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Artikel

2009

MITTEILUNGEN DER INDUSTRIE

DAS NEUE REGULA-SYSTEM

Das Regula- Werk King, Bad Liebenzell, zeigte auf der „photokina" neben den Modellen Regula III-b und Regula-Cita III die allen Ansprüchen gerecht werdende Regula III-d, eine Kamera, die dank eines umfangreichen Zubehörprogramms zu einem kompletten Kamerasystem ausgebaut werden kann. Dem Photofreund steht ein Satz von Auswechselobjektiven zur Verfügung, der vom Regula-Ultra-Lithagon 3,5/28 mm (einem Sechslinser) bis zum Regula-Tele-Ennalyt 3,5/135 mm reicht. Der Vierlinser Regula-Ennit 2,8/45 mm aus Lanthan findet als Normalobjektiv Verwendung. Das Auswechseln der Objektive erleichtert ein präziser Bajonettverschluß, der auch einen einwandfreien Sitz der Objektive garantiert. Auf elegante Weise ist die Kupplung der Blende mit dem Lichtwert-Verschluß Prontor SVS gelöst. Dadurch bleiben sämtliche Vorteile dieses Verschlusses auch bei Wechselobjektiven gewahrt. Das ist von besonderer Bedeutung, da der in die Regula III-d eingebaute zweistufige Gossen-Belichtungsmesser bei direkter Ablesung die Lichtwerte angibt. Der eingebaute Meßsucher ist mit sämtlichen Objektiven gekuppelt. Er gibt einen großen Durchblick und erlaubt auch Brillenträgern die einwandfreie Festlegung der Bildbegrenzung.
Ansonsten weist die Regula III-d die Vorzüge der übrigen Regula-Modelle auf: Schnellaufzug, neuartige, besonders weiche Gehäuseauslösung, aufklappbare Rückwand, Filmkanalführung usw. Sämtliche Metalloberflächen sind harteloxiert. Dies gibt der Regula III-d ein wertvolles Aussehen und macht sie gleichzeitig praktisch unverwüstlich.
Aus dem reichhaltigen Regula-III-d-Zubehör ist besonders der neue Regula- Universalsucher zum Aufstecken interessant. Der Sucher ist als Spiegelrahmensucher für die verschiedenen Brennweiten ausgebildet. Er eignet sich auch für alle anderen Kameras mit Wechseloptik. Für Nahaufnahmen ist das Regula-Proximeter ein wertvoller Helfer.

IHAGEE KAMERAWERK AG

Die Exakta Varex wird mit einigen konstruktiven Verbesserungen unter der Bezeichnung Exakta Varex II geliefert (Geräuscharmer Ablauf des Hemmwerkes für längere Zeitaufnahmen und des Vorlaufwerkes; verbesserte Filmmerkscheibe und dritter Blitzkontakt F für die modernen kleinen Blitzlampen.) Neugeschaffen wurde die Ihagee-Auslöserbrücke. Sie erlaubt es, Objektive mit automatischer Blendenvorwahl (Springblende usw.) auch bei extremer Auszugsverlängerung durch Tuben zu verwenden. Die Auslöserbrücke besteht aus der Kupplungsstange, dem Auslöseteil, dem Druckteil und dem Faustknopf. Je nach der Länge des zusätzlichen Auszugs sind Auslöseteil und Druckteil auf der Kupplungsstange A verstellbar und gegeneinander austauschbar. Zur weiteren Steigerung der Bequemlichkeit bei Nahaufnahmen mit der Exakta Varex wurden der Klemmring und alle anderen Ringe des Tubensatzes mit neuen, praktisch gerändelten Griffkerben versehen.

PRAKTICA FX 2 MIT BLENDENAUTOMATIK

Das Standardgerät der VEB-Kamera-Werke, Niedersedlitz, die Praktica FX 2, wurde mit einer entscheidenden technischen Verbesserung versehen. Die für diese Kamera vorgesehenen Normalobjektive aus Jena, das T 2,8/50 sowie das B 2/58 und das neu geschaffene Primotar 5/50 des VEB Feinopt.. Werkes Görlitz erhielten Blendenautomatik. Bei der Konstruktion der Blendenautomatik für die Praktica FX 2 wurden neue Wege beschritten. Die Auslösemechanik befindet sich im Kamerakörper eingebaut und ist mit dem Verschluß gekuppelt.
Die Vorteile einer derartigen konstruktiven Ausführung sind

1. Die Kupplung des Blendenmechanismus innerhalb der Kamera, direkt mit dem Verschlußablauf, garantiert ein unbedingt sicheres Funktionieren und kann nicht durch störende Einflüsse außerhalb der Kamera gehindert werden. 

2. Zur Auslösung der Kamera wird kein größerer Kraftaufwand als bisher benötigt. 

3. Der Kamerabesitzer braucht sich nicht an neue Bedienungsgriffe zu gewöhnen. 

4. Die Außenform der Kamera sowie des Objektives behält ihr bekanntes Aussehen und wird nicht durch vorstehende Bauelemente in der Harmonie gestört.

In der Vielseitigkeit der Blendenautomatik für die Kamera Praktica FX 2 ist man noch einen Schritt weitergegangen und hat sowohl für das Springblendensystem Jena als auch für das Druckblendensystem Görlitz die Möglichkeit geschaffen, beide verschiedene Systeme zu verwenden.
Zum System Jena: Die neu geschaffenen Objektive besitzen einen Blendeneinstellring, der gleichzeitig das Spannen der Springblende bewirkt.
Man stellt also vor der Aufnahme die gewünschte Blende mittels einer Rast fest ein und benutzt den gleichen Ring, um die Blende zu spannen, d. h., nach Erreichung der größten Blendenöffnung rastet das Blendenlamellengetriebe ein.
Durch Betätigung des Kameraauslösers springt zuerst die Blende auf ihren voreingestellten Wert zurück, danach wird Spiegel und Verschluß gelöst. Diese Funktionen sind technisch exakt abgestimmt und bewirken ein sicheres Arbeiten ohne störende Geräusche bzw. harte Anschläge. -Selbstverständlich kann man das Objektiv auch ohne Inanspruchnahme der Blendenautomatik verwenden. Dazu braucht der Blendenring nicht bis zum Anschlag gedreht zu werden, und das Objektiv arbeitet als Vorwahlblenden-Objektiv.
Zum System Görlitz: Der Blendenschließvorgang wird hier mit dem Eindrücken des Kameraauslösers gesteuert. Bei der Betätigung des Kameraauslösers wird zuerst die Blende auf ihren voreingestellten Wert geschlossen, danach der Spiegel und der Schlitzverschluß freigegeben.
Eine sinnreiche Einrichtung an diesem Objektiv gestattet die Ausschaltung der Blendenautomatik, um auch ohne diese arbeiten zu können. Der allgemeine Aufbau der Objektive entspricht den früheren Konstruktionen. Als Kupplungsglied vom Objektiv zur Blendenmechanik der Kamera dient ein Stößel, der nach Lösen des Objektives vom Kamerakörper zu sehen ist. Die bewährte Schraubfassung ist beibehalten worden, so daß an sich keine grundsätzlichen Änderungen an der Kamera zu sehen sind.

SOLIDA II UND III

Die Solida II und III des Franka-Werks, Bayreuth, werden nunmehr mit eingebautem Belichtungsmesser von Gossen und mit Entfernungsmesser ausgestattet.
Weiter wurden Neuentwicklungen der Solida I - II - III als Tubus-Kamera geschaffen. Diese Typen besitzen Schnellaufzug mit gekuppelter Verschluß-Spannung. Die Modelle II und III können gleichzeitig mit eingebautem Entfernungs- und Belichtungsmesser ausgestattet werden. Die Lieferung dieser Kameras soll im kommenden Frühjahr erfolgen. Neben der bereits gut eingeführten Kleinbildkamera Franka mit fester Optik wird auch das neue Modell Solida 35 mit Wechsel-Objektiven von 35, 50, 85 und 135 mm in Kürze lieferbar sein. Die Kamera erfüllt alle Ansprüche, die man heute an eine Kleinbild-Kamera stellt; wie Schnellaufzug, automatische Verschluß-Spannung, Schalt- und Auslösesperre, Filmzählwerk, Einbau-Belichtungsmesser und gekuppelten Entfernungsmesser für sämtliche Brennweiten.

VITESSA MIT WECHSELOBJEKTIVEN

Voigtländer hat in Anlehnung an die guten Erfahrungen mit der Vitessa einen neuen Typ konstruiert. Hier ist der Steckbrief der Vitessa T
Sie ist eine echte „Schnellschuß-Kamera", denn die bewährte Combi-Taste wurde beibehalten. Der links angebrachte Schnellaufzug ermöglicht eine besonders bequeme Handhabung. Schon auf den ersten Blick besticht die Vitessa T - neben ihrer eleganten und modernen Linienführung - durch offensichtliche Solidität. Der stabile Tubus sorgt dafür, daß die Objektive als optische und mechanische Einheit getauscht werden können. Neben dem Standard-Objektiv (Color-Skopar 1:2,8) ist nicht nur das lichtstarke Weitwinkelobjektiv (Skoparet 3,4/35 mm) oder das echte Teleobjektiv (Dynaret 4,8/100 mm) interessant, sondern vor allem die Scharfeinstellung aller drei Objektive über den gekuppelten Meßsucher.
Eine aufschlußreiche Marktanalyse hat Voigtländer die Gewißheit gegeben, daß Objektive mit der Lichtstärke 1:2,8 am stärksten gefragt sind. Aus diesem Grunde wird die Vitessa T nur mit dem berühmten Vierlinser Color-Skopar 2,8/50 mm geliefert. Alle drei Objektive zur Vitessa T haben den gleichen Fassungsdurchmesser (Normgröße), so daß man mit einem Satz Filter und Focarlinsen (Schraubgewinde 40,5 mm) auskommt. Die Vitessa T ist mit einem eingebauten photoelektrischen Belichtungsmesser ausgerüstet. Alle drei Objektive zur Vitessa T bieten diesen Vorteil der Lichtwerteinstellung. Man sieht auf einen Blick die eingestellte Verschlußgeschwindigkeit, und außerdem bemerkt man beim Color-Skopar und Skoparet vorn an der Entfernungsskala zwei rote Markierungen, die sich mit der Einstellung der Verschlußgeschwindigkeiten ändern: die automatische Schärfentiefenanzeige.
Für versierte Amateure ist noch zusätzlich eine Blendenskala seitlich am Objektivtubus angebracht.
Für das Standardobjektiv Color-Skopar 2,8/50 mm ist der richtige Bildausschnitt mit Hilfe des Vitessa-Suchers festgelegt, der automatischen Parallaxenausgleich besitzt. Für die Wechselobjektive wird der neue Spezialsucher Turnit 3 verwendet, bei dem die Möglichkeit gegeben ist, drei verschiedene Bildfeldbegrenzungen, und zwar für 35, 50 und 100 mm Brennweite, einzustellen.
Die Vitessa T kostet 398 DM. Das Weitwinkel-Objektiv Skoparet (Fünflinser) wird für 188 DM, das Teleobjektiv Dynaret (Sechslinser) ebenfalls für 188 DM geliefert. Der neue Sucher Turnit 3 mit drei Bildfeldbegrenzungen kostet 48 DM.

SCHNEIDER OPTIKVORSÄTZE

Die Firma Hermann Schneider & Co., Optik-Gesellschaft, Hamburg 6, zeigte auf der photokina Zusatzgeräte mit vollautomatischer Meßsucherkupplung für Nahaufnahmen, Weitwinkel- und Teleaufnahmen. Die bewährten Naheinstellgeräte Proximeter (DBP. und Ausl.-Pat.) erweitern den Einstellbereich des gekuppelten Meßsuchers bis 25 cm. Proximeter sind jetzt für alle Entfernungsmesserkameras der Firmen Agfa bzw. Ansco, Braun, Diax, Graflex USA, Regula, Voigtländer und Wirgin als Originalzubehör durch die Kamerafabriken zu haben. Bemerkenswert ist das erstmalige Erscheinen eines Proximeters für 6 x 6- Kameras: Agfa Super Isolette (Ansco Super Speedex) Proximeter. Außerdem liefert die Firma Schneider Proximeter für Contax, Leica IIIf, Leica M3, Retina IIa, Retina II Als Neuheit bringt die Firma Hermann Schneider & Co. für Entfernungsmesserkameras mit fest eingebautem, nicht auswechselbarem Objektiv Weitwinkel- und Televorsätze, die eine vollautomatische Meßsucherkupplung aufweisen (Pat. a.). Für diese Kameras machte bisher die Verwendung von Weitwinkel- und Televorsätzen Schwierigkeiten, weil der Meßsucher dabei nicht benutzt werden konnte. Die neuen Vorsätze der Firma Schneider garantieren die exakte Scharfeinstellung durch den gekuppelten Meßsucher der Kamera. Das Proximeter-Prinzip wurde hier sinngemäß für Weitwinkel- und Televorsätze angewendet, wodurch eine vollautomatische Meßsucherkupplung und damit eine absolut zuverlässige Scharfeinstellung erreicht wurde. Die Vorsätze verändern die Meßsucherbasis entsprechend der Brennweitenveränderung des Aufnahmesystems.

Der Schneider-Weitwinkelvorsatz 0,7 x ist von höchster optischer Korrektion und auf allen Flächen vergütet. Der Vorsatz verändert die Brennweite eines 50-mm-Normalobjektivs in 35 mm. Der Schneider Televorsatz 1,8 x stellt ebenfalls eine besondere Leistung moderner Optik dar. Ein 50-mm-Normalobjektiv wird dadurch in ein 90-mm-Teleobjektiv verwandelt. Durch beide Vorsätze wird die Leistung einer Kamera mit hochwertiger, festeingebauter Optik einer Kamera mit Auswechseloptik gleichwertig. Ein weiterer Vorteil: die exakte Meßsucherkupplung. Die Lieferung dieser Vorsätze geschieht nur über Kamerafabriken. Das auf der vorigen photokina stark beachtete Focorect (DBP. und Ausl.-Pat.) wird in einer für USA entwickelten und jetzt auf den Markt kommenden Sonderausführung als „Geiss America Focorect for Polaroid keries 95-100" gezeigt. Durch das Focorect wird die Polaroid Land-Ein-Minuten-Kamera in eine Kamera mit gekuppeltem Entfernungsmesser verwandelt, was bei einer Brennweite des Aufnahmeobjektivs von 15 cm sehr wesentlich ist. Da die Kamera keine Mattscheibenkontrolle hat, gibt das Focorect die notwendige Sicherheit für eine einwandfreie Bildschärfe. Vorzügliche Ergebnisse werden durch die Anwendung des Focorect-Systems in Verbindung mit anamorphotischen Linsensystemen erzielt. Weitere Entwicklungsarbeiten lassen noch neue Anwendungsmöglichkeiten für das Focorect erwarten, insbesondere auch auf dem Amateur-Schmalfilmsektor.

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