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Artikel
2009
PHOTO-SPIEGEL
AUSVERKAUFT
Unter dieser Überschrift inserierte Wallace Heaton, eine der bedeutendsten Photohandlungen Londons, im AMATEUR PHOTOGRAPHER, Ausgabe vom 29. Juni 1955 auf S.6, mit folgendem Text (ins Deutsche übersetzt)
„Eine überraschende Nachfrage nach Leicas, Contax und den letzten Modellen der Rolleiflex hat unser Lager erschöpft. Wir suchen jetzt dringend Ersatz, zahlen Spitzenpreise. Angebote an die Abteilung .. ."
Die Rollei-Vertretung in Großbritannien, R. F. Hunter, Ltd., wandte sich in einer Zuschrift in einer anderen Ausgabe der gleichen Zeitschrift an die Öffentlichkeit. Ihr bereiten zahlreiche Anzeigen von Photohäusern in den verschiedensten Blättern Ärgernis. Diese Inserate erwecken den Eindruck, als ob beim jeweiligen Inserenten eine große Anzahl Rolleiflex- und Rolleicord-Kameras vorhanden wären. Das ist aber unmöglich, wie die Firma Hunter erklärt, da Rolleis nur in äußerst beschränkter Menge eingeführt werden können. Zur Zeit kann nur rund jeder zehnte Photohändler beliefert werden. - Handlungen, die bereits vor dem Krieg Rolleis führten, werden natürlich bevorzugt. Mancher Händler wirbt für Rolleis, der noch keine einzige vom Importeur erhalten konnte. Es kann sich also nur um mehr oder weniger gebrauchte Apparate handeln, die aus anderen Ländern und über Dritte ins Land gebracht wurden. Trotzdem werden Überlistenpreise gefordert.
Die Firma Hunter bittet um Nennung solcher Personen, die zu hohe Preise verlangen, um gegen sie vorgehen zu können.
Soweit das Schreiben der englischen Vertretung von Franke & Heidecke. Die Preise für importierte Photogeräte sind in England nach wie vor horrend: rund doppelt so hoch wie in Westdeutschland. Die Nachfrage nach deutschen Kameras hält aber unvermindert an.
So bleibt zu hoffen, daß bald erleichterte Einfuhrbestimmungen erlassen werden. Seit Jahren setzen sich englische Photohandlungen dafür ein - ebenso für eine Senkung der Luxussteuer, die bei photographischen Artikeln noch immer erhoben wird.
BILLIGERE STEREOKAMERAS
wurden zur diesjährigen „Saison" in den USA von Realist, Graflex und der Universal Camera Corp. auf den Markt gebracht. Das Wesentliche an ihnen ist - ihr niedriger Preis von 88,50 bezw. 79,50 oder 49,95 Dollar bei einigem technischen Komfort und vereinfachter Handhabung. Die Tendenz ist klar: die Stereofotografie in immer weitere Kreise zu bringen. Im gleichen Sinn ist die Ankündigung der Pavelle Color Inc., New York, zu werten, die einen Diamontage-Service einführte: 15 Cents das Paar, 1,20 Dollar der Film mit 16 Aufnahmen. Neu wurde ebenfalls ein Stereo-Farbpapierbild- Service geschaffen. Ein 6/6-cm- Stereo -Bildpaar kostet 79 Cents. Dazu wird ein Spezialbetrachter geliefert.
Nachdem sich während der letzten Zeit in den USA im „3-D-" Geschäft eine leichte Flaute bemerkbar machte, erhofft man jetzt einen neuen Auftrieb.
DIESES „SCHIESSEISEN"
wird von einer japanischen Photofabrik hergestellt. Die Pistole ist nur Attrappe bzw. fungiert als Kamerastativ. Die Kamera wird mit 16-mm-Film geladen und ist mit einem Polymar 2,7/17 oder 2,2/15 mm ausgerüstet. Das Bildformat: 1 x 1 cm. Aufnahmezahl pro Filmladung: 30. Die Objektive besitzen Blendeneinstellung und Schneckengang bis zu 25 cm als kleinste Aufnahmeentfernung. Bei dem lichtstärkeren Objektiv kürzerer Brennweite kann man bis auf 15cm herangehen. Da diese Pistolenkamera nur einen Rahmensucher besitzt, dürfte es in der Praxis schwierig sein, mit ihr aus so relativ kleiner Entfernung - und sicher! - zu Fotografieren.
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