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Artikel
2009
PHOTOSPIEGEL
SEMFLEX
Diese französische „zweiäugige" 6/6 wird neuerdings in einer für einfachstes Fotografieren bestimmten Ausführung geliefert. Das Kameragehäuse ist durch zwei Hohlstreben mit einem Röhrenblitzgerät verbunden. Die Entfernungseinstellung der Semflex (Frontplatte als Träger beider Objektive) ist mit der Blende gekuppelt. Mit der Scharfeinstellung auf der Mattscheibe stellt sich automatisch der (durch die konstante Lichtquelle gegebene) Blendenwert ein. Das Sucherobjektiv hat optische Daten 3,3/75, das Aufnahme-Objektiv ist ein Som Berthiot 4,5/75. Der Elektronenblitz wird an 220 V Wechselstrom angeschlossen bzw. mittels Trafo an 110 V. Die Semflex werden als Schwarzweiß- oder Farbkameras geliefert, besitzen also entsprechende (anscheinend unveränderliche) Kupplung Blende - Entfernungseinstellung. Kamera und Blitz werden in einem stabilen Transportkoffer geliefert. Ein weiteres Modell dieser Kamera, die Joie De Vivre, ist für die Verwendung einer Blitzleuchte (für Vakus) gedacht. Auch hier wieder die Kupplung zwischen Blende und Entfernungseinstellung. Für Außenaufnahmen ist weder eine direkte Blenden- noch Verschlußzeiten-Einstellung vorgesehen. Die „Belichtung" wird an einer drehbaren Scheibe mit vier Sektoren eingestellt. Jedem Sektor ist ein Aufnahmewert zugeordnet: Außen farbig - außen schwarzweiß - innen farbig usw. Bei Verwendung des Blitzlichts dient wiederum eine Kupplung Blende - Entfernungseinstellung.
SOWJETISCHE KAMERAS IN ÖSTERREICH
Seit Spätsommer werden sowjetische Kameras offiziell nach Österreich eingeführt, die Zorki C und 3 C, die Kiev IIa und die Lubitel 2. Die Zorkis sind abgewandelte Nachbauten der Leica, die Lubitel eine Kopie der früheren Voigtländer Brillant. Die Kiev II a ist die Contax II, die wahrscheinlich mit den 1946 in Dresden, Jena und Saalfeld „demontierten" Maschinen in der Sowjetunion gebaut wird. Das Objektiv der Zorki C ist eine Kopie des Elmar 3,5/50, während die Jupiter-Objektive der Zorki 3 C Nachbauten der Sonnare in 50-, 85- und 135-mm-Brennweite bzw. des Vorkriegs-Biogon 2,8/35 sind, allerdings im Leica-Schraubgewinde.
Preislich liegen die sowjetischen Kameras etwas unter den deutschen Kameras in Österreich, soweit sich hier vergleichen läßt.
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