← Zurück
Artikel
2009
PHOTO-SPIEGEL
DIE PRAKTINA
ist die Schwester der bekannten „Praktika". Sie gehört also zur Familie der einäugigen Klein-Reflexkameras mit den bekannten Einzelheiten: Schlitzverschluß (1-1/,000 Sek., Selbstauslöser, Blitzkontakt usw.) mit Filmtransport-Kupplung.
Leerbilder und unfreiwillige Doppelbelichtungen sind mithin ausgeschlossen. Bei Aufsicht-Betrachtung des Mattscheiben-Bildes im Lichtschacht wird ein Achromat mit sechsfacher Vergrößerung ein geschwenkt. An Stelle des Lichtschachtes kann ein Penta-Prisma verwendet werden: jetzt ist das Mattscheiben-Bild aufrecht und seitenrichtig, Einblick in Augenhöhe und „geradeaus". Auch das Penta-Prisma ist mit einem (4,5 fachen) Achromat ausgestattet. - Dritter Sucher ist ein normaler Newton-Sucher, auch für Aufnahmen aus Augenhöhe - Scharfeinstellung auf der Mattscheibe oder nach dem Entfernungsmesser-Prinzip: die Mattscheibe der Praktina enthält zwei Klarglaskeile, mit deren Hilfe zwei gegenläufige Teilbilder „synchronisiert", damit scharf eingestellt werden.
Zahlreiche Zubehörgeräte sind für die Praktina vorgesehen. Ein Naheinstellgerät (mit Balgen) bis zum Abbildungsverhältnis 2: 1 mit Normalobjektiv; ein Porträtvorsatz, dessen Mattscheibe dreimal größer ist als das Sucherbild des Lichtschachtes; Mikro- und Reprosucher, ein Spezialsucher mit eingebautem, sechsfach vergrößerndem Achromat und Dioptrienausgleich von -10 bis +/- 8; ein Schnellaufzug mit Federwerk, es wird an der Bodenmutter der Praktina befestigt und zieht hintereinander 10 Aufnahmen durch; ein Magnetauslöser mit Motoraufzug für Fernauslösung.
Zeiss- und Meyer-Objektive von 3,5 bis 50 cm mit neuartigem Schraubbajonett sind vorgesehen.
Die Praktina, von den früheren Kamera-Werkstätten Tharandt - jetzt „Volkseigener Betrieb" - hergestellt, wird nicht vor der zweiten Hälfte des kommenden Jahres lieferbar sein.
WETTBEWERBSFÄHIGE DEUTSCHE KAMERAINDUSTRIE
Der hohen Qualität und der nachhaltigen Werbung verdankt es die deutsche Kameraindustrie, daß sie trotz des scharfen Wettbewerbes und der vielen und rücksichtslosen Nachahmungen und Fälschungen des Auslandes am Weltmarkt immer mehr Fuß fassen kann. Umgekehrt beklagt sich die amerikanische Photoindustrie über das wachsende Angebot aus Europa und den Wettbewerb, der immer schärfer wird. Das bestätigte auch der stellvertretende Präsident der Eastman Kodak Company, Edward Peck Curtis, der sechs Wochen in Europa war und eine umfassende Werbung ankündigte.
Noch deutlicher wird das Bild, wenn man erfährt, daß die Ausfuhr japanischer Kamerafabriken, die sich auf Nachahmungen deutscher Apparate spezialisiert haben, im Schwinden begriffen ist. Wie dort zugegeben wird, liefern deutsche Fabriken heute wieder Apparate, deren Qualität und Preise den japanischen ebenbürtig oder sogar überlegen sind. Von japanischer Seite wird versucht, das damit zu erklären, daß Name und Marke deutscher Apparate in Europa und im Ausland bekannter als die verhältnismäßig neueren japanischen sind.
(Nach „New York's Harald Tribune)
CANON IV
Diese japanische Kleinkamera erinnert auch in ihrer neuen Ausführung - nicht zufällig - an die Leica. Ihr Gehäuse hat lediglich keine abgerundeten, sondern kantige „Enden". An das linke ist eine Schiene montiert, die zur kabelfreien Aufnahme einer Blitzleuchte dient.
Die Canon IV hat einen eingebauten Meßsucher, dessen Abbildungsmaßstab und Bildfeld variabel ist: durch eine Hebelverstellung kann der Meßsucher Objektiven von 5,10 und 13,5 cm Brennweite angepaßt werden.
{ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}