserspaß als die ebenfalls tauchfähige, aber nicht stoßfeste Pentax W10. Für die Pentax sprechen dagegen das geringere Rauschen und
der deutlich schnellere Autofokus. Beide Modelle erhalten wegen der unterschiedlichen Auslegung den Kauftipp wasserfest.
Sony Cybershot DSC-W70
Die Sony W70 ist die zweite 7-Megapixel-Kamera im Testfeld. Sie macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Die rechte Seite neben dem 2,5-Zoll-Monitor ist mit den Bedienelementen leicht überladen, und die Kamera verliert dadurch an Einhandtauglichkeit. Die Sony ist eine der wenigen im Testfeld mit optischem Sucher - für grelles Sonnenlicht, wenn auf dem Display nichts mehr zu erkennen ist. Wie bei der DSC-H2 erscheinen auf dem rauscharmen 115 000-Pixel-Display Kurzerläuterungen, wenn man die Modi am Wählrad einstellt. Die W70 bietet neben Programmautomatik, Vollautomatik und Videomode noch weitere sieben Voreinstellungen, darunter auch hohe Empfindlichkeit: Die Kamera wählt dann automatisch ISO-Einstellungen bis 1000, um verwackelte Bilder zu vermeiden, was aber zugleich zu rauschenden Bilder führt. Die Druckpunkte der Tasten sind gut und das Menü wie immer schnell durchschaut. Erfreulich ist der interne Speicher mit einer Kapazität von 58 MB. Da passt auch mal mehr als nur ein Bild drauf, wenn der Memory Stick Duo voll ist. Die Sony W70 ist nach nur 1,9 Sekunden aufnahmebereit und die Bilder sind mit 0,48 Sekunden Auslöseverzögerung ausreichend schnell im Kasten. Immer wieder schön, dass es bei Sony eine Blitzstärke-Korrektur gibt. Bei der Auflösung kommt die Sony nicht ganz an die Topwerte einiger anderer 7-Megapixel-Kameras heran, doch fällt umgekehrt die Auflösung weder zum Tele noch in den Ecken oder bei ISO 400 so stark ab wie bei manchem Konkurrenten. Das Signal/Rauschverhältnis von 34,8 S/N bei ISO 100 ist gut und fällt bei ISO 400 auf 17,4 S/N ab.
Fazit: Die Sony W70 gehört zu den besten Modellen des Testfeldes mit guter Bildqualität und ordentlichem Autofokus. Dennoch geht der Kauftipp an die Sony W100, da die kaum mehr kostet, aber höher auflöst.
8-Megapixel-Kameras
Casio Exilim EX-Z850
Das Topmodell von Casio besticht optisch durch die gebürstete Metallfront und eine klare, übersichtliche Rückengestaltung, mit zwei gleich großen Bedienelementen direkt untereinander. Die lassen allerdings keinen Platz für eine bevorzugte Daumenablage neben dem 115 200-Pixel-Monitor mit 2,5-Zoll-Format. Platz für den Sucher gibt es dafür. Sehr löblich. Ebenfalls praktisch ist die Korrektur der Blitzstärke, um überblitzte Aufnahmen zu vermeiden. Die Kamera mit 3fach-Zoom und einer Brennweite zwischen 38 und 114 mm bietet neben Zeit- und Blendenvorwahl auch eine völlig manuell Belichtungssteuerung. Für die Blende gibt es aber immer nur zwei Werte zur Auswahl, je nach eingestellter Brennweite. Auch ein gut einstellbarer manueller Fokus mit Aufnahmelupe fehlt nicht. Der Autofokus ist in neun Feldern frei einstellbar, und eine Hilfsleuchte hat er auch. Ganze 34 Motivprogramme enthält die Bestshot-Sammlung. Zudem kann man casiotypisch weitere eigene Vorlagen speichern: Sie machen eine Aufnahme mit den von Ihnen gewünschten Einstellungen und speichern diese als Bestshot. Die Einstellungen werden anhand der Exif-Daten und der Geräteeinstellungen wie ein Profil gespeichert, und stehen ab dann im Bestshot-Menü als neuer Modi bereit. Überhaupt gefällt die übersichtliche Präsentation und das schöne Menü dieser Motivauswahl-Programme am besten im Testfeld. Auch die Einsatzmöglichkeiten reichen am weitesten: Da gibt es Programme, um verzogene Linien trapezförmig zu entzerren, einen Sternchenfilter-Simulator oder ein Passfoto-Programm. Die Bildqualität kann mit Design und Ausstattung nicht ganz mithalten: Trotz 8-Megapixel-CCD entspricht die Auflösung eher einem 6-Megapixel-Modell. Das ist zwar schade, aber anderseits bei einer Minikamera auch völlig ausreichend. Störender ist das deutliche Bildrauschen bei ISO 400.
Fazit: Manuelle Funktionalität und Menügestaltung sind vorbildlich. Die Auflösung entspricht zwar nicht den Erwartungen in der 8-MegapixelKlasse, ist aber völlig ausreichend. Wer eine Minikamera sucht und eher den Blitz einsetzt als bei ISO 400 zu fotografieren, sollte die Casio in seine Wahl einbeziehen.
Nikon Coolpix P3/P4
Das zweite Zwillingspaar von Nikon heißt P3 und P4 und diesmal sind auch die Monitore gleich. Der einzige Unterschied ist das WLAN-Modul der 60 Euro teureren P3 -allerdings nur mit der unsicheren WEP-Verschlüsselung wie in der älteren Pl. Das die beiden etwas dicker als die Scheckkarten-Konkurrenz ausgefallen sind, mag an dem Zoom liegen, das immerhin eine 3,5fache-Variation 36-126 mm bietet. Ein zweiter Grund, etwas dick aufzutragen, ist die aus Nikon-Objektiven bekannte VR-Technik: ein optischer Bildstabilisator zur Vermeidung verwackelter Bilder. Der Stabilisator hat zwei Modi. Einmal friert er alle Bewegung so ein, dass in unseren Versuchen auch bei 1/8 Sekunde Belichtungszeit wackelfreie Bilder entstanden. Im zweiten Modi berücksichtigt die Elektronik den Wunsch des Kameramannes, ein bewegtes Objekt mitzuverfolgen -und korrigiert folglich nur Wackler in der anderen Richtung. Zur Ausstattung gehört eine Zeitautomatik, allerdings sind wiederum nur je zwei Blenden vorwählbar. Hinzu kommen Bestshot-Bilderwahl, Aufnahmehistogramm und 16 Motivprogramme, darunter ein Panorama-Assistent. Etwas störend ist, dass für den Daumen neben dem Monitor nur wenig Platz bleibt. Gut wiederum: Am Modi-Wahlrad lassen sich Weißabgleich, ISO und Bildformat direkt einstellen - ohne das gut gestaltete Menü bemühen zu müssen. Die Bildqualität der beiden Nikons ist ok. Allerdings könnte die Auflösung bei ISO 400 etwas höher und sollte das Rauschen geringer sein, was auch für den 2,5-Zoll-Monitor gilt. Nicht überzeugen kann zudem die Auslöseverzögerung inklusive Autofokus von gut 1,1 Sekunden. Das ist deutlich zu langsam und schließt eine Empfehlung aus.
Fazit: Kompakte Kameras mit Bildstabilisator, aber zu langsamem Autofokus.
Olympus mju 810
Bei der größeren Schwester der p 700 hat sich das auffällige Haifischflossen-Design erhalten - ein Hingucker im wertigen Metallgehäuse. Die Kamera kann nicht tauchen, ist aber spritzwassergeschützt, was Strandeinsätzen deutlich entgegenkommt. Auch der 2,5-Zoll-Monitor überzeugt mit Rauschfreiheit und satten 230 000 Pixeln. Der Daumen findet daneben guten Halt, das Modirad ist übersichtlich, im Gegensatz zu dem in drei Bedienelemente aufgeteilten Menü. Eine Guide-Funktion hilft Anfängern, indem sie Kurzbedienanleitungen bereitstellt. Auch die 20 Motivprogramme sind schön dargestellt und erklärt. Wiederum gibt es eine Bestshot-Bildauswahlmöglichkeit, mit der nach einer Serienbildaufnahme die schärfsten Bilder schnell ausgewählt werden können. Alle anderen löscht die Kamera. Die "Antiwackelfunktion" hat einen eigenen Knopf. Dahinter verbirgt sich aber kein Bildstabilisator, sondern nur eine ISO-Anhebung bis ISO 3200, was zu entsprechend massiv verrauschten Bildern führt. Grundsätzlich können hohe Empfindlichkeiten sehr nützlich sein, ersetzen aber keinen Bildstabilisator. Zu den knackigen Farben und dem guten automatischen Weißabgleich kommt eine hohe Auflösung hinzu. Allerdings zeigen ISO-400-Bilder deutliche Rauschartefakte. Mit 0,3 Bildern/Sekunde macht sie die langsamsten Serienschüsse im Vergleich.
Fazit: Eine ideale Kamera für den Badetag im Urlaub. Trübe Wintertage, bei denen die Empfindlichkeit hoch gesetzt werden muss, führen zu sichtbarem Rauschen.
Pentax Optio Al 0
Die kleinste 8-Megapixel-Kamera im Test kommt von Pentax. Möglich macht es das 3fach-Zoom (38114 mm Brennweite) mit Sliding-Lens-Technik. Der klaren Linie mit sehr gutem Handling entspricht der Hochauflösende 2,5-Zoll-Monitor mit 232 000 Pixeln. Gut auch: Die grüne Vollautomatiktaste lässt sich selbst konfigurieren, so das alles Wichtige im Schnellzugriff liegt. Als erste Pentax bietet die A10 einen optischen Bildstabilisator und ist damit derzeit die kleinste Kamera mit Bildstabilisator. Im Unterschied zu den Konkurrenten verschiebt die Pentax keine Linse um Wackelbewegungen auszugleichen, sondern den Sensor wie (Konica) Minolta. In der Praxis konnten die Sensoren der Mikromechanik das Bild gut stabilisieren - ein echter Funktionsbonus also. Auf ein Modirad verzichtet die A10. Die Videofunktion schafft 640 x 480 Pixel und 30 Bilder. Die Szenen werden direkt im verbreiteten Diva-Format gespeichert. Das lässt sich auch gut und Platz sparend auf CD brennen und in vielen DVD-Playern abspielen. Die Auflösung ist in der Bildmitte bei ISO 100 hoch bis sehr hoch. Zwischen dem besten Wert und dem schlechtesten in den Ecken des Weitwinkels bei ISO 400 liegen jedoch 560 Linienpaare/Bildhöhe. Die Pentax arbeitet zudem zu langsam. Fünf Sekunden Einschaltverzögerung und der deutlich zu langsame Autofokus mit 1,48 Sekunden Auslöseverzögerung, dazu eine Serienschussfunktion von 0,6 Bildern pro Sekunde - das ist nicht zeitgemäß.
Fazit: Gute ISO 100-Bilder bei kompaktesten Abmessungen plus Bildstabilisator zeichnen die Pentax aus. Über die geringere Auflösung bei ISO 400 könnte man hinwegsehen, wenn der Autofokus schneller wäre.
Sony Cybershot W100
Die Sony W100 besitzt einen optischen Sucher, jedoch nur einen mäßig auflösenden 2,5-Zoll-Monitor mit 115 000 Pixeln. Zu halten ist das Metallstückchen mit den abgeschrägten Ecken nicht ganz optimal, da genau das Abgeschrägte als Griffablage sinnvoll wäre. So ruhen die Finger auf den Menü- und Displaytasten. Der kleine Zoomhebel lässt sich nur grobstufig justieren und der Motor verursacht deutliche Geräusche. Das Modirad ist klein. Hervorzuheben ist die ISO-Empfindlichkeitsverstärkung bis 1250, die einen echten Bildstabilisator aber nicht ersetzt. Statt auf viele Motivprogramme setzt die W100 auf einen voll manuellen Modus. Bei dem sind zwar nur zwei Blendenwerte abhängig vom eingestellten Brennweitenbereich wählbar, dafür aber jede gewünschte Belichtungszeit zwischen 30 Sekunden und 1/1000 Sekunde. In 1,5 Sekunden ist die Kamera mit 3fachCarl-Zeiss-Zoom (38-114 mm) aufnahmebereit, allerdings dauert das Auslösen 0,66 Sekunden. Zudem: Bei wenig Licht braucht der Autofokus teils noch länger. Durchgängig gut sind die Auflösungswerte, die auch bei ISO 400 in der Bildmitte über 1000 Linienpaare/Bildhöhe liegen und zu den Ecken nur moderat abfallen. Erfreulich zudem das vergleichsweise geringe Bildrauschen bei ISO 400. Auch die Bilder bei schlechtem Licht machen noch einen guten Eindruck, was den Einsatz höherer Empfindlichkeiten ermöglicht. Wer gerade keinen Memorystick Duo zur Hand hat, der kann den recht großen internen 64-MB-Speicher nutzen.
Fazit: Der Kauftipp Bildqualität geht an die Sony W100. Für ein Nachfolgemodell steht ein Bildstabilisator auf der Wunschliste.
Fazit
» Martin Biebel, Dipl.-Ing. Medientechnik
Drei positive Trends fallen auf. Erstens: Immer mehr Firmen versuchen das störende Rauschen bei ISO 400 zu reduzieren. Zweitens: Die Displays werden größer, was die Bildbeurteilung erleichtert und den Spaßfaktor erhöht. Drittens: Nützliche Ausstattungsmerkmale wie Bildstabilisator oder wasserfeste Gehäuse tauchen in immer mehr Kameras auf. Mit tauchfähigem Gehäuse empfehlen wir die Pentax W10 und die Olympus mju 720 SW. Die Pentax punktet mit geringerem Rauschen und schnellerem Autofokus, die Olympus mit zusätzlicher Stoßfestigkeit. Soll es ein Megazoom sein, ist die Panasonic TZ1 superkompakt, recht rauscharm und bietet den größeren Monitor. Die konkurrierende Sony H2 löst besonders bei ISO 400 besser auf. Den wichtigen Bildstabilisator haben beide. Nahezu gleichauf landen die beiden Minimodell-Empfehlungen mit 3-Zoll-Monitor: Die Canon Ixus 65 liefert besonders in den Ecken mehr Detailzeichnung, Nikon baut in die S6 den höher auflösenden Monitor ein. Den Kauftipp Bildqualität erhält die Sony W100 wegen des besten ISO-400-Ergebnisses, und der Kauftipp Preis/Leistung geht an die Fuji F470, die eine solide Leistung im Minigehäuse für 270 Euro bietet.
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