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Artikel
2009
MITTEILUNGEN DER INDUSTRIE
RETINA AUTOMATIC I
Unter diesem Namen kam im Mai die erste vollautomatische Retina-Kleinbildkamera von Kodak auf den Markt. Das Arbeiten mit ihr unterscheidet sich grundsätzlich von den bisher üblichen Retina-Modellen, gleichgültig, ob es die Meßsucher- oder Reflexkameras sind.
Der neue Prontormat-S-Verschluß ist ein vollautomatischer Verschluß, der die bisher notwendigen Überlegungen und Handgriffe zum Einstellen der richtigen Belichtungszeit überflüssig macht. Dieser neue Verschluß hat drei Funktionen. Mit einem Ring - dem Wahlring - lassen sich drei verschiedene Aufnahmearten einstellen. Charakteristisch bzw. neuartig ist die Einstellung auf „Auto". Die Kamera braucht lediglich auf unendlich, mittelnah bzw. nah eingestellt, vor das Auge genommen und ausgelöst zu werden. Die Belichtungszeit reguliert sich dabei selbsttätig je nach den herrschenden Lichtverhältnissen. Sind diese unzureichend, so daß eine Unterbelichtung eintreten müßte, sperrt sich automatisch die Auslösetaste, und eine Aufnahme kann nicht gemacht werden. Für diese narrensichere Art des Fotografierens ist also lediglich der jeweils notwendige Entfernungsbereich einzustellen. Er ist mit drei Punkten, zwei Punkten bzw. einem Punkt gekennzeichnet. Diese Punkte lassen sich am Einstellring ablesen, können aber auch beim Durchblick durch den Leuchtrahmensucher verfolgt werden, wo sie als Lichtpunkte erscheinen. Drei Punkte entsprechen Entfernungen von unendlich bis 5 m; zwei Punkte von 5 bis 2,5 m und ein Punkt von 2,5 bis 1,7 m. Ohne also die Kamera vom Auge zu nehmen, kann die Entfernung je nach Erfordernis im Sucherbild selbst festgestellt werden. Wenn genauere Einstellungen erwünscht sind, läßt sich die Entfernung auch nach einer Meterskala einstellen.
Weder Blende noch Verschlußgeschwindigkeit sind - weil unnötig - ablesbar, da beide vom Lichtmesser (ein Gossen-Erzeugnis) über den Verschluß nach einem bestimmten „Programm" gesteuert werden. Dieses reicht einerseits von Blende 2,8 bis Blende 22, und andererseits umfaßt es die Belichtungszeiten von 1/30 Sek. bis 1/300 Sek. Folgende Kombinationen haben sich dabei als besonders erfolgssicher bewährt.
Für schlechte Lichtverhältnisse ist der Blende 2,8 1/30-1/60 Sek. zugeordnet; der Blende 5,6 1/60 - 1/125 Sek.; der Blende 11 1/125 - 1/300 Sek. und diese 1/300 Sek. bleibt schließlich stehen, bis sich bei besonders hellen Motiven die Blende bis auf 22 schließt.
Wie gesagt: beim Aufnehmen ist jedoch weder eine bestimmte Verschlußzeit noch eine bestimmte Blende zu berücksichtigen, denn diese stellen sich nach dem eben genannten Programm jeweils den Lichtverhältnissen entsprechend automatisch ein.
Wenn Momentaufnahmen nicht mehr ausreichen und Zeitaufnahmen in Frage kommen, ist der Wahlring auf B zu stellen. Auf ihm sind gleichzeitig die Blendenzahlen von 2,8 bis 22 aufgetragen, somit können je nach gewünschter Schärfentiefe alle Blenden - wie sie auch bei nicht vollautomatischen Kameras einstellbar sind - verwendet werden.
Wird der Wahlring auf Blitz gestellt, dann besteht die Möglichkeit, sowohl Glaskolbenblitze als auch Elektronenblitzgeräte zu verwenden. Auch hier gibt es die Einstellmöglichkeit für alle Blenden zwischen 2,8 bis 22, um je nach der Entfernung des Blitzes vom Motiv gemäß der Leitzahl die notwendige Abblendung vornehmen zu können. Der Verschluß arbeitet in dieser Stellung stets mit 1/20 Sek.
Die Retina-Automatic ist mit einem Retina-Reomar von Schneider-Kreuznach ausgestattet. Das Objektiv hat 45 mm Brennweite bei einer Lichtstärke von 1:2,8.
Diese kurze Brennweite ergibt eine noch größere Schärfentiefe als die sonst in der Kleinbildfotografie üblichen 50-mm-Objektive. Die Ausstattung der Kamera gleicht dem bisher bewährten Retina-Prinzip, was den Schnellaufzugshebel, den Kameraverschluß, das Filmeinlegen usw. anlangt.
Durch ihre vereinfachte Bedienungsart nimmt sie allerdings unter den bisherigen Modellen eine Sonderstellung ein.
OPTISCHES NAHEINSTELLGERÄT ZUR LEICA IIIG
Leitz hat jetzt auch für die Leica IIIg ein besonders handliches und praktisches Gerät entwickelt, das den Aufnahmebereich bis zu etwa 50 cm erschließt. Das optische Naheinstellgerät besteht aus einer Vorsatzlinse, die in das Filtergewinde E 39 mm eingeschraubt wird, und aus einem Suchervorsatz zum Einschieben in den Sucherschuh der Kamera. Der Suchervorsatz wird durch eine Rändelscheibe festgehalten. Das optische Naheinstellgerät zur Leica III g kann mit allen 50-mm-Objektiven (außer Summarit und Summilux) verwendet werden. Dabei sind der gekuppelte Entfernungsmesser, der Bildfeldrahmen und der automatische Parallaxausgleich voll wirksam. Für die Verwendung des Summitar 2/50 mm und die Objektive mit 36-mm-Aufsteckfassung sind Zwischenringe erforderlich. Als Arbeitsblende wird Blende 8 oder kleiner empfohlen.
LEICA-NAHGERÄT FÜR ABBILDUNGSMASSTÄBE 1:1, 1 1,5, 1:2, 1:3
Dieses neue Nahaufnahmegerät besteht aus einem Fuß mit kleiner, verstellbarer Stativsäule, vier Zwischenringen für die obengenannten Abbildungsmaßstäbe und drei Blenden für die Formate 24 x 36, 36 x 54 und 48 x 72 mm. Der Stativfuß bildet gleichzeitig die Bildfeldbegrenzung für den Abbildungsmaßstab 1:3. Alle Leica-Objektive mit 50-mm-Brennweite sind geeignet. Das Gerät kann an jedem Leica-Modell mit Wechselgewinde oder Wechselbajonett verwendet werden. Mit der Blende für den Abbildungsmaßstab 1:1 kann das Nahgerät auch zum Kopieren von geglasten Diapositiven verwendet werden. Eine Führung im Stativfuß erlaubt rasches Kopieren von Bildbändern oder Negativstreifen. Die Säule läßt sich vom Stativfuß abschrauben, um das zerlegte Gerät in der Aktentasche unterzubringen.
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