← Zurück

Artikel

2009

PHOTO-SPIEGEL

NEUE AGFA-KAMERAS

Drei neue Kameras und einen neuen praktischen Blitzer bietet die Agfa dem Amateur zum Beginn der Photosaison 1958.
Die Click (15 DM) im 6 x 6-Format, für Jugend und Anfänger; dazu den Clibo-Blitzer, ein handliches, praktisches Blitzgerät für 9,50 DM; die neue Silette, eine Kleinbild-Kamera mit der bekannten Silette-Qualität zu einem überraschenden Preis: 69,50 DM;
die Super Silette L (250 DM) mit eingebautem Belichtungsmesser und gekuppeltem Entfernungsmesser.
Hier ein kurzer technischer „Steckbrief" dieser Neuheiten

Die Click 6 x 6

Eine praktische Schnappschuß-Kamera in moderner Form, einfach zu bedienen und technisch ausgereift. Sie wird der Fotografierenden Jugend das sein, was einst die Agfa Box bedeutete, die Millionen Amateuren die Freuden der Fotografie erschlossen hat.
Das Format 6 x 6 cm ist hier in jeder Hinsicht praktisch.
Die Schärfeleistung der Agfa Meniskuslinse wird durch die gewölbte Filmbühne voll ausgenutzt. Zwei Rastblenden und das eingebaute Gelbfilter sind durch Symbole gekennzeichnet. Der Automat-Verschluß ist für Momentaufnahmen eingestellt. Die Click ist blitzsynchronisiert. Der große optische Durchsichtsucher erleichtert die Motivwahl. Das Filmeinlegen ist denkbar einfach gemacht. Der Rückdeckel kann nicht einmal verkehrt herum eingesetzt werden, denn er faßt beiderseitig.

Der Clibo-Blitzer

Das ist der praktische Blitzer für die Click. Er ist für Glassockelblitze verwendbar, klein und handlich und kostet nur 9,50 DM. Das Gehäuse, das aus widerstandsfähigem Kunststoff besteht, ist in den Reflektor einschwenkbar. Der tiefgezogene Metall-Reflektor sichert die optimale Ausnutzung der Leuchtkraft.

Die neue Silette zu 69,50 DM

Mehr als eine Million Silette-Kameras sind in vier Jahren in alle Welt gegangen. Die bekannte Silette-Qualität und -Präzision bietet auch dieses neue Modell, dessen Ausstattung bei einem Preis von 69,50 DM überraschend ist: Das Agnar 3,5/45 mm, farbkorrigiert, vergütet und aus besten optischen Gläsern geschliffen. Das in den bekannten Mittelformat-Kameras bete Agfa-Objektiv ist für die Kleinbildtechnik neu errechnet worden.
Der Vario-Verschluß hat die Zeiten B, 1/25, 1/50, 1/200 Sek. und ist blitzsynchronisiert. Der Gehäuseauslöser hat ein Innengewinde für Draht- und Selbstauslöser. Der Schnellschalthebel gehört selbstverständlich auch zu diesem Silette-Modell. Er ist in das Gehäuseoberteil eingearbeitet. Das Bildzählwerk wurde an der Unterkante vom Gehäuse angebracht und ist bequem auf der Rückseite abzulesen. Die Kameratasche, die an dieser Stelle ein Sichtfenster hat, macht ein unbeabsichtigtes Verstellen unmöglich.
Der Großbildsucher zeigt den Bildausschnitt in natürlicher Größe.

Super Silette

In die bewährte Super Silette mit gekuppeltem Entfernungsmesser wurde jetzt auch der Belichtungsmesser eingebaut. Das vierlinsige Objektiv Color-Solinar 2,8/50 mm (Objektivfassung 30 mm Durchmesser) zählt zu den Spitzen-Objektiven. Als Hersteller des Agfacolor-Films legt die Agfa auf die Farbtüchtigkeit ihrer Objektive, die im eigenen optischen Werk hergestellt werden, besonderen Wert.
Der eingebaute Belichtungsmesser ist durch den Nachführzeiger einfach zu bedienen. Sobald er sich mit dem Meßzeiger deckt, liegt der genaue Lichtwert fest. Nur die Zahl des Lichtwerts ist auf den Verschluß zu übertragen.
Beim Synchro-Compur-Verschluß mit Lichtwert sind bekanntlich Zeit- und Blendenskala gekuppelt: Die richtige Belichtung bleibt auch bei Veränderung von Zeit oder Blende gesichert. Der Schnellschalthebel gestattet temperamentvolles Fotografieren. Er gehört zur Ausstattung jeder Silette.
Der Auslöser befindet sich griffgerecht an der Frontseite. Das Bildzählwerk ist an der Unterseite der Gehäuserückwand angebracht.
Zu den technischen Argumenten kommt der Preis: 250 DM. Eine echte Leistung bei dieser Kameraausstattung!

KODAK RETINA- UND RETINETTE-PROGRAMM 1958

Die Firma Kodak hat bereits ihre Neukonstruktionen für das photokina-Jahr fertiggestellt. Ab nun gibt es drei Typen der Retinette- und vier Typen der Retina-Modelle. Die Typen unterscheiden sich vor allem im folgenden:

Retinette I: Großbildsucher, Optik 3,5/45 mm; Schnellaufzug;

Retinette II: Großbildsucher, Optik 2,8/45mm ; Schnellaufzug;

Retinette II B: Großbildsucher; Optik 2,8/45 mm; Schnellaufzug; eingebauter Belichtungsmesser;

Retina I B: Großbildsucher; Optik 2,8/50 mm; Schnellaufzug; eingebauter Lichtwertmesser;

Retina II C: Großbild-Meßsucher für drei Brennweiten; Optik 2,8/50 mm und Wechseloptik; Schnellaufzug ;

Retina III C: Großbild-Meßsucher für drei Brennweiten; Optik 2,0/50 mm und Wechseloptik; Schnellaufzug; eingebauter Lichtwertmesser; Retina-Reflex: Optik 2,0/50 mm mit Wechseloptik; Schnellaufzug ; eingebauter Lichtwertmesser.

Alle Einzelheiten des Motivs zeigt der neue Großbildsucher der Retina in annähernd natürlicher Größe. Diese konstruktive Verbesserung kommt nicht nur den Retina-Modellen I B, II C und III C, sondern auch der Retinette zugute, die sich jetzt in noch eleganterem „Gewand" präsentiert. Bei der Retinette und bei der Retina I B, die nicht zuletzt durch ihren eingebauten Belichtungsmesser so viele Freunde gewonnen hat, ist ein Leuchtrahmen eingespiegelt, der den Bildausschnitt begrenzt. Der Bildausschnitt läßt sich mit einem Blick übersehen, ohne daß man mit dem Auge wandern muß.
Besonders interessant ist die Weiterentwicklung des Suchers bei den neuen Retina-Modellen II C und III C. In diese Modelle, die bekanntlich mit Wechseloptik ausgerüstet sind, wurde ein sogenannter Großbild-Meßsucher serienmäßig eingebaut. Für ihn gelten die beschriebenen Vorzüge des Großbild-Suchers. Darüber hinaus sind jedoch drei Bildbegrenzungsrahmen für Standard-, Tele- und Weitwinkelobjektiv eingespiegelt, die das Fotografieren mit Objektiven verschiedener Brennweiten wesentlich erleichtern.
Mit dem neuen Großbild-Meßsucher ist der Entfernungsmesser gekuppelt. In der Mitte des Suchers liegt ein helles, rundes Feld, das zur Scharfeinstellung dient.

AEROTECHNIKA

Aus den mit der Linhof-Technika-Press gewonnenen Erfahrungen wurde eine Spezial-Fliegerkamera, die Aero-Technika, entwickelt, die absolut fluggerecht konstruiert ist und hohe Ansprüche erfüllt.
Beiderseits angebrachte Patent-Formgriffe machen die Fliegerkamera aus Leichtmetallguß trotz ihres Formates 9 x 12 cm (4 x 5 in.) zu einem wendigen und handlichen Gerät. Die stabile Bauweise erlaubt robuste Behandlung und gewährleistet höchste Witterungsbeständigkeit. Der auswechselbare Tubus, fest am Kameragehäuse verriegelt, schützt das Objektiv und dient gleichzeitig als Gegenlichtblende und Filterhalterung. Aussparungen im Kameragehäuse ermöglichen rasche Einstellung von Verschluß und Blende selbst mit Handschuhen.
Ein Drahtauslöser, der durch den linken Formgriff zwischen Tubus und Gehäuse verläuft, bedient den Verschluß ohne jede Haltungsänderung.
Die Spezial-Objektivplatten rasten unverstellbar auf Unendlich ein. Das Anvisieren des gewünschten Bildausschnittes kann leicht bei größerem Abstand vom Auge, aber ebenso mit fest angelegter Kamera an das Gesicht geschehen. Die beiden aufklappbaren Okularrahmen müssen sie mit dem fest eingebauten Rahmensucher decken.

Fünf für Luftaufnahmen erprobte Objektive

Normal-Objektive für mittlere Höhen

Planar 3,5/135 mm - Compur I, 1/400 Sek.; Symmar 5,6/180 mm - Compur I, 1/400 Sek.

Tele-Objektive

Sonnar 5,6/250 mm - Compur I, 1/400 Sek.; Rotelar 5,6/270 mm Compur I, 1/400 Sek.

Weitwinkel-Objektiv

Biogon 4,5/75 mm - Compur I, 1/400 Sek.

Es ist auch möglich, die Aero-Technika mit einem Schlitzverschluß auszustatten, der Verschlußzeiten bis zu 1/1000, Sek. gewährt und fest eingebaut wird.
Im Universalrückteil sind das Kinimatic-Wechselmagazin 4 x5 in. für zehn Planfilme und das Grafmatic-Wechselmagazin für sechs Plan. filme zu benützen. Sie erlauben eine schnelle Aufnahmefolge und sind zudem platzsparend. Außerdem kann auch mit Doppelkassetten 9 x 12cm bzw. 4 x 5 in., mit Filmpackkassetten 9 x 12 cm bzw. 4 x 5 in. und mit Rollex-Kassetten 6 x 9 und 6 x 6 cm gearbeitet werden.

{ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}