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Artikel
2009
PHOTO-SPIEGEL
REKORDPRODUKTION DER DEUTSCHEN KAMERA-INDUSTRIE
Wie das amerikanische Handelsministerium berichtet, hat die deutsche Photo-Industrie einen neuen Produktionsrekord aufgestellt. Sie produzierte 1955 photographische, Projektoren- und Kameraausrüstungen im Werte von 519 014 000 DM. Dies bedeutet eine Produktionssteigerung von 34,4 % gegenüber 1953 und 31,3 % gegenüber 1954.
Die Produktion der letzten sechs Monate 1955 hatte einen Wert von 278 583 000 DM, was eine beträchtliche Steigerung gegenüber dem ersten Halbjahr darstellt. Die Vergleichszahlen für das zweite Halbjahr 1953 und 1954 sind 49 % und 28,3 %.
(Anmerkung: Interessant ist, daß gerade das amerikanische Handelsministerium diese kurze Notiz ohne sonstige Hinweise oder Verbindung zu anderen Meldungen herausgibt.) H. H.
KAMERA-EINFUHR NACH DEN USA VERDOPPELT
Wie aus Statistiken des amerikanischen Außenhandelsministeriums hervorgeht, haben die USA in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 65 531 Präzisionskameras eingeführt, während es in der gleichen Zeit des Vorjahres nur 33 486 waren. Die westdeutsche Bundesrepublik hat an der Gesamteinfuhr, wie aus dem Bericht des Ministeriums weiter hervorgeht, wiederum den gewohnten Löwenanteil einstecken können. Im Jahre 1955 kamen allein 212 731 der nach den USA eingeführten 302 352 Kameras aus Westdeutschland.
Japan lieferte im letzten Jahr 40 616 Kameras nach den USA, was nur einem Wertanteil von neun Prozent der gesamten amerikanischen Kameraeinfuhr entspricht, während die aus der deutschen Ostzone nach den USA exportierten 38 116 Kameras einen Wertanteil von 16 % der Gesamteinfuhr ausmachten. H. H.
CAMERA-LITE
Unter dieser Bezeichnung wird für 9,85 Dollar ein Feuerzeug mit eingebauter „Kamera" einschließlich vier Filmmagazinen mit insgesamt 80 Aufnahmen angeboten. Das Objektiv der Kamera hat Lichtstärke 1:8, der Verschluß arbeitet mit 1/“ Sek. und B. Negativ-“Format": 6/6 - mm natürlich. Das Feuerzeug - bzw. sein photographischer Teil - wird mit Tageslichtkassetten geladen (8 mm Film: 20 Aufnahmen). Weitere Details: eingebauter Durchsichtssucher, automatischer Filmstop. Drei Ersatzmagazine kosten 1,20 Dollar. Vertrieb: Camera Lite, 3367 Fernside Blvd., Alameda, Calif. P. P.
LEICA M 3 P
„Popular Photography" wußte in seiner Juliausgabe dieses Jahres von einer für besondere Pressezwecke abgewandelten Version der Leica M 3 zu berichten. Einleitend sei gesagt, daß von diesem besonderen Typ, der sich nur in einigen Eigenheiten von der normalen M 3 unterscheidet, voraussichtlich nur wenige Exemplare von Zeit zu Zeit hergestellt werden. Die ersten regulären M 3 P („Press") dürften zum Jahresende in den ersten „Stückzahlen" nach den USA exportiert werden.
Die Abweichungen: Angesetzter Schnellaufzug Leicavit. Dies machte Verzicht auf automatisch sich auf Durchmesser stellende Filmuhr notwendig. Letztere wird von Hand eingestellt. Auch der Selbstauslöser fehlt, da für Pressephotographen vorwiegend „uninteressant". Aber auch der normale Filmtransporthebel der M 3 ist vorhanden, äußerlich wenigstens. Er beginnt seine Funktion jedoch schon bei einer Hebelstellung von 40xGRADx zur Kamerarückwand. (Bei der M 3 bei 90xGRADx.) Ob zum Filmtransport-Verschlußaufzug ein Hebelschwung genügt, ging aus dem Bericht nicht hervor.
Schließlich wurde noch eine gesteigerte innere Robustheit der M 3 P genannt. Damit ist sie selbst jener gewalttätigen Behandlung gegenüber unempfindlich gemacht, wie sie sich bei für Agenturen und Zeitschriften Fotografierenden Globetrotters mitunter nicht vermeiden läßt. Die „Presse-Leicas" werden teils im berühmten Leitz-Chrom, teils im unauffälligen Schwarz gefertigt (wie die ersten Leicas bis Anfang der 30er Jahre). In allen Kontinenten heimische Photographen, wie Henri Cartier-Bresson, David Douglas Duncan, Alfred Eisenstaedt u. a., arbeiten bereits mit ihrer abgewandelten M 3, die in ihrem Fall die Gravur M 3 D oder M 3 E usw. trägt. Ganz unbeteiligt an den Veränderungen der M 3 sind diese Reporter-Stare - durch Vorschläge - nämlich nicht.
LUBITEL REFLEX
Die englische Photomonatsschrift Modern Camera Magazine hatte Gelegenheit, ein Modell der in der Sowjetunion gebauten Kamera Lubitel Reflex zu prüfen. Diese zweiäugige Spiegelreflex 6/6 ist der Voigtländer Brillant mit Scharfeinstellung getreulich nachgebaut. Selbst in Kleinigkeiten unterscheidet sie sich nicht von der ehemals in Braunschweig hergestellten 6/6 (z. B. Filterkammern an der linken Gehäuseseite). Die Lubitel Reflex hat keinen Blitzkontakt. Die Leistung des Objektivs wird von unserer englischen Quelle mit „auch bei voller Öffnung 4,5 erstaunlich gut, selbst an den äußeren Ecken" angegeben.
Das der Kamera beigegebene Anweisungsbüchlein ist in „sehr gutem Englisch" verfaßt. Dies läßt wohl auf Exportabsichten der Sowjets nach dem Fernen Osten und anderen mehrsprachigen Gebieten schließen.
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