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Artikel
2009
PHOTO-SPIEGEL
PANON
- so ist der Name einer neuen Kamera, die - obwohl sie aus Japan stammt - nicht eine mehr oder minder naturgetreue Kopie einer bekannten deutschen Kamera unserer Tage ist. Schon ihre technischen Daten zeigen, daß es sich nicht um einen Photoapparat für normale Zwecke handelt: Format 10,5 x 4 ,5cm (sechs Aufnahmen auf einem handelsüblichen B-II-Film), drei Verschlußzeiten: 1/2, 1/“ und 1/20,, Sek., Objektiv: 1:2/5 cm, Gewicht: 2 kg. In ihrem Äußeren ähnelt sie einer Vervielfältigungsmaschine. Das Objektiv bewegt sich während der Aufnahme von links nach rechts, der Schlitzverschluß von rechts nach links. So entsteht das langgezogene Bild im „Handtuchformat"; der Bildwinkel ist 140xGRADx. Natürlich muß dabei eine Verzeichnung entstehen. Es ist, wie MODERN PHOTOGRAPHY kommentiert, nicht einfach, die „Papon" während der Aufnahme ruhig zu halten. Schwierig ist es auch, Blende und Entfernung einzustellen, der Metall- Sportsucher (offensichtlich ein Rahmensucher) ist nicht präzis, ein Entfernungsmesser nicht eingebaut.
Die „Papon" ist - wenigstens im Augenblick - nicht mal in den USA zu haben. Man kann sie nur in der Fabrik bestellen, dort kostet sie 350 Dollar.
EINGEBAUTE FALSCH BELICHTUNGS-SPERRE
Dies ist das Charakteristikum der neuen amerikanischen Kleinkamera (Leicaformat) Bolsey B 22 Set-O-Matic. Technisch wurde hier dieses „uralte Photoproblem" durch Kupplung der Blendenlamellen gelöst, Kupplung - nicht mit einem photoelektrischen Belichtungsmesser, wie man leicht annehmen möchte, sondern - mit dem Entfernungsmesser. Denn eine eingebaute Sperre gegen Falschbelichtungen bei Tageslicht besitzt auch diese Kamera noch nicht: die neue Sicherung funktioniert ausschließlich bei mehreren - den von Amateuren meist gebrauchten - Blitzlampentypen, Verschluß-Einstellung auf 1/50 Sek. und Filmen der Empfindlichkeitsgruppen des Kodak Plus X und Ansco Supreme und den wichtigsten Kodak- und Ansco-Farbfilmen. Eine einfache Tabelle auf der Kamerarückseite gibt an, zu welcher Gruppe (A, B, C oder D) die jeweils verwendete Blitz-Filmkombination gehört. Diese Grupppe wird mit dem Blendeneinstellhebel - unabhängig von der Blendeneinstellung - an einer Metallplatte fixiert, die den Entfernungsmesser der Kamera mit der Blendeneinstellung verbindet. Nun wird exakt belichtet, was scharf eingestellt ist.
An die Stelle der Leitzahl ist bei der Bolsey Set-O-Matic die Kupplung Blenden-Entfernungseinstellung getreten. Die Blitzaufnahmen-Leitzahl ist ja nur eine (bequemere) Umrechnungszahl zur Errechnung der „richtigen" Blende, die immer in klarem Verhältnis zur Entfernung steht.
In den Entfernungsmesser wurde eine Sicherung eingebaut, die ihn außer Funktion treten läßt, sobald man zu nahe am Objekt oder zu weit weg davon ist, wenn man also stärker als möglich auf- oder abblenden müßte. - Die Kamera hat einen Wollensak-Anastigmat 1:3,2145 mm und Objektivverschluß (B, T, 1/2, bis 1/200
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