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Artikel

2009

PHOTO-SPIEGEL

DIE KAMERAPRODUKTION 1955 IN DER BUNDESREPUBLIK

Im vergangenen Jahr wurden etwa 10% mehr Kameras als 1954 hergestellt. 60% davon konnten ausgeführt werden. Apparate in der Preisklasse von 100-300 DM hatten eine erheblich verstärkte Nachfrage - zu Lasten der billigeren Kameras. Eine Erscheinung, die im In- und Ausland beobachtet werden konnte.
Die Kleinkamera setzte sich durch. 1951 waren 25% der verkauften Apparate 35-mm-Kameras, 1955 dagegen mehr als 30%. Auch als „Typ" bildeten diese Kameras die größte Gruppe, gefolgt von den Boxen, den Klappkameras und schließlich den Spiegelreflex-Apparaten. Im Export liegen Kleinkameras gleichfalls an erster Stelle.
Die USA sind in der Ausfuhr Kunde Nummer eins. 1955 wurde dorthin etwas mehr ausgeführt als 1954. Der Export nach Kanada nahm erfreulich zu, auch nach Belgien, Dänemark, Italien, Schweden und der Schweiz. Großbritannien bleibt durch Zoll- und Einfuhrbeschränkungen weiter ein „schwieriger" Fall, die ABC-Staaten und die Türkei „Sorgenkinder".

(Nach PHOTO-TECHNIK UND WIRTSCHAFT)

ROLLEI SUPER SLIDES

Burleigh Brooks, der Franke & Heidecke-Vertreter für Osten und Mitte Nordamerikas, führte ein neues Diasystem für Rollei-Kameras ein. In den Apparat wird eine Metallmaske eingelegt, üblicher B-2-Film benutzt. Der entwickelte Filmstreifen hat wie gewöhnlich 12 Dias, deren Bildfläche jedoch nur 38/38 mm groß ist. Die Dias besitzen eine Außenmarkierung für einen Mittelteil von 5/5 cm. An allen vier Seiten wird das Dia - „nach Maß" der Markierung - beschnitten und in Pappmasken gelegt. Mit einem heißen Bügeleisen bestreicht man die Maske - natürlich ohne den Film zu berühren -, fertig ist das „Slide". Es hat die üblichen Ausmaße 5/5 cm, Bildgröße 38/38 mm.
So ist die Projektion mit vielen normalen Kleinbild-Projektoren möglich - bei einigen Modellen muß jedoch der Diaträger auf das größere Diaformat 38/38 erweitert werden.
Diese Methode wurde vor allem deshalb eingeführt, weil man in den USA Diapositive selbst zum Projizieren selten einglast. Bei 6/6- bzw. 7/7-Dias jedoch muß man der Planlage (Projektorwärme!) wegen Glasdias benutzen. Der Rolleikin-Einsatz ist der eine Ausweg, der andere das hier genannte 38/38 mm- bzw. 5/5 cm-Dia. Für europäische Verhältnisse kommt einem das Super-Slide-Verfahren recht merkwürdig vor, schon des höheren Filmpreises und des meist verschenkten Außenrandes wegen. Anscheinend faßt man jedoch in den USA mehr im 6/6-cm-Außenformat, bei dem vom Dia mehr wegfällt als bei unserem 7/7-cm-Außenformat. Auch das Argument, der Rolleikin-Einsatz sei nur bei Hochaufnahmen bequem, bei Querformat nicht, zieht nur schwach. Denn bei der Rolleiflex kann man ja den Lichtschachtspiegel herunterklappen, die Kamera um 90xGRADx drehen und direkt anvisieren. Mit einiger Übung geht das gut - für schnelle Aufnahmen dient der Rahmensucher.
Für Super-Slide-Aufnahmen wird eine Maske auf die Mattscheibe gelegt. Natürlich kann man auch normale 6/6-Dias - nach Beschnitt auf das 5/5-Außenformat - verwenden. - Nach Angaben von MODERN PHOTOGRAPHY funktioniert das Verfahren gut, selbst die Planlage des unverglasten Dias mit 38/38 mm Nutzfläche ist im Projektor vortrefflich. - Mehrere größere Umkehranstalten in den USA liefern bereits auf Wunsch gefaßte Super Slides.

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