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Color-Gebrauchstest

Konica Autoreflex T

Die Konica-Autoflex-Story beginnt mit der ersten Aufnahme. Die sitzt. Die erste Aufnahme bereits ist optimal belichtet, die Schärfe liegt haargenau an der richtigen Stelle, die Schärfentiefe erfaßt die gewünschten Motivzonen, die Konturen sind messerscharf gezeichnet, die Farben brillant und nuancenreich differenziert, dank einem idealen Zusammenspiel von Optik und Mechanik hoher Klasse.

Automatik, wo sie nötig ist

Zwei CdS-Zellen mit Anpassung an die Objektivbrennweiten durch variable Winkelmessung, sind das Herz der selbsttätigen Lichtmessung mit gekoppelter Blendenregulierung. Trotzdem bietet die Kamera nicht nur tote Mechanik, nicht nur zwangsläufige Elektronik, sondern eine volle manuelle und individuelle Gestaltungsfreiheit. Diese Möglichkeit des Eingreifens, wo erforderlich, fasziniert gerade den kreativen Fotografen, weshalb man die Konica Autoreflex T vornehmlich in den Händen von Werbefotografen, Modelichtbildnern und anspruchsvollen Bildberichterstattern sieht. Diese Leute brauchen alle die moderne Automatik für rasches Zupacken, sie schalten diese jedoch ab, wenn es um die Verwirklichung ihrer eigenen Konzeption vom Motiv geht.
Dann zaubert die Konica jene fragte Atmosphäre zwischen Dämmerung und Nacht, dann haucht sie in Pastelltönen oder in weich fließenden Unschärfe-Zonen, die das scharfe Objekt magisch umhüllen ...
Ein Handgriff nur, und die Kamera ist wieder ganz und gar elektronischer Computer, eine verläßliche Blenden-Zeit-Rechenmaschine, mit einem übersichtlichen Kontrollzentrum im Sucher. Man sieht alle ihre Operationen buchstäblich mit einem Blick:
Blendenanzeige der Vollautomatic,
Blendenbereich jedes eingesetzten Objektivs,
Warnmarken für Fehlbelichtung,
eingestellte Verschlußzeit,
Mikro-Prismenfeld zur Exakteinstellung,
Anzeige bei manueller Blendenstellung,
Anzeige der Blende bei nicht automatischem Objektiv,
Batteriekontrolle.
Dies alles registriert man, wenn man will, muß aber nicht hinsehen, sondern kann sich völlig auf das Motiv konzentrieren, hat jedoch stets die Kontrolle über das Meßwerk - ein angenehmes Gefühl der absoluten Sicherheit! Wesentlich bleibt das Motiv und das erscheint hell und klar im großen Bildviereck des Reflexsuchers, wie die Leinwand eines Cinemascope-Films.
Mit einem Knopfdruck erlebt man die Wirkung der Abblendung und hat damit die Schärfeverteilung, die Farben und den Ausschnitt, wie später in der Diaprojektion oder in der Colorvergrößerung. Fotografieren hat einen neuen Stil bekommen: Die exakte Dokumentation des Geschehens, von der winzigen Blattlaus, bis zum meisterhaften Schnappschuß eines Jagdspringens. Das Konica-System wird allen Aufgaben gerecht, denn natürlich ist die Konica eine Systemkamera par excellence.
Mit den Auto-Hexanon-Normalobjektiven sind auch Nahaufnahmen mit hoher Scharfzeichnung möglich, weil bereits bei der optischen Korrektion die Vergrößerung der Bildweite (des Auszugs) - z. B. im Balgengerät - mit einkalkuliert wurde. Der vergrößerte Hub der eingebauten Einstellschnecke bei den Fassungen der Normalbrennweiten bietet deshalb dem Makrofotografen bereits ohne Zwischenringe Kleinabstände zum Objekt bis hinunter auf 45 cm. Eine größere Blüte beispielsweise kann man ohne weitere Zusatzgeräte aus freier Hand exakt aufnehmen.
Alle Objektive des umfangreichen optischen Programms sind Spitzenleistungen, farbdynamisch vergütet und in besonders griffigen Einstellfassungen für Schnellfokussierung montiert. Ein optisches Meisterwerk aber, ist ohne Zweifel das neue Hexanon-Zoom AR 1: 3,5 80-200 mm, mit seiner hervorragenden Leistung in allen Bereichen seiner großen Brennweiten-Spanne. Es ersetzt eine ganze Reihe von Wechselobjektiven und zwar hochwertiger Systeme.
Die stufenlose Einstellung mit haargenauer Ausschnittbestimmung und außerdem einer Effekt-Einstellung bei längerer Belichtung, mit ihren wirkungsvollen strahlenförmigen Bewegungsschlieren, erweitert den Anwendungsbereich der Konica beträchtlich.
Auch im Verschluß ist die Konica ganz vorne, denn ein Schlitzverschluß mit einer synchronisierten 1/125 Sekunde, die also Elektronenblitzaufnahmen bei Tageslicht und schnellen Bewegungen ermöglicht, ist schon eine technische Spitze.
Der Copal-Verschluß leistet als kürzeste Zeit die 1/1000 Sek.
Die Reihe der Wechselobjektive erstreckt sich vom Superweitwinkel 21 mm bis zum Super-Telesystem 2000 mm mit dem Namen Reflex Hexanon ARM 1:11 2000 mm, das als Spiegelobjektiv konstruiert ist und bei einer verhältnismäßig kurzen Baulänge einen Bildwinkel von nur 11xGRADx besitzt. Neben dem Systemzubehör für Nahbereiche (Zwischenringe und Balgengerät, Diakopiergerät und Reprosäule) stehen optische Hilfsmittel, wie Filter aller Art, Winkelsucher, Augenkorrekturlinsen und Objektivadapter für Fremdobjektive zur Verfügung, so daß man sich als Besitzer dieser Kamera in jeder Richtung vervollständigen kann. Damit wird die schnelle Reportagekamera Konica Autoreflex T zum ausgereiften Gerät für die dokumentarische und wissenschaftliche Fotografie. Vor allem aber regt ihre durchgereifte Technik dazu an, fotografische Experimente zu unternehmen, optische Verfremdungen vorzunehmen, die heute in der angewandten Fotografie eine große Rolle spielen und dennoch immer wieder die gleiche Kamera zum spontanen Einsatz in der normalen, schnellen Schnappschußtechnik mit besonderem Vorsprung einzusetzen. Deshalb ist diese wahrhaft universelle Systemkamera mit ihrer vielseitigen Ausbaufähigkeit für den anspruchsvollen Amateur das geeignete Grundgerät, auf dem sich eine vollständige und vielseitige Ausrüstung aufbauen läßt.

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