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Vergleiche
Motorkameras
Zusammenfassung über die bisher auf dem BAS-Prüfstand getesteten KB-Motorkameras
5 Motorkameras sind nun durch mein Prüflabor gelaufen. Es handelt sich bei diesen Kameras um die marktbeherrschenden Typen. Sind sie alle gleich gut Ist es demnach egal, welche Motorkamera man sich zulegt? Nun es haben sich deutliche Unter schiede gezeigt. Nicht so sehr in der Qualität, wohl aber in de Bedienung.
Wozu braucht man eine Motorkamera? Für Sonderaufgaben, bei denen eine hohe Bildfrequenz Voraussetzung ist, daneben aber auch für alle Arten der Studio-, Werbe- und Reportagefotografie. Motorkameras sind schnell, sicher und bequem zu handhaben. Dafür muß man eine größere Kamera, ein höheres Kameragewicht und die Abhängigkeit vom Batteriestrom in Kauf nehmen.
Nur Kleinbild-Motorkameras sind wirklich schnell. Nur mit ihnen lassen sich Bildfrequenzen realisieren, die interessant sind für Bewegungsstudien. Der Rollfilm mit seinem erheblichen Reibungswiderstand erlaubt keine hohen Bildfrequenzen und gestattet somit auch nicht den Bau wirklich schneller Mittelformat-Motorkameras. Trotzdem, auch Kleinbild-Motorkameras erreichen nicht die Bildfrequenz einer Filmkamera. Die obere Frequenzgrenze liegt bei ca. 4 Bildern pro Sekunde, die Norm bei ca. 3 Bildern pro Sekunde.
Lassen wir also die Hasselblad bei dieser Analyse aus dem Spiel. Alles, was über sie zu sagen ist, steht im betreffenden Test-Stenogramm. Vergleichen aber kann man nur die 4 Kleinbild-Motorkameras und das wollen wir hier tun.
1. Nikon F2-Photomic mit Nikon Motorantrieb
Technik:
Kameragehäuse: Keine Sonderausführung für Motorantrieb. Robuster Aufbau. Mechanisch gesteuerter Titan-Folien-Schlitzverschluß. Zwischenwerte ab 1/80 sek. einstellbar. Großer Zeitenbereich, Langzeiten bei Motorantrieb nicht nutzbar. Arretierbarer Objektiv-Wechselbajonett. Wechselbare Einstellscheiben und Sucherelemente. Rückwand vom Boden her verriegelt. Konventioneller Aufbau.
Beurteilung: gut.
Ausführung:
Mechanik: Saubere Verarbeitung Umständliche Kupplung Motor Kamera. Motor wird nicht von der Kamera gesteuert. Verschluß zeit und Motorfrequenz müssen manuell in Übereinstimmung gebracht werden. Falsche Einstellung kann zum Versagen führen. Bei richtiger Bedienung jedoch störungsfrei.
Beurteilung: gut.
Optik: Sucheroptik durch auswechselbare Einstellscheiben sehr anpassungsfähig. Genauigkeit der Scheibenauflage ist gegeben. Objektive: Vielseitiges, umfangreiches Objektivprogramm sehr guter Qualität.
Beurteilung: sehr gut.
Elektrik: Kleiner, handlicher Motorteil. Umständliche Einstellung der Bildfrequenz. Serienvorprogrammierung ist mit Bildverlust verbunden. Batteriestromverbrauch hoch, NC-Akku empfehlenswert.
Beurteilung: brauchbar.
Finish: Schwarze Kunstharzbeschichtung, schwarzer Kunstlederbezug.
Beurteilung: sehr gut.
Handhabung:
Kamerahaltung: sehr gut.
Belichtungsmessung: Zu kleine Meßanzeige, bei schlechtem Licht kaum zu sehen. Meßwerte gut. Mittenbetonte Integralmessung.
Beurteilung: brauchbar.
Objektivwechsel: Umständlich
Motorbedienung: Umständlich
Gesamturteil: Qualität: gut, Handhabung: brauchbar. Empfehlenswert.
2. Leicaflex SL mot
Technik:
Sonderausführung der Leicaflex SL für Motorantrieb. Schlitzverschluß aus Gummi-Tuch. Zeitenbereich voll nutzbar, auch bei Motorbetrieb. Sucherelemente und Einstellscheiben nicht wechselbar. Objektiv-Wechselbajonett. Belichtungsmessung träge, nicht ausreichender Meßbereich. Sehr robuster und präziser Aufbau. Verschluß der Kamera steuert über Mikroschalter den Motorantrieb.
Beurteilung: sehr gut.
Ausführung:
Mechanik: Sehr saubere Verarbeitung. Einfache Motorkupplung. Motor wird vom Verschluß der Kamera gesteuert. Keine manuelle Umstellung der Bildfrequenz erforderlich. Für harten Dauerbetrieb ausgelegt.
Beurteilung: sehr gut.
Optik: Hervorragende Sucheroptik mit hoher Einstellgenauigkeit auch bei schlechter Beleuchtung. Sucherelemente und Einstellscheiben nicht wechselbare trotzdem praktisch für alle Aufnahmevorhaben brauchbar. Objektive: Umfangreiches Objektivprogramm sehr guter Qualität. Es fehlen lediglich Weitwinkelobjektive mit besonders großem Bildwinkel.
Beurteilung: sehr gut.
Elektrik: Großer Motorteil. Batteriefach mit einem Griff austauschbar. Batteriestromverbrauch hoch, NC-Akku wird empfohlen.
Beurteilung: gut.
Finish: Schwarzverchromung, schwarzer Lederbezug.
Beurteilung: sehr gut.
Handhabung:
Kamerahaltung: gut.
Belichtungsmessung: Meßanzeige gut sichtbar, jedoch zu träge. Meßbereich zu gering. Meßwerte gut. Ausgezeichnete Begrenzung des selektiven Meßfeldes.
Beurteilung: brauchbar.
Objektivwechsel: einfach und sicher.
Motorbedienung: einfach und sicher.
Gesamturteil: Qualität: sehr gut, Handhabung: gut. Sehr empfehlenswert.
3. Minolta SR-M
Technik:
Sonderausführung mit integriertem Motorteil. Abnehmbarer Handgriff mit Batteriefach. Gummi-Tuch-Schlitzverschluß. Zeitenbereich bei Einzelbild voll nutzbar, bei Serien ab 1/60 sek. Sucherelemente und Einstellscheiben nicht wechselbar. Minolta-Objektiv-Wechselbajonett. Kein eingebauter Belichtungsmesser. Robuster, technisch einwandfreier Aufbau.
Beurteilung: gut.
Ausführung:
Mechanik: Saubere Verarbeitung, einfacher Aufbau. Nur eine Bildfrequenz. Robust.
Beurteilung: gut.
Optik: Gute Sucheroptik. Objektive: Das gesamte Objektivprogramm der Minolta SR-Serie.
Beurteilung: gut.
Elektrik: Kamera und Motor bilden eine (relativ kleine) Einheit. Batteriestromverbrauch nicht übermäßig hoch. Alkali-Mangan-Batterien vertretbar.
Beurteilung: sehr gut.
Finish: Schwarze Kunstharzbeschichtung, schwarzer Kunstlederbezug.
Beurteilung: gut.
Handhabung:
Kamerahaltung: sehr gut.
Objektivwechsel: einfach und sicher.
Motorbedienung: einfach und sicher.
Gesamturteil: Qualität: gut, Handhabung sehr gut. Empfehlenswert als Zweitkamera.
4. Canon F 1 mit Canon Motorantrieb MF
Technik:
Keine Sonderausführung für Motorantrieb. Sehr ausbaufähige aber konventionelle Kamera. Wechselbare Sucherelemente und Einstellscheiben. Servosucher mit automatischer Blendensteuerung. Titan-Folien-Schlitzverschluß. Zeitenbereich bei Motorserien nicht voll nutzbar.
Beurteilung: gut.
Ausführung:
Mechanik: Saubere, robuste Verarbeitung. Kamera steuert Motor nicht. Kleiner Motorteil mit seitlichem Handgriff in dem auch die Batterien untergebracht sind (abnehmbar).
Beurteilung: gut.
Optik: Gute Sucheroptik. Wechselbarkeit der Sucherelemente und Einstellscheiben einfach und sicher. Objektive: sehr umfangreiches Objektivprogramm sehr guter Qualität.
Beurteilung: sehr gut.
Elektrik: Robuster Motor mit verhältnismäßig geringer Stromaufnahme. Gute Batterieprüfung der Motorbatterien. Alkali-Mangan-Batterien vertretbar.
Beurteilung: sehr gut.
Finish: Schwarze Kunstharzbeschichtung, Kunstlederbezug.
Beurteilung: gut.
Handhabung:
Kamerahaltung: sehr gut.
Belichtungsmessung: Selektives Meßsystem mit rechteckigem Meßfeld. Guter Meßbereich. Anzeige im Sucher klein und unübersichtlich.
Beurteilung: brauchbar.
Objektivwechsel: sicher.
Motorbedienung: einfach.
Gesamturteil: Qualität: gut, Handhabung: gut. Empfehlenswert.
Was nicht im Test steht
Wer eine Nikon F 2 oder Canon F 1 besitzt, braucht lediglich den Motorantrieb zu kaufen. Wer Besitzer einer Leicaflex SL ist, muß ein neues Gehäuse (SL mot) kaufen. Eine Leicaflex SL läßt sich nicht in eine SL mot umbauen. Die Minolta SR-M ist die einzige Kamera an die man nahezu alle Objektive anschließen kann (M42 Adapter). Sie ist also auch für Besitzer anderer Spiegelreflexkameras mit M42
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