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Artikel
2009
Fototechnische Berichte
Alpa Reflex Mod. 9d
1947 erhielt Alpa ein Patent für die Anordnung von Fotozellen in Spiegelreflex-Kameras hinter dem Objektiv, und zwar sowohl im Spiegel als auch in der Mattscheibe. In jener Zeit war es jedoch unmöglich, eine Fotozelle zu finden, welche diese Aufgabe hätte übernehmen können. Die Zellen waren nicht lichtempfindlich genug.
Erst durch das Erscheinen der Foto-Widerstände (CdS) konnte zur praktischen Verwertung der schon 1947 gewonnenen Erkenntnisse geschritten werden. Das Resultat dieser Arbeiten ist die neue Alpa 9 d.
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Die Foto-Widerstände sind im Reflex-Okular untergebracht
Aus dem Schema ist zu erkennen, daß das Licht auf zwei Fotowiderstände einwirkt, die auf beiden Seiten der Okularlinse angeordnet sind (somit hinter Objektiv, Spiegel, Mattscheibe und Prisma). Diese Lage schwächt keineswegs die Helligkeit des sichtbaren Reflexbildes und bleibt außerhalb des für das Auge sichtbaren Bildfeldes. Alpa baut die Foto-Widerstände nicht im Spiegel ein, weil die Lichtmessung im Spiegel die bewegte Masse wesentlich vergrößert (was die Gefahr der Erschütterung erhöht) und heikle Probleme der elektrischen Kontakte mit einem in Bewegung befindlichen Organ auftauchen.
Die Messung durch in der Spiegelebene angebrachte Foto-Widerstände konnte nicht immer genau sein, da sie vom Neigungswinkel der vom Objektiv kommenden Strahlen abhängig ist, der je nach Brennweite verschieden ist. Schließlich wird die Integration des einfallenden Lichtes am besten nach der Mattscheibe vorgenommen.
Daher sind die Foto-Widerstände in der Alpa so angeordnet, daß sie das gebündelte Licht nach Durchgang durch das Objektiv, nach Reflexion durch den Spiegel, nach der Streuung durch die Mattscheibe und Zusammenfassung durch die Feldlinsen dort auffangen, wo es im Okular zusammengefaßt ist. Dort kann auf kleinstem Querschnitt ein Lichtanteil entnommen werden, der typisch für den Durchschnitt ist. Dadurch, daß zwei gegenüberliegende Foto-Widerstände angeordnet sind, kompensieren sich auch etwa vorhandene einseitige Unterschiede.
Optische Kupplung
Der Meßvorgang in der Alpa trägt der effektiven optischen Durchlässigkeit der Optik Rechnung, was nicht der Fall ist, wenn der Blendenwert mechanisch kompensiert wird. Dies bietet folgende Vorteile: Richtige Messung mit allen Alpa-Wechselobjektiven.
Richtige Messung mit allem vorgeschalteten Zubehör.
Richtige Messung auch dann, wenn in vereinzelten Fällen der Blendenwert nicht dem genauen Sollwert entspricht.
Elektronische Kompensation
Von hinten in den Sucher eintretendes Falschlicht ändert das Meßergebnis und fälscht das Resultat.
Um dieses Risiko der Falschmessung auszuschalten, wurde in der Augenlinse der Alpa ein dritter Foto-Widerstand angebracht. Diese nach rückwärts gerichtete Zelle wird nur durch das vom Auge her einfallende Falschlicht beeinflußt. Der Stromfluß dieser Zelle wird vor dem Galvanometer vom Gesamtstrom durch elektronische Schaltung in Abzug gebracht. Diese Anordnung ist durch Alpa-Patentanmeldungen geschützt.
Technische Kennzeichen
Die Ablesung der Belichtungszeiten ist auf der Skala für Filmempfindlichkeiten von 12 bis 6400xGRADx ASA vorgesehen. Dank einer besonderen Brückenschaltung (Alpa-Patentanmeldung) können verschiedene Stromquellen angewandt werden, so z. B. von Mallory die Batterien PX 13, PX 625, RM 625.
Vor allem ist PX 13 empfohlen, da sie sehr stabil ist. Es können auch Batterien anderer Marken verwendet werden, wenn sie analoge Charakteristika haben.
Die Selbstentladung dieser Batterien dauert etwa zwei Jahre. Da der Stromverbrauch bei der Messung minimal ist, könnten theoretisch 30000o Messungen mit einer Ladung vorgenommen werden. Es können auch Akkus verwendet werden, wie z. B. Leclanche Typ 6o B.
Alle anderen bekannten Konstruktionseigenheiten der Alpa-Modelle blieben natürlich erhalten.
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