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2009
MITTEILUNGEN DER INDUSTRIE
DER NEUE ROLLEIFLEX-AUTOMAT 3,5 UND DAS ROLLEIMETER
Der Name Rolleiflex-Automat ist längst zur festen Bezeichnung für das bewährte Standardmodell 3,5 geworden. Er kennzeichnet schon äußerlich das automatische Prinzip der Rolleiflex, die zu jeder Zeit den Rang einer modernen Spitzenkamera einnahm und ihre Leistung mit der fortschreitenden Technik inzwischen mehrfach steigern konnte. Auch das neueste Modell führt den Gedanken der Automatik folgerichtig weiter. Unter den Neuerungen steht an erster Stelle der Synchro-Compur-Verschluß mit Lichtwertskala. Dieser neue Begriff des Lichtwertes ( = Maß der richtigen Belichtung) faßt die beiden Werte Zeit und Blende zu einer einfachen Merkzahl zusammen und ermöglicht die automatische Schnellwahl von Zeit
und Blende. Der Lichtwert wird aus der Belichtungstabelle oder vom modernen Belichtungsmesser ermittelt und an der Lichtwertskala des Zeiträdchens eingestellt. Damit ist bereits die Vorwahl von Zeit und Blende erfolgt. Beim Übergang auf die endgültige Zeit-Blenden-Paarung folgt die Blende automatisch der gewählten Verschlußzeit, so daß die
günstigste Kombination ohne Umrechnung sofort im Blickfenster abgelesen werden kann. Rasten sichern die Einstellung der nach Halbwerten gestuften Verschlußzeiten (1/500, 1/250, 1/125, 1/60, 1/30, 1/15, 1/8, 1/4 , 1/2, 1 Sek.). Auch halbe Lichtwerte können benutzt werden, wenn die Blende auf Zwischenwerte verändert wird. Zeit und Blende lassen sich jedoch - wie üblich - auch einzeln einstellen. - Die Belichtungstabelle der Kamera wurde gleichfalls auf Lichtwerte umgestellt. Leicht verständliche Bildsymbole für die häufigsten Motivbeispiele und die herrschenden Lichtverhältnisse vereinfachen das Ablesen der Tabelle. - Abschaltbare Doppelbelichtungssperre für Rollfilm, griffiger, groß ausgeführter Einstellknopf zum bequemen Feineinstellen der Schärfe, doppelte Merkscheiben für Filmtyp und Filmempfindlichkeit, Selbstverriegelung des Rückwandgelenks und Tragriemen mit Schnellbefestigung sind weitere Neuerungen, die der Automat jetzt mit dem 2,8-C-Modell gemeinsam hat. - Geändert wurden schließlich noch der Sicherungshebel für den Druckpunktauslöser und der Synchrohebel, beide bei gleichartiger Ausführung um 180xGRADx schwenkbar und durch Federkraft in den Endstellungen gehalten. Mit dem Synchrohebel wird zugleich die Entsperrung des Blitzlichtsteckers beim Lösen des Kabels bedient.
Das Rolleimeter bietet der Rolleiflex eine wertvolle zusätzliche Einstellhilfe bei vielen Sportaufnahmen, Blitzlichtaufnahmen oder bei ungünstigem Licht. Dieses Gerät arbeitet als gekuppelter optischer Entfernungsmesser und verwandelt den Rahmensucher der Rolleiflex in einen einblicksgleichen Meß-Rahmensucher, der die gleichzeitige Beobachtung von Bildausschnitt und Scharfeinstellung in Augenhöhe ermöglicht. Das Rolleimeter wird am Namensschild der Kamera durch eine Klemmschraube befestigt. Ein Tasthebel greift die Auszugsveränderung beim Einstellen der Kamera ab und überträgt sie direkt auf die Meßeinrichtung. Durch einen senkrechten starren Glasstab im Zentrum des Rahmensuchers erfolgt die Beobachtung der beiden deutlich unterschiedenen Meßbilder in bekannter Weise: ein Verschmelzen der Konturen zeigt die erfolgte Scharfeinstellung der Rolleiflex auf das anvisierte Objekt an. Zum Gebrauch ist eine einfache Justierung des Gerätes bei m -Einstellung erforderlich. Eine Schutzkappe über der Justierschraube sichert die gefundene Einstellung des Tasthebels. Für die Rolleiflex 2,8 C (80 mm Brennweite) ist als Sonderausführung das Rolleimeter C lieferbar. Eine zusätzliche Justierschablone dient in diesem Falle zur einmaligen genauen Angleichung des Gerätes an die Brennweite des benutzten Objektivs 1:2,8. - Das Rolleimeter wird in einem eleganten Lederetui geliefert, das am Riemen der Bereitschaftstasche befestigt werden kann.
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