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Rollei informiert
Rollei A26
Das Pocket Großformat
Natürlich kann man eine Großformat-Profi-Kamera nicht in die Tasche stecken, denn was ein Profi unter "Großformat" versteht, ist eigentlich schon eine "Fotografiermaschine".
Was aber jeder, der sich auch nur etwas mit Fotografie befaßt hat, weiß, ist die Tatsache, daß sich nichts so qualitätsverbessernd auf das Foto auswirkt, wie eine Vergrößerung des Aufnahmeformates.
Gegenüber der sogenannten "Pocketkamera" mit ihrem Aufnahmeformat 13x17 mm, bedeutet aber der Kassettenfilm 126, dessen Negativformat immerhin bereits 28x28 mm groß ist, eine wesentliche Formatvergrößerung. Außerdem profitiert dieser Kassettenfilm 126, was die Filmqualität anbetrifft, immer mehr vom kleineren Kassettenfilm 110, dem "Pocket-Film".
Formatvergrößerung ist also recht schön, doch leider geht damit stets eine Vergrößerung des Kameravolumens Hand in Hand. So war es wenigstens bisher. Jedoch Ausnahmen bestätigen bekanntlich immer die Regel.
Diese Ausnahme heißt: Rollei A 26. Rollei ist es gelungen, mit dieser Kamera das "Pocket-Großformat" zu verwirklichen. Die Rollei A 26 wird geladen mit dem Kassettenfilm 126, dem Film mit der, gegenüber dem Kassettenfilm 110, dreieinhalbmal größeren Formatfläche (Kassettenfilm 110 hat 221 mm2, Kassettenfilm 126 hat 784 mm2 Filmfläche!). Die Rollei A 26 ist dabei aber praktisch nicht größer als eine Pocketkamera für die Filmkassette 110.
Diese Tatsache ist sicherlich interessant, jedoch keineswegs entscheidend, denn eine Kamera mit einem größeren Aufnahmeformat muß nicht unbedingt bessere Bilder liefern. Wenn auch wie bereits gesagt - das Aufnahmeformat einen sehr großen Einfluß auf die Bildqualität ausübt, so ist es doch nicht allein dafür verantwortlich zu machen, wenn Bildschärfe und Bildbrillanz, im Falle Rollei A 26, so überragend gut sind. Ein größeres Format nutzt gar nichts, wenn Präzision und Qualität in Optik und Kamerabau vernachlässigt werden.
Die Rollei A 26 ist aber geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie man durch optische und mechanische Präzision die Vorteile des größeren Formates voll ausnutzen, ja noch unterstreichen kann. Das beginnt bereits bei der ungewöhnlichen Form dieser Kamera. Diese Formgebung wurde aus zwei Gründen gewählt: 1. weil in zusammengeschobenem Zustand alle empfindlichen Teile, wie Objektiv, Sucher und Auslöser, vollkommen geschützt wie in einem Tresor - im Inneren der Kamera verschwunden sind und 2. weil durch diese Formgebung eine ungewöhnlich hohe Aufnahmebereitschaft erreichbar war. Letzteres wird deutlich, wenn man sich die Bedienung dieser Kamera vor Augen führt.
Die 3 Bedienungsphasen der Rollei A 26:
Phase 1: Durch Leichtes Auseinanderziehen des Kameragehäuses springt das Objektiv in Aufnahmestellung, der Sucher und der superweiche Relaisauslöser (in zusammengeschobenem Zustand im Kamerainneren, also vor ungewollter Betätigung geschützt) werden frei.
Phase 2: Objekt anvisieren. Im Leuchtrahmen des großen, hellen Suchers erscheint exakt das, was man später auf dem Film hat. An einem grünen Signallicht sieht man, ob die Beleuchtung für eine gelungene Aufnahme ausreicht. Ein - man kann es nicht anders bezeichnen - "sanftes Streicheln" des Relaisauslösers betätigt die Kameraautomatik, die ihrerseits für ein richtig belichtetes Bild sorgt.
Phase 3: Kameragehäuse zusammenschieben (Objektiv, Sucher und Auslöser verschwinden wieder im Inneren der Kamera). Automatisch wird der Film um ein Bild weiter transportiert und nach erneutem Auseinanderziehen ist die Kamera wieder aufnahmebereit.
Die Rollei A 26 ist eine automatische Kamera. Eine CdS-Meßzelle steuert einen "Programmverschluß` und sorgt so für die richtige Zeit/Blendenkombination. Um die Filmempfindlichkeit braucht man sich ebenfalls nicht zu kümmern. Sie wird beim Einlegen der Filmkassette ebenfalls automatisch der Belichtungsautomatik mitgeteilt. Wenn man bei besonders schlechten Lichtverhältnissen, den speziell für die Rollei A 26 entwickelten Computerblitz Rollei C 26 an die Kamera setzt, teilt dieser, wenn man ihn einschaltet, der Kamera auch noch die richtige Arbeitsblende automatisch mit. Diese nach modernsten Grundsätzen aufgebaute Automatik liefert, auch unter ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen, eine ungewöhnlich hohe Trefferquote. Es gibt kaum Bilder, die ein noch so verzierter Fotograf hätte besser belichten können.
Das ausgezeichnete Objektiv, ein in Lizenz von Carl Zeiss, bei Rollei hergestelltes 4-linsiges Sonnar 1: 3,5/40 mm, sorgt für jene besondere Bildschärfe und Farbbrillanz, für die dieser Objektivtyp bekannt ist. An ihm könnte man (als zusätzlichen Einstellvorgang) noch die Entfernung einstellen und wer das tut, kann das Letzte an Bildschärfe herausholen. Meist jedoch genügt es, das Objektiv auf einer Schnappschußeinstellung zu belassen, um im normalen Aufnahmebereich scharfe Bilder zu bekommen.
Die Rollei A 26 ist absolut nicht nur eine Kamera für fotografische Anfänger. Auch der versiertere Fotointeressent schätzt an ihr die Schnelligkeit und Unkompliziertheit und nicht zuletzt, die Bequemlichkeit, sie stets in der Tasche haben zu können. Die Rollei A 26 ist eben ein echtes "Pocket"-Großformat!
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