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Artikel
2008
7 digitale Kompaktkameras
Designstücke
Sieben attraktive neue Kompakte im Test: fünf mit sechs Megapixeln und zwei mit sieben Megapixeln.
Beim Design der jüngsten Kompaktkamera-Generation haben die Hersteller zumeist gute Arbeit geleistet. Allen voran Leica mit der C-Lux 1. Auch die Pentax Optio T10 mit berührungssensitivem Bildschirm und die Easyshare V603 dürfen sich Hoffnung auf Designpreise machen.
Die Sony DSC-T30 punktet mit einem eleganten Objektivschieber. Sie gehört außerdem zur 7-Megapixel-Klasse genau wie die Olympus SP320, bei der statt Schönheit Ergonomie eine große Rolle spielt. Außerdem gehören zum Testfeld: die Kodak Easyshare C663 und die Sony DSC-S600..
6-Megapixel-Kameras
Kodak Easyshare C663
Durch ihre Bauart - höher und nicht so breit wie die Konkurrenz - wirkt die Kodak etwas plump. Zudem liegt der Daumen häufig auf der Löschtaste oder dem Monitor. Dieser löst mit 115 000 Pixeln unterdurchschnittlich auf.
Mit einem deutlich knackenden Plastikwahlrad auf der Oberseite wird die Kamera eingeschaltet und der Betriebsmodus gewählt. Rechts neben dem Monitor liegen vier Bedienelemente und ein Joystick, mit dessen Hilfe alle gewünschten Parameter schnell eingestellt sind. Der kleine, sehr gut bedienbare Stick macht die Blendenkorrektur um bis zu zwei Blenden zum Vergnügen. Diese ist genauso wie die Blende und die Zeit direkt einstellbar, ohne vorher ins Menü gehen zu müssen. Die intuitive, manuelle Menüsteuerung mit der großen Anzeige, gehört zum Besten, was wir in dieser Richtung bisher sahen. Auf der Oberseite liegen noch zwei weitere Tasten für die Blitzeinstellung und den Serienbildmodus, beziehungsweise den Selbstauslöser, der - Überraschung - auch automatisch zweimal auslösen kann. Am Modirad gibt es neben Motivprogrammen ein Makro und Fern-Modus, Programmautomatik und manueller Modus, der jedoch nur zwei Blenden anbietet. Dafür kann er die Belichtungszeit von 8 bis 1/100o Sekunden variieren. Schön: Für SD-Speicherkarte und Batteriefach gibt es getrennte Klappen. Positiv: Kodak legt die zwei Mignon-Batterien zur Stromversorgung als wiederaufladbare Akkus bei. Ausstattungsseitig also sehr durchdacht und bedienseitig clever.
Technisch kann die Easyshare C663 nicht überzeugen. Das liegt zum einen an der Auflösung, die in den Ecken bei ISO 400 bis auf 578 Linienpaare abfällt, und zum anderen an der zu langsamen Auslöseverzögerung von 0,99 Sekunden. Schnappschussuntauglich zeigt sich die Kamera auch durch ihre lange Einschaltverzögerung von drei Sekunden. Das Rauschen hält sich bei ISO 100 mit 28,1 S/N in Grenzen, verstärkt sich aber wie bei fast allen Modellen bei ISO 400 zu stark. Positiv ist der schnelle Serienbildmodus, der bis zu 4,4 Bilder in der Sekunde schafft, davon aber nur drei hintereinander.
Fazit: Die manuelle Bedienbarkeit zum kleinen Preis von 220 Euro gefällt. Dass die Auflösung und die Einschaltverzögerung an der unteren Qualitätsskala des Tests liegen ist etwas schade.
Kodak Easyshare V603
Die Kodak V603 erinnert äußerlich an die V570 - aber ohne Doppeloptik. Außerdem ist sie auf der Rückseite nicht aus gebürstetem Metall, sondern schwarz. Gut bedienbar sind die Tasten für Löschen, Menü, Schnellwiedergabe und Schnelldruckfunktion auf der linken Seite des Monitors. Für dicke Finger könnten sie etwas weiter auseinander liegen. Sehr nützlich auch die kleine Vierrichtungswippe rechts neben dem mit 230 000 Pixeln hochauflösenden 2,5-ZollMonitor. Auf ihn kann über die Wippe ein Gitter oder ein Histogramm eingeblendet werden. Darüber hinaus ermöglicht die Wippe eine schnelle Belichtungskorrektur. Leider fehlt die Einblendung der Verschlusszeit und Blende. Im Unterschied zur C663 bietet die Easyshare V603 keinen manuellen Modus. Über die SCN-Taste auf der Oberseite der Kamera wählt der Fotograf seinen Aufnahmemodus: die Programmautomatik, eines der zwei Panoramaeinstellungen, die Motivprogramme oder das selbst programmierte Aufnahmeprofil. Die Programmautomatik erhält die gewählten Parameter auch nach dem Ausschalten. Eine interessante Einstellung gibt es im Wiedergabemodus: Der Menüpunkt "Perfect Touch-Tech" korrigiert automatisch das Bild. Dafür zeigt das Display eine Vorher-nachher-Ansicht nebeneinander. Der Fotograf kann dann entscheiden, ob er das Original überschreiben oder ein neues Bild speichern möchte. In der Praxis hat das gut funktioniert, zu dunkle Ecken hellt die Automatik auf. Die Favoritentaste auf der Oberseite sorgt für eine Ansicht aller markierten Bilder auf dem Display. Bei der Bildübertragung zum Rechner können diese getrennt ausgelesen werden. Im Praxistest haperte es allerdings bei den Favoriten: Nach dem Löschen des internen Speichers, stand die Favoritenfunktion auch für neue Bilder nicht mehr zur Verfügung. Technisch schneidet die V603 besser ab als die C663. Sie ist mit 1,8 Sekunden zügig startklar und löst mit 0,64 Sekunden ausreichend schnell aus. Die Maximalauflösung ist nicht ganz so hoch wie bei der C663, fällt dafür bei ISO 400 in den Ecken nicht so stark ab, sondern bleibt in allen drei Brennweiten konstant. Das Signal-Rauschverhältnis ist bei ISO 100 mit 31,1 S/N das Zweitbeste im Testfeld. Wie gewohnt verstärkt sich auch bei der Kodak das Rauschen bei ISO 400 zu stark und führt zu einem S/N von 16,6.
Fazit: Die V603 ist technisch ok, mit einem fairen Preis von 260 Euro. Das Design gefällt sehr gut, und auch an der Bedienung gibt es nichts auszusetzen. Kauftipp Preis/Leistung.
Leica C-Lux 1
Die C-Lux 1 ist eine formschöne, schlichte Kamera, deren Design gefällt. Eindeutig eine Spezialität von Leica. Die Technik stammt von der nahezu baugleichen Panasonic FX01. Durch die klare Struktur und die Bauform ist die Leica ohne weiteres einhandtauglich. Die Vorder- und Rückseite sind in Schwarz gehalten und werden von einem silbernen Band eingefasst. Die Leica hat als Einzige im Test ein 3,6-fach-Zoom ab 28 mm Brennweite, das zudem von einem optischen Bildstabilisator unterstützt wird, der an der Oberseite mit einer Taste zugeschaltet werden kann. Rückseitig finden sich ein gut auflösender 2,5-ZollMonitor, zwei Bedientasten und eine Vierrichtungswippe. Über sie kann die Belichtungskorrektur, die Blitzeinstellung und der Zeitauslöser schnell verändert werden, ohne vorher ins Menü zu gehen. Wie auch bei Panasonic üblich, führt die LCD-Taste zur Blickwinkelerweiterung. Sie sorgt bei Überkopf aufnahmen dafür, dass auf dem Display noch etwas zu erkennen ist. Auf der Oberseite sind der Einschalter, die Zoomwippe mit Auslöser und das Moduswahlrad platziert. Das Rad verschwindet zur Hälfte im Gehäuse und bietet die Wahl zwischen Programmautomatik, Wiedergabe, Herzchen-Modus (Vollautomatik), Film und Makroaufnahmen sowie der Szenenwahl inklusive einem Hochempfindlichkeitsmodus. Der erhöht bei Bedarf die ISO-Empfindlichkeit bis auf 1600. Auf der Unterseite befindet sich das Karten- und Batteriefach. Positiv: Obwohl beides in einem integriert ist, fällt der Akku beim Kartenwechsel nicht heraus.
Die C-Lux 1 löst gut auf und hält den Abfall zu den Ecken und bei ISO 400 gering. Bedingt durch die kurze Brennweite von 28 Millimetern tritt bei der C-Lux 1 ein stärkerer Lichtabfall zum Rand hin auf. Das Rauschen ist mit einem Verhältnis von 26,7 S/N auch bei ISO 100 schon zu hoch und verstärkt sich bei ISO 400 deutlich sichtbar. Die Leica ist schnell einsatzbereit, löst aber mit 0,7 Sekunden nur mäßig zügig aus.
Fazit: Für die Leica sprechen die 28 mm Anfangsbrennweite und das Top-Design. Dagegen stehen der hohe Preis von 500 Euro, der Autofokus könnte schneller und das Rauschen sollte geringer sein. Trotzdem Kauftipp Weitwinkel.
Pentax Optio T10
Die Vorder- und Oberseite der Pentax Optio T10 ist aus edlem gebürstetem Metall, die Rückseite dagegen elegant schwarz und mit einem üppigen Touchscreen ausgestattet. Damit ist die Pentax nicht nur attraktiv, sondern auch praktisch. Einfach eine Kamera zum Anfassen. Der gut reagierende Touchscreen hat eine Diagonale von 3 Zoll und löst mit 230 000 Pixeln hoch auf. Eine klare Folie ist zum Schutz davor angebracht, beeinträchtigt aber nicht den Bildeindruck. Ein Druck auf das Display reicht, und die wichtigsten Parameter wie Belichtungskorrektur, ISO-Einstellungen und Weißabgleich sind eingestellt. Der Fotograf wählt über das Touchscreen eins der neun Motivprogramme, Video- oder Tonaufzeichnungsmodus. Klar, dass Pentax so auf viele Knöpfe verzichten kann -gut für Einsteiger, nicht immer optimal für erfahrene Fotografen, die mit Tasten und Direktzugriff schneller sind. Nur zwei erfreulich große Tasten zieren die rechte Seite neben dem Monitor. Sie führen den Benutzer entweder in das Menü oder den Wiedergabemodus. Hier macht das Touch-Verfahren richtig Spaß: Die vergrößerte Aufnahme lässt sich geschickt mit dem Finger verschieben. Leider dauert es seine Zeit, bis die Kamera auf die Lupenfunktion wechselt.
Technisch punktet die T10 mit einem guten Weißabgleich und der höchsten Auflösung bei ISO 100 in der Bildmitte in der Weitwinkelbrennweite. Diese gute Auflösung kann sie aber in den anderen Brennweiten und bei ISO 400 nicht beibehalten und fällt auf bis zu 675 Linienpaare/ Bildhöhe ab. Größtes Problem der Kamera ist die schlechte Auslöseverzögerung von 1,14 s, die den Kauftipp kostet. Zudem braucht sie mit 5,8 Sekunden in diesem Testfeld am längsten, um einsatzbereit zu sein.
Fazit: Eine tolle Kamera mit gut funktionierendem Touchscreen. Auch der Preis von 320 Euro ist ok. Ein gravierendes Problem ist aber der langsame Autofokus. Wen das nicht stört, der sollte den Touchscreen unbedingt mal ausprobieren.
Sony Cybershot DSC-S600
Das Äußere der Sony kann beim besten Willen nicht begeistern. Ihre Bauform wirkt durch die geringe Höhe und dabei ausladende Tiefe, gedrungen. Das sorgt nicht für optimale Handlichkeit. Der Daumen landet zu oft auf den Zoomtasten und auf der Vorderseite verdecken die Finger den Blitz. Dazu kommt ein schlecht auflösender 2-Zoll-Monitor, der nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Alles in allem kein Designer-Handstreich.
Das Menü ist sonytypisch klar strukturiert und intuitiv zu erfassen. Dort kann der Fotograf die wichtigsten Einstellungen wie Empfindlichkeit, Belichtungskorrektur oder Weißabgleich einstellen. Praktischerweise öffnet sich das Menü immer an der zuletzt genutzten Stelle - ein kleiner Ausgleich für fehlende Direktzugriffe.
Die Auflösung ist gut und bleibt in allen drei Brennweiten und bei ISO 400 konstant. Ausschlaggebend für ihr gutes Abschneiden ist aber das beste Signal/ Rauschverhältnis im gesamten Testfeld. Die Sony erreicht bei ISO 400 immerhin noch 21,7 S/N, das schafft keine andere. Mit 0,36 Sekunden Auslöseverzögerungen überholt sie die gesamte Konkurrenz, und die Einschaltverzögerung ist ausreichend schnell. Wenn der Blitz nicht durch die eigenen Finger verdeckt ist, bringt er mit einer Leitzahl von 9 die höchste Leistung im Vergleich. Lediglich die Verzeichnung im Weitwinkel fällt mit 1,4% zu stark aus.
Fazit: Auch wenn das Design nicht gefällt, ist die Sony ein guter Kauf und punktet mit ihrer Technik. Die guten Messdaten und der Preis von 190 Euro sprechen für sich. Kauftipp Preis/Leistung.
7-Megapixel-Kameras
Olympus SP-320
Mit ihrem Design kann die Olympus SP-320 nicht trumpfen, doch in diesem Fall kommt die etwas klobige Bauform der Handlichkeit zugute: Durch den ausgereiften Haltewulst liegt sie sehr gut in der Hand. Das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff gefertigt und gut bedienbar. Die Tasten liegen oberhalb und rechts neben dem 2,5Zoll-Monitor, der mit 115 000 Pixeln nur mäßig auflöst. Während die Bedienelemente zügig in die angegebenen Ebenen führen, verwirrt die Display/Guide-Taste. Bei Druck verändert sie zwar wie angegeben die Display-Ansicht, stellt aber keine Guide-Funktion bereit. Als Einzige im Test bietet die SP-320 einen manuellen Modus mit Blenden- und Zeitautomatik. Sie werden, wie die 25 Motivprogramme, über das Moduswahlrad an der Oberseite eingestellt. Darunter befindet sich ein Bildstabilisator-Modus, der wie bei Olympus üblich, keinen optischen Bildstabilisator zuschaltet, sondern nur die Empfindlichkeit bei Bedarf erhöht - eine irreführende Namensgebung. Das Menü ist etwas verschachtelt und gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Einarbeitungsphase zu bewältigen. Positiv ist die My-Modus-Einstellung, die bis zu vier Aufnahmeprofile abspeichern kann.
Während die ISO-100-Bildqualität ok ist, fällt bei ISO 400 das sehr starke Rauschen negativ auf. Ein weiteres Ko-Kriterium ist die Auslöseverzögerung inklusive Autofokus von 1,07 Sekunden bei unserem Standardtest.
Fazit: Schade, aber die SP-320 kann nicht überzeugen. Dem günstigen Preis von 230 Euro stehen zwei wesentliche Handikaps gegenüber: Das Rauschen ist bei ISO 400 viel zu stark und der Autofokus deutlich zu langsam.
Sony Cybershot DSC-T30
Das Äußere der Sony T30 erinnert an die T9 oder die T5. Eine praktische Schiebeklappe schützt zum einen das Objektiv und schaltet gleichzeitig die Kamera an und aus. Die innen stehend eingebaute Zoomoptik wird von einem optischen Bildstabilisator unterstützt und hat ein Spektrum von 38-114 mm. Im Gegensatz zur kleinen S600 ist die schmale T30 auch was
fürs Auge: Die Vorderseite ist in gebürsteter Metalloptik gehalten -eine schöner Kontrast zur schwarzen Rückseite. Dort sitzt ein mit 230 000 Pixeln hochauflösender 3Zoll-Monitor. Daneben eine Vierrichtungswippe, umringt von vier Bedientasten: kleine metallene Knöpfe. Die Zoomwippe darüber fällt etwas klein aus und beschert dickeren Daumen gelegentlich Schwierigkeiten. Auf der Stirnseite schaltet der Fotograf den optischen Bildstabilisator zu und wählt zwischen Film-, Foto-, und Wiedergabemodus. Das Menü ist sonytypisch und einfach.
Über die Setup-Einstellungen lädt die Kamera Musik vom Computer. Nur fehlt der Kamera ein Kopfhöreranschluss, um diese während der Diashow genießen zu können - durch den mickrigen Lautsprecher eine eher zweckfreie Funktion.
Beim Test überzeugt die T30 mit ihren Messwerten. Lediglich der Weißabgleich bereitet der Kleinen Probleme und erreicht nur ein Delta 11. Bei ISO 100 ist die Auflösung top. Bei ISO 400 sacken die Werte in den Ecken allerdings etwas in den Keller. So erreicht sie in der Telebrennweite bei ISO 400 nur noch eine Auflösung von 774 Linienpaaren/Bildhöhe. Das ist nicht schlecht, entspricht aber eher einer 6-Megapixel-Kamera und ist eine Konzession an die flache Bauform. Der nicht ganz so leistungsstarke Blitz kann mit einer akzeptablen Flächenausleuchtung aufwarten; das heißt, zum Rand beträgt der Lichtabfall 1,7 Blenden, was deutlich besser als bei den meisten Konkurrenzmodellen ist. Darüber hinaus überzeugt die T30 mit ihrer Geschwindigkeit, der schnellen Auslöseverzögerung von 0,39 Sekunden und ihrer Einsatzbereitschaft nach 1,6 Sekunden.
Fazit: Eine schöne Kamera, die Funktionalität mit Design verbindet, allerdings auch einen stolzen Preis von 400 Euro hat. Kauftipp Design.
Fazit
» Rebecca Stolze
Doppelschlag für Sony: Die Schöne und die Hässliche gewinnen den Test gemeinsam. Wer eine günstige Kamera sucht und beim Design Kompromisse macht, ist mit der Sony DSCS600 gut beraten: Sie macht gute Bilder, ist schnell und praktisch - für 190 Euro. Gut das Doppelte kostet die Sony T30 für 400 Euro. Dafür ist sie todschick, sehr schmal, bietet eine gute Bildqualität sowie einen Bildstabilisator und ein großes Display. Eine günstigere Alternative ist die Kodak V603 für 260 Euro. Einen weiteren Kauftipp erhält die Leica für ihr 28-102-mm-Zoom - trotz des deutlichen ISO-400-Rauschens.
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