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Artikel

2009

PRÜFBERICHT

TOPCON RE SUPER

Der Prüfbericht des technischen Redakteurs von »The British Journal o, Photography befaßt sich mit der ersten Reflexkamera, bei der die Belichtung hinter dem Objektiv gemessen wird: im Spiegel des Suchersystems.
Die Topcon RE Super wurde zur photokina im März 1963 vorgestellt. Sie fand beträchtliche Beachtung, da bei ihr die Belichtungsmessung ,hinter dem Objektiv erfolgt. Das Gehäuse der Kamera (ohne Objektiv) ist 148 mm lang, 102 mm hoch und 50 mm tief. Zwei Standardobjektive stehen zur Verfügung, das RE Auto Topcon 1,8/58 mit 37 mm Länge bei Einstellung auf Unendlich, und das RE Auto Topcon 1,4/58 mit 49 mm Länge (gemessen von der Kamera-frontplatte bis zur vorderen Objektivfassung).

Insgesamt handlich

Die Topcon liegt mit dem 1,8-Objektiv etwas besser in der Hand als mit dem lichtstärkeren Objektiv. Insgesamt ist die Kamera mit ihrer rechteckigen Formgebung sehr handlich. Das Griffende des Schnellaufzughebels liegt nicht zu dicht am Gehäuse des Prismenaufsatzes an, so daß der Daumen ihn bequem fassen kann. Zum Gebrauch wird der Schnellschalthebel etwas herausgeschwenkt, ehe er in Funktion tritt. Dies ist bei rascher Schußfolge, wenn man die Kamera nicht vom Auge abnimmt, nützlich. Die Formgebung des Schalthebels könnte etwas geändert werden, so daß der Daumen bei ganz ausgeschwenktem Hebel (Gesamtbewegung 8oxGRADx) nicht abgleitet.
Der Verschlußstellknopf ragt über den Schnellschalthebel heraus. Er ist also bequem zugänglich. Beim Gebrauch wird man den Verschlußstellknopf nur mit dem Zeigefinger an der Frontseite bewegen. Die Skala ist verschiedenfarbig ausgelegt für verschiedene Blitztypen. Elektronenblitze lassen sich bis 1/60 synchronisieren. Die Filmempfindlichkeits-Einstellung für den Belichtungsmesser nimmt man vor, indem man den größeren Rand des Verschlußstellknopfes hochzieht und dreht. Der Bereich ist von 12 bis 800 ASA (12 bis 30 DIN) in drittel Blendenwerte gestuft. Eine Indexmarke wäre nützlich, wenn man die Zwischenwerte zwischen den vollen ASA-Graden einstellt. Die Filmuhr liest man in einem Fenster vor dem Schnellschalthebel ab. Beim Öffnen der Kamera springt sie auf Null zurück. Der Film wird durch eine umklappbare Kurbel zurückgespult. An ihrer Basis ist eine Nylon-Halterung für die Topcon-Blitzleuchte.

Suchersystem - auswechselbar

Die Suchersysteme der RE Super sind auswechselbar. Nach Knopfdruck an der Kameraoberseite kann der Sucher leicht herausgezogen werden. Meistens muß man zwischen einer Kamera mit eingebautem Belichtungsmesser und einer mit auswechselbarem Suchersystem wählen. Gewöhnlich ist in einer Kamera nicht für beides gleichzeitig Platz. Die bei der Topcon in den Spiegel eingebettete Meßzelle umgeht diese Schwierigkeit. Die Halterung der auswechselbaren Suchersysteme der Topcon ist sicher und solide. Beim Besprechungsmodell lockerte sich das Prisma etwas an der Seite, an der die Meßwerknadel im Sucher beobachtet werden kann. Man mußte da beim Sucherwechsel etwas aufpassen. Das Pentaprisma der Topcon gibt ein bis in die Bildecken helles Sucherbild. Der Lichtschachtsucher sitzt genauso fest wie der Prismensucher. Der Schacht ist sehr hoch, so daß kein Fremdlicht auf die Mattscheibe fällt. Der Belichtungsmesser funktioniert nur, wenn der Lichtschacht geschlossen ist. Nach Öffnen tritt er außer Funktion. Die Meßwerknadel ist an zwei Stellen sichtbar, unter dem Sucherbild (beim Pentaprisma) und in einem kleinen Fenster links der Sucherhalterung auf der Kameraoberseite. Der Zwang, den Lichtschacht für die Messung schließen zu müssen, ist kein so wesentlicher Nachteil, wenn man sich vergegenwärtigt, daß das Pentaprisma für alle gebräuchliche Arbeit benutzt und der Lichtschacht nur für Sonderfälle gebraucht wird, bei denen es keine besondere Unbequemlichkeit ist, wenn man den Schacht zum Messen schließen muß.
Die optischen Einsätze des Suchersystems lassen sich auswechseln. Dies dauert nur wenige Sekunden, trotzdem ist die Halterung präzis. Die optischen Teile sind vergütet und sehr sauber gefertigt. Insgesamt stehen vier Ausführungen zur Verfügung. Die Standardausrüstung ist eine mattierte Meßlupe mit Fresnelringen. Wahlweise gibt es dazu eine Mattscheibenlupe mit Klarglasfleck und Fresnellinsen oder eine Mattscheibenlupe mit Klarglasfleck und Fadenkreuz mit eingeätzter Millimetereinteilung und eine Planglaslupe mit Klarfleck und Fresnelscheibe mit 6 x 6 mm Planquadrateinteilung.

Der Auslöser - erwähnenswert

Besonders erwähnenswert ist der ungewöhnlich weiche Auslösevorgang. Der Auslöseknopf liegt inmitten einer großen Fingerauflage an der Frontplatte und bewegt sich parallel zur optischen Achse. Er liegt an der Frontplatte. Man braucht den Auslöseknopf nur ganz wenig zu bewegen.

Die Meßzelle im Reflexsystem

In den Spiegel eingelassen ist ein feines Netz. Dies ist die lichtmessende CdS-Zelle. Sie hält etwa 7 % des Lichtes zurück. Sie reduziert etwas den Kontrast des Sucherbildes. Als Folge wird die Schnelligkeit des Scharfstellens ein wenig gebremst, es sei denn, das Objekt hat Linien, die den Gebrauch des Meßkeils ermöglichen. Dieser »Weichzeichnereffekt« des RE-Super-Suchbildes ist bemerkbar. Man muß sich entscheiden, ob die Vorteile der Belichtungsmessung hinter dem Objektiv dies wieder wettmachen. Die Ansicht des Verfassers: Ja. Vielleicht wäre es praktisch, wenn die Meßlupe auf der Standardmattscheibe einen größeren Durchmesser hätte. Ein anderer Faktor mit Einfluß auf den Kontrast des Sucherbildes ist das verwendete Objektiv. Das siebenlinsige Objektiv der Lichtstärke 1,4 gab ein sichtbar kontrastärmeres Bild als das Objektiv 1,8. Ein sehr kontrastreiches 100-mm-Objektiv war noch günstiger. Im allgemeinen scheinen überhaupt Objektive langer Brennweite in dieser Beziehung besser zu sein.
Bemerkt werden muß noch, daß die hier geäußerte Kritik nur für den anspruchsvollen Perfektionisten gilt.
Die Zelle des Belichtungsmessers liegt bei der Topcon RE Super am Spiegel des Reflexsystems. Sie hat die Form eines Gitters. Die einzelnen Äderchen haben nach Angaben des Herstellers nur eine Dicke von 0,05 mm. Der Lichtverlust ist, wie gesagt, 7 %. Der Spiegel ist 34 mm lang und 25 mm tief. Die effektive Nutzfläche ist 835 qmm. Berechnet man die Länge der einzelnen Äderchen des B-Meßgitters, so kommt man auf 117 cm oder auf eine Nutzfläche von 58,5 qmm. Diese Fläche ist für einen CdS-Widerstand ausreichend und müßte auch eine entsprechende Empfindlichkeit sichern. Dies ist in der Praxis der Fall. Die tatsächliche Empfindlichkeit des B-Messers entspricht bei Tageslicht etwa der des Weston Master V. Bei Makro- und Mikroaufnahmen jedoch arbeitet der Belichtungsmesser auch noch unter Umständen, bei denen der Weston Master V nicht mehr anzeigt. Dies ist auf die höhere Empfindlichkeit der CdS-Zellen bei Kunstlicht mit seiner niedrigeren Farbtemperatur zurückzuführen.
Bei sehr hellem Licht verhält sich der Belichtungsmesser ungewöhnlich gut für ein CdS-Instrument. Der Grenzwert liegt bei etwa 1/1000 s bei Blende 45 und 27 DIN (400 ASA).

Filterfaktoren

Einer der Vorteile der Belichtungsmessung hinter dem Objektiv liegt darin, daß Filterfaktoren automatisch berücksichtigt werden. Die RE Super wurde mit einem Filtersatz geprüft. Dabei stellte sich heraus, daß die Farbempfindlichkeit nicht ganz mit der moderner ortho- oder recte-panchromatischer Emulsionen übereinstimmte. Zum Beispiel ergab ein Orangefilter mit der Gravur Faktor 3 x beim Topcon-Belichtungsmesser nur einen Wert 2 x, während in der Praxis der Faktor eher mit 4 x anzusetzen war. Auch bei Kunstlicht war der Unterschied sichtbar. Eine Selenzelle zeigte den Wert zweifach (i Blende), während der RE-Super-Belichtungsmesser eine halbe Blende registrierte. Bei Grün- und Gelb-Grünfiltern wurde nur eine kleinere Differenz festgestellt, während bei Gelbfiltern praktisch völlige Übereinstimmung erzielt wurde. Der Verfasser mißt dieser Abweichung im Gebrauch eines Rot- oder Orangefilters keine große Bedeutung bei, da beide ja relativ selten benutzt werden. Außerdem wird jeder Fotograf bei diesen Filtertypen seine eigenen Versuche durchführen.

Grelles Licht - ermüdet nicht

Bei den ersten CdS-Belichtungsmessern zeigte sich nach Messen bei sehr hellem Licht eine Ungenauigkeit des Meßinstrumentes, wenn man anschließend unter schwachem Licht die Belichtung bestimmen wollte. Dies scheint bei der Topcon nicht der Fall zu sein. Der Fotowiderstand wurde bei herausgenommenem Objektiv drei Minuten lang einer intensiven Lichtquelle ausgesetzt. Anschließend wurde ein Neutral-Graufilter in den Strahlengang gehalten, welches das Licht um vier Blenden drosselte. Die Meßwerknadel ging sofort um den entsprechenden Wert zurück. Auch bei späterem Gebrauch der Kamera hat der Verfasser nie eine Abweichung feststellen müssen. Die Meßwerknadel kann auf der Kameraoberseite beobachtet werden und auch beim Durchblick durch den Prismensucher. Unterhalb des Sucherbildes ist in einem schwach erleuchteten Band eine kreisförmige Markierung mit zwei Zacken sichtbar. Zum Einstellen der Belichtung muß die Nadel auf die Mitte der Einkerbung eingestellt werden: durch Drehen des Verschlußstellknopfes oder des Blendenringes. Die beiden Zacken bedeuten reichlichere oder knappere Belichtung um jeweils eine halbe Blende. Auf der Kameraoberseite ist die Meßwerknadel über einem Kreis sichtbar. Auch hier muß auf die Mitte eingespielt werden. Abweichung bis zum Kreisrand bedeutet plus/minus eine Blende.
Wenn man sich bei der Messung dem unteren Empfindlichkeitsbereich des Gerätes nähert, schiebt sich ein schwarzer Anzeiger über die Nadel. So kann man leicht feststellen, wenn das Licht zu schwach wird. Bei einer Empfindlichkeitseinstellung auf 30 DIN (800 ASA) liegt der Grenzwert in jenem Verschlußzeitenbereich (etwa 1/8 s), bei dem man gerade noch aus der Hand fotografieren kann. In Kürze soll die Kamera auch bis zu 33 DIN eingestellt werden können.
Übrigens ergibt sich bei Einstellung des Verschlusses auf B und Benutzen des Vorlaufwerks eine Belichtungszeit von 1,5 s. Dies zu wissen, ist für Makro- und andere Aufnahmen vielleicht manchmal nützlich. Beim Überprüfen zeigte es sich, daß die Kupplung bei allen korrespondierenden Blendenpaaren exakt funktionierte.

Messen bei offener Blende

Eine andere Frage ist: was geschieht, wenn man bei voller Objektivöffnung mißt, jedoch mit kleinerem Blendenwert fotografiert, wie dies ja meist bei Reflexkameras mit Springblende geschieht. (Die Weitwinkel-, Normal- sowie einige Topcon-Objektive längerer Brennweite haben Springblende. D. Ü.)
Bei der Topcon ist der Belichtungsmesser mit der Blendenvorwahl verbunden. Man mißt bei voller Öffnung (das Sucherbild bleibt hell), doch berücksichtigt der B-Messer den vorgewählten kleineren Wert. Beim Überprüfen, ob die Messungen auch übereinstimmten, wenn man einmal bei nur vorgewählter, das andere mal bei effektiv eingestellter kleinerer Blende die Belichtung maß, ergaben sich kleinere Abweichungen. Die Ursache liegt an den - je nach eingestellter Blende - etwas voneinander abweichenden Objektbildern auf dem Spiegel. Bei kleineren Blenden ist das Bild weniger diffus als bei voller Öffnung. Standardobjektive mit Brennweiten von 5o bis 58 mm arbeiten bei voller Öffnung bis zu etwa 5,6 ausgezeichnet. Aber auch bei Weitwinkelobjektiven (25 mm), noch dazu bis 22 abgeblendet, erhielt man genau belichtete Negative.
Der Verfasser fand, daß bei Objektiven längerer Brennweite - eine Grenze liegt etwa bei 13 5 mm und Blende 8 - ein Ausgleich notwendig ist. Bei einem 200-mm-Objektiv muß man bei Blenden zwischen 8 und 11 um etwa eine halbe Blende länger belichten, und bei Blende 16 eine ganze Blende länger, als es der Belichtungsmesser anzeigt.

Kein Störlicht durch Sucher

Störlichteinfall durch das Prismensucherokular wurde nie festgestellt, wenn man etwas darauf achtete. Neuerdings wird die Kamera mit einer größeren Okularmuschel geliefert, die die Narrensicherheit erhöht. Eine Belichtungsverlängerung, wie sie ein längerer Auszug erfordert, konnte bei Naheinstellung im Bereich unter einem Meter beobachtet werden. Überprüft wurde auch, welchen Einfluß ein etwa bei voller Objektivöffnung gegebener Schleier auf die Meßwerkanzeige haben könnte. Dies geschah auch mit Objektiven, die nicht von Topcon stammten. Lediglich bei dem 1,4/5 8-mm-Objektiv, das bei voller Öffnung einen gewissen Schleier hat, konnte eine geringfügige Abweichung festgestellt werden. Sie spielt aber in der Praxis keine Rolle.
Beim Gebrauch von Objektiven von 200 mm Brennweite und mehr kann die gitterförmige Fotozelle auch im Spiegel im Sucherbild sichtbar werden, wenn man etwa bis 8 (vom Objektivtyp abhängig) abblendet.

Kaum eine Störung

Die im vorstehenden Abschnitt beschriebenen Tests wurden vom Verfasser durchgeführt, um schwache Stellen beim B-Messer der RE Super festzustellen. Das mußte getan werden. Andererseits ist es töricht, zu erwarten, daß eine Kamera sich stets mit der Präzision verhält wie ein wissenschaftliches Prüfinstrument. Beim Gebrauch der Kamera zu Hause und im Freien, unter allen möglichen Wetter- und Temperaturbedingungen, an der See und bei Luftaufnahmen, bei Porträts und available light, fand der Verfasser, daß er bemerkenswert gleichmäßig belichtete Schwarzweiß- und Farbaufnahmen erhielt, wenn er sich nach den Angaben des B-Messers der RE Super richtete. Der Verfasser könnte noch eine ganze Menge unterschiedlichster Bedingungen nennen, unter denen er die Kamera überprüfte. Zusammenfassend kann man nur sagen: Auch bei vielseitigem Gebrauch gab es kaum eine Störung. Man muß sich mit jedem Belichtungsmesser einarbeiten, da ist die RE Super keine Ausnahme.

Mikro- und Makroaufnahmen

Hier ist es natürlich mit am interessantesten, die Belichtungsmessung hinter dem Objektiv anzuwenden. Beim Blick durch den Sucher fällt auf diesem Sondergebiet auf, daß man die Gitterstruktur der Fotozelle sieht, unabhängig vom verwendeten Typ der zur Zeit erhältlichen Suchereinstellsysteme. Für Normalbeleuchtung ist das Meßgerät zu wenig empfindlich. Es hat nicht die Empfindlichkeit der neuesten CdS-Mikro-Belichtungsmesser. Beim Gebrauch starker Mikrobeleuchtung jedoch ist es ausreichend.
Bei Makroaufnahmen ist die Empfindlichkeit des Topcon-Messers überaus zufriedenstellend. Selbst bei einer vergrößerten Wiedergabe im Maßstab 3,5: t konnte auch bei dunkelfarbigen Reprovorlagen genaue Messung durchgeführt werden. Bei Makroaufnahmen stimmte die Belichtungsmessung beim Gebrauch von Weitwinkel-, Normal- und Objektiven längerer Brennweite stets überein. Auch Belichtungsverlängerung, wie ihn längerer Auszug bedingt, wird vom Meßgerät genau angezeigt.

Besser als erwartet

Der Verfasser hat die Kamera neun Monate durchprobiert, ehe er diesen Bericht niederschrieb. In der ganzen Zeit hat die Belichtungsmessung nie versagt. Sicherheit bei der Belichtungsmessung hat man insbesondere beim Arbeiten mit verschiedenen Brennweiten, wie man sie sonst nicht kennt. Auch die gezielte Messung (Ausblenden des Himmels) ist leicht möglich.
In ihren Gesamteigenschaften wendet sich die Kamera insbesondere an den Fachmann und an den versierten Amateur. Früher hörte man kritische Äußerungen über zu erwartende Ermüdungserscheinungen durch die beweglichen Teile der elektrischen Kontakte der Topcon. Sie sind unbegründet, sagt der Hersteller; man habe besondere ermüdungsfreie Kontakte entwickelt. Insgesamt arbeitet die Kamera bemerkenswert besser, als der Verfasser es erwartet hatte. Vor allem ist sie schnell zu handhaben. Lediglich für Reportageaufnahmen könnte man vielleicht ein vollautomatisches System bevorzugen. Betrachtet man den ganzen Arbeitsbereich, in dem die RE Super ausgezeichnete Dienste leistet, so kann man nur mit besonderer Achtung auf ihre geistigen Väter blicken.

Die Objektive

Die Wechselfassung der Topcon-RE-Super-Objektive beruht auf dem Typ der Exakta-Fassung. Die Topcon hat jedoch nur das Innenbajonett vom Exakta-Typ und die gleiche Sicherung, nicht aber das Außenbajonett. So kann man nur einen kleinen Teil der Exakta-Objektive an der Topcon verwenden. Meyer-Objektive bis zu 135 mm passen. Automatische Exakta-Objektive lassen sich an der Topcon nicht gebrauchen. Umgekehrt passen auch nur einige Topcon-Objektive an der Exakta. Objektive für andere Topcon-Modelle passen ebenfalls nicht an der RE Super.
Die beiden Normalobjektive RE Auto-Topcon 1,4/58 und 1,8/58 (7- und 6linsig) haben 45 cm als kleinste Einstellentfernung und besitzen Blendenautomatik. Das 1,8-Objektiv läßt sich bis 22, das 1,4 bis 16 abblenden. Die Blendenskala hat einrastende, halbe Blendenwerte. Es lassen sich sogar Viertelblenden einstellen. Eine besonders angenehme Eigenheit sind die Gummiringe, an denen man die Objektive zum Fokussieren anfaßt. (Schon länger von Kilfitt-Objektiven her bekannt. D. Ü.) Man kann selbst mit Handschuhen gut scharfstellen.
Die Sonnenblende hat Bajonettfassung wie bei anderen Topcon-Objektiven ; sie läßt sich zum Transport umgekehrt aufsetzen.
Das 1,4-Objektiv zeichnet bei voller Öffnung weich ohne absolute Scharfzeichnung. Bei available-light-Aufnahmen und Porträts störte das nicht. Für wissenschaftliche Fotos reichte die Schärfeleistung jedoch nicht aus. Bei Blende 2 nahm die Schärfe zu, erreichte aber nicht die gleiche Leistung wie das voll geöffnete 1,8-Objektiv. Bei 2,8 trat abermals eine Leistungszunahme ein, bei Blende 4 ist die Scharfzeichnung gut. Weitere Zunahme bei 5,6 und 8. Bei Blende 16, wie oft bei höchst-lichtstarken Objektiven, Nachlassen. Das 1,8-Objektiv übertrifft das 1,5 bei allen Blenden in seiner Leistung.
Das Weitwinkelobjektiv mit den Daten 2,8/35 ist voll geöffnet recht gut. Die Bildgüte nimmt bei Blende 4 zu und erreicht bei 5,6 brillante Wiedergabe im gesamten Bildfeld; bei Blende 22 nur ein geringfügiges Nachlassen. Ebenfalls vollautomatisch ist das 2,8/100 mit ausgezeichneter Bildleistung schon bei voller Öffnung. Weitere Zunahme bis Blende 8; leichtes Nachlassen ab Blende 16. Das Objektiv besitzt gedrungene Bauform und kann in der geschlossenen Bereitschaftstasche getragen werden.
Die beiden Normalobjektive RE Auto Topcor 1,4/58 und 1,8/58 (7- und 6linsig) haben 45 cm als kleinste Einstellentfernung und besitzen Blendenautomatik. Das 1,8-Objektiv läßt sich bis 22, das 1,4 bis 16 abblenden.
Das Ergebnis ist durchaus vergleichbar mit anderen Kleinbild-Reflexkameras mit Schlitzverschluß.

Zubehöre

In naher Zukunft wird für die Topcon eine durchgehende Mattscheibe mit Mikroprismen-Zentrum zum bequemen Fokussieren geliefert (5. Suchereinstellsystem). Ein Motoransatz für Filmtransport und Verschlußaufzug sowie ein Spezialrückteil für Filmlängen bis zu 25o Aufnahmen sind vorgesehen. Die einzige Kritik des Verfassers nach dem 3/4jährigen Gebrauch der Kamera war: Konstruktion und allgemeine Ausführung sind zweifellos solid und dauerhaft. Lediglich zwei schwache Punkte waren zu nennen: Beim 1,4-Objektiv löste sich eine Schraube der Objektivfassung, die jedoch leicht fixiert werden konnte. - Die Feder des Knopfes zum Entsperren der Sucherhalterung lockerte sich, aber auch das konnte in wenigen Augenblicken selbst beseitigt werden. Die Lockerung im Prismensucher wurde bereits genannt. 
Die Topcon RE Super wird von der Tokyo Optical Co., Ltd., Tokio, hergestellt und ist in der Bundesrepublik sowie Westberlin im Foto-Fachhandel erhältlich. Generalvertretung: Ulrich Glage, 2 Hamburg 22, Fährhausstr. 21.

(Übersetzung aus dem Englischen von Dieder Renner)

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