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2009
BLICK NACH DRAUSSEN
DOCH DER 7-cm-FILM?
Hans Windisch schlug 1941 eine Kamera zur Verwendung des 7 cm breiten, perforierten Films vor. Amerikanische Kriegsberichter und Nachrichtentruppen-Angehörige forderten im letzten Kriege ein ähnliches Gerät. Jetzt ist es soweit: Die Firma 1. A. Maurer, Inc., Long Island City, USA., entwickelte und fabriziert die „Combat Camera" für militärische Zwecke. Sie ist die erste 70-mm-Handkamera ausgereifter und „einsatzbereiter" Konstruktion, 20 Jahre, nachdem zum ersten Male der Gedanke eines solchen Apparates mit der Einführung des 7 cm breiten perforierten Kinofilmes auftauchte. Vielleicht ist sie der Vorläufer eines neuen Kameraformates überhaupt. Die Negativgröße ist 57 X68 mm. Die Filmkassette (vom „Leica-Typ") faßt 25 Aufnahmen. Ein eingebauter Motor sorgt für automatischen Filmtransport und Verschlußaufzug - fünf Schnellschüsse sind mit einer Federladung möglich. Eine neuartige Vorrichtung stoppt die Kamera-Funktionen nach 25 Aufnahmen, bis ein neuer Film eingelegt ist. Der Schlitzverschluß - natürlich mit verdecktem Aufzug - arbeitet von 1f bis zu 1/1000 Sekunde plus B und T. Ein Knopf für alle Geschwindigkeiten. Die Objektive besitzen Auswechselfassung: Normalbrennweite F = 10 cm bei einer Lichtstärke von f = 1:3,5 gegenüber der des Weitwinkels F = 6,3 cm f 1:4. Das langbrennweitige Objektiv hat 15 cm Brennweite bei der größten Öffnung 1:4,5. Alle Objektive sind mit dem Entfernungsmesser gekuppelt, der mit dem Sucher kombiniert ist. Der Meßsucher besitzt automatischen Parallaxenausgleich und zeigt das Bildfeld aller Objektive durch veränderlichen Abbildungsmaßstab seines Fernrohrsystems an, dazu kommt noch ein Sportsucher! Natürlich fehlt nicht die Blitzlichtsynchronisation für alle Blitzsysteme. Die „Neuformatige" wiegt 3150 g. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, daß es sich um eine „über-robuste" Konstruktion für militärische Verwendungs- oder - umständebedingt - Mißhandlungszwecke handelt, die selbst in Handschuhen unter allen Witterungsbedingungen schußschnell arbeitet (entsprechend klobige Drehteile und „Handgriffe", besonders die des Objektivs!). Eigenheiten, die im allgemeinen weder für Berufszwecke noch für den „Todernstesten" der Amateure erforderlich sind. - Eine amerikanische Fachzeitschrift spricht von „Wunderding" („marvel"). Die Bezeichnung erscheint nicht unberechtigt. G. K.
ALLES BLEIBT BEIM ALTEN
Die erst um den „runden" Preis von 700Dollar vorangekündigte, dann für 600 Dollar angebotene und schließlich für 498 Dollar verkaufte „Foton"-Kamera der amerikanischen Firma Bell and Howell ist, wie schon mehrfach berichtet, als wichtigstes Novum mit einer „T"-Blendenbezeichnung ausgestattet. Diese neue Kalibrierung der wirksamen Öffnung eines Objektivs nach der tatsächlichen Lichtdurchlässigkeit („Transmission"), in Hollywood seit längerem vor allem wegen des kleinen Belichtungsspielraumes der Farbfilme angewandt, hat ansonsten heftige Diskussionen über ihren Wert für die normale Photopraxis ausgelöst. Bisher haben sich aber keine. weiteren Objektivhersteller veranlaßt gesehen, diese Novität nachzuahmen. Und wie man nun hörte, hat auch die Amerikanische Normenvereinigung (ASA) nicht die Absicht, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Wie ein maßgebender deutscher Fachmann im gleichen Sinn über dieses Problem äußerte: Durch die Vergütung nähert sich ja die wirksame Öffnung hochwertiger, viellinsiger Objektive der theoretisch durchgelassenen Lichtmenge, die durch die Bezeichnung 1: f bereits festgelegt ist. Warum also ändern? - So werden wir also erfreulicherweise aller Voraussicht nach nicht mit einer neuen Blendenreihe - dazu etwa noch für jedes Objektiv mit einer anderen - beglückt werden, brauchen damit keine neuen Tiefenschärfenverzeichnisse usw. und haben endlich, nachdem Leitz die alte deutsche Blendenreihe aufgegeben hat, als einzige, in aller Welt verbreitete und vertraute, die sogenannte ..internationale Blendenreihe". (1:2,8; 1:4; 1:5,6; 1:8 usw.). Kn
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